Kurznachrichten aus SCHLESWIG-HOLSTEIN anno 2052

in #deutsch5 years ago (edited)


Karikatur: Gerhard Mester, mit Dank gefunden auf commons.wikimedia.org


Kiel.

Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume hat angekündigt, die Fangquoten für Thunfisch und Tintenfisch in der Ostsee im kommenden Jahr drastisch zu senken. Aufgebrachte, teilweise mit Walfangharpunen bewaffnete Fischer versammelten sich zu einer spontanen Kundgebung vor dem Landeshaus. Sie sehen ihre Existenzgrundlage bedroht, nachdem sich der Dorschbestand bereits auf norwegische Gewässer nördlich des Polarkreises verlagert habe. An der neuen Gesetzesgrundlage führe kein Weg vorbei. "Es darf nicht sein, dass wir Schleswig-Holsteiner nach Scholle und Hering auch für das Aussterben der von der Quote betroffenen Arten verantwortlich sein werden", mahnte Altbundeskanzler Robert Habeck die Demonstranten.

Westerland.

J. Gosch jr., Oberbürgermeister der Hallig Sylt, prangert den verstärkten Tauch-Tourismus vor der ehemals größten nordfriesischen Insel an. "Auch wenn das Watt nicht mehr begehbar ist, handelt es sich hier immer noch um ein UNESCO-Weltnaturerbe, dessen Bedeutung für die Biodiversität des Landes respektiert und in Ruhe gelassen werden muss", betonte der Politiker direkt von seiner Ratswarft. Das Gerücht, die Jahrhundertflut im Jahre 2035 wäre von heute auf morgen gekommen, müsse endgültig aus den Köpfen der modernen Goldgräber verschwinden. Die "Reichen und Schönen" hätten ihr Hab und Gut sehr wohl rechtzeitig aus ihren Feriendomizilen evakuieren können. Zudem hätten sich die Sandvorspülungen der letzten Jahrzehnte mittlerweile zu tückischen Treibsandfallen unter Wasser entwickelt und stellten eine tödliche Gefahr für die Schatztaucher dar.

Neumünster.

Die größte Erstaufnahmeeinrichtung des Landes droht, aus allen Nähten zu platzen. Dort ist man der nicht enden wollenden Flüchtlingswelle aus den überspülten Niederlanden nicht mehr gewachsen, ein Bauantrag zur Erweiterung der einstigen Bundeswehrkaserne wurde gestellt.
Die Zustände sind erbärmlich, immer wieder kommt es zu Schlägereien mit rechtsradikalen Einheimischen, bloß weil die Asylbewerber orangene Trikots tragen. Kriminelle Kleindelikte wie Fahrraddiebstähle und Cannabis-Abusus sind von Seiten der Antragsteller gehäuft zu beobachten. Eine sofortige Ausweisung in die Heimat ist jedoch nicht möglich, Holland gibt es nicht mehr.
"Es ist eine Schande, wie lange die bürokratischen Mühlen bei der Bearbeitung von auszustellenden Arbeitsgenehmigungen mahlen, leiden wir doch nach wie vor unter starkem Fachkräftemangel", so ein Sprecher der Holtseer Landkäserei.
Auch B. Höcke war zu einer Stellungnahme bereit: "Die Poffertjes sollen sich mal nicht so anstellen. Man kann auch im Wasser gut leben", sagte der ewig oppositionelle Politgreis mit der Betonung, früher sei alles besser gewesen, auch wenn in der Küstenregion Thüringen plötzlich jeder seinen Lieblingsleuchtturm nebenan aufstellen durfte.

Meldorf.

Im Stadtrat wurde einstimmig beschlossen, die "Dithmarscher Kohltage" in "Dithmarscher Kokosnusstage" umzubenennen. Man müsse mit der Zeit gehen und nicht krampfhaft mit historischen Traditionen behaftet bleiben. Besuchern des Volksfestes wird empfohlen, einen Kopfschutz zu tragen, da die Wahrscheinlichkeit, durch eine von einer Palme herabfallenden Kokosnuss erschlagen zu werden, statistisch betrachtet weit größer ist, als bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen - zumal sich ohnehin niemand mehr die hoch besteuerten Flugreisen leisten kann.
Weiter wurde ein Antrag der Windparkbetreiber diskutiert, ihre ob der seit 30 Jahren immer noch nicht gelungenen Einspeisung der gewonnenen Energie ins örtliche Stromnetz stillgelegten Anlagen zu Freizeitattraktionen ausbauen zu dürfen. Man denke über installierte Aussichtsplattformen zur Beobachtung von Pelikan und Kondor sowie Bungee-Jumping-Möglichkeiten aus 200 Metern Höhe nach.

