Sie hat uns wieder gepackt, die Wanderlust... / It has taken over again, the hiking passion...

english below...

Tja... Langes Wochenende hatten wir gerade. Schönes Wetter noch dazu. Und seit längerem wieder die Absicht, uns eine noch unbekannte Ecke in der näheren Umgebung zu suchen, die man erwandern kann (ohne gleich sportliche Höchstleistungen zu erbringen: wir waren ja etwas angeschlagen in den letzten Wochen und Monaten).

Bei der Auswahl half mir diesmal tatsächlich eine App: ich wollte das 'mal ausprobieren und landete bei Komoot. Ich kann unser Fitneßlevel und etwaige Erfahrungen, landschaftliche Vorlieben oder auch Einschränkungen eingeben und bekomme eine ziemliche Anzahl von Ausflugstipps. Die stammen sämtlich von anderen Wanderern. Ist also insgesamt wie eine Art Community aufgebaut - jeder teilt seine Erfahrungen, ein paar schöne Fotos und Highlights, Tipps zum besten Parkplatz oder leckersten Schnitzel ;-))

Meine Entscheidung fiel schnell: wir fuhren in die Glauer Berge. Von denen hatte ich nun zuvor noch nie etwas gehört. Sie liegen südlich von Berlin in der Nähe von Trebbin, sind geringfügig niedriger als der Himalaya (also es geht so bis 160m über dem Meeresspiegel hinauf) und was ich an Streckeninfos und Abbildungen sah, las sich ansprechend. Ich suchte uns zwei abwechslungsreiche Routen heraus, die eine 8,5 und die andere 10,8 Kilometer lang. Je nach Tagesform konnten wir uns also entscheiden (im Endeffekt ist es eine Kombination aus beiden geworden).

Obwohl ich immer ganz gerne alles gut durchplane, begann die Aktion etwas holperig: ich hatte mir keinen Wecker gestellt, weil immerhin ein zwangloser Aufbruch beabsichtigt war. Als ich dann kurz nach 11 Uhr endlich aufwachte, war ich doch ein bißchen irritiert - wahrscheinlich hatte ich es nötig... Jedenfalls brachen wir erst mittags auf und hatten auch nur relativ wenig Fahrtstrecke vor uns. Bereits während der Anreise fiel uns sofort der wohltuende Unterschied zwischen Berliner Enge und Brandenburger Weitläufigkeit auf. Eine Menge Anspannung konnte sich in Wohlgefallen auflösen. Ohne weitere Verzögerung sind wir dann auch gleich von einem Startpunkt Nähe Glau losgelaufen.

Zunächst schlenderten wir entlang des Ortsrandes an einigen Lost Places, verfallenen Gebäuden und Anlagen vorbei und auch an interessanten historischen Gemäuern. Es ging nahtlos in den frischen und üppigen Wald - von der allgegenwärtigen Trockenheit war hier noch nicht viel zu bemerken, eher das Gegenteil - morastige und sumpfige Gebiete (voller Mücken). Wir gelangten zum Blankensee, über den es einen Bohlenpfad gab, von dem aus man eine hervorragende Sicht auf gefühlt hunderte Schwäne, tausende Haubentaucher und Millionen Fische hatte: Leben, wohin das Auge blickte!

Nicht weit entfernt steht Schloß Blankensee in einem nicht allzu angelegten, aber malerisch-verwunschenen Sudermann-Park. In das Schloß kamen wir nicht hinein, da eine Hochzeitsgesellschaft die Räume exklusiv gemietet hatte. Die ganze Anlage macht jedoch Freude und ist ein harmonisches Gesamtkunstwerk.

Nach dem beschaulichen Teil kamen nun die "Berge" auf uns zu: auch wenn sie nicht wirklich alpinen Charakter haben, mußten viele, viele Höhenmeter überwunden werden. Die Streckenführung lotste uns einige Male über Anhöhen und Täler. Insgesamt hatten wir 1.600 Meter bergauf und wieder bergab zu steigen. Wir haben Picknick gemacht zwischendurch und ein geruhsames Tempo beibehalten. Trotzdem waren wir schweißgebadet und ich habe mir leider einmal mehr mein Knie lädiert. Das wird langsam wirklich zum Ärgernis! Die verschiedenen Untergründe, über die wir zu laufen hatten, vor allem zeitweise sehr feiner, tiefer Sand, machen mir mehr und mehr zu schaffen.

Fazit: Ein gelungener Tag mit wunderbaren Eindrücken für alle Sinne, endlich wieder der Anfang normaler Aktivität und Freude daran. Fortsetzungen werden natürlich folgen...

english version:

Well... We just had a long weekend. Nice weather to boot. And for some time now, we've had the intention of looking for an unknown corner in the vicinity that we could hike (without having to do any athletic feats: we've been a bit groggy in the last few weeks and months).

This time, an app actually helped me choose: I wanted to try it out and ended up with Komoot. I can enter our fitness level and any experience, scenic preferences or limitations and get quite a number of excursion tips. All of them come from other hikers. It's like a community - everyone shares their experiences, a few nice photos and highlights, tips on the best parking spot or the tastiest schnitzel ;-))

My decision was made quickly: we went to the Glauer Berge / Glau mountains. I had never heard of them before. They are located south of Berlin near Trebbin, are slightly lower than the Himalayas (i.e. they go up to 160m above sea level) and what I saw in terms of route information and illustrations was appealing. I chose two varied routes for us, one 8.5 and the other 10.8 kilometres long. Depending on the day's mood, we could decide (in the end, it became a combination of both).

Although I always like to plan everything well in advance, the event got off to a somewhat bumpy start: I hadn't set myself an alarm clock because the intention was to set off casually. When I finally woke up shortly after 11 am, I was a bit irritated - probably I needed it... In any case, we didn't set off until midday and had only a relatively short distance to travel. Already during the journey we noticed the pleasant difference between Berlin's narrowness and Brandenburg's spaciousness. A lot of tension dissolved into pleasantness. Without further delay, we set off from a starting point near Glau.

First, we strolled along the outskirts of the village past some lost places, dilapidated buildings and facilities, and also some interesting historical walls. It went seamlessly into the fresh and lush forest - not much of the omnipresent drought was noticeable here yet, rather the opposite - boggy and swampy areas (full of mosquitoes). We arrived at the Blankensee lake, over which there was a boardwalk with an excellent view of what felt like hundreds of swans, thousands of great crested grebes and millions of fish: life wherever the eye looked!

Not far away is Blankensee Castle in a not overly elaborate, but picturesquely enchanted Sudermann Park. We couldn't get into the castle because a wedding party had rented the rooms exclusively. However, the whole complex is a pleasure to visit and a harmonious work of art.

After the contemplative part, the "mountains" were now upon us: even though they do not really have an alpine character, many, many metres of altitude had to be overcome. The route guided us over hills and valleys several times. In total, we had to climb 1,600 metres uphill and back down again. We had picnics in between and kept a leisurely pace. Nevertheless, we were drenched in sweat and I unfortunately damaged my knee once again. This is really becoming a nuisance! The various surfaces we had to run over, especially very fine, deep sand at times, are getting more and more of a problem for me.

Conclusion: A successful day with wonderful impressions for all senses, finally the beginning of normal activity and enjoyment again. Continuations will follow, of course...