Pferdegedanken zum Pferdedasein
Mein Beitrag für die 7. Runde zu @kadna 's #fotogedanken
Ach ja schon so spät. Ich hatte mir Gedanken gemacht, aber das Bild nicht richtig angeschaut. Dachte die Pferde sprächen mit ihrem Kutscher, aber der sitzt auf dem Bock und ich weiß nicht, wer mit den Pferden spricht.
Wir wollen gleich los!
Aber die Pferde Anton und Bertha wollen nicht.
Nicht in einer Stadt voller Autoabgasen und Lärm.
Im Norden gibt es eine Insel, ganz ohne Autos schlägt Bertha vor.
Aber, so wendet Anton ein, müssten die Pferde dort sehr schwer arbeiten, sehr schwere Lasten ziehen.
Nicht so schwer wie die Pferde, die ganz im Süden Deutschlands den ganzen Tag zwischen zwei Schlössern, die auf gegenüberliegenden Bergen stehen, hin und herlaufen müssten mit Wagen voller Touristen, und die hätten nicht mal ein paar Karotten oder Äpfel dabei.
Vielleicht ein Stück Zucker?
Zucker ist soooo gut. Aber der Kutscher schimpft, wenn die Touris den Pferden Zucker geben.
Es gibt Pferde die haben es unglaublich gut. Morgens werden sie auf die Weide gebracht und spielen mit ihren Kameraden. Später am Tag kommt ihr Mensch, geht mit ihnen spazieren oder reitet ein wenig. Dort wo das Gras am schönsten, am saftigsten und am würzigsten ist, dürfen sie eine Weile grasen. Dann führt sie der Mensch wieder zurück, striegelt das Fell, pflegt die Hufe und bringt sie abends in den Stall. Frisches, sauberes Stroh liegt auf dem Boden und duftendes Heu in der Raufe.
Und es gibt Pferde, die müssen zwar auch keine Lasten ziehen, aber die sind ganz allein. Tag und Nacht allein. Sie müssen Gras auf der eigentlich abgegrasten Weide finden, und es ist so einsam dass es weh tut.
Dann doch lieber arbeiten. Am liebsten als Therapiepferd mit Kindern. Es ist so schön wenn ein Kind, das fast nie spricht, mit einem Pferd spricht und ihm all seine Gedanken erzählt.
Kinder? Nein die sind furchtbar. Die sitzen drauf, zerren völlig sinnlos an den Zügeln und dann geht man zwei, drei Runden im Kreis und dann kommt das nächste Kind, hängt wie ein nasser Sack, man geht zwei drei Runden im Kreis, dann kommt das nächste Kind und bildet sich ein es sei ein Indianerhäuptling und kreischt und schreit, dann geht man zwei, drei Runden im Kreis …
Der Mensch vor den Pferden hat nichts von den Überlegungen verstanden. Wir wollen los, sagt er, und steigt auf den Wagen.
Schicksalsergeben setzen sich Anton und Bertha in Bewegung.
Die Ergebnisse der 6. Runde Fotogedanken und die neue Fotogedankenchallange findest du hier
Dank @kadna 's Rückblick dann doch noch auf dich aufmerksam geworden. Zum Glück - muss ich unumwunden zugeben!
Denn nichts zeichnet ein Beitrag mehr aus, als wenn er mich nachdenklich stimmt. Du hast dies locker, flockig und ohne erhobenen Zeigefinger geschafft.
Ganz großes Kino!
Ich freue mich auf die nächste Woche.
Liebe Grüße
Wolfram
Danke fürs Feedback, Wolfram! Freut mich dass es dir gefallen hat. An deine Eloquenz, die mich immer wieder zum Staunen bringt, kommt mein Beitrag nicht heran, das ist einfach nicht jedem gegeben.
Für die nächste Woche habe ich leider noch gar keine Idee ...
... dann wandern wir Hand in Hand auf dem gleichen Niveau!
Aber er wird kommen - der erste Satz. Dann ist er in der Geschichte gefangen und wird erst mit dem letzten Punkt wieder in Urlaub geschickt.
Jetzt bleibt lediglich abzuwarten, ob er zuerst bei dir oder mir Rast macht.
Liebe Grüße
Wolfram
schaun wir mal 😉
Supi, du hast es geschafft! Danke dir. Köstlich die "redenden" Pferde - vor allem der "Kinder-Hasser" Kommentar ;-) Schönes Wochenende noch!
So in letzter Minute vor dem Schlafengehen, hab ich das geschrieben 😊
Danke für deinen netten Kommentar!
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