Taugt der Bitcoin als Währung

Die Entwicklung von Bitcoin und der damit verbundenen Blockchain-Technologie schreitet mit großen Schritten voran. Auch finanzstarke Unternehmen, wie Facebook und Co. investieren in die Erforschung der Blockchain-Technologie und prüfen etliche Einsatzmöglichkeiten dieser neuen Möglichkeit der dezentralen Verwaltung. Fast schon täglich überhäufen sich News, dass in der Welt der Kryptowährungen neue Partnerschaften eingegangen werden und weitere Einsatzgebiete erschlossen werden.

Auch ich sehe sehr großes Potenzial in Kryptowährungen, insbesondere im Bitcoin und bin daher ein großer Fan. Doch dürfen wir nicht verkennen, dass wir bei der Entwicklung von Kryptowährungen nach wie vor in den Kinderschuhen stecken. Der von Satoshi Nakamoto im Jahr 2009 gegründete Bitcoin ist noch nicht einmal zehn Jahre alt. Andere Projekte, wie zum Beispiel Ethereum (2015) sind noch wesentlich jünger. Zum Vergleich: Das Internet hat seinen Ursprung im Jahr 1969. Es ging aus dem Arpanet – einem Projekt des US-Verteidigungsministeriums – hervor. Es wurde zur Vernetzung von Universitäten und Forschungseinrichtungen benutzt. Bis zur Mainstreamadaption – welche um das Jahr 2000 erfolgte – sind mehr als 30 Jahre vergangen.

Aufgrund des heutigen Netzwerkeffektes schreitet die Entwicklung von Bitcoin schneller voran, als damals die Entwicklung des Internets. Dennoch wird keine neue Technologie von heute auf morgen geboren und von den Nutzern sofort akzeptiert. Bitcoin und Altcoins haben noch einen langen Weg vor sich, bis von einer allgemeinen Akzeptanz in der Bevölkerung gesprochen werden kann. Davor müssen noch etliche Hürden gemeistert werden. Auf eine ganz besondere Problemstellung möchte ich in diesem Beitrag näher eingehen.

Das Problem der Klassen bei Bitcoins

Die Transaktionshistorie – wer von wem Geld erhalten hat – ist bei Bitcoin und vielen anderen Kryptowährungen völlig transparent. Diese Transparenz bringt es aber auch mit sich, dass Bitcoins, welche für illegale Geschäfte verwendet wurden, beschmutzt „engl. tainted“ sind. Auf der Blockchain wird akribisch genau festgehalten, welche Transaktionen vom Sender an den Empfänger getätigt wurden. Können solche Transaktionen mit einem illegalen Geschäft in Verbindung gebracht werden, ist dies für immer und für jeden auf der Blockchain einsehbar. Daraus resultiert ein System verschiedener Klassen von Bitcoins. Die beschmutzten Bitcoins sind bildlich gesprochen von minderer Qualität und somit weniger Wert als unbeschmutzte Bitcoins. Denn niemand möchte Bitcoins haben, die zum Beispiel bereits für Zahlungen von Drogengeschäften verwendet wurden. Diesem Problem versuchen große Exchanges mit einer Vermischung von beschmutzten und unbeschmutzten Coins entgegenzuwirken. Somit sind dann alle Coins nur leicht beschmutzt. Eine adäquate Lösung für die gesamte Bitcoin Infrastruktur steht derzeit noch aus. Als Währung hat der Bitcoin aber nur Potenzial, wenn jeder Bitcoin gleich viel Wert ist wie der andere. Dieser Anspruch der Austauschbarkeit ist für eine Währung essentiell.

Keine Klassen bei Privacy Coins

Dem Problem der „tainted“ Coins entgegnet ein großer Teil der Privacy Coins. Da bei diesen Coins (Bsp. Monero) der Sender, der Empfänger und der Betrag einer Transaktion durch sogenannte Ringsignaturen völlig anonym sind, können in diesem Ökosystem keine „tainted“ Coins existieren. Es kann nicht bestimmt werden, welche Vergangenheit ein bestimmter Coin hat. Somit sind alle Coins in diesem anonymen Ökosystem gleich viel Wert. Anonyme Coins können aber wieder zu anderen Problemstellungen führen: Stichwort Regulierung! Aber dazu ein anderes Mal.

Schöne Grüsse
@cointravel

Schönes Wochenende euch allen. Freue mich auf ein Upvote 😉

Dieser Beitrag hat keinen Anspruch auf Vollständig- sowie Richtigkeit. Er beinhaltet nur meine subjektive Meinung und stellt keine Kaufempfehlung dar. Es handelt sich um keine Investmentberatung/Empfehlung.