Das Fundament erfolgreicher Ideen - Teil 2

in #deutsch7 years ago

Der Ausgangspunkt – wo entsteht Bedeutung?


Praktischerweise liegt es in der Natur des Menschen nach mehr zu streben, sich weiterentwickeln und wachsen zu wollen. Da es sich bei jedem am Ende um die eigene Evolution dreht, also das eigene Vorankommen, macht es das einfacher neue Ideen zu entwickeln und zu kommunizieren.

Wir werden geboren, wir lernen laufen, wir fangen an zu sprechen und entdecken Welt, wir tragen unseren Teil bei und möchten immer weiter wachsen. Wir stellen uns vor, wie unsere Welt aussehen soll und welchen Platz wir darin einnehmen. Solange wir uns darauf zubewegen, geht es uns gut. Wenn das aufhört, ändert sich das ganz schnell.

Und genau an dieser Stelle setzen erfolgreiche Unternehmen und Menschen an.

Sie verstehen es, den Leuten das Gefühl von Weiterentwicklung und Wachstum zu vermitteln. Sie verstehen es, ihnen etwas zu gegeben, das sie bereichert und voranbringt.

Dieser Artikel ist ein Ausschnitt eines Buchs, an dem ich gerade schreibe und welches sich mit der Entwicklung und Realisierung neuer Produkt und Geschäftsideen auseinandersetzt (mehr Infos zum Buch hier). In diesem Artikel geht es in zwei Teilen darum, welche Grundbedingung gegeben sein muss, damit die neuartigen Ideen und Bemühungen von Unternehmen und Menschen Anklang in den Köpfen anderer finden und sich erfolgreich durchsetzen.


Unerreichbares erreichbar machen

Als Unternehmer, Erfinder, Querdenker und Menschen die etwas verändern wollen, müssen wir lernen, unseren Kunden und Mitmenschen beim Überwinden ihrer Grenzen zu helfen. Wenn jemand versteht, dass eine neue Idee oder ein neues Vorhaben dazu beiträgt, das eigene Ziel zu erreichen, wird dieser jemand die Idee auf vielen Ebenen unterstützen – egal ob es Aufwand oder Kosten für die Umsetzung bedeutet.

Das ist auch der Grund, warum sich viele Leute unter großen Bemühungen einen teuren und prestigeträchtigen Sportwagen kaufen, statt ein günstigeres Fahrzeug. Es bringt den Fahrer näher an seine Vorstellung von sich selbst. Das Fahrzeug bedeutet nicht Autofahren, sondern sportlich sein, erfolgreich sein, besonders sein, schneller sein als alle anderen, usw.

Dasselbe gilt natürlich auch für das teure Smartphone, dessen günstigere Konkurrenzprodukte im Grunde das Gleiche können. Das gilt auch für den kleinen Garten hinterm Haus, aus dem das eigene Gemüse zieht, statt es sich aus dem Laden oder vom Bio-Bauern zu holen.


Diese Dinge spiegeln unsere Vorstellung von uns selbst wieder, sie spiegeln unsere Werte wieder, dass was uns etwas bedeutet.


Das Ziel nach dem Ziel

Wie kann ich einem sport- und prestigeaffinen Menschen dabei helfen, seiner Vorstellung von sich selbst noch näher zu kommen?

Wie kann ich einer Familie dabei helfen, ihrer Ideal-Vorstellung von einem autarken Leben noch näher zu kommen?

Wenn unsere Antworten auf diese Fragen nicht ausreichend zum Erreichen der Weltvorstellung anderer betragen – wenn das was wir neues entwickeln oder anbieten wollen, keinen herausragenden Mehrwert bietet, hängt die Bereitschaft sich diese Lösung anzueignen oder dafür Leistung zu erbringen von hart umkämpften Faktoren ab – z.B. vom Preis des Angebots oder der Art der Präsentation.

Im Falle eines „normalen“ Restaurants, welches sich mit vielen anderen Restaurants vergleichen lässt, entscheidet somit oft der Preis, die Freundlichkeit des Personals oder ähnliches – nicht aber die Tatsache, dass es dort Essen gibt.

„Achso, das ist ein Restaurant, das nur selbstgebaute Nahrungsmittel nutzt?“

„Achso, das ist ein Restaurant, indem sich Sportautofahrer treffen und austauschen?“

Die Welt dankt einem dafür, dass man sich um sie und ihre Bedürfnisse bemüht.
Dabei spielt es keine Rolle ob es ein Produkt ist, ein neuer Song, ein neuer Haarschnitt oder sonst was… Egal was man den anderen entgegen bringt, es muss deren Werte transportieren, damit diese es annehmen und einen unterstützen.

