Die Wissenschaft guter Vorsätze

in #science6 years ago (edited)


[CC0 Pixabay]

Sylvester und die komischen Tage danach haben mir mal wieder Zeit und Anlass zum Nachdenken und zur Introspektion gegeben. Alles kann in verschiedenen Kontexten interpretiert werden und hat somit immer und ausschließlich eine subjektive Komponente. Manche Ansichten werden aber gerne in und von der Masse geteilt. Sie haben etwas Eingängliches. Sind wie ein Hemd das allen passt.

Gute Vorsätze, wer hat sie nicht? Es schickt sich definitiv welche zu haben, es fühlt sich auch gut an und es wär auch gar nicht so schlecht endlich nicht mehr zu rauchen oder wieder mehr Sport zu treiben.

Motivation für gute Vorsätze

Seventy-seven percent maintained their pledges for 1 week but only 19% for 2 years. Successful resolvers reported employing significantly more stimulus control, reinforcement, and willpower than the unsuccessful over the 2 years; (Norcross und Vangarelli 1988-89)

77% schaffen die erste Woche und nur 19% sind noch nach 2 Jahren dabei. Naja hier ist das Glas halb leer, 19% hört sich doch gar nicht so schlecht an :D Man kann natürlich sagen die meisten schaffen es nicht und viele (33%) halten nicht mal bis zur ersten Woche durch.

Am Anfang steht natürlich Motivation, was der Grund dafür ist, dass man etwas macht, aber Motivation allein reicht nicht aus.


[Von Prof. Dr. Waldemar Pelz - http://www.management-Innovation.com, CC BY-SA 3.0, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=5571675]

Motivation gibt es auch in Form von Anti-Motivation (Gründe etwas lieber nicht zu tun). Ängste sind ganz klar Gegenspieler

Wollen, wünschen, müssen, sollen, können

Es ensteht in uns ein Bild davon, wie es zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft sein sollte, natürlich nach und nach. Es folgt jedoch kaum einer seinem Herzen. Würde man seinem Herzen folgen, bzw. das machen, was einen erfüllt, dann würde man am effektivsten sein. Die Psychologen nennen es einen Flow erfahren.


[Von C.Löser , CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3699251]

So kann man auch zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation unterscheiden. Extrinsisch sind Gründe die uns andere geben, die wir uns selbst erzählen und intrinsisch ist es, wenn die Sache selbst motiviert die Sache zu tun. Wenn es nichts größeres gibt, als in nem dunklen Keller Gewichte zu stemmen, mit dem Rad zu fahren, zu programmieren, einen Garten anzulegen, usw. wozu brauch ich dann noch Gründe? Also im Ideal-Fall ist es die Sache selbst. Und wir sehen an der Spitze ausnahmslos Leute, die die Sache die sie machen, auch ohne externe Anreize machen würden. Sie sind also gar nicht wirklich Teil des Wettbewerbs.

Solche CEOs und Entwickler sind es, für die man sich interessieren sollte. Ist unser Dan (der Mensch der Steem designed hat) solch ein Entwickler? Wie siehts mit Vitalik aus?

1000 Perspektiven, 1000 Wahrheiten

Eine Angst die viele davon abhält ihre Gedanken hier auf Steemit nieder zu schreiben ist dass es unwirztschaftlich ist. Wir haben ja schließlich auch andere Dinge zu tun.

Aktuell lohnt es sich nicht auf Steem(it) zu schreiben

wenn du entscheidest, wann Du DICH bezahlst, dann ist proof of brain- (and heart) Mining wie auch jedes andere Mining ein Arbitrage-Geschäft. Warum solle es sich nicht lohnen steem zu akkumulieren? Wenn es keinen Bedarf gibt, welcher zur Auszahlung drängt, dann warte ich und mein Lohn bleibt offen, bis ICH entscheide. ...(genaugenommen ist genau das nicht Arbitrage :D Ökonomen nennen es lieber Spekulation. Der Spekulant selbst handelt aber so als ob er Arbitrage betreibt).

Man ist nur Opfer des Preises, wenn man es zulässt. Dass man überhaupt Dollarpreise unter den Artikeln auf Steemit sieht, führt unweigerlich dazu, dass sich User emotional an diese Preise heften (Anker Bias). Anker dich nicht an Preise für deine Artikel wo dir irgend ein Kurator mal geschmeichelt hat und dich promotet hat, anker dich nicht an Preise von Zeiten wo alle voller Euphorie waren. Schaff dir deinen eigenen Erfolg.

Vorsätze, Ziele, Pläne

mache ich eine Sache, die ich mit maximaler Effizienz und maximal effektiv ausführe, weil es die Sache ist, dann werde ich auch maximale Ergebnisse erzielen. Alle gesteckten Ziele würden überflüssig und bei weitem übertroffen. Mehr noch Ziele wären irrelevant, man ist mit jedem Moment zufrieden. Das Fundament des Hauses ist bereits so schön wie das Haus selbst und das Haus ist nie wirklich fertig.

