𑁍 Gutes KARMA kann auch mies sein 𑁍

in #deutsch5 years ago (edited)

Karma ist in aller Munde, dazu muss man weder Buddhist noch überhaupt spirituell veranlagt sein. Wie schnell bringt man z.B. auf einen überschwänglichen Dank "Lass' mal, ist gut fürs Karma" über die Lippen? Ist es das wirklich? Klar! Gute Taten erzeugen gutes Karma, schlechte schlechtes, was unsere Seele dann viele Leben lang zu spüren bekommt... Nein, so einfach ist es leider nicht, da die menschlichen Bewertungen "gut" und "schlecht" in dieser Erklärung verborgen sind und Urteile sind schon mal gar nicht gut. Karma ist deutlich mehr, als wir denken und deutlich weniger vorherbestimmt, als wir glauben.

Was ist Karma?

Gemeinhin wird "Karma" oft als eine Art Vergeltung beschrieben (Tust du Gutes, widerfährt dir Gutes - du kommst in den Himmel. Tust du Böses, erfährst du Böses - du schmorst in der Hölle). Doch so ist es nicht, denn im buddhistischen Denken gibt es keine Vergeltung, "Schuld und Sühne" obliegen den monotheistischen Weltreligionen wie Judentum, Christentum oder Islam. Karma ist keine göttliche Vergeltung, kein Schicksal. Es liegt in unserer Hand, das, was noch nicht geschehen ist, zu verändern.

Der durch Buddhismus und Hinduismus geprägte Begriff "Karma" bedeutet nichts anderes als "Handlung". Darunter fallen alle Handlungen wie Denken, (Aus)sprechen und physisches Tun.
Jede Handlung nun ist an das "karmische Gesetz", dem Prinzip von Ursache und Wirkung gebunden, d.h. auf jede Handlung erfolgt eine Reaktion. Wie wir wieder auf diese Reaktionen reagieren, ist sicherlich ein Resultat aus unseren bisherigen Erfahrungen, grundsätzlich aber nicht vorherbestimmt. Wir treffen immer die Entscheidung, wie wir weiter reagieren, was wir aus der erlebten Reaktionen für zukünftige Handlungen mitnehmen bzw. lernen.

Drei Arten von Karma

In indischen Schriften werden drei Arten von Karma genannt: Sanchita, Prarabdha und Agami.

Sanchita ist die Gesamtheit des in der Vergangenheit angesammelten Karmas, das sich teilweise im Charakter eines Menschen, seinen Talenten, Neigungen, Wünschen und seinem Potential widerspiegelt. Es sind alle Handlungen, die erzeugt wurden, deren Wirkungen aber noch nicht eingetreten sind und somit alle (Lebens)lektionen, die zukünftig noch erfahren werden sollen.

Prarabdha bedeutet "das Begonnene" und bezieht sich auf die Handlungen, die sich im gegenwärtigen Leben manifestieren. Dieses Karma kann nicht umgangen und nur eingeschränkt (nach weiteren Reaktionen) geändert werden. Um diese Lektionen bzw. Lebensaufgaben "abzuarbeiten" müssen wir sie erleben und mit den Resultaten adäquat umgehen. Tun wir dies immer wieder auf dieselbe Weise, ohne Verhaltensänderungen daraus zu ziehen, werden uns die Aufgaben in Folgeleben immer wieder über den Weg laufen.

Agami schließlich bedeutet "künftig". Damit ist das Karma gemeint, das wir im Hier und Jetzt erschaffen und dessen Wirkung sich in der Zukunft zeigen wird.

Sanchita und Agami können wir handelnd beeinflussen, wir können beide über bewusste oder unbewusste (unsere Seele erinnert sich an frühere Geschehnisse) Reaktionen kontrollieren.
Das Prarabdha können wir nicht steuern, wir müssen es erfahren, erleben. Wir werden mit den Handlungen der Vergangenheit konfrontiert, deren Wirkung jetzt stattfindet. Diesen müssen wir uns stellen, da müssen wir durch. "Gut" oder "schlecht" sind als menschliche Beurteilungen erstmal unwichtig. Am Ende zählt nur, dass du alle Erfahrungen gesammelt, alle Lebensaufgaben bewältigt hast. Irgendwann hat die Seele alles erlebt, ist dann erleuchtet (Buddha = der Erleuchtete) und aus der ewig erscheinenden "Karma-Spirale" erlöst.

