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RE: Das Spiel mit dem Kaufen und Verkaufen von Votes

in #deutsch6 years ago

Hm. Ich würde das nicht so schwarz-weiß sehen (User vs. Investor).
Ich finde es legitim, auch als User seine Votes zu verkaufen - gerade dann, wenn man z.B. eine Zeit lang selbst nicht so aktiv die Plattform nutzt (aus welchen Gründen auch immer).
Außerdem erscheint mir die angesprochene Erwartungshaltung etwas übertrieben. Wenn ich z.B. einen Artikel schreibe, dann freue ich mich natürlich auch darüber, wenn er entsprechend hohe Votes bekommt - aber ich erwarte es nicht.
Diese Anspruchshaltung führt meines Erachtens dazu, dass Leute nur (bzw. häufiger) schreiben, weil sie fette Votes wollen und nicht mehr so sehr, weil sie der Content wirklich interessiert. Das ist genau das Problem, was @steemstem gerade erst hatte.

Daher bin ich auch zweigeteilter Meinung, was das frühzeitige Nutzen der Bots angeht. Ja, es zerstört die Curation-Rewards - aber auf die kann man, gerade als kleiner Nutzer, ohnehin nicht immer wetten. Warum sollte man sich also nur von der Gnade größerer Accounts abhängig machen? Ich sehe das als bezahlte Werbung und wer dafür investieren will, soll das ruhig tun.
Natürlich, wenn man eine gewisse Popularität erreicht hat oder sich generell recht sicher sein kann, dass man entsprechende Votes erhält, sieht das schon wieder anders aus. Unbekannten Nutzern würde ich dieses Verhalten aber nicht zum Vorwurf machen.

Sort:  

Ich sehe es auch nicht schwarz-weiß, habe ja angemerkt, dass es ein fließender Übergang ist ;)

Natürlich ist es legitim, auch als User seine Votes zu verkaufen. Es ist jedoch genauso legitim, User aufgrund dessen weniger bzw. garnicht zu upvoten. Wenn jemand zwei Wochen auf Urlaub fährt und währenddessen seine Votes nebenbei verkauft, ist das was für mich auch etwas anderes, in dem Zeitraum nimmt man sich ja aus dem "Spiel" - also auch aus dem Nehmen teil.

Es geht mir nicht um die Erwartungshaltung, dass Leute die ich vote, auch mich voten. Es geht mir nur darum dass Leute die Votes verkaufen, bewusst die Entscheidung treffen anderen guten Content zugunsten der eigenen Gewinnmaximierung weniger oder im schlimmsten Fall garnicht zu voten.

Es geht mir also nicht darum, was ich selbst an Votes erhalte - sondern die Einstellung der Vote-Verkäufer zum System. Und ja, dass System ist nun einmal "Wenn du gute Posts erstellst, kannst du dafür belohnt werden!" Wenn Votes verkauft werden, dann fällt das "Du kannst belohnt werden!" zunehmends weg und das Hauptargument für Steemit aus der Sicht von den allermeisten fällt zunehmends weg.

@ Curation Rewards: Natürlich kann man auf diese nicht wetten - Die ohnehin kleinen Curation Rewards gerade frischer User aber noch absichtlich zu veringern, in dem man nach wenigen Minuten nen Bot draufknallt, sehe ich halt als nicht sehr freundlich an. Wenn man den Bot z.b. erst nach einer Stunde triggert, hat man immer noch min. 3h wo man in "HOT" sein kann, hat aber manuellen Kuratoren auch die Chance gegeben. Finde ich persönlich feiner.

Wenn es wirklich mal ne enorm wichtige Ankündigung oder so ist, die sofort beworben gehört (Warnung vor Betrug, etc.), fällt das logischerweise weg - Aber ich denke auf den standard Reisepost kann man auch erst nach einer Stunde nen Booster knallen, ohne dass man groß was verpasst.

Sind aber alles wie gesagt nur meine Gedanken und keine Regeln die ich jemandem auferlegen will! ;)

"Wenn du gute Posts erstellst, kannst du dafür belohnt werden!"

Ich glaube, das ist der entscheidende Punkt und fällt letztlich auf das zurück, was ich mit dem Bekanntheitsgrad meinte. Wenn man populär ist, wird aus dem "kannst" ein "wirst" und dann ändert sich auch der Votingaspekt entsprechend.

Die ohnehin kleinen Curation Rewards gerade frischer User aber noch absichtlich zu veringern, in dem man nach wenigen Minuten nen Bot draufknallt, sehe ich halt als nicht sehr freundlich an.

Ja, ich verstehe durchaus, was du meinst. Meiner Meinung nach sind die Rewards für kleine User aber ohnehin so gering, dass es kaum ins Gewicht fällt. Hier ist es v.a. eine Investitionsentscheidung: Bots sind halt nicht selten mit finanziellen Verlusten behaftet, die natürlich größer werden, je länger man wartet - als kleiner User ist man da, verständlicherweise, nicht unbedingt gewillt, diesen Verlust hinzunehmen.
Wie du ja selbst schon richtig sagtest, ist einer der großen Vorteile von Bots die Unabhängigkeit, die man dadurch von großen Accounts bekommt - durch diese Services kann man Sichtbarkeit erkaufen, was letztlich auch zu größerer Popularität führt und sich langfristig rechnen kann. Ich denke, ab einer bestimmten Popularität verlieren Bots ohnehin an Attraktivität.