Husum.

Nach jahrzehntelangem Rechtsstreit hat der europäische Gerichtshof entschieden, dass der Küstenort seinen Beinamen "Die graue Stadt am Meer" nun endlich in "Die azurblaue Stadt am Ozean" ändern darf. Mit dem Urteil geht jedoch die Auflage einher, dass sämtliche Werke des norddeutschen Heimatschriftstellers Theodor Storm (1817-1888) umgeschrieben werden müssen. Dies diene einzig der "political correctness", schließlich müsse mittlerweile auch Marc Twains "Die Abenteuer des Tom Sawyer" ohne das Wort "Nigger" publiziert werden.

Marne.

In der weiterhin einzigen Faschingshochburg Norddeutschlands findet der diesjährige Rosenmontagszug wieder unter dem Motto "Karneval in Rio" statt. Nach diversen sexuellen Übergriffen in der Vergangenheit, weisen die Veranstalter darauf hin, dass eine barbusige Kostümierung polizeilich untersagt bleibt, bei Zuwiderhandlung mit empfindlichen Ordnungsbußgeldern zu rechnen ist.

Lübeck/Flensburg.

Der Marzipanhersteller Niederegger hat im vergangenen Jahr wieder hohe Gewinne erzielt. Diese werden auf die deutlich gesunkenen Produktionskosten wegen kürzerer Transportwege der Hauptzutat "Mandeln" zurückgeführt. "Seit wir das Qualitätssiegel 'Aus regionalem Anbau' nutzen dürfen, ist der Marzipankonsum noch einmal in die Höhe geschossen", erklärte der Promotion-Manager des hanseatischen Traditionsunternehmens.
Auf dieses Zugpferd will fortan auch die süddänische Brauerei "Flensburger" setzen. Der Genuss von Hopfen und Malz sei zunehmend aus der Mode geraten, seit die Weinanbaugrenze ans Skagerak verschoben wurde und wir in Schleswig-Holstein über die edelsten Tropfen Europas verfügen, was zu einer vollständigen Produktionsumstellung führen soll. Der patentierte Plopp-Verschluss lasse sich einfachst auf Weinflaschen übertragen, womit gleichzeitig der hiesige Bestand an Korkeichen geschont werde.

Kiel.

Den landeseigenen Chemiegroßkonzernen ist es nicht gelungen, ein Wirkungsvolles Pestizid gegen die einst vom Balkan her eingewanderte Miniermotte zu entwickeln, so dass heuer die Rosskastanie auf der Roten Liste der schleswig-holsteinischen Baumbestände als "endgültig ausgestorben" markiert werden musste. Genervten Eltern enttäuschter Kinder wird von Seiten des Umweltministeriums geraten, am herbstlichen Bastelnachmittag unterm Sonnenschirm bei der Gestaltung der beliebten Kastanienmännchen auf Avocado-Kerne zurückzugreifen. Anregungen finden sich in der auf dem Landesserver zum Download bereitgestellten Broschüre "Heimische Früchte - die besten Rezept- und Bastelvorschläge".

Kiel.

Mehr als 30 Jahre nach der legendären "Fridays for Future"-Bewegung geht die politikverdrossene Jugend endlich wieder auf die Straße. Nach Abschaffung der 2020 im Rahmen des Klimapakets eingeführten CO2-Steuer setzen sich die jungen Menschen nun für eine Deichsteuer ein. Anders seien die mittlerweile über 1000 Kilometer Deich an der Nordseeküste, die teilweise auf eine Höhe von bis zu 23 Metern verstärkt werden mussten, nicht zu finanzieren. "Unsere Generation wird nicht darauf warten, dass die Evolution unseren Kindern und Enkeln Schwimmhäute beschert", lautet die Kernaussage des landesweiten Organisationsteams.
Das Mi­nis­te­ri­um für Bil­dung, Wis­sen­schaft und Kul­tur der Landesregierung weist ausdrücklich darauf hin, dass Schüler, die freitags nachweislich nicht an ihrem iPad erscheinen, in dieser Legislaturperiode ein entschuldigtes Fehlen als Eintrag ins virtuelle Klassenbuch erhalten müssen.