Irgendwann ist jede Seele erleuchtet. Ich persönlich glaube ja, dass z.B. Jesus Christus und Mohammed (Wer weiß, vielleicht ja sogar der noch unter uns Erdenbürgern weilende Dalai Lama?) "nur" Menschen sind, die ihre Lebensaufgaben mit Bravour gemeistert und es nicht mehr nötig haben, auf Erden Karma anzusammeln, sondern uns nunmehr als kraftvolle Energien bei der Bewältigung unserer eigenen Aufgaben unterstützen.

Gutes Karma

Etwas verpönt als "spiritueller Materialismus" bezeichnet, wird im Buddhismus der Drang, möglichst viel Gutes zu tun, um möglichst viel gutes Karma anzuhäufen. Wer so handelt, habe das Prinzip von Ursache und Wirkung nicht verstanden. Zunächst können wir gar nicht beurteilen, was "gut" oder "schlecht" für unser Karma ist, erst die Kumulierung von Erfahrungen und unseren Reaktionen darauf bestimmt das endgültige Ziel, die Erleuchtung, das Erreichen uneingeschränkter Liebe, Weisheit und Glücks, die Verschmelzung mit dem großen Ganzen.

Nehmen wir mal an, du bestiehlst jemanden. Das sehen wir ja grundsätzlich schon mal als "schlecht" an, weil jemand absichtlich geschädigt wird. In jedem Fall verursachst du dem Opfer das unangenehme Gefühl, bestohlen worden zu sein. Vielleicht hilfst du diesem aber auch dabei, die nötige (Lebens)erfahrung zu machen, wie es sich anfühlt, bestohlen worden zu sein. Seine Reaktion könnte sein, zukünftig besser auf seinen Besitz aufzupassen oder gar nicht erst so viel Besitz anzusammeln, dass es sich lohnt, bestohlen zu werden. Vielleicht ist die Handlung des Stehlens also in dem Moment gar nicht so schlecht, wenn auch du als Reaktion die Lehre ziehst, dass es nicht gut ist, jemandem ein schlechtes Gefühl zu verschaffen und zukünftig eben nicht mehr stiehlst.

Ebenso verhält es sich mit den guten Taten. Du schenkst jemandem etwas. Du erwartest zwar keine Gegenleistung, aber Freude und Dankbarkeit, die dir ein gutes Gefühl vermitteln, dir eine gewisse Befriedigung geben. Vielleicht handelst du diesbezüglich sogar berechnend ("egoistischer Altruismus"). Die Reaktion des Beschenkten könnte aber gar keine Freude sein. Er könnte sich in deiner Schuld fühlen und somit durch das Geschenk gleichzeitig ein ganz schlechtes Gefühl erhalten. Autsch. Eine Lehre für dich, dass nicht jede gute Tat für die Gesamtheit gut sein muss. Vielleicht aber doch, weil du dem Beschenkten als Reaktion auf sein schlechtes Gefühl hilfst zu lernen, einfach mal etwas annehmen zu dürfen ohne sofort nach einem "Ausgleich" zu suchen.
Der energetische Ausgleich ist gewiss, wenn nicht jetzt, dann später. Darauf darf man ruhig vertrauen.

Also "alles gut"?!

Auch das ist wieder etwas einfach, oder?
Im Buddhismus gibt es zwar keine Gebote oder Verbote, keine Sünde und es wird davon ausgegangen, dass man alles einmal erfahren haben und darauf reagiert haben muss, um die Erleuchtung zu erreichen, aber es gibt sogenannte Kleshas ("Leiden, Plagen").

