Meine Abenteuerreise nach Spanien Teil 6
....alle waren gut gelaunt. Wir unterhielten uns, lachten und scherzten. Jeder versuchte das Beste aus der Situation zu machen. Die nette Musik, die aus den Lautsprechern schallte, trug auch ihren Teil zu der guten Stimmung bei.
Tim rannte aufgeregt im Bus herum und hielt bei jedem ein kleines Pläuschchen, worüber sein Vater gar nicht so unglücklich zu sein schien. Auch die Studenten verhielten sich unerwartet gesittet.
Als es draußen anfing zu dämmern, wurde es auch im Bus etwas ruhiger.
Waren wir am Anfang alle beieinander gesessen, so suchte sich bald jeder eine eigene Platzreihe um etwas Schlaf zu finden. Und weil der Bus bloß halb voll war, fand auch jeder schnell ein ruhiges Plätzchen.
Wäre da nicht die Musik gewesen, die nun, da alle still wurden, uns doch etwas laut erschien.
Nach kurzer Zeit rappelte sich eine Studentin auf und stieg zum Busfahrer hinunter und bat ihn, die Musik etwas leiser zu machen.
Kurz darauf war die Musik leise, alle dösten vor sich hin und im Bus herrschte eine schläfrige Stimmung.
Schlafen konnte wohl keiner so richtig, außer Tim, der sich wegen seiner Größe, auf zwei Sitze liegen konnte und wahrscheinlich als einziger fest schlief.
Irgendwann machten wir eine kurze Pause aber alle waren froh, als es weiterging, denn es war windig und regnete und keiner von uns hatte wärmende Klamotten dabei.
Eigentlich nehm' ich immer zu viel Klamotten mit in den Urlaub, auch wenn ich in ein warmes Land reise. Es könnte doch mal kühl werden aber ausgerechnet auf diese Reise hatte ich nur sommerliche Kleidung eingepackt.
Nach einer, ziemlich schlaflosen Busfahrt, erreichten wir um zwei Uhr morgens den Flughafen in Münster.
Total übermüdet nahmen wir unsere Koffer und quälten uns zu dem, fast menschenleeren Flughafen.
Wir platzierten uns vor den Check-In-Schalter, noch bevor dieser überhaupt geöffnet hatte.
Erschöpft setzten sich die meisten in einer Reihe auf den Boden und benutzten ihre Taschen als Kopfkissen, um noch ein paar Minuten abzuschalten.
Um Punkt halb drei hallten die High Heels von zwei Damen des Bodenpersonals durch den totenstillen Flughafen.
Sie nahmen, sehr motiviert, ihre Plätze bei den zwei nebeneinanderliegenden Check-In-Schaltern ein und fuhren ihre Computer hoch. Ein kurzer, prüfender Blick ließ sie vermutlich erahnen, dass wir die geplagten Reisenden aus Stuttgart waren.
Die zwei Damen versuchten unser Gepäck so schnell wie möglich einzuchecken, um uns noch längere, ermüdente Wartezeiten zu ersparen.
Mit ein paar aufmunternden Worten zeigten sie und freundlich, wo sich die Kontrollzone befand, an die wir uns begeben sollten. Insgesamt war das Personal in diesem Flughafen sehr viel hilfsbereiter und kontaktfreudiger als wir es in Stuttgart erlebt hatten.
Nachdem das ganze Gepäck eingechecheckt war, gingen wir gemeinsam, fast wie bei einem Schulausflug, zum oberen Bereich des Flughafens und mussten auch dort noch warten, bis die Kontrollzone öffnete.
Tim, der als einziger ausgeschlafen war, ging uns allen ein bisschen auf die Nerven, weil ihm langweilig war.
Aber keiner mehr hatte genügend Energie, um einem achtjährigen die Zeit zu vertreiben.
Eine gefühlte Ewigkeit später öffnete die Kontrollzonen und wir schlängelten uns durch die, labyrinthartig aufgebauten Bänder.
Für einen so überschaubaren Flughafen waren die Kontrollen unerwartet streng.
wir mussten alle Gürtel von der Kleidung nehmen, sämtliche Handys wurden genaustens inspiziert, sogar die Schuhe mussten ausgezogen werden.
Das Ganze wurde von einer Dame überwacht, die sich bei jedem Gast mit den Sicherheitshinweisen wiederholte, von drei Beamten, die den Personenscanner überwachten, zwei, die an der Gepäckausgabe saßen und einem Polizisten, der alles aus dem Hintergrund beobachtete.
Ich war ohne Probleme durch die Kontrolle gekommen und wollte gerade meine Schuhe wieder anziehen, da bemerkte ich hinter mir eine kleine Aufregung.
Eine Beamtin rief in die Menschenmenge, wem ein alleinstehender Koffer gehört. Weil sich niemand meldete, war auch schon der Polizist aus dem Hintergrund, mit einer Hand an seiner Waffe, zur Stelle. Die anderen Beamten drängten die Menschen, die bereits durch die Kontrolle gekommen waren, zur Seite.
Alle schauten sich an, plötzlich waren alle wieder etwas wacher.
Nach einem zweiten, strengeren Rufen, wem der alleinstehende Koffer gehörte, meldete sich die ältere Dame, die mir kaum von der Seite wich.
Sie hatte, vor lauter, Taschen entleeren, Schuhe ausziehen und Gürtel entfernen ihren kleinen Handgepäckkoffer am Eingang der Kontrollzone vergessen.
Sichtlich verdattert über das Aufsehen, das sie verursacht hatte, schlich sie zu ihrem Koffer und legte ihn auf das Band, das ihn durch den Scanner schob.
Die Beamten beruhigten sich schnell wieder, auch der Polizist nahm wieder seine Pokerface-Haltung im Hintergrund ein und wir gingen mit einem schmunzeln zu unserem Gate.
Am Gate setzten wir uns auf eine freie Bank und lachten noch eine Weile über das Aufsehen, das unsere älteste Chaotin verursacht hatte.
Dann saßen wir da und warteten wieder einmal auf ein Flugzeug, das uns diesmal hoffentlich nach Spanien bringen würde...
....Fortsetzung folgt
Quelle: iStock / ausmalbilder-free
Wer reist kann etwas erleben
Das kann man wohl sagen...🙄