Tanzen statt Trauern - Eine mögliche Alternative ?steemCreated with Sketch.

in #deutsch6 years ago

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Ich habe mir angewöhnt. vor dem Schreiben meines eigenen Blogposts durch den Feed zu scrollen.

Ja, auch auf der Suche nach einer Idee für meinen Blogpost.

Und wieder ist es mir gelungen.

Mein Dankeschön geht heute an Anne @isarmoewe für die Inspiration.

Anne teilt mit uns einen ganz besonderen Moment, den sie auf dem Indianer- und Trapper-Festival in ihrem Ort erleben durfte.

Sie wurde mit den anderen Anwesenden zu einem Tanz in Gedenken an eine Teilnehmerin des Festivals eingeladen, deren Geist seine körperliche Form gewechselt hat.

https://steemit.com/deutsch/@isarmoewe/im-tanz-gedenken

Tanzen statt Trauern - Eine mögliche Alternative ?

Ach Du meine Güte - ausgelassen tanzen, wenn ein Mensch gestorben ist, gehört sich das ?

Natürlich ist den meisten Hinterbliebenen vorerst nicht nach Tanzen zumute.

Auch für mich ist das schwer vorstellbar, wenn ich an die Begleitung meiner besten Freundin zur Stelle, wo die Urne in die Erde eingelassen wurde, denke.

Heute denke ich anders darüber, weil ich durch die Lektüre des "MasterKeySystems" eine vollkommen andere Einstellung zum Zusammenhang zwischen Geist, Körper und Seele habe.

Wie denkst Du darüber ?

In den meisten Fällen erscheinen zu diesem Anlass auch Menschen, mit denen Du vielleicht noch nie oder aus bestimmten Gründen keinen Kontakt mehr hattest.

Kannst Du Dir vorstellen, mit Fremden gemeinsam zu tanzen, um einen Toten zu ehren ?

Mein Leitspruch ist ja: "Ein Fremder ist ein Freund, den man noch nicht kennt".

Und Menschen, die Dich vor Jahren vielleicht mal in irgendeiner Form enttäuscht haben, können sich geändert/persönlich weiter entwickelt haben.

Welche Bedeutung hat das Tanzen bei Indianern ?

Meine Recherchen im Internet haben keine brauchbaren Informationen ergeben.

Grundsätzlich war Tanzen für die Ureinwohner der meisten Kontinente ein Mittel der Verständigung, eine Möglichkeit, das auszudrücken, was sie nicht in Worte zu fassen vermochten.

Sie begrüßten damit den Frühling, huldigten ihren Göttern, feierten neugeborene Stammesmitglieder, Hochzeiten und sonstige Feste und gedachten ihrer Toten.

Bis auf letzteres hat sich daran nicht so viel geändert.

Wir singen und tanzen, wenn wir unsere Gefühle mit Worten nicht auszudrücken vermögen.

Manche Glaubensrichtungen beschränken die Anwendung des Tanzes auf den Ausdruck von Freude.

In meinen Augen und mit meinem heutigen Glaubenssatz nach kann Tanzen eine heilsame Alternative sein, um gemeinsam eines lieben Menschen zu gedenken, dessen Geist seine körperliche Hülle verlassen hat und die Form wechselt.

Vielleicht ist es genau dieser Glauben, der unsere Vorfahren dazu bewogen hat, für die Geister ihrer Toten zu tanzen und damit dafür zu beten, dass der Geist eine neue körperliche Hülle gefunden hat, in der er Lust hat, zu wohnen.

Ich weiß darüber zu wenig, um das zu beurteilen.

Doch ich kann mir vorstellen, dass das Tanzen den Menschen helfen kann, den scheinbar schmerzlichen Verlust als Neuanfang zu begreifen und Zuversicht gibt.

Tanzen als Therapie sozusagen.

Ich persönlich möchte, dass die Menschen, denen ich nahe stehe, fröhlich von mir Abschied nehmen, tanzend und singend.

Eine Trauerfeier soll es nicht geben, weil: Ich kann niemals nicht sein !

Mein Geist bezieht einfach eine neue Hülle, vielleicht die des in diesem Moment Neugeborenen ?

Das sollte ich in meinen Nachlass noch hinzufügen:

Wer immer sich zu dem Anlass versammelt, um meiner Person zu gedenken, fasst Euch an den Händen und tanzt für mich.

Fazit: Anne stellt am Schluss ihres Blogposts die entscheidende Frage:

"Kann es eine schönere Art geben, jemanden zu ehren?"

Für mich ist es die schönste Art, genau wie für jemanden zu singen.

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Meines (auch erst in den letzten 2-3 Tagen erworbenen) Wissens ist ein Tanz bei den Indianern auch immer ein Medium, eine Geschichte zu erzählen. Oder zumindest haben die Tänze darin ihren Ursprung.
Man(n) erzählt z.B. rituell von einer Jagd.
Gebete in unserem Sinne gibt es vielleicht gar nicht.

Es ist auf einer künstlerischen Ebene also ein bißchen vergleichbar mit dem Kabuki-Theater in Kyoto, auch da werden durch bestimmte Formen Geschichten und Ereignisse visualisiert. Und vielleicht spezialisiert sich auch bei den Indianern einer mehr auf die Musikinstrumente und den Gesang und der andere auf den Tanz.

Danke für Deine Ergänzung, Anne. Tanzen erzählt definitiv vom Leben der Menschen. Das trifft auch auf die Creolen auf Guadeloupe mit ihrem Gho-Ka zu. Mit ihren Bewegungen symbolisieren die Tänzer ihren Alltag: Das Säen und Ernten zum Beispiel.