Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide 77 Im Glanz der Matriarchin - 1 von 4
Was bisher geschah:Graydens Versuch Zeit zu schinden scheint fehl geschlagen zu sein. Denn unverzüglich wurde Banke-Tau beauftragt den Fehler zu korrigieren.
Ein Schatten fiel über ihn. Ramloc sah hoch und ein giftgrüner Strahl bohrte sich in seine Brust. Von der Wucht des Strahls getragen flog er meterweit in den Kerker zurück und schlug stöhnend auf. Seine Brust qualmte und es roch nach verbranntem Fleisch und verkokelten Haaren.
Regulan Gressk stand im Türrahmen und setzte seinen Stab sanft auf der Erde ab. Während sie alle Ramlocs Bemühungen beobachtet hatten, war der Regulan unbemerkt zurück gekommen.
»Mir scheint, das euch eure Unterkunft nicht gefällt, Streuner.«
Grayden fluchte innerlich.
»Verdammter Bastard«, rief Magnus. »Wenn ich frei bin, reiß´ ich dir den Kopf vom Hals.«
»Das, Nordmann, wird sicherlich nicht geschehen.«
Hinter Gressk traten mehrere Crocylen den Kerker und bauten sich neben ihm auf.
»Euch wird eine noch höhere Ehre zuteil. Die Matriarchin will euch sehen«, sagte er und deutete auf die Fesseln die sich in den Tisch zurückzogen.
Sofort griffen die Echsen Grayden und die anderen grob an den Armen und rissen sie auf die Füße. Er und Shana sowie Dimitrion leisteten keine Gegenwehr, doch Rabana und Magnus liessen sich nicht so leicht unter Kontrolle bringen. Der nächst stehenden Wache drehte Magnus die Hand um und zertrümmerte ihr mit einem gekonnten Schlag die Kehle. Bevor er jedoch weiter stürmen konnte schlug ihm eine andere Wache einen Schwertknauf an den Hinterkopf und der Nordmann sackte zusammen. Rabana brachte es fertig ihrer Wache das Genick zu brechen indem sie blitzschnell vom Tisch auf den Rücken des Crocylen sprang, den Kiefer packte und ruckartig zur Seite zog. Es gab ein lautes Knacken und die Wache fiel leblos um. Die Söldnerin war indes schon bei der nächsten Echse und trat ihr wuchtig gegen das Knie. Die Echse schrie auf als das Bein abknickte. Rabana holte aus und liess einen Wirbel an Schlägen auf den schuppigen Brustkorb los, bis der Crocylen Blut spuckte.
Mit einem Mal jedoch stoppte sie mitten in der Bewegung.
Die Söldnerin stand schwer atmend da und starrte den Regulan hasserfüllt an.
»Ich werde dich töten.“
»Unwahrscheinlich«, erwiderte Gressk und Rabana sah wie sich seine Lippen lautlos bewegten, dann fiel sie bewusstlos zu Boden.
»Kettet sie aneinander«, befahl er dem Führer der Crocylen der sich sofort daran machte die kampflustigen sorgfältig zu fesseln.
Dimitrion liess er einen grauen Knebel in den Mund stopfen, so das er keinen Aether weben konnte und seine Hände wurden mit einem seltsam weichen Stoff umhüllt, die sie taub werden liessen. Der Regulan ging zu Ramloc und mit einem Aetherspruch heilte er die schwelende Wunde in dessen Brust. Gressk schritt ruhig voran als die Gefangenen aus dem Tempel geführt wurden. Als sie in das Sonnenlicht traten, kniffen sie die Augen zusammen, denn sie waren seit drei Tagen eingesperrt gewesen und mussten sich erst wieder an das Licht gewöhnen. Es dauerte bis sie erkannten dass sie von Priestern und den Crocylen beobachtet wurden. Zuerst dachte er das er sich das einbildete, doch Grayden glaubte Krokodile und andere Reptilien auf den Tempelplätzen liegen zu sehen. Die Wachen bildeten eine Reihe neben und hinter ihnen und Gressk führte sie zur schwarzen Pyramide.
Die Kolbenmaschinen dröhnten und das Summen des Turmes erfüllte die Luft, die schwer und feucht auf ihrer Haut klebte. Crocylen kämpften in Trainingsbereichen miteinander und Grayden hörte ihre Sprache überall zwischen den Tempeln zischeln. Nach einigen Minuten kamen sie an einer Halle vorbei in der Streitwagen gebaut wurden und Gerätschaften repariert, die er noch nie gesehen hatte. Dem Schildmeister blieb keine Zeit einen genaueren Blick darauf zu werfen, da die Echsen jede Verzögerung mit einem Schlag ihrer Speere bestraften. Jeder der Abenteurer fragte sich wie sie sich befreien konnten, doch mit mehreren Hundert Echsen und Priester um sie herum, war an eine Flucht nicht im mindesten zu denken. Nach vielen Minuten überquerten sie eine der Brücken die über den breiten Wassergraben führte, der um die Pyramide gezogen worden war. Dann legte sich abrupt die Kühle ihrer schattigen Gänge über sie. In dem mystischen Gemäuer herrschte eine unheimliche Stille.
