Inhalte und Strukturen

in #deutsch7 years ago

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„Die Nazis waren böse. Und rechts. Die AfD ist rechts, daher irgendwie das gleiche wie die Nazis, also böse. Man muss sie mit allen Mitteln bekämpfen.“

Das fasst die Meinung der „87 Prozent“ grob zusammen, oder? Wenn auch in „leichter Sprache“, aber die ist ja salonfähig; erstens im Sinne der Inklusion, zweitens, da unsere Kanzlerin sie pflegt und drittens, weil sie nahtlos an leichtes Denken andockt; „leicht“ hier im Sinne von „gewogen und zu leicht befunden“.

Nun sind die drei Sätze derart mit Fehlschlüssen gespickt, dass man nicht weiß, wo anfangen. Aber anfangen muss man.

„