Karikatur: Gerhard Mester, mit Dank gefunden auf commons.wikimedia.org

Hinweis für alle Schmunzler und/oder Kritiker:

Möglicherweise wurde die Kategorie Satire etwas voreilig gewählt, handelt es sich bei diesem Beitrag eher um bitteren Sarkasmus.


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25.10.2019


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Echt saustark, liebe Chriddi!
Klasse geschrieben!
Leider auch sehr traurig für mich, trotz meines gut ausgeprägten Humors.

Ich wusste, dass nach den 4 Jahren, die Robert Habeck nichts zustande bringen und Merkel noch mal antreten würde, doch alles nicht so schlimm werden würde. Schließlich haben wir nun die Bananen im Garten, Merkel sagt "uns ging es noch nie so gut wie heute" und wendet sich aber wieder schnell Schäuble zu, da die beiden sich gerade in einem sehr intensiven Austausch über die neuesten der schwimmfähigen Rollstuhl-Modelle befinden. Mir geht's auch richtig gut, seit ich gestern erfahren habe, dass Göring-Eckardt aus Angst vor russischen U-Booten vor Gotha den gescheiterten Versuch unternommen hat, nach den USA zu tauchen.

Ich glaube, ich könnte jetzt noch Seiten füllen; aber ich höre jetzt lieber auf ;-)

Vielen Dank für diese tolle Rückmeldung, lieber Werner! Danke, dass du dich mit dem Beitrag auseinandergesetzt hast - aber eigentlich wusste ich, dass du es tust und er deinem Geschmack entsprechen wird... ;-)

Natürlich ist der Text auch sehr traurig, weist er doch verborgen in (hoffentlich) stark überspitzten Übertreibungen auf unübersehbare Fakten hin.
Sei froh, dass ich nicht noch die Diskussion, wer oder was denn nun am ganzen Übel schuld ist angezettelt habe - am Ende wäre es wieder der Sozialismus... ;-)

Deine zusätzlichen Ideen sind genial! Wir sollten uns zusammentun und als berühmte Kabarettisten den Laden aufmischen! Ich kann mir vorstellen, dass du das als Student bereits getan hast :-)

Liebe Grüße,
Chriddi

Ich weiß nicht, was ihr alle habt. Auf unserer Terrasse steht eine Olive. Das Bäumchen hat vier Früchte. Wie aus dem Glas. Vier Stück und schön grün. Das ist doch wunderbar! Der Baum hat schon zwei Mal draußen überwintert. In fünf Jahren können wir für die eigene Küche pressen.

Sagt Merkel doch ... "uns ging es noch nie so gut wie heute".

Und die vielen Bananen ... das hätte sie sich in ihrer Jugend nie träumen lassen.

Na, nun übertreibe mal nicht. In ihrer Jugend wird Angie nicht gewusst haben, was eine Banane ist, insofern hätte sie davon auch nicht träumen können... ;-)

Ice cold bananas – bananas to the beach…

genial! Ich mag Fantasiebeiträge mit starkem Hang zum Realismus.

Vielen Dank für dein tolles Lob, freut mich sehr!

für deine Werke würde ich mir gern besseres Lob einfallen lassen, aber da fehlt mir die Fähigkeit.

Stell dein Licht mal nicht unter den Scheffel. Ich spüre immer, wie du etwas meinst - das ist die Hauptsache und tut gut!

ok, wenn du das wahrnehmen kannst, ist es gut.

J. Gosch jr., Oberbürgermeister der Hallig Sylt,…

Gosch jr. ist genial, im Zusammenhang mit der Hallig Sylt ein ganz toller, nicht nur fiktiver Realismus. Sehr gewitzt witzig, Christiane! Und der Artikel ist voll mit Finessen. Husum, große Klasse. Barbusige Kostümierung … Halt mich fest!
Wenn das Sarkasmus ist, will ich auch sarkastisch schreiben können.

