Was ist eigentlich Compliance?

in #deutsch6 years ago

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Compliance heißt Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen

Compliance bedeutet Rechtseinhaltung (vgl. Ganguli 2017, S. 145). Das heißt für ein Unternehmen aber nicht nur, sich ans Gesetz zu halten. Compliance umschließt auch ethische Standards, Richtlinien und Vorschriften, die oft von der Firma selbst formuliert werden.

Wenn sich eine Privatperson ans Gesetz hält, hat das nichts mit Compliance zu tun. Diesen Begriff benutzt man nur im Zusammenhang mit Unternehmen.

Sinn und Zweck von Compliance

Mit Compliance soll Korruption in Unternehmen vorgebeugt werden. Logisch: Wenn sich alle Mitarbeiter ans Gesetz und die Vorgaben ihrer Firma halten, lässt sich niemand bestechen.

Es geht bei Compliance aber nicht nur um das Verhindern von Korruption: Wenn ein Unternehmen gegen Regeln oder Gesetze verstößt, kann das nicht nur juristische Folgen in Form von Strafzahlungen nach sich ziehen. Auch die Öffentlichkeit kann ein schlechtes Bild vom Unternehmen bekommen. Mithilfe von Compliance sollen solche Probleme gar nicht erst entstehen.

Compliance Management System

Ein Compliance Management System (kurz CMS) ist die Summe der Richtlinien und Maßnahmen, die ein Unternehmen aufstellt und ergreift, um weder rechtliche noch ethische Regelverstöße zuzulassen (vgl. Ehlscheid/Pfeiffer 2012, S. 303).

Dazu gehören (vgl. Ernst & Young 2014):

  • Festlegen von Zielen und Richtlinien
  • Vorleben der Compliance-Kultur durch das Management
  • Einsetzen von Ombudsmännern als Ansprechpartner
  • Regelmäßige Überwachung der Wirksamkeit der Maßnahmen

Quellen:

Ehlscheid, Dirk/Pfeiffer, Brigitte: Handbuch Geldwäscheprävention – Verschleierungstechniken, Normen und Institutionen, Länderrisiken, 1. Auflage, 2012, Berlin: Erich Schmidt Verlag.

Ernst & Young (Hrsg.): Der IDW PS 980 – Standard zur Prüfung von Compliance-Management-Systemen, 2014, http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/EY_Flyer_zu_IDW_PS_980/$FILE/EY%20Flyer_IDW%20PS%20980.pdf, abgerufen am 18.06.2018.

Ganguli, Indranil: Das Finanzsanktions- und Embargoregime der EU, in: Quedenfeld, Rüdiger (Hrsg.): Handbuch Bekämpfung der Geldwäsche und Wirtschaftskriminalität, 4. Auflage, 2017, Berlin: Erich Schmidt Verlag.

Über diese Reihe:

In der Reihe „Was ist eigentlich...?“ stelle ich Begriffe, die jeder schonmal gehört hat – vielleicht aber ohne eine genaue Vorstellung davon zu haben – leicht verständlich vor.

Bereits in dieser Reihe erschienen:

Was ist eigentlich Korruption?
Was ist eigentlich der DAX?
Was ist eigentlich Pressefreiheit?

Link zum letzten Artikel:

https://steemit.com/deutsch/@derlukas/was-ist-eigentlich-pressefreiheit

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In großen Unternehmen wird complaince gelebt so meine Erfahrung, allerdings gerade in der Kommunalpolitik da ist das meiner Meinung ein totales Fremdwort wenn ich mir hier zB die Bebauung ansehe

Da hast du recht, Compliance auf politischer Ebene würde ich mir auch wünschen. Ich denke aber nicht, dass es irgendwann dazu kommen wird.

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Heute bin ich mit deiner neutralen Darstellung nicht einverstanden weil sie nicht stimmt.

Diesen Begriff benutzt man nur im Zusammenhang mit Unternehmen.

Der Begriff ist richtig erklärt, aber das hat nichts aber auch gar nichts alleine mit Unternehmen zu tun, eine Compliance Abteilung auf der Bank (dort gab es die lange bevor es die in Firmen gab) wirkt nicht nur auf Unternehmen wie du uns mitteilst, die wirkt genauso auf Privatpersonen oder Personen überhaupt, deswegen werden Konten gesperrt, Gelder eingefroren Verfahren und Überprüfungen eingeleitet oft mit ungewissem Ausgang selbst für unschuldige Leute, mit teilweise heftigsten Nebenwirkungen.
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sonnige Grüße aus Andalusien
Don Thomas

Natürlich wirkt sie auf Personen. Aber wenn ich mich ans Gesetz halte, als Privatperson, dann ist nicht von Compliance die Rede. Das Wort fällt im Kontext von Unternehmen, die natürlich Personen beschäftigten oder mit ihnen zu tun haben, wie die Bank mit ihren Kunden, die dann Auswirkungen der Compliance zu spüren bekommen. Aber eben immer im Zusammenhang mit einer Firma oder Bank.

und warum ist der Begriff für den der die Auswirkung des selben zu spüren bekommt ein anderer?

Gesetzgeberischer Größenwahn, Vernebelungspolitik, Selbstzweck, Doppeldefinition mit Hintergedanken?

Warum ist ein Bürger der sich an das Gesetz hält einer anderen Definition zugehörig, als ein Unternehmen Gesetze gelten für beide und sind eigentlich bis auf wenige Ausnahmen auch gleich?

Gleichbedeutend mit zweierlei Mass, oder was?

Wer zum Teufel lehrt solch einen Schwachsinn?
Die Quellen-Angaben sagen mir das es hauptsächlich um Geldwäsche geht, machst Du eine Banklehre oder studierst Wirtschaft?
E&Y ist aber keine wirklich gute Quelle die sind in fast allen großen Geldwäschefällen als WP oder anderweitige Berater involviert gewesen (wie der Rest der BIG4 ebenfalls).
Es ist kein Wunder das es überall riesige Gräben gibt zwischen denen die die Regeln erfinden und denen die sie befolgen sollen !
Sowas kommt davon wenn man versucht einer aussterbenden und nicht weit verbreiteten Sprache ständig Anglizismen einzupflanzen um cooler oder verständlicher (für die richtigen Leute) zu wirken.

Und wer kommt für die Schäden solcher Aktionen auf wird euch das auch beigebracht ?
Es kommt nämlich sehr häufig vor das solche Maßnahmen gar nicht angezeigt gewesen wären, wenn man denn sauber recherchiert hätte, aber das ist ja ein Zeit und Personalproblem also ein Geldproblem im eigenen Haus, da verschanzt man sich lieber hinter der Compliance Abteilung (eigentlich eine PR-Abteilung mit offensichtlich schlecht ausgebildeten Mitarbeitern).
Bist Du vielleicht etwa sogar auf der juristischen Fakultät?

Beruhige dich. Es geht einfach um den Begriff. Wenn ich mich mit ein paar Freunden unterhalte und ihnen sage, dass ich mich stets ans Gesetz halte, sage ich nicht, dass ich mich Compliance-gemäß verhalte. Der Begriff ist in diesem Fall halt einfach nicht gebräuchlich. Wenn ich das im Unternehmen zu Kollegen sage, dann schon.