in 10 Jahren haben wir keine Blockchains mehr

in #deutsch7 years ago (edited)

Bildschirmfoto 2018-02-18 um 00.34.44.png

Will Murphy ist Vizepräsident für die Blockchain bei Talla.com, dem Unternehmen hinter Botchain, einer Blockchain zur Verwaltung autonomer intelligenter Agenten.

Ich prognostiziere, dass sich die Technologie der Blockchain in 10 Jahren so weit verbessern wird, dass die Bezeichnung "Blockchain" kein sinnvoller Begriff mehr ist.

Lass uns einen Moment darüber nachdenken. Warum nennen wir es Blockchain? Die drei interessantesten Teile der Blockchain sind:

  • Konsensmechanismen
  • Managementmechanismen (Meta-Konsens darüber, wie zukünftige Verbesserungen der gesamten chain gesteuert werden können)
  • die Struktur der Blockchain selbst

Letzteres wirkt sich auf die Größe des Netzwerks aus, wie kurz die Transaktionszeiten sind und so weiter. Und die Struktur der Blockchain ist der Grund, warum wir sie als "Blockchain" bezeichnen.

Also, was meinen wir mit "Blockchain"? Lassen Sie uns die zwei Bestandteile herausfinden:

Block: Ein Bündel von Transaktionen, die gebündelt werden.
chain: Die Blöcke sind kryptographisch linear miteinander verbunden.

Bye-bye Blöcke

Ich denke, dass der Block in Zukunft nicht mehr gebraucht wird. An seine Stelle tritt ein System, in dem Transaktionen miteinander verknüpft sind und frühere Transaktionen bestätigen können.

Um Ihre nächste Transaktion abzuschicken, müssen Sie andere Personen in der Warteschlange validieren. Um zu bekommen, was Sie wollen (nämlich Ihre Transaktion übermitteln), müssen Sie einige Aufgaben für andere erledigen.

Warum das? Die Transaktionszeiten in diesem Modell wären schneller als z.B. die heutigen Transaktionszeiten von bitcoin. Der Miner wird technisch beseitigt und jede Transaktion validiert vergangene Transaktionen. Die Transaktionszeiten können sogar sinken, wenn mehr Menschen das System nutzen.

Auf nimmer Wiedersehen chains

Ich denke auch, dass die chain in Zukunft keine einzige gleichgerichtete Reihe von Blöcken sein wird. Ich denke, es wird eher wie ein Mesh (oder Graph) aussehen. Vielleicht bekommen wir dadurch einen nichtlinearen Satz von Verzweigungen, die in verschiedene Richtungen gehen, wo viele parallele Transaktionen stattfinden.

Wir könnten es auch einen Transaktionsgraphen nennen. Ich habe auch schon den Begriff Tangle (aus dem IOTA-Protokoll) für ähnliche Konzepte gesehen.

Man könnte es auch "the graph" nennen, so wie wir heute von "the cloud" sprechen. Wir werden alle Informationen und Transaktionen in diesem globalen Graphen speichern (ob wir es nun wissen oder nicht).

der DAG

Das nächstliegende Element, das meinem gedanklichen Kurs entspricht, ist ein gerichteter azyklischer Graph.

Bei Wikipedia heisst es dazu:
"In Mathematik und Informatik ist ein gerichteter azyklischer Graph ein endlich gerichteter Graph ohne gerichtete Zyklen."

Ein DAG-Modell funktioniert anders als eine Blockchain. Eine gewöhnliche Blockchain erfordert, dass Miner Blöcke finden müssen, aber ein DAG würde weder einen proof-of-work (Arbeitsnachweis) noch Blöcke benötigen.

Neue Managementmodelle wären notwendig. Es gibt also viel zu tun.

Dieses Modell wird in der Theorie dann besser, wenn neue Knoten hinzugefügt werden. Es kann also ein verbessertes Modell sowohl für die Gebühren (im Ethereum-Sprachgebrauch auch "Gas" genannt) als auch für die Skalierbarkeit gegenüber aktuellen Blockchainmodellen sein.

In Zukunft werden wir vielleicht etwas haben, das das tut, was eine Blockchain schon heute macht, nur eben viel besser. Es gibt immer noch einige Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Also weiß ich nicht, wie es einmal funktionieren wird. Aber ich denke, dass dieses Konzept faszinierend ist und ich bin neugierig, wie es sich entwickelt.

Kommentar: Meines Wissens funktionieren byteball und IOTA nach diesem Prinzip. Kennt Ihr noch weitere Kryptowährungen die mittels DAG arbeiten?