Wo genau sich nun die sarkastischen Elemente als bissiger Spott befinden, müsste ich noch mal im Einzelnen analysieren. Nachdem ich bei meinem letzten "Humor-Versuch" so viele Erklärungen abliefern musste, schien mir die Betonung der Überspitzung einfach wichtig. Der Zusatz "Und schuld ist nur der Sozialismus" wäre wieder missverstanden worden...

Hihi, so unterschiedlich nimmt die Leserschaft den Beitrag war. Mein Mann sagte bei Husum und Marne: "Jetzt drehst du aber völlig ab, der Rest ist witzig."

Vielen, vielen Dank für deine tolle Rückmeldung,
liebe Grüße,

Chriddi

Je abgedrehter, desto besser. Das weiß auch dein Mann.

Lol^^
Ich glaube den meisten ist nicht bewusst, wie extrem die natürlichen Schwankungen auf unserem Planeten ausfallen...
Allerdings müssen wir so oder so nachhaltig Energie produzieren und mit unseren Ressourcen umgehen.
--
In 2000 Jahren beschweren sich die Orangen-Bauern aus Norwegen, aufgrund der bevorstehenden Eiszeit. Woraufhin Ökostrom besteuert wird um Kohle, Gas und Öl subventionieren zu können...
-Oh man-

Allerdings müssen wir so oder so nachhaltig Energie produzieren und mit unseren Ressourcen umgehen.

Genau das ist die Quintessenz!
Es nützt definitiv nichts, sich die Köppe einzuschlagen, wer woran Schuld ist oder nicht, während wir langsam aber sicher mit dem Arsch auf Grundeis gehen. Jeder für sich muss endlich handeln und nicht diskutieren.
Danke auch für deinen Zusatz: Mit all den witzigen Ideen, die hier im Kommentarbereich hinzukommen, können wir ja mal die Eröffnung einer Kabarettgruppe ins Auge fassen... ;-)

Ein keineswegs klimaneutraler Beitrag, aber ein Garant für beste Laune wenn man das nötige Humorverständnis mitbringt.
EIN MEISTERWERK! 😎

Ui! Ich glaube, du weißt, wie sehr mich dieses Lob berührt und mir an diesem Samstagmorgen ein sehr zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubert - danke!!!

So genial @chriddi! Muss ich gleich noch Mal lesen.

Danke!!! Du würdest mich jetzt vor Stolz strahlend am Rechner sitzen sehen!

Echt genial! So möchte ich auch schreiben können ... Die heutigen aktuellen Themen auf das Jahr 2052 übertragen ... Lese den Beitrag jetzt schon zum 3. Mal und er wird immer besser und ich entdecke immer mehr an wirklich zweideutigen Gedanken. Soviele ernsthafte Themen so geschickt verpackt. Ich schmeisse mich Weg und das um kurz nach 03:00 Uhr am Morgen. LG Michael

Vielen Dank für diese tolle Rückmeldung, aus der ich enormes Lob herauslesen kann, lieber Michael. Es freut mich sehr, dass ich dir die frühen Morgenstunden amüsant versüßen konnte!
Lieber Gruß,
Chriddi

Ja das hast Du. Lese gerade noch mal drüber. Grins!

Danke für deinen originellen Text.
Sobald das Lächeln nach dem Lesen etwas eingefroren ist,
regt dein Bericht zum Nachdenken an.
Vielen Dank für deine feinen Zeilen.

Vielen Dank für deine Rückmeldung, aus der ich schließen kann, dass ich mein Ziel mit dir als Leser voll erreicht habe. Das macht zufrieden!
Liebe Grüße,
Christiane

Hier etwas Sarkasmus zu dein Satire.

TIME-magazine-cooling-to-warming-1973-2006.jpg

Auch bis zum Jahr 2052 wird sich die Wassermenge auf diesem Planeten nicht verändern, also konstant bleiben. Wo also soll das viele Wasser her kommen?

