Das Sattler- PanoramasteemCreated with Sketch.

in #deutsch6 years ago (edited)

Schönen Tag liebe Steemer!

Nachdem ich in der letzten Zeit viel geistiges von mir gegeben habe, möchte ich nun wieder etwas mehr geschichtliches- kunstgeschichtliches zum Besten geben.
Fragen, Anregungen und Beschwerde, einfach unten anfügen!

Ansonsten viel Interesse beim Lesen!

Das Sattler- Panorama.


Quelle

Das Rundgemälde ist eine Darstellung der Stadt Salzburg aus der Zeit zwischen 1825- 29. In diesen Jahren wurde das Gemälde, unter Mithilfe von Friedrich Loos und Johann Josef Schindler, von Johann Michael Sattler (1786- 1847) geschaffen.
Das Besondere an diesem ist, dass es die Stadt Salzburg quasi von oben zeigt. Der Blickwinkel ist nämlich der von der Festung Hohensalzburg aus. Besonders bewegend ist es, wenn man schon mal auf selbiger war und dann den direkten Vergleich hat. Das hat schon was für sich.
Kleines Schmankerl. Auf dem gesamten Gemälde ist fast nichts von Befestigungen zu sehen, auch nicht von der Festung selbst. Das hat den Grund, dass Salzburg damals noch eine Festungsstadt war. Daher war es Sattler verboten Befestigungswerke zu zeichnen und auszustellen 😊

Die Entstehung dieses Werkes verdanken wir dem Bildungsbürgertum einerseits und der aufkommenden Sommerfrische. Da man im 19. Jahrhundert Bildung und Wissenserwerb immer größer schrieb, die Reisemöglichkeiten allerdings beschränkt blieben, entstand diese großartige Gemälde. Solche Rundgemälde und Kosmoramen waren damals sehr modern. Sie ermöglichten es, dass viele Menschen erstmals auch weit entlegene Orten zu Gesicht bekamen die sie sonst nie gesehen hätten.
Das faszinierende an diesem Panorama ist, dass es einerseits das letzte noch erhaltene ist. Das rührt daher, dass mit der Zeit die meisten einfach entsorgt wurden. Vor allem ab dem 20. Jahrhundert machten Film und Fotografie diese Art von Darstellung immer überflüssiger.
Zum anderen einem Haufen Schutzengel. Denn das alte Museumsgebäude, in welchem das Panorama gelagert wurde, wurde 1944/45 bei diversen Luftangriffen zerstört. Wie durch ein Wunder überstand das Gemälde dies alles und konnte schließlich aus den Trümmern gerettet werden.

In Summe ist das Rundgemälde knapp 26 Meter lang und knapp 5 Meter hoch. Es füllt eine Fläche von rund 130 m². Seit 2005 ist es im eigenen Panoramamuseum in der Neuen Residenz untergebracht.
Eine weitere Spezialität des Museums sind die Kosmoramen von Hubert Sattler (1817- 1904), dem Sohn von Johann Michael.
Auch er betätigte sich als Landschaftsmaler. Seine Gemälde sind in der Regel um das Panorama außen ausgestellt. Es sei denn es finden gerade Sonderausstellungen statt. So wie zur Zeit!

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Foto von mir.

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Parzifal

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Interessanter Artikel, den ich sehr gern gelesen habe! Und von Panorambildern (130m² - wow!) habe ich noch nie etwas gehört. Man lernt nie aus. Danke.
Lieben Gruß
Kadna

Bitte gerne. Freut mich das es gefällt.

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Ich habs vielleicht nicht so vertiefend mit Geschichte wie Du, aber Salzburg ist einfach eine wunderschöne Stadt. Im Spätsommer, ein Kaffee in einem der beliebten Kafeterias - unbezahlbar!
Danke für den kurzen historischen Rückblick