Quelle: https://www.coindesk.com/10-years-wont-blockchains/

Bildschirmfoto 2018-02-17 um 15.51.19.png
XvxNLRnkRnyY8HbZbSPbEKbJjkQCSvcnnu

Sort:  

Ob ich das ganze jemals verstehen werde? 🤓 Habe nun schon soviel über diese Thematik gelesen, aber irgendwie werde ich nicht schlauer... entweder stehe ich auf dem Schlauch oder ich verstehe nur Bahnhof. Wie auch immer, ich fand deinen Artikel interessant und ich werde weiterhin solche Artikel lesen. Irgendwann werde ich es hoffentlich dann schon verstehen 😬😬

Vielen Dank für Deinen Kommentar. Das Thema ist sehr technisch, aber hier in diesem Artikel wird die Technik gar nicht eingehend erklärt. Würde der Artikel die Kryptographie dahinter erklären, so würde uns beiden der Kopf rauchen. Darauf gebe ich Dir Brief und Siegel. :-)

Guter Aufsatz! Vielleicht interessant zu Bitcoin-Transaktionsgebühren: Ich habe gestern eine Bitcoin Überweisung in Höhe von BTC 0,00098184 (EUR 7,71) nach USA durchgeführt. Die Transaktionsgebühr betrug 0,08 EUR (0,00000984 BTC)
Der Empfänger weiß binnen weniger Minuten, dass sein Geld ankommt. Kurz danach ist es auch von den Minern bestätigt. Nur die Bitcoin-Basher sagen, Bitcoin wäre zu teuer. Das stimmt aber längst nicht mehr.
Vermutlich wird man nach der Mining-Phase auf Proof of Stake umstellen.

Ich halte neben MIOTA und GBYTES auch XLM, Stellar Lumen. Die nutzen eine ähnliche DLT (distributed ledger technology). Aber auch Bitcoin halte ich, denn das wird nie wieder verschwinden. Es ist und bleibt großartig.

Sehr interessant ist auch die Erfindung von Leemon Baird, hashgraph:

Leemon Baird x Harvard Talk - Hashgraph: New Directions for Blockchains & Distributed Ledgers

Die Entwicklung von Hashgraph sollte man auf jeden Fall mit verfolgen! Sobald es einen Public Ledger geben wird, wird es für Entwickler interessant. Dann werde ich mich wieder darum kümmern und vielleicht ein bisschen experimentieren damit. Vorher will das hashgraph Team eher Großkonzerne ansprechen, soweit ich informiert bin.

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Das Du so wenig für die BTC-Überweisung bezahlt hast, liegt daran, dass nur noch 165000 Überweisungen pro Tag durchs Netzwerk gehen. Das ist sehr wenig geworden. Ab 300000 bekommt btc regelmäßig Probleme, weil die Blockgröße von 1 MB für mehr überhaupt nicht ausgelegt ist. Bzw. die Transaktionen dauern dann 30 Minuten und mehr. D.h. Deine 8 ct, sind jetzt momentan akzeptabel, wo ich ich im letzten Jahr noch 18 Euro bezahlt habe! Aber... solange sich am Protokoll von btc nichts ändert, werden diese Probleme wieder aufkommen. Ich empfehle da immer DASH. Transaktion ca. 1 Sekunde. Gebühr 1 ct und weniger. Governance Struktur. Anpassungen meistens innerhalb von 24h etc.

wichtiges Thema, aber noch haben nicht mal ansatzweise die Hälfte der deutschen ne eigene Bitcoin Wallet.

Aber selbst Etatisten aus meinem Bekanntenkreis greifen jetzt zu.

Die greifen dann hoffentlich gleich zu DASH :-) Aber DAGCoins müssen wir im Blick haben.

Auch ich glaube an das IOTA Konzept, man muss zwei vorhergehende Transaktionen validieren, um eine Transaktion durchzuführen, das Mining wird quasi von den Teilnehmern erledigt, umso mehr Teilnehmer, desto schneller werden die Transaktionen bestätigt, bei Bitcoin können die Miner lukrativere Transaktionen vorziehen, dadurch können Transaktionen sehr lange unbestätigt bleiben.

So viel Unsinn auf einem Haufen habe ich zu dem Thema selten gesehen. Es ist zuviel um auf alles einzugehen.

Ich denke, dass der Block in Zukunft nicht mehr gebraucht wird. An seine Stelle tritt ein System, in dem Transaktionen miteinander verknüpft sind und frühere Transaktionen bestätigen können.

Die verknüpften Transaktionen sind gerade die Definition des Blockes bei bitcoin. Ach ....

Nee, das ist es nicht. Es sind Blöcke verknüpft, nicht Transaktionen! Ein Block enthält Transaktionen bzw. bestätigt sie mit der Aufnahme in demselben. Bei DAG bestätigt eine Transaktion eine vorhergehende.

Coins mentioned in post:

CoinPrice (USD)📉 24h📈 7d
ETHEthereum937.655$-3.06%13.77%
GASGas45.293$-5.64%18.27%
MIOTAIOTA2.088$-3.62%21.16%