Vegan Reisen- Warum Verzicht nicht der richtige Weg ist

Ich esse seitdem ich 14 Jahre alt bin kein Fleisch mehr. Das sind nun schon fast 12 Jahre. Vegan ernähre ich mich allerdings erst seit ca. 2 Jahren. Meine größte Sorge war, nicht mehr alles essen zu dürfen, was mir schmeckt. Und vor allem auf Reisen konnte ich mir nicht vorstellen immer findig zu werden. In diesem Artikel möchte ich meinen Weg von der vegetarischen zur veganen Ernährung mit Dir teilen und berichten, wie es mir heute als Veganer auf Reisen ergeht.

Vegan Reisen- Warum Verzicht nicht der richtige Weg sein sollte

Frisches Omelette, Käseplatten, Buttertoast, Pizza...Alles Dinge, die ich unwahrscheinlich gerne gegessen habe. Und vor Allem im Urlaub. Gerade Buffets erlauben eine riesige Auswahl an genau diesen Köstlichkeiten. Vielleicht ein Grund, warum ich solange brauchte, um meine Ernährung von vegetarisch auf vegan umzustellen. Doch fangen wir ganz vorne an.

Warum habe ich überhaupt aufgehört Fleisch zu essen?

Ich erinnere mich noch sehr gut an diesen Tag. Ich war 14 Jahre alt und saß im Biologie-Unterricht. Wir behandelten das Thema faire Tierhaltung. Um uns ein schlechtes Beispiel für artgerechte Tierhaltung zu präsentieren, spielte unser Lehrer uns ein Film über Massentierhaltung ab. Das machte mich als Kind so traurig, dass ich seitdem nie wieder Fleisch gegessen habe. Einige Jahre später stellte ich den Milchkonsum ein. Damals gab es kaum Alternativen zur Kuhmilch. Deshalb lernte ich komplett ohne Milch zu leben und verzichtete auf Müsli, Cappuccino und co. Was mir nie gelang ist, auf Käse und Eier zu verzichten. Und da wären wir auch schon beim nächsten Thema: Verzicht.

Warum Verzicht nicht der richtige Weg sein sollte.

Wir leben in einer stressigen Welt und sind vielen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt. Sind immer erreichbar, immer in Bewegung, immer unter Druck. Zu verzichten bedeutet sich etwas zu verbieten. Sich selbst Druck zu machen, was man Essen darf und was nicht, ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg und kann krank machen. Der Grad zwischen bewusster Ernährung und gestörtem Essverhalten ist schmal. Deshalb sollte eine Ernährungsumstellung niemals aus dem Verzicht-Gedanken heraus entstehen. Denn wenn du glaubst auf etwas verzichten zu müssen, kann es sein, dass du vielleicht noch nicht so weit bist, dich von etwas zu trennen. Dann braucht es eben noch Zeit. Oder vielleicht bleibst du auch bei deiner aktuellen Ernährungsform. Jede Variante ist denkbar und richtig! Dein Körper sagt dir, was er braucht.

Heute ist für mich der Nicht-Konsum von tierischen Produkten kein Verzicht mehr. Denn ich habe mich nicht gegen den Konsum tierischer Produkte entschieden sondern für eine pflanzlich basierte Ernährung. Ich esse nur noch, was in roher und ursprünglicher bzw. unverarbeiteter Form verzehrbar ist. Und da ich nie ein Ei roh verzehren würde, fällt das schon mal raus. Milchprodukte sind verarbeite Lebensmittel. Obst und Gemüse kann ich in rauen Mengen verzehren, ohne mich fragen zu müssen: Ist das jetzt gesund? Ich versorge mich selbst mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen, beuge somit Krankheiten vor, und tue Tier und Umwelt etwas Gutes. Das gibt mir eine Art inneren Frieden beim Essen.

Und deshalb ist die Frage, wie ich es schaffe mich auf Reisen vegan zu ernähren, leicht zu beantworten. Ich suche nicht länger nach Alternativen für Milch und Fleisch. Verzweifle nicht, wenn es in lokalen Supermärkten keine Sojamilch oder Tofu zu kaufen gibt. Gemüse gibt es überall. Ob in Supermärkten oder am Hotel Buffet.

Wenn du dich bereits vegan ernährst, versuche dich auf das was da ist und was dir schmeckt zu konzentrieren. Du wirst sehen, es werden sich ganz neue Türen öffnen. Außerdem lohnt es sich immer nach veganen Alternativen zu fragen! Du wirst sehen, wie oft man dir entgegenkommen wird. Nur nach der Karte zu gehen und zu urteilen ist jedenfalls nicht der richtige Weg. Denn wenn das Essen im Restaurant wirklich frisch zubereitet wird, ist es für den Koch kein Problem den Käse oder das Ei wegzulassen.

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