Das eigentliche Problem ist, dass Erwartungen und Wünsche vollkommen von gesellschaftlichen Normen dominiert und bestimmt sein können und somit nicht das sind, was uns am "Ende" und auch nicht auf dem Weg erfüllt.


[wir denken in verschiedensten Grenzen und Grenzen schaffen jene Boxen]

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muss ich mir also nur stark genug vorstellen, dass ich etwas schaffe damit ich es schaffe? Also für mich gehört das in die selbe Ecke wie Zauberei. Kann vielleicht wie visualisierungs- und autosuggestions- Techniken begünstigen, dass etwas eintritt, worauf ich direkt Einfluss habe aber führt nicht ultimativ dazu, dass generell etwas passiert. Wenn ich will dass der BTC-Preis steigt, dann ist das schön für mich...und nichts weiter.

Externe Ereignisse sind mit einer bestimmten Frequenz belegt und ja, manche sind so gesehen nahezu unmöglich aber was heißt das schon? Wenn sie auftreten, dann treten sie auf. Bitcoin galt als praktisch nicht möglich...für Nakamoto war es möglich. Für ihn war es also nicht schwerer als eine andere Sache der er sich hätte mit ganzem Herzen widmen können.

Was ist also für dich relevant außer die Sache zu machen, die dich voll und ganz erfüllt? :D... gäbe ja dann nichts weiter

Was war für Nakamoto relevant? Die geringe Wahrscheinlichkeit :D ? nichts außer die Sache selbst.

"Impossibility of Distributed Consensus with One Faulty Process" (Fischer et al. 1985)

Fazit

bei all den Plänen sollte man eines nicht vergessen, >>sich selbst<<. Erfreulich war zu sehen, dass viele User 2018 bestimmte Dinge erreicht haben. Entweder war es die Veröffentlichung ihres eigenen Buches, das Erstellen eines eigenen Bloggs oder bestimmte Investment-Meilensteine. Egal was es dieses Jahr bei euch ist, ich bin mir sicher, dass sich die erstaunlichsten Ergebnisse aus der Liebe zur Sache selbst ergeben. Und das ist etwas für das man sich Freiräume schaffen muss. Wenn es nach all unseren Verpflichtungen geht, dann wären wir 24/7, 365 Tage im Jahr eingespannt. Hätten also nie Freiraum wirklich großartig zu sein, so wie wir es sind und können. Dann denkt, fühlt und handelt man vielleicht automatisch outside of the box...? (kp obs so ist)

Quellen und weiterführende Literatur:

Mihaly Csikszentmihályi (1990): Flow: The Psychology of Optimal Experience

Norcross und Vangarelli (1988-89): The resolution solution: longitudinal examination of New Year's change attempts.

Ryan, Richard M.; Deci, Edward L. (2000). "Intrinsic and Extrinsic Motivations: Classic Definitions and New Directions".

PS. wenn man mal auf ne Studie kein Zugriff hat weil man an der Paywall eines Verlags festhängt, dann:

sci-hub (https://sci-hub.tw/) ;)

Sort:  

Vielen Dank für diesen super Artikel :)
P.S.: Ist sci-hub Legal oder Grauzone? Bis dato hatte ich tatsächlich das Problem das ich viele Artikel wegen Mangel an Rechten nicht lesen/bearbeiten konnte.

Also für den User ists m.W.n. zumindest nicht illegal (wie es mit dem download aussieht, weis ich nicht).

Vielleicht hat ja jemand genauere Infos. Ja ich würde sogar sagen die meisten Artikel kann man nicht lesen (manche/gute Unis haben natürlich mehr Rechte als andere erworben). Wissenschaft ist open source oder keine Wissenschaft

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Frohes neues Lauch (nochmal glaube ich),

vielen dank für den wertvollen Artikel.

Extrinsisch sind Gründe die uns andere geben, die wir uns selbst erzählen und intrinsisch ist es, wenn die Sache selbst motiviert die Sache zu tun.

Genau das ist die Sache. Wenn ich überlege was ich alles gern mache, allerdings werde ich gewissermaßen gezwungen ständig Sache zu tun, die so komplett wider meiner Natur sind. Mal sehen ob ich diesen Teufelskreis irgendwann durchbrechen kann.

Das eigentliche Problem ist, dass Erwartungen und Wünsche vollkommen von gesellschaftlichen Normen dominiert und bestimmt sein können und somit nicht das sind, was uns am "Ende" und auch nicht auf dem Weg erfüllt.

Ganz recht!

Ich bin gespannt wo die Reise 2019 hingeht.

Freiheit für Alle!

Gruß

Chapper

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