Mit Kleshas sind Emotionen gemeint, die auf dem Weg zum Glück vermieden werden sollten, am Ende vollständig überwunden sein müssen. Namentlich werden in den buddhistischen Lehren als sechs Wurzelkleshas Begierde, Zorn, Stolz, Unwissenheit, Zweifel und die Anhaftung an falsche Vorstellungen genannt. Diese würden die klare Wahrnehmung trüben und könnten, oft als Kleinigkeit begonnen, in ihrer Wirkung katastrophale Ausmaße annehmen.

Sehr wichtig auf dem Pfad zum Glück seien dagegen Vergebung und Verzeihen. Natürlich kannst du über die Handlung einer Person sehr wütend sein, die Person selbst dafür sogar hassen. Wenn du aber nicht irgendwann verzeihst, wird dich dieses schreckliche Gefühl nicht loslassen, es wird immer wieder ausgelöst und vergiftet dein Denken und Handeln. Dafür ist dann nicht mehr der andere mit seiner Tat verantwortlich, sondern du selbst. Wähle eigenverantwortlich eine andere Reaktion: Verzeihe.

Auch im Buddhismus werden Nächstenliebe und Selbstlosigkeit ganz groß geschrieben. Doch auch "Egoismus" spielt gleichzeitig eine Rolle, denn du kannst andere nur lieben, wenn du dich selbst liebst. Du kannst anderen nur verzeihen, wenn du dir selbst für deine Handlungen vergibst, auch die "schlechten" ganz neutral als lehrreich anerkennst.

Schalte den Verstand aus

Tu Gutes und denke nicht drüber nach, erwarte keinen Dank - dein Herz weiß, was richtig ist!
Was genau darüber entscheidet, ob unser Wirken gut oder schlecht ist, ist ebenso unüberschaubar wie die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Keine Handlung sei vergebens, nichts sei verloren. Ausschlaggebend sei nicht unsere Handlung oder unser Gedanke selbst, sondern die Auswirkung unseres Tuns auf uns selbst und andere. Es sei nicht einmal von Bedeutung, ob etwas nun offensichtlich "gut" oder "schlecht" ist, sondern nur, ob eine Handlung sich heilsam und förderlich oder schädlich und verletzend auswirke. Mit unserem angesammelten Erfahrungsschatz sollten wir durchaus in der Lage sein, die jeweils richtige Entscheidung für unser Handeln "aus dem Bauch heraus" zu treffen. Notfalls das nächste Mal eben anders, denn wir sind naturgegeben lernfähig und erhalten unendlich viele Chancen - wenn auch immer wieder in den unterschiedlichsten Facetten dargereicht.

Die besten Momente seien jene, in denen wir in tiefster Selbstlosigkeit einem anderen unter die Arme greifen. Ihm helfen. Seine Freude teilen. Ihm ein Lächeln schenken. So machen wir die Welt für ein anderes Wesen ein kleines bisschen besser - ohne darüber nachzudenken, ohne jedes Kalkül. Dann? Dann ist wirklich alles gut!

Schlussfolgerung

Sowohl an der Redewendung "Wie man's macht, macht man's verkehrt!" als auch der fast schon als Floskel angewandten Aussage "Alles ist gut!" ist etwas Wahres dran. Korrekt bzw. neutral sollte es heißen: "Alles basiert auf dem Prinzip von Ursache und Wirkung, aus der Reaktion können wir lernen und das nächste Mal anders agieren." Ob der 'ewige Pessimist', der 'Eso-Freak' oder der 'altkluge Besserwisser' recht hat oder nicht, sagt ihm irgendwann das Licht.

Folgerichtig scheint einzig, dass es sehr wohl von Bedeutung ist, wenn in Hamburg eine Schaufel umfällt, in China ein Sack Reis oder jemand mit dem Auto mal eben Zigaretten holen fährt, denn auch solche Geschehnisse sind Reaktionen auf eine Ursache, die wieder Reaktionen bewirken. Die universelle Tragweite dieser vermeintlichen Lappalien für das große Ganze, vermag jedoch niemand zu beurteilen. Eben alles Karma...
Und Karma ist fair: Es ist - ob "gut" oder "schlecht" - genau das, was wir für unser persönliches Wachstum brauchen. Es lässt uns die Wahl, unser "Schicksal" selbst zu gestalten. Wir sind durch Gedanken und Taten Schöpfer unserer Realität.