Aber schön sarkastisch gemacht :)

Liebe Grüße aus Uruguay
Peter

Natürlich wird es nicht mehr Wasser auf der Welt geben. Aber wenn das viele Festlandeis schmilzt, verändert das den Meeresspiegel ja trotzdem erheblich. ;)

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Wenn es auf der einen Seite schmilzt, dann friert es auf der Anderen.
So ist das eben bei ner runden Sache welche die Erde nun mal ist und bleibt. So geht das schon so lange wie die Erde lebt und länger als der Mensch rechnen kann.
Wieso sollte sich jetzt plötzlich etwas daran ändern?

Gedanken müssen wir uns dann machen wenn der Abstand zur Sonne sich erheblich verringern würde. Ich denke nicht, dass das der Fall sein wird. Zumindest nicht solange wir und unsere Enkel und zukünftigen Urenkel leben.

Denn Mal keine Panik auf der Titanic.

Liebe Grüße aus Uruguay
Peter

Ich habe noch nirgends erfahren, dass es zurzeit, da es am Nordpol taut, am Südpol frostiger sein soll.

Und ich weiß, dass die Erde eine Kugel ist.

Nun das war die Meldung in der letzten Zeit:
https://www.tagesschau.de/ausland/antarktis-rekord-101.html

Aber auch der Nordpol war nicht so wie seit Jahren schon erwartet Eisfrei.

Eher das Gegenteil war der Fall, das Schiff welche die Eisfreiheit bezeugen sollte ist im Eis stecken geblieben.

Als kann da von Tauwetter auch nicht unbedingt die Reden sein.

Liebe Grüße aus Uruguay
Peter

@uruguru und @double-u

Ja, tatsächlich nimmt die Eisfläche am Südpol zumindest in der kalten Jahreszeit teilweise etwas zu und zwar obwohl es auch dort etwas wärmer geworden ist! Grund sind wohl stärkere Winde, die das Eis auseinander treiben. (?)

Ob das tatsächlich noch aktuell ist, weiß ich allerdings nicht, die entsprechenden Artikel waren jeweils schon paar Jahre alt. Insgesamt soll nämlich auch in der Antarktis das Eis schmelzen:
https://www.br.de/klimawandel/eisschmelze-eis-polkappen-antarktis-arktis-100.html

Selbst wenn die Eisfläche im Süden zunehmen würde, heißt das aber nicht, dass es das Schmelzen im Norden ausgleicht:

  1. Landeis im Norden schmilzt, Meereis im Süden dehnt sich (im Sommer?) aus. Welche Konsequenz das für den Meeresspiegel hat, ist recht offensichtlich.

  2. Meereis im Norden schmilzt ebenfalls. Und zwar schneller als es im Süden sich ausdehnen kann.

Wenn es auf der einen Seite schmilzt, dann friert es auf der Anderen. So ist das eben bei ner runden Sache welche die Erde nun mal ist und bleibt.

Ich denke nicht, dass das ein Naturgesetz ist. Im Gegenteil steigt wohl auch die durchschnittliche Temperatur in der Antarktis. Nur die Extremwerte steigen aufgrund der in dem von dir verlinkten Artikel genannten Gründen.

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Ob die Gründe bei der Tagesschau die Richtigen sind kann ich nicht beurteilen, der Tagesschau glaube ich die Überschrift aber sonst nichts. Es war das was ich auf die Schnelle finden konnte bei Google. Die wahren Artikel werden ja leider Unterdrückt.
Ansonsten habe ich nun auf @chriddi s Antwort geantwortet.

Fakt ist Eines, wir, also in unserem kurzen Leben, werden wohl NICHTS für uns Negatives diesbezüglich erleben.

Köln sollte ja schon laut Spiegel in den 70igern, lange unter Wasser stehen.
Der Nordpol sollte auch schon seit einigen Jahren Eisfrei sein und eine sichere Schiffspassage ermöglichen.
Leider hat da die Natur einen Strich darauß gemacht, das Eis war dicker als jemals zuvor. Die Schiffspassage bliebt U-Booten vorbehalten.

Und auch hier schreibe ich, die Erde lebt, Änderungen sind etwas ganz normales. Der Mensch muss sich nur darauf einstellen.

Beeinflussen können wir als Menschen dies gar nicht.

Liebe Grüße aus Uruguay
Peter

der Tagesschau glaube ich die Überschrift aber sonst nichts.

