Meine Abenteurreise nach Spanien Teil 5
.....Nach dem Frühstück versammelten sich die meisten Fluggäste am Eingang des Hotels.
Ein paar versuchten an der Rezeption Neuigkeiten hersauszukriegen, andere waren am Überlergen, was sie machen sollten und einige warteten bereits auf ihr Taxi, das sie wieder nach Hause bringen würde.
Auch bei den Studenten war Unstimmigkeit zu sehen. Sie wollten ihre Abschlussfahrt auf jeden Fall machen aber viele wollten diese Strapazen nicht in Kauf nehmen.
Als alle Zurückfahrenden von ihren Taxis abgeholt wurden, blieb nur noch eine kleine Gruppe am Eingang des Hotels stehen.
Mit mir war es noch ein mittelaltes Ehepaar, ein 8-jähriger Junge, dessen Name Tim war und der mit jedem sofort ein Gespräch anfing mit seinem Papa und die ältere Dame, die sich am Vorabend zum Essen zu mir gesetzt hatte.
Da wir uns mittlerweile alle ein bisschen näher gekommen waren, blieben wir noch eine Weile am Eingang stehen und tauschten uns, kopfschüttelnd, über den weiteren Verlauf aus.
Niemand hatte so etwas vorher schonmal erlebt...
Nach und nach löste sich dann die Gruppe auf. Das Ehepaar wollte noch ein paar Einkäufe in der Stadt erledigen, Tim nörgelte an seinem Papa herum, dass er unbedingt in das hoteleigene Schwimmbad will und die ältere Dame wollte sich bis zum Mittagessen auf ihr Zimmer zurückziehen.
Ich entschied mich ebenfalls, auf mein Zimmer zu gehen und meinem Bruder mitzuteilen, dass ich wahrscheinlich erst einen Tag später bei ihm ankommen würde.
Auf dem Weg dorthin kamen mir zwei Studentinnen entgegen und fragten mich, wie ich mich entschieden hätte.
Als ich ihnen sagte, dass ich vorhatte, die Reise weiter zu machen, erzählten sie mir, dass ihr Dozent abgebrochen hätte und es jedem selbst überlies, was er macht.
Ein Drittel der Studenten hatte ebenfalls abgebrochen, ein Großteil hatte auf eigene Faust einen Flug nach Spanien gebucht und der Rest entschied sich für die abenteuerliche Variante.
Auf meinem Zimmer benachrichtigte ich meinen Bruder über die nächtliche Informationszettel-Aktion.
Außer ein paar lachenden Smileys fiel ihm dazu nichts mehr ein.
Hatte auch er, mit seiner beachtlichen Reiseerfagrung, so etwas noch nicht erlebt.
Während des Mittagessens erzählte mir die ältere Dame, die offenbar meine Nähe suchte, dass sie vor vielen Jahren nach Spanien ausgewandert war und jedes Jahr nach Deutschland kommt, um ihre Kinder zu besuchen.
Ihr Sohn, der sie einen Tag zuvor eigentlich nur schnell zum Flughafen bringen wollte und deshalb auf dem Parkplatz für kurzes Be- und Entladen geparkt hatte, bekam, zu allem Überfluss, einen Strafzettel von 400€.
Er konnte ja nicht wissen, dass sich die Wartezeit derart verlängern würde.
Tim schwärmte vom Schwimmbad, in das er gleich nach dem Mittagessen wieder gehen wollte. Sein Vater dagegen machte einen eher genervten Eindruck.
Das Ehepaar erzählte, dass sie sich beim Einkaufsbummel mit Snacks und anderen Kleinigkeiten eingedeckt hatte, es sei ja nicht selbstverständlich, dass alles planmäßig weitergeht.
Als wir mit dem Essen fertig waren, fingen die Studenten erst an, das Buffet zu erkunden.
Zwischendurch kam ich mir manchmal vor, wie in einem Film, in dem sich wahllos zusammengewürfelte Menschen gemeinsam auf eine spannende Reise begeben und jeder versucht, mit den Eigenheiten des Anderen zurecht zu kommen.
Nach dem Mittagessen versuchten alle die Zeit rumzukriegen, die wir noch hatten, bis uns abends der Bus abholen sollte.
Weil ich nicht den ganzen Nachmittag auf meinem Zimmer verbringen wollte, sah ich mich ein bisschen im Hotel um.
Ein Raum wurde gerade mit Girlanden dekoriert, vermutlich für eine Veranstaltung am Abend.
An der Hotelbar war um diese Zeit noch nichts los, insgesamt herrschte eine angenehme Stille.