Literatur:
  • Hawkeye, Timber: Sit Happens. Buddhismus in allen Lebenslagen. Knaur Taschenbuch, 2014
  • Seegers, Manfred: Aspekte der buddhistischen Karma-Lehre. In: Buddhismus Heute, Nr. 50/2011
  • Teves, Dorothee: Das Gesetz des Karma. In: Happinez, Nr. 4/2019

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14.12.2019


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Mit einem sehr guten Freund debattiere ich immer wieder über dieses Thema. Er hält das "Karma" für absoluten Quatsch. Ich sehe es anders.
Da wir alle Menschen sind, neigen wir auch alle dazu Fehler zu machen. Trotzdem bin ich stets versucht, andere so zu behandeln, wie ich auch gerne behandelt werden würde. Diese gelingt mir mal besser, mal schlechter.
Gerade in den letzten Jahren bin ich aber immer mehr dazu übergegangen, auf mein Bauchgefühl und den ersten Eindruck zu horchen. Die Intuition täuscht eher selten. Hätte ich dies in den letzten 20 Jahren nur öfter gemacht, ich hätte mir einiges an Ärger erspart. Aber das Schicksal hatte diese Lektion wohl für mich vorgesehen. (Glaubst Du an das Schicksal, oder ist alles nur Zufall? - da wäre gleich das nächste Thema von kosmischer Dimension).

Hallo Andy,

ich freue mich total über deinen Kommentar! Es ist wirklich einer, der zu einem weiteren (nee, mehreren) Beitrag anregt. Aber das fühlt sich im Moment für mich nicht richtig an und so "beschränke" ich mich auf eine etwas ausführlichere Antwort... ;-)

Ich habe auch einen sehr guten Freund, mit dem ich stundenlang "kosmisch" debattieren kann. Thilo. Er ist der intelligenteste Mathematiker und Physiker, den ich je persönlich kennen lernen durfte. Naturwissenschaftler durch und durch.
Wir sind beide überhaupt nicht religiös, ich aber recht spirituell. Irgendwann, vermutlich beim Berechnen irgendwelcher Umlaufbahnen, dachte Thilo "das kann nicht alles sein", was ihn gedanklich in ein tiefes Loch, eine Endlosschleife, die totale stürzte. Es macht unheimlich Spaß, mit ihm zu diskutieren, wir unterstützen uns gegenseitig, das Unbegreifliche zu begreifen. Spaßeshalber nennen wir die Gespräche "Ausflüge in die Thilosophie und Chriligion" - kaum etwas ist belegbar (naja, von seiner Seite aus schon, nur verstehe ich das nicht), doch regt es stets zum Nachdenken an.

Bei mir ist es ähnlich wie bei dir: Je mehr ich mich mit der "Thematik" in vielen Jahren befass(t)e, desto feinfühliger werde ich für Intuition. Wobei ich schon von Kindesbeinen an sensibel für Feinstoffliches, also Energien, war. Früher war es mir sehr unheimlich, wenn ich die Anwesenheit einer Person gespürt habe, noch bevor ich sie sah. Heute weiß ich, dass ich schlicht die energetische Aura bemerke mein "sechster Sinn" anders ausgeprägt ist. Ich benenne es allerdings ungern so direkt, weil man dadurch schnell in die esoterische Ecke gestellt wird. Es werden aber immer mehr Menschen, die auf diese Art feinfühlig sind. Nein, anders: Wir sind alle feinfühlig. Es werden aber immer mehr Menschen, die die Wahrnehmung ihres sechsten Sinns zulassen.