Beispiel für die Kraft von Bedeutung


Unbewusst haben viele genau diese Erfahrung sicher schon gemacht – und zwar in der Familie oder dem Freundeskreis.
Evtl. hatte man als Kind, Jugendlicher oder auch als Erwachsener eine Idee, einen Wunsch oder Plan etwas tun zu wollen, von dem Freunde oder Familie nicht wirklich überzeugt schienen - eine Reise, ein Job, ein Hobby oder was auch immer. Dennoch erfährt man unter Umständen Unterstützung und Zuspruch.

Warum? Nicht, weil man das in einer Familie eben tut. Nicht, weil man auch Unterstützung einfordern könne möchte, wenn nötig. Sondern, weil es für die Unterstützer von Bedeutung ist, dass ihre Liebsten ein Ziel erreichen, dass sich innerhalb ihrer eignen Wertevorstellung befindet.

„Mir ist die Sicherheit meines Kindes wichtig, dennoch möchte ich seiner Leidenschaft nicht im Weg stehen, weil ich glaube, dass es wichtig für einen Menschen ist, herauszufinden was Verantwortung und Achtsamkeit bedeutet.“

„Ich halte gar nichts von Tätowierungen, Piercings und Co., aber ich glaube an Selbstverwirklichung, daher stehe ich meinem Partner nicht im Weg.“

„Obwohl ich nicht aus meiner Heimat wegziehen möchte, glaube ich, dass ein Umzug unvermeidlich ist, wenn meine Frau Karriere machen möchte und ich keine Fernbeziehung führen will.“

Sofern man sich bewusst ist, dass das was andere vorhaben, einen selbst näher an die eigene Idealvorstellung bringt, wird man dafür Unterstützung aufbringen.
Wenn aber die Werte des Gegenübers nicht mit den eigenen übereinstimmen, erhält das Angebot keine tiefere Relevanz und es entsteht keine Verbindung.

Unterm Strich


Ich möchte allen Produktentwicklern, angehenden Selbstständigen, Querdenkern und Innovatoren raten, sich ein paar Fragen zu ihren Ideen und Wünschen zu stellen:

Was bedeutet meine Idee für andere Menschen?
Kommen andere Menschen durch mich und mein Vorhaben ihren eigenen Zielen näher?
Ist das was ich vorhabe einfach nur anders oder ermöglicht es etwas, das bisher nicht möglich war?

Bedeutung ist nicht nur für einen selbst Motivator, sondern für jeden, der sich mit einer neuen Sache auseinandersetzen soll oder diese gar unterstützen soll.

Ende von Teil 2

>>Hier geht es zum Teil 1.<<


Hilfreich? Ich mich sehr über euer Feedback.

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Beste Grüße und vielen Dank fürs Lesen,

Stefan Hermann








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Ist unnachgiebiges Wachstum und das streben nach monetärer Verbesserung nicht auch Ursprung einiger gravierender Probleme unserer Zeit? Ein Novum im obigen Bereich wäre die Einbeziehung sozialer - also - weicher Faktoren die einem angehenden Selbständigen hilft seine eigene Work-Life-Balance zu finden. Alles andere gibt es schon 1000fach auf dem Markt.

Dieser Druck zu Wachstum und Effizienz ist SYSTEMEIGEN. Wir können dagegen nicht an. Wir können ihn wegwünschen. Das machen einige. Selbstverständlich ohne Erfolg.

Es gibt alternative Konzepte zum vorherrschenden Sklaventum
(Kapitalismus in der aktuellen Form)

Oftmals hilft es schon aus dem Hamsterrad, durch Kreierung der eigenen Selbständigkeit auszubrechen. Hierzu gehört natürlich KnowHow, Erfahrung und etwas Leidensgeist. Niemand brauch mehrere Millionen und mehr.

Das Ziel eines jeden ist die Erfüllung eigener Bedürfnisse - wie man diese erfüllt darf und kann jeder selbst entscheiden ;)

Betrachtet man somit seine eigenen Wünsche, Hobbies und seine Stärken - sollte - ein jeder die Möglichkeit finden die er benötigt. Dies bedarf natürlich Zeit und ein umdenken.

Ein Ausbrechen ist jedoch definitiv möglich -ohne - das man wie ein Eremit leben muss.
Gern führe ich das mal genauer aus.

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Hier wohnt der Eremit ;)

Hallo @nokasu,
vielen Dank für Input - tatsächlich spielen soziale (weiche) Faktoren für Neu-Selbstständige eine riesige Rolle. Diesem Thema wird tatsächlich etwas wenig Beachtung geschenkt. Und wenn soziale Kontakte/ soziales Netzwerken mal Thema ist, wird es schnell in die klassische "Vitamin-B" Schublade gesteckt - allerdings gibt es meines Wissens nach nur wenig Lehrmaterial darüber, wie man ein soziales Netzwerk tatsächlich aufbaut, das für den individuellen Bedarf funktioniert. Sehr cooler Aspekt - vielen Dank.

Klingt nach einem Projekt ;)
Mich würde eine Vertiefung in dem Bereich auch interessieren. Vielleicht ergeben sich ja Schnittstellen bzw. eine Zusammenarbeit.