Nur das Prasseln einzelner Fackeln war zu hören und das leise Brummen der schwebenden Leuchtgloben. Ihre Schritte hallten in der weiten Vorhalle von den Wänden. Schwarze Säulen standen in Reihen und drehten sich zur hohen Decke hinauf. Kohlebecken verströmten einen betäubenden Geruch und dicke Kerzen brannten daneben. Am Eingang standen zwei Statuen die ähnlich wie die vor dem Turm geformt waren. In der Halle gingen einige junge Priester ihrer Arbeit nach oder sprachen mit ihren Glaubensgenossen. Auch hier gab es Krokodile. Sie wurden von einem Mann gefüttert dessen Gesichtszüge einige Echsenmerkmale aufwies. Seine Augen waren geschlitzt und hatten eine dunkelgelbe Färbung, die Haut war stellenweise geschuppt und grünlich. Er schaute auf als der Gefangenentrupp vorbei marschierte und rief etwas in der Echsensprache.
Eine Wache neben Grayden antwortete ihm und dann lachten sie zischelnd. Der Schildmeister zweifelte nicht daran das es ein Scherz war, der sich um sie und die hungrigen Reptilien drehte. Gressk rief sie zur Ruhe auf und eiligst verstummte das Lachen. Der Mann warf den Krokodilen dicke rote Stücke Fleisch zu und murmelte noch etwas bevor die Gefangenen an ihm vorbei gegangen waren. Das Ende der Halle wurde von einer enormen Treppe beendet die zu einer Plattform hinauf führte auf der gigantische Statuen Wache hielten. Ihr Sockel war mehr als fünfzehn Meter lang und ihre Höhe betrug mehr als dreißig Meter.
Gressk liess den Trupp halt machen. Er selbst ging weiter bis zur blutroten Wand. Dort hob er seinen Stab und ein flimmerndes Licht hüllte ihn ein. Sekundenlang tastete der Strahl Gressk von oben nach unten ab. Dann ertönte ein Knirschen und die Steine glitten seitlich in die Wand.
Sie folgten ihm in den Gang der sich geöffnet hatte. Er stieg sanft an und kreuzte zwei weiter Gänge bevor sie abbogen und weiter durch die Pyramide zogen. Bis sie vor der Tür standen durch die Gressk vor einiger Zeit gegangen in die Halle der Matriarchin gegangen war. Sie war etliche Meter hoch und wirkte dennoch schmal. Kunstvolle Figuren waren auf die Tür gemalt worden, die ihrem Kult huldigten. Hastig öffneten die Wachen und lautlos schwangen die Türen auf.
Diese Halle schmal im Gegensatz zur Eingangshalle, ihre Höhe konnte Grayden nur an den Leuchtgloben schätzen die hoch oben über ihnen ihre Bahnen zogen. An den Wänden standen Statuen die auf der linken Seite die Priester und auf der rechten die Echsen darstellten. Inmitten der Halle am anderen Ende knieten Tempeldienerinnen vor einem dunkelrotem Vorhang und beteten oder taten andere geheimnisvolle Rituale. Einige von ihnen deckten eine prächtige Tafel in andächtiger Stille. Nur das Rezitieren der knieenden Templerinnen und die Schritte des herein marschierenden Trupps sowie leise Maschinengeräusche waren zu hören.
Als sich Gressk näherte standen die Tempeldienerinnen auf, verbeugten sich und stellten sich in jeweils zwei Reihen auf. Grayden bemerkte in den Kapuzen verhangenen Gesichter ebenfalls geschlitzte Augen und geschuppte Haut, die bei den Frauen allerdings ins gelbliche ging. Vor dem Vorhang war ein breites Podest auf dem zwei Kohlebecken den Duft betäubender Kräuter verströmten. Wenige Meter davor stoppte Gressk den Trupp indem er den Stab hörbar auf den Boden stiess.
Er rief etwas in Echsensprache und die Crocylen rammten den Abenteurern ihre Speere von hinten in die Knie sodass sie zu Boden sanken. Der Vorhang raschelte und Grayden sah die Matriarchin auf das Podest treten. Sie war in ein leichtes rotes Schimmern getaucht das ihre Figur einhüllte und widerlich pulsierte.
Ein kostbar aussehendes Gewand lief über ihre Schultern und war mit allerlei Runen und anderen Zeichen bestickt worden. Es war aus Purpur und grünen Stoffen gefertigt und silbrig glänzende Reife umspielten ihre Gelenke. An den Füssen und Händen schwebten sie um die Gelenke bei jeder Bewegung mit und funkelten wenn sie das Kerzenlicht zurückwarfen. Um ihre Hüfte war ein protziger Gürtel gespannt und trug ein einzelnes aetherisches Zeichen als Schnalle. Ihre Körpermitte war unbedeckt und die Haut war makellos.
Auf ihren Schultern ragte ein hoher Kragen der an einem Spinnradaähnlichem Gestell befestigt war und über ihren Kopf hinaus ragte. In dem Rad selbst wurde ein Kristall in einer prunkvollen Fassung gehalten und erzeugte das rote Schimmern. Von dem Kopf der Matriarchin fiel ein Gewebe bis zu den Hüften das kein Licht zurückwarf, sondern es auf bizarre Weise aufsaugte. Sie besaß eine Schönheit die nur von dem Smaragdauge gestört wurde, das ihr linkes echtes Auge ersetzte und von einem dünnen, metallischen Rahmen gehalten wurde. Das rechte Auge war schmal und spitz, innen ein bezauberndes Blau von einem schwarzen Zackenstern eingekreist, musterte sie die Gefangenen.
Fortsetzung in Nr. 78 - Im Glanz der Matriarchin 2 von 4 ...
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Mikrobi