Ich denke, es gibt keine Zufälle. Jede Situation, jede Person, der wir begegnen, ist (resultierend aus früheren Handlungen, Karma) vorherbestimmt und alles hat zur Bewältigung unserer jeweiligen Aufgaben einen Sinn. Auch den "Arschengeln", wie Robert Belz diese in der Regel furchtbar unsympathischen Leute nennt, begegnen wir, weil sie uns etwas aufzeigen sollen, woran wir wachsen können.
Noch einen großen Schritt weiter glaube ich sogar, dass z.B. die vielen Einwanderer, die und deren Umgang mit ihnen unsere Gesellschaft gerade spalten, kein Zufall sind. Vielleicht erhalten wir jetzt die Chance, zu beweisen, dass wir gelernt haben, dass Hass, Gewalt, Vertreibung und (Massen)mord der falsche Weg im Umgang miteinander ist und dass weit über der (persönlichen) "wirtschaftlichen Zufriedenheit" etwas viel Wertvolleres ein glückliches Sein ausmacht.

Uups... Danke für's Lesen... ;-)

LG, Chriddi

Das Karma-Thema, das ist sehr komplex,
man frage Chriddi oder eine witchie Hex,
den balten und auch andere, die suchen,
das Hinterfragen ist stets positiv zu buchen.

Die Antwort, die das Indische hier zeigt,
auch dem Balten mal die Meinung geigt.
Ist es nun der Weisheit letzter Schluß?
Oder reiner Philosophen-Steem-Genuß?

Nun, diese Antwort, die bleibt offen,
werd auf mehr Erkenntis dann stets hoffen.
So steh ich hier so klug als wie zuvor,
als steter Katzen-golden-Balten-Tor.

Peace, sister:)

Danke für die Anregungen in diesem Post.

Wow!

man frage Chriddi

Nun, ich bin kein Buddhist und schon gar kein buddhistischer Lehrer - das zu behaupten wär impertinent (schlecht).
Ich habe diesen Beitrag zunächst aus reinem Eigennutz verfasst (schlecht), denn die verkürzte Zusammenfassung hat mir geholfen, die teilweise komplizierten Veröffentlichungen, die ich aus Interesse las (gut), besser zu verstehen (gut).
Wenn er auch andere zum Nachdenken anregt (gut), freut mich das sehr! Und wenn der Beitrag den Balten zur exklusiven Dichtung animiert, kann er nur gut, gut, gut sein... 😉

Sind unsere Qualitäten der Bewertung wirklich mit"gut" oder "schlecht" zu erfassen, bin mir da nicht so sicher.
"gut" sind zweifelsfrei Deine Posts.
HGvB.

Nein, lieber Balte, eben nicht! Da kannst du dir ganz sicher sein.
Ich habe meine Antwort an dich mit den fett gedruckten gut/schlecht absichtlich überspitzt verfasst, um nochmal aufzuzeigen, dass wir mit Schwarz/Weiß-Denken nicht weiter kommen. Jede Medaille hat halt zwei Seiten.
Ich glaube, mit dir kann ich das machen... Zwinkersmiley

Weißt du, was lustig ist? Ich verbringe viel Zeit auf dem Steem (vermtl. sogar zu viel) und die momentanen Geschehnisse auf der Plattform (ob "gute" Spendenposts oder "schlechte" Meckerposts) haben mich ins Nachdenken über das Prinzip von Ursache und Wirkung gebracht. Wie oft passiert es, dass eine Absicht eine völlig unerwartete Reaktion hervorruft, manchmal sogar regelrecht umgekehrt wird? Spannend!

Schönen 3. Advent,
LG, Chriddi

Herzlichen Dank, liebe Chriddi!

Ich hab' aus deinem Artikel wieder mal etwas gelernt.

Ein schönes Wochenende wünsch' ich dir mit lieben Grüßen, @double-u

Oh, das freut mich riesig, lieber Werner!
Vielen lieben Dank für deine Rückmeldung.
Dir auch einen schönen 3. Advent,
liebe Grüße,
Chriddi

!BEER
for you



Hey @double-u, here is a little bit of BEER from @eii for you. Enjoy it!