Es ist keine besonders feine Herangehensweise der Textanalyse, sich nur die Kriterien herauszupicken, die einem auf Anhieb zusagen.
Wenn die Tagesschau nur unglaubwürdige Fake-News herausgibt, ist es ein ziemlich raffinierter Schachzug der Macher, direkt in der Überschrift die von dir geglaubte Kernaussage zu treffen. Hut ab!

Die wahren Artikel werden ja leider Unterdrückt.

Das ist eine unnötige Unterstellung. Wer an mehrseitigen Informationen interessiert ist, findet sie. Besonders hier auf dem Steem findet man unzählige Links zu den deiner Meinung nach "wahren Artikeln".

wir, also in unserem kurzen Leben, werden wohl NICHTS für uns Negatives diesbezüglich erleben.

"Nach mir die Sintflut" sollte bei keiner ernsthaft geführten Diskussion die Einstellung sein. Dann empfehle ich jedem, der so denkt, lieber, sich aus der Auseinandersetzung vollständig herauszuhalten. Dann muss man sich nicht ärgern - kostet Kraft und Energie, ist besser für die Gesundheit.

die Erde lebt, Änderungen sind etwas ganz normales.

Korrekt.

Beeinflussen können wir als Menschen dies gar nicht.

Nicht korrekt (siehe Landgewinnung).

LG, Chriddi

Die wahren Artikel werden ja leider Unterdrückt.

Ich glaub diesbezüglich werden wir uns wohl nicht einig werden. ^^

Und auch hier schreibe ich, die Erde lebt, Änderungen sind etwas ganz normales. Der Mensch muss sich nur darauf einstellen.
Beeinflussen können wir als Menschen dies gar nicht.

Klar gab und gibt es Änderungen, für die die Menschen nichts können. Aber wenn man sich ansieht, was wir mit der Natur alles anstellen, find ich es fast schon naiv zu glauben, dass das überhaupt keinen Einfluss haben soll.

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Schau mal meine kurze Rückmeldung an Uruguru an.
Und vielen Dank für deine Beteiligung an der "Diskussion", danke, dass du dir die Mühe machst!

Danke für deine Rückmeldung.
Nun, mit Logik sollte man in einem satirischen Text nicht herangehen (Wenn es Holland nicht mehr gibt, gibt es auch kein Dithmarschen mehr...). Die starke Übertreibung ist nunmal ein Stilmittel, um auf unübersehbare Fakten hinzuweisen: Der Meeresspiegel steigt aufgrund der globalen Erderwärmung.
Das Eis der Arktis schmilzt und muss irgendwo hin.

Ich habe auch deinen Link gesehen, den du @double-u geschickt hast. Wenn du Quellen angibst, solltest du aber auch die "ganze Wahrheit" nennen. Warum ist es in der Antarktis zum Kälterekord gekommen? Weil die Wärmestrahlung nich durch den durch Verdunstung entstandenen Wasserdampf gedrungen ist. So wird es über die Jahrtausende aussehen: Laienhaft ausgedrückt wird die Atmosphäre durch den Treibhauseffekt irgendwann voll Wasserdampf sein, die Sonnenstrahlung kommt nicht mehr durch und es gibt eine neue Eiszeit. Hat nichts mit der Entfernung zur Sonne zu tun, das ist Physik.

Aber pssst, zum Glück schreibe ich hier nicht auf die Diskussion ein, ob der Klimawandel menschengemacht ist oder nicht. Ich kann dir jedoch verraten, dass ich in diesem Bereich auf der Seite der belegenden Wissenschaftler stehe.

Liebe Grüße von dort, wo die Fläche der nordfriesischen Inseln und Halligen seit vielen Jahren messbar abnimmt und die Strände schmaler werden,
Christiane

Hi Christiane,

wenn bei Euch die Strände schmäler werden, müsste das ja bei uns auch der Fall sein. Ich lebe ja zwar nicht direkt am Atlantik, doch unser Rio Strand ist auch wie ein Meer und nur ungefähr 10 km vom Atlantik entfernt. Der Rio ist hier ca. 200 km breit also mehr Meer als Rio.

