Meine Abenteuerreise nach Spanien Teil 4
....Unzufrieden nahmen wir an diesem Abend ein kleines Abendessen ein, das der Koch noch schnell zubereitet hatte.
In einem Speisesalon, in dem offensichtlich schon eine Weile zuvor Feierabend gemacht wurde, stand ein improvisiertes Buffet, bestehend aus zwei Warmhalteschalen, gefüllt mit Nudeln und Olivenöl und als Beilage wurden Gurken- und Tomatenscheiben angeboten.
Daneben stand noch eine kleine Getränkeauswahl.
Während wir uns an den Tischen zueinander gesellten, standen zwei elegant gekleidete Ober im Raum und achteten darauf, dass alle zurechtkamen.
Eine ältere Dame, die sich zum essen neben mich gesetzt hatte, wunderte sich, dass einige der Studenten einen sehr angetrunkenen Eindruck machten, wo sie die jungen Herrschaften doch nur mit Saftflaschen gesehen hätte...
Am Tisch neben uns berieten sich zwei Paare, ob sie sich am nächsten Morgen an der Rezeption treffen sollen um gemeinsam bei der Hotline der Fluggesellschaft anzurufen.
Insgesamt war die Stimmung eher getrübt.
Bis, mitten während des Essens, einer der Studenten mit einem Löffel an ein Glas klopfte.
Als er die Aufmerksamkeit des kompletten Speisesalons hatte, stand er auf und lud jeden, der Lust hatte ein, auf eine nächtliche Kneipentour durch Stuttgart.
Mit großer Wahrscheinlichkeit war keinem der Anwesenden nach einer Kneipentour aber zumindest sorgte der spontane Einfall für etwas Erheiterung.
Als wir fertig mit den Essen waren, verabschiedeten wir uns und gingen auf unsere Zimmer.
Nachts, so gegen halb zwölf, bemerkte ich wie ein Zettel unter der Zimmertür durchgeschoben wurde.
Ich hielt das erst für einen Scherz von den Studenten. Aber als ich mir den Zettel durchlas, wurde mir klar, dass es kein Scherz war. Es war ein Informationsblatt, das allen Gästen, deren Flug nach Spanien ausgefallen war, unter der Zimmertür durchgeschoben wurde.
Darauf stand, dass wir den morgigen Tag noch im Hotel verbringen würden und deshalb auch ein Mittagessen bekämen.
Dann würde uns abends um 18 Uhr ein Bus abholen und nach Münster zum Flughafen fahren, wo wir dann um 4:30 Uhr nach Malaga fliegen und von dort aus mit einem Bus zum Fluhafen nach Almeria gebracht werden würden.
Ich musste mir den Zettel mehrere Male durchlesen, um zu begreifen, dass er ernst gemeint war.
Ich saß eine Weile ratlos in meinem Hotelbett und überlegte mir, was ich nun machen sollte.
Einfach alles abbrechen und wieder nach Hause fahren ?
Das Wetter in Deutschland war zu diesem Zeitpunkt nicht das Schönste und außerdem war das mein einziger 2-wöchiger Urlaub in diesem Jahr,
und so eine chaotische Reise würde ich wohl kein zweites Mal erleben...
So wie es aussah, hatten einige meiner Leidensgenossen keine Lust auf diesen Umweg, denn im Frühstückssalon am nächsten Morgen fand ich nur noch einen Teil der Studenten, der andere Teil musste vielleicht auch erst noch seinen Rausch ausschlafen, und von den anderen Fluggästen sah ich auch nur eine Handvoll.
Schon während des Frühstücks hörte ich ein paar der Studenten am Telefon, lautstark mit der Hotline der Fluggesellschft diskutieren.
Doch selbst nach diesen ganzen Diskussionen war keiner schlauer.
Es wurde uns nicht gesagt, warum es erst hieß, dass der Flug verschoben werden würde aber dann doch ausfiel und warum der Flug überhaupt ausfiel und warum wir jetzt quer durch Deutschland kutschiert werden um in ein anderes Land zu fliegen, schließlich waren wir ja nur zwanzig Minuten von einem Flughafen entfernt....
Um so verständlicher war es, dass einige ihre Reise abbrachen und wieder nach Hause fuhren.
Ich entschied mich, diesen abenteuerlichen Trip durchzuziehen.
....Fortsetzung folgt
Quelle: 123RF Stock Photos