Das Thema von Dir? Ich werde blass. Das kommt für mich jetzt schon überraschend, aber wir lernen uns ja noch immer kennen.
Danke, dass du das Monster-Thema gewohnt gründlich aufbereitet hast. Jetzt muss ich es wenigstens nicht mehr tun. Das stand lange in meiner inneren Agenda. Nun darf ich es aus meinem imaginären Themenplan streichen. Die Essenz deiner Arbeit lässt sich sinnvoll nutzen und ich kann nun fröhlich weiter auf Karma und Nirwana pfeifen.

Es gibt halt Dinge, die hat man, oder man hat sie nicht und dann kommen noch all die Irrationalitäten, die für das Leben innerhalb unseres Biotops eigentlich vollkommen unwichtig sind. jedoch zu unfassbaren Monströsitäten aufgeblasen werden. Das sind die Sachen mit Göttern, jede Religion ansich und die sogenannte Seele. Das alles ist im Prinzip vollkommen Wurst, weil es sich um Spekulationen über Umstände handelt, die sich dem beschränkten Spektrum unserer Sinne, ja sogar dem erweiterten Spektrum wissenschaftlicher Techniken vollkommen entziehen. Sollte es also tatsächlich ein personifizierbares Schöpferwesen geben, wollte das für unseren Verstand ganz sicher vollkommen und endgültig unfassbar bleiben.

Interessant an so einem Setup, also offensichtlich sinnlosen Thema, ist einzig, dass all die Kopfgeburten menschlicher Urängste bestens geeignet sind, eine vollkommen unproduktive, parasitär lebende Kaste zu ernähren und ihr sogar Macht zu verleihen. Da kann man mal sehen, wie tief verunsichert wir Menschen sind, nur weil kein Plan vorliegt für die Zeit, die nach unserem Leben kommt. Dabei ist das genau so egal, wie die Götter. Das Hier und Jetzt ist die einzige Größe, die wir tatsächlich erfahren können und zu bewältigen haben. Alles andere gehört ins Reich der Spekulation, ist für unser praktisches Leben also vollkommen irrelevant.

Ist doch chic, wenn man auch nach "so langer Zeit" noch für eine Überraschung gut ist... 😊
Tatsächlich liegt mir das Thema, eher das Nachdenken und Philosophieren, der Bezug zu Begebenheiten in unserem Umfeld, sehr am Herzen. Und dieser Beitrag war sehr gut, um mir selbst mal wieder bewusst werden zu lassen, womit ich immer so fein "Weisheiten" verbreiten kann... 😉

Ich freue mich sehr, dass dir die knappe Zusammenfassung der so vielschichtigen und komplexen Thematik gefällt, bin aber betrübt, dass uns dadurch dann ein darauf bezogener Beitrag aus deiner Feder zu entgehen scheint. Ich glaube, wir könnten uns gut ergänzen. Pfeif besser nicht auf's Karma - kann doch wirklich niemand wissen, wofür man es nochmal gebrauchen kann!

Das Hier und Jetzt ist die einzige Größe, die wir tatsächlich erfahren können und zu bewältigen haben.

Das unterschreibe ich sofort! Und da die meisten mit der Bewältigung so große Schwierigkeiten haben, ist es vermutlich wirklich sinnfrei, sich eindeutig als Spekulation erwiesenen Spekulationen hinzugeben.
Ist halt alles eine Sache des Glaubens, was auch wieder niemand untersuchen kann.
Doch, glauben tun wir alle. Personifiziert habe ich die Schöpfung maximal in meiner katholischen Kindheit. Jetzt bin ich davon überzeugt, ja, ich glaube, dass es ihn/sie/es gibt, ist mir aber schnurz, ob der Begriff für das Unbegreifliche Gott, Natur oder Universum lautet. Alle. Auch die, die immer wieder betonen, dass sie an nichts glauben oder dass es nichts gibt, glauben ja immerhin daran.

Lass uns einfach leben und das Hier und Jetzt erleben - das werden wir schon ganz gut hinkriegen!

