Eifersucht. Ein mächtiges, giftiges Gefühl

in #burnout7 years ago

The link to the original text of my website//Der Link zum Originaltext meiner Website: https://burnoutside.com/eifersucht-sucht-liebe-und-findet-burnout/

BURNOUT UND EIFERSUCHT. PASST DAS ZUSAMMEN? IST DIESES MÄCHTIGE, GIFTIGE GEFÜHL TATSÄCHLICH IM STANDE, DICH PSYCHISCH FERTIG ZU MACHEN?

IN EINER ZEIT, IN DER WIR ALLES HABEN UND ALLES WIEDER LOSWERDEN WERDEN KÖNNEN, IN DER ALLES AUSTAUSCHBAR ZU SEIN SCHEINT, VERSTÄRKT SICH DER ZWANG NACH BESTÄNDIGKEIT. DAS KIND IN UNS KOMMT ZUM VORSCHEIN UND ES WEISS NICHT, WIE ES DAMIT KLARKOMMEN SOLL. EINE PSYCHISCHE HERAUSFORDERUNG, DER NICHT ALLE GEWACHSEN SIND.

Am Beispiel Eifersucht lässt sich gut darstellen, was bei psychischen Störungen abgeht. Dieses Gefühl kennen in unterschiedlichen Ausprägungen die Meisten. Deshalb ist es für psychisch stabile Menschen ein Beispiel dafür, in welcher Zwickmühle sich jemand befindet, der in einem Burnout steckt.

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Image is CC0 (www.pixabay.com)

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Fremdgehen, und alles was in dieser Richtung dem Partner weh tut, geht gar nicht. Betrügst du mich, tust du mir weh – pack dein Zeug und such dir jemand anderen den du verarscht.

Der paranoide Karatekämpfer

Ich meine dieses mächtige Gefühl, das in der Regel völlig unbegründet ist. Es überfällt dich von hinten, zieht dich runter, immer weiter, bringt dich dazu, fragwürdige Dinge zu tun, konfuse Szenarien zu inszenieren und dich selbst zu quälen.

Alles kommt vor was Burnout ausmacht: Du bist nur noch im Kopf, denkst über an den Haaren herbeigezogenen Schwachsinn nach. Du verspürst Selbsthass, suchst die Schuld bei Anderen für dein eigenes Leiden und deine Energie schwindet wie Eis in der Sonne. Du bist schwach.

So ist das bei allen starken Gefühlen, die letztlich zu Depressionen führen. Die eigene Unfähigkeit, mit diesen mächtigen und negativen Emotionen umzugehen führt dazu, um sich zu schlagen wie ein paranoid gewordener Karatekämpfer.

In meinem eigenen Käfig gefangen

Eifersucht sagt viel über dich aus. Du willst besitzen, die Kontrolle haben, als einzigartig wahrgenommen werden, mehr Aufmerksamkeit bekommen. Alles klar, nur hat das nichts mit deinem Partner zu tun. Das ist dein Ego, das sind deine eigenen Defizite. Dein Partner brachte sie lediglich an die Oberfläche.

Ich kämpfte lange mit Eifersucht und brachte damit mich, aber vor allem meine Partnerinnen an den Rand der Verzweiflung. Andere steckte ich in einen Käfig und merkte nicht, dass ich mich selbst einsperrte.

Ich musste lernen loszulassen. Einen Vogel musst du fliegen lassen, nur so kann er sich entfalten und er wird zurückkommen. Sperre ich ihn ein, kontrolliere ich ihn, nehme ich ihm seine natürliche Bewegungsfreiheit. Bei Menschen ist das nicht anders.

Vor allem die Tatsache, dass ich den Grund für mein Leiden, unter anderem an Eifersucht, im Außen, in meinem Umfeld suchte und nicht bei mir, war verstörend. Schließlich führte das dazu, dass ich tiefer in diesen Abgrund glitt.

Sicherheit macht Angst

Mit dem Rücken zur Wand hatte ich zwei Möglichkeiten. Entweder ich trete die Flucht nach vorne an oder ich suche einen Weg durch die Wand.

Ich mag das „Entweder-Oder-Spiel“ nicht, also tat ich beides. Mit meiner Partnerin darüber sprechen, was ich empfinde, welche stumpfsinnigen Gedanken und quälenden Ängste ich habe, ist die Flucht nach vorne. Übrigens wie bei jeder anderen psychischen Belastung auch. Daran führt kein Weg vorbei.

Der Weg durch die Wand, ist sich seinen Ängsten, Gedanken und Gefühlen zu stellen. Vor allem Verantwortung zu übernehmen, ohne sich als Opfer zu positionieren.

Jedes Gefühl ist ein Hinweis darauf, dass du etwas suchst, das du unbedingt haben möchtest, oder nicht mehr haben möchtest. Bei Eifersucht ist es Liebe, Aufmerksamkeit und Sicherheit nach der du suchst und Angst, die du loswerden möchtest.

Entscheide dich

Und dann kommt die ultimative Wunderwaffe, die aus allen psychischen Irrwegen führt und dir dein Selbstvertrauen zurückgibt: Ich muss eine Entscheidung treffen!

Die Entscheidung, Verantwortung zu übernehmen und nicht die Schuld bei anderen zu suchen. Die Entscheidung, aus diesem geistigen Sumpf auszusteigen und mich nicht in die selbstmitleidige Hängematte zu schmeißen.

Und schließlich die Entscheidung, mich jemanden anzuvertrauen. Betonung im Fall von Eifersucht liegt auf Vertrauen – ich vertraue dir. Absolut offen über alles sprechen, was an Emotionen und Gedanken da ist.

Triff die erwachsene Entscheidung, aus welchem psychischen Abgrund auch immer, auszusteigen. Das Gegenteil davon ist, dass du dich wie ein schmollendes Kind als hilfloses Opfer darstellst.

@burnoutside

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sehr gut geschrieben @burnoutside Eifersucht ist nichts anderes als sich selbst nicht zu trauen oder als Hilflos zu sehen. Man ist Eifersüchtig auf ein Auto, auf den Urlaub ect.... Warum? Weil man es selbst annimmt man kann dies nicht erreichen. Bei einem Partner eifersüchtig zu sein, ist der Grund dass man ihm nicht voll und ganz traut. Eifersucht hat immer was mit verlieren zu tun. Selbst der Verlier zu werden....

Ein sehr spannender Beitrag.
Ich kenne das Gefühl absolut gar nicht, es ist mir vollkommen fremd und ich versuche gerade, es nachzuvollziehen.
In dir drinn, fühlt sich da Eifersucht ähnlich an wie Angst ???
Oder kannst du es körperlich beschreiben?

Scheint ziemlich übel zu sein, wenn man so selbstverloren ist das man in sich und bei anderen nur noch Leere und Verrat findet.
Scheint mir eine grosse Nähe zum Narzissmus zu haben.

Eifersucht empfand ich früher als eine gleichermaßen psychische wie körperliche Erfahrung. Völlig vereinnahmt, ja schon beinahe gelähmt von diesem Gift.

Klar, das ist Narzissmus pur, kein Selbstwert, absolutes Besitzdenken und das "Unverständnis" darüber, nicht geliebt (oder besser: angehimmelt) zu werden. Das ist Angst. Angst, die sich ein Narzisst natürlich niemals eingestehen würde und die schuld dafür bei jemand anderen sucht.

Ich bin unendlich dankbar, dass ich das hinter mir habe. Und ein weiterer Beweis dafür, dass man so Vieles im Leben überwinden kann ...

Sehr cool, das d gelernt hast, damit besser umzugehen.