Wie in der Antarktis an der ich näher lebe als an Deutschland, bei durchgehenden Minustemperaturen, also auch im Sommer, etwas verdunsten soll bleibt mir schleierhaft. Ebenso kann da wohl nichts schmelzen von dem Landeis, denn immerhin ist die Antarktis ein Kontinent. dass auf dem Wasser Eis abbricht und als Eisberge weiter driftet dürfte normal sein. Diese Eisberge lassen das Wasser jedenfalls nicht ansteigen.
Ebenso verhält es sich am Nordpol, welcher sich ganz im Wasser befindet.
Landeis gibt es nur auf Grönland und was sonst noch rund herum liegt. Dieses Eis schmilzt mal mehr und mal weniger weil dort die Temperaturen im Sommer über den Gefrierpunkt gehen. da kann dann auch was verdunsten.

Insgesamt gesehen, befinden wir uns immer noch in einer Eiszeit.

Dass bei Euch die Strände kleiner werden liegt wohl eher an der Tatsache, dass das Land, wie in auch in Holland, dem Meer abgetrotzt wurde. Künstenlinien verändern sich, so wie sich auch hier bei uns der Strand im Laufe von Jahren, durch Stürme, verändert hat. das ist wohl ganz normal. Denn unsere Mutter Erde lebt und muss sich manchmal etwas neu ordnen.

Wer behauptet der Klimawandel ist vom Mensch gemacht, überschätzt des Menschen Möglichkeiten bei weitem.

Liebe Grüße aus Uruguay
Peter

Dass bei Euch die Strände kleiner werden liegt wohl eher an der Tatsache, dass das Land, wie in auch in Holland, dem Meer abgetrotzt wurde.

Ja, da hast du recht, das ist auch ein Grund - irgendwann holt das Meer sich zurück, was ihm "gehört". Allerdings ist die Ostseeküste, an der das Phänomen der schwindenden Strände, wenn auch nicht so stark, ebenfalls zu beobachten ist, vom menschlichen Eingriff in die Natur (Bautz, hat der Mensch doch Einfluss?) durch Landgewinnung nicht betroffen.
Wie es genau in Südamerika aussieht und welche Zusammenhänge sich dort gegenseitig beeinflussen, kann ich nicht beurteilen. Ich bin dort ebenso wenig wie an den Polen noch nicht spazieren gegangen und habe nicht genug angelesenes oder aus anderen Quellen bezogenes Wissen.
Damit ist die Diskussion an dieser Stelle für mich auch abgeschlossen, denn ich möchte behaupten, dass weder du noch ich dazu in der Lage sind, zu der Thematik fundiert (!) Stellung zu beziehen. Ich bin jedenfalls keine Fachfrau in diesem Bereich.

Wieso, weshalb, warum das Klima sich wandelt zu erklären, gelingt doch nicht einmal den Personen, die sich tagtäglich hauptberuflich mit der Materie in unterschiedlichsten Wissenschaftsgebieten auseinandersetzen und sich bemühen, ihre Forschungsergebnisse wertneutral darzustellen.
Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich über unterschiedlichste Quellen zu informieren, die Infos abzuwägen, zu fragen und zu hinterfragen, um mir am Ende eine eigene Meinung zu bilden, die ich gerne bereit bin, mit dem Wissen anderer immer wieder differenziert zu betrachten, gegebenenfalls zu ändern. Nie würde ich mir anmaßen, "die Wahrheit" zu kennen. Mit meinem vermutlich lächerlich rudimentären Wissen würde ich jedoch zu dieser heiklen, gesellschaftsspaltenden Thematik auch niemals mit Stammtisch-Populismus um mich werfen, was ohnehin nicht meiner Art entspricht.

Bitte verzeih, dass "abgeschlossen" noch nicht "vollständig beendet" heißt, denn ich möchte noch kurz auf deinen Kommentar an Lammbock eingehen, in dem du mich getaggt hast.

LG, Chriddi

Liebe Chriddi,

Ich bin jedenfalls keine Fachfrau in diesem Bereich.

Und ich bin keine Fachmann.

Doch was wir Beide haben ist wohl ein gesunder Menschenverstand. Genau auf diesen sollten wir hören. Den so genannten Wissenschaftlern kann man eh nimmer trauen, denn die schaffen das Wissen wofür sie bezahlt werden.

Liebe Grüße aus Uruguay
Peter