Schönen Restadventssonntag,
liebe Grüße,
Chriddi

… bin aber betrübt, dass uns dadurch dann ein darauf bezogener Beitrag aus deiner Feder zu entgehen scheint.

Es scheint tatsächlich nur so.
Ich war gestern zu faul für den Artikel und all die Tage zuvor hatte ich auch keine Lust auf Recherche. Mein innerer Souffleur scheint verwirrt ob all der möglichen Themen und spuckt nichts aus. Daher bin ich froh, dass Du den Artikel geschrieben hast. Ich bin ja überhaupt froh, wenn Brauchbares in den Editor kommt. Du lieferst das zuverlässig, was mich freut.

Was bringt Glauben wenn man in einem Kosmos aus Tatsachen lebt, die kaum zu glauben sind?

Danke, das Kompliment kann ich weiter reichen. Und das liegt tatsächlich oft an der Recherche. Hat schon was, wenn man sieht, dass ein Beitrag aus mehr als den eigenen Gedanken besteht, die mal eben in die Tastatur gehämmert werden.

Deine letzte Frage könnte eine sehr umfängliche Antwort provozieren, aus der ich mich zu dieser frühen Stunde lieber herausschlawinere. Das, woran man glaubt, ist ja für jeden individuell von Bedeutung. Wenn man den Glauben (besonders den religiösen mit seinen diversen Interpretationsmöglichkeiten) vor die Bewältigung des Hier und Jetzt stellt und à la "Nach mir die Sintflut, nach diesem Leben geht's mir sowieso besser" agiert, läuft vermutlich etwas verkehrt, was dann wohl mit der Verhaftung an falschen Vorstellungen zu tun hat. Verblendung ist nie hilfreich, da sollte man den Verstand dann doch mal wieder zu Rate ziehen.

Deine letzte Frage könnte eine sehr umfängliche Antwort provozieren, aus der ich mich zu dieser frühen Stunde lieber herausschlawinere.

Es war auch eher eine Feststellung, als tatsächlich eine Frage.

Schön schön, vielleicht ist es so,
aber Begriffe wie Lernen Entwickeln Aufgabe Gesetz Endgültigkeit Erfahrung Wachstum und das DrumHerum regen bei mir nur den WiderSpruchsGeist an.
Nein ! Das will ich nicht ! Ich will kein Karma !
Wenn Ihr es haben möchtet, Euer Karma, bitteschön !
Aber ich will das nicht !
Nützt wahrscheinlich nix, aber so haben wir nicht gewettet.
Als ob nicht schon längst alles erlöst und erleuchtet wäre,
#ISTESABER.

Karma an sich birgt ja schon ganz viele Widersprüche in sich.
Du willst es nicht? Nützt nix, du hast es. Denn du handelst allein durch dein Sein. Und dummerweise ist auch Nichthandeln eine Handlung.
Tschä, da du lebst, gibt es nur eins: Mitgefangen, mitgehangen... 😉
Freut mich aber sehr, dass du dich bei aller Abwehrtendenz mit meinem Beitrag befasst hast... 😁
Happy #NIXADVENTICHWILLNICHT

Genau das ist der Punkt, mitgefangen mitgehangen gildet nicht.
Was Du glaubst wird Realität, der Rest ist nur Propaganda.

Was Du glaubst wird Realität

Da freue ich mich dann jetzt drauf... 🙃

hallo Chriddi, Du schriebst : <ob etwas nun ... "gut" oder "schlecht" ist, sondern nur, <
Statt "gut" oder "schlecht" sehe ich folgende Unterscheidung :
B - ich verschaffe mir einen Vorteil
(auf Kosten eines einzelnen, einer Gruppe von Menschen, der Allgemeinheit, Natur)
A - - ich tue
jemandem oder mehreren,...der Allgemeinheit, Natur
einen Dienst (am besten denjenigen zuvor fragen, obs denn recht ist)
ohne dafür eine angemessene Gegenleistung zu fordern oder zu erwarten.
Die Kontrolle des eigenen Geistes gehört dazu, Projektionen, (Vor-)Urteile, Gedankenblitze unbekannten Ursprungs, u.v.a.m. können während der Tätigkeit zu Problemen führen, obwohl man es doch gut gemeint hat.

Vielen lieben Dank für diese meine stark vereinfachten Attribute erläuternde Erweiterung des Beitrags! Die Erklärungen gefallen mir sehr gut, ich hätte es nicht besser ausdrücken können.
Liebe Grüße,
Chriddi

Noch eine Anmerkung : Du schriebst
<<Im Buddhismus gibt es zwar keine Gebote oder Verbote, keine Sünde und...<<
Es gibt vielfache Hinweise, wie ich handeln kann:
die sechs Paramita, der edle achtfache Pfad, Belehrungen zu den Geistesgiften (deren Ursache : Nichtwissen/Ignoranz) und wie diese verwandelt werden können mit bestimmten Praktiken.
Das geht über Gebote/Verbote hinaus: es werden schrittweise Hilfsmittel und Hilfestellung angeboten, um - ohne auf die Nase fallen zu müssen - lernen zu können. Die Geistesgifte verabschieden sich dereinst und ... sieht (sie wie) eine Herde davonhoppeln.
Es gibt verschiedene Schulen im Buddhismus, da kann es Unterschiede geben.

Danke!
Ich bin im Buddhismus nicht so bewandert, lese hin und wieder Bücher und Artikel (noch nie eine "direkte" Schrift) und versuche, diese zu verstehen und mit meiner eigenen Lebenseinstellung und spirituellen Sichtweise annähernd in Einklang zu bringen. Buddhismus ist für mich eine sehr interessante Materie, ein "Zwischending" aus Religion und Philosophie, woraus man extrem viel lernen kann. Meinen "Glauben" ans Universelle würde ich wieder als Zwischending bezeichnen. Am besten gefällt mir daran die Überzeugung, dass man immer genau das erhält, was man gerade benötigt. So wie gerade jetzt deine Hinweise zu den Geistesgiften. Danke dir :-))

ich danke Dir, empfehle :
https://dzogchen.net/ auch in BRD zB. www.dargyaling.de

Namkhai Norbu ist ein echter Lehrer.

Sehr schön wie du karma erklärt hast. Bis zu deinem Artikel dachte ich auch immer das es nur Gutes oder Böses karma gibt.

Danke das mich dein Artikel zum Nachdenken angeregt hat.

Freut mich total, dass du aus meiner Zusammenfassung etwas gewinnen konntest! Danke für deine Rückmeldung.

Ich werd mir Mühe geben.
Danke, fand ich interessant.

Super, viel Erfolg! Ist hammerschwer, aber wenn man sich bemüht, ist nicht alles immer sch... Tut ganz gut ;-)

Es ist nie alles sch...! Deinetwegen, liebe @chriddi, hab ich sogar die drei Pünktchen benutzt :-)

Schalte den Verstand aus

Eine meiner leichtesten Übungen. 😎

Dein Beitrag war dagegen gar nicht so leicht zu verstehen, den muss ich gleich noch einmal lesen.
LG

Eine meiner leichtesten Übungen.

Dann erfüllst du die besten Voraussetzungen! Mir gelingt das leider viel zu selten - Abwägung um Abwägung, pro und kontra - wenn ich damit durch bin, ist oft schon alles gelaufen. Aber ich übe und das verschafft tatsächlich oft ein wenig mehr Gelassenheit und es ist nicht immer alles sch...

Freut mich, wenn du ihn nochmal liest, ist echt interessant. Musste eben auch erst nochmal wieder einsteigen. Ich glaube, ich wollte die Thematik mal strukturiert zusammenfassen, um selbst besser zu verstehen, wovon ich zumindest gut sabbeln kann... 😉

LG, Chriddi

An dieser Stelle Dank an @mundharmonika - ist echt selten, dass ein älterer Artikel aus der Versenkung geholt wird und dann auch noch auf Resonanz stößt... 😊

Sehr schön dein Artikel
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Vielen lieben Dank 😊