Als ich so durch die Bildergalerie schländerte, kam mir das mittelalte Ehepaar entgegen und erzählte mir ganz aufgeregt, dass sie eine Sauna im Hotel ausfindig gemachten hätten und dass sie diese noch eine Weile nutzen wollen.
Von den Studenten war auch keiner zu sehen, wahrscheinlich mussten sich einige von ihrer nächtlichen Kneipentour erholen.
Um kurz vor 18 Uhr traffen wir uns alle vor dem Haupteingang des Hotels.
Einige scherzten, ob der Bus vielleicht schon irgendwo auf uns warten würde...
Pünktlich um 18 Uhr kam dann ein Bus und der Busfahrer, der aussah, als ob er gerade erst aufgestanden wäre stieg aus und öffnete wortlos den Kofferraum - unsere Koffer mussten wir selber einladen.
Als wir uns alle im Bus platziert hatten, fuhr er los.
Nach ein paar Minuten fiel uns auf, dass er nicht Richtung Autobahn fuhr, sondern Richtung Flughafen.
Verdutzt schauten wir uns an, denn wir gingen eigentlich davon aus, dass uns der Bus nach Münster fährt.
Aber diesen mies gelaunten Busfahrer ansprechen, wollte auch keiner. Als wir nach einer zwanig minütigen Fahrt wieder am Flughafen standen, stieg der Busfahrer aus, wieder ohne ein Wort zu sagen.
Keiner wusste, was los war. Vielleicht würden noch Leute dazusteigen, vielleicht hatte er auch einfach keine Lust mehr, uns sagte ja keiner etwas.
Deshalb blieben wir im Bus sitzen und schauten dem Busfahrer nach. Als dieser um den Bus lief und den Kofferraum öffnete, kamen wir uns schon wieder ein bisschen veräppelt vor.
Irgendwann rief dann mal ein Student von hinten vor, dass wir wohl alle aussteigen sollten.
Als wir ausgestiegen waren und unsere Koffer wieder aus dem Kofferraum geholten hatten, sprach der Busfahrer das erste Mal zu uns. Ohne eine Miene zu verziehen sagte er, wir sollen uns an das Terminal 3 begeben, dort würde eine Dame auf uns warten. Dann versachwand er wieder in seinem Bus. Wir kamen uns ein bisschen vor wie die Insassen eines Gefangenentransportes.
An der Drehtüre Des ersten Terminals wollten ein paar von uns in das Flughafengebäude hinein, um von dort aus zum dritten Terminal zu kommen. Zum Glück hatten sie sich, auf Grund des großen Andrangs an der Türe umentschieden, denn auf halber Strecke kam uns eine Frau mit einem Schreibbrett in der Hand entgegen und nahm uns mit zum nächsten Bus, der uns jetzt wirklich nach Münster bringen sollte.
Am Bus angekommen herrschte ein durcheinander. Es standen schon einige Leute herum, die offensichtlich auch mitfahren wollten.
Wahrscheinlich eine andere Gruppe, deren Flug auch ausgefallen war.
Drei Frauen des Flughafenpersonals versuchten, mit Hilfe einer Namensliste, Ordung zu schaffen. Sie riefen mit militärischer Strenge die Namen, die auf der Liste standen auf und jeder, der seinen Namen hörte, wurde mit einem Lunchpaket in den Bus geschoben.
Der Bus war ein Doppeldecker und um den Zusammenhalt zu stärken, nahm meine Gruppe im oberen Teil platz.
Weil seit meiner letzten Mahlzeit schon einige Zeit vergangen war, wollte ich mir etwas aus dem Lunchpaket nehmen.
Als ich die Tüte öffnete und sah, dass darin ein Käsesandwich, eine Birne, eine Banane, eine kleine Minischokolade und ein halber Liter Wasser waren und mir das für eine siebenstündige Busfahrt reichen musste, entschied ich zu warten, bis mein Hunger größer wurde.
Das Chaos vor dem Bus schien nicht abnehmen zu wollen. Es machte es auch nicht besser, als einige wieder ausstiegen, um zu fragen, wann es nun endlich losgeht.
Andere stiegen wieder aus, um noch eine Zigarette zu rauchen.
Nach einer Stunde war die Namensliste abgearbeitet, alle saßen im Bus und warteten gespannt.
Da begrüßte uns ein freundlicher Busfahrer durch das Mikrofon und wünschte uns eine entspannte Fahrt.
Dann legte er eine CD mit Oldies ein und drehte die Lautstärke ziemlich hoch.
.....Fortsetzung folgt
Quelle: shutterstock.com
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