Deutschland, ewig Tätervolk? Was einem CDU-Bürgermeister passiert, der dem widerspricht

in #deutsch7 years ago


"Deutsche Täter" - Dieser Stein gedenkt 15.000 an der Ostfront gefallenen deutschen Soldaten. Screenshot YouTube/ Der Volkslehrer

In Lüneburg steht ein Gedenkstein der Wehrmacht im Zentrum des linken Kreuzzugs gegen die eigene Geschichte. Bürgermeister Dr. Gerhard Scharf (CDU) geriet in die Schusslinie. LINKE fordern seinen Kopf. Die lokalen Vertreter der Merkel-Partei geben ihn offenbar auch her.

VON TINO PERLICK

Am Donnerstag berät der Stadtrat Lüneburg den Antrag der LINKEN auf „Abberufung von Bürgermeister Dr. Scharf“. Dieser verstieß gegen das oberste Gebot eines jeden BRD-Politikers: Du sollst keinen Versuch unternehmen, Deutschland für seine Vergangenheit zu vergeben!

Am 2. Januar stieß Scharf auf einen YouTuber, als dieser ein Video vor einem Gedenkstein drehte, der 15.000 an der Ostfront in der Nähe von Minsk gefallenen Soldaten der 110. Infanterie-Division aus Lüneburg gedenkt. Vor dem mit dem Schriftzug „Deutsche Täter“ beschmierten Denkmal entstand ein ehrliches Gespräch über Erinnerungskultur und dem Versuch linker Kräfte, den Stein wegzuschaffen, wie Scharf deutlich kritisiert.

„Nicht alle deutschen Soldaten waren Faschisten“

Relativierte Scharf dabei die NS-Zeit, wie ihm heute vorgeworfen wird? Nein. Der Bürgermeister weist im Video sogar auf eine in unmittelbarer Nähe angebrachte Gedenktafel hin, auf der steht, dass Einheiten der 110. Division im Frühjahr 1944 „bei Kriegsverbrechen in Ozarichi (Weißrussland) beteiligt“ gewesen seien.

Heute ginge es beim Gedenken jedoch vor allem darum, „ein Zeichen der Versöhnung“ zu senden, so Scharf, ein Zeitzeuge des Zweiten Weltkriegs. Beim Gezeter der LINKEN gehe unter, dass der Bürgermeister erst im vergangenen August Zeitzeuginnen aus Osaritschi empfing, die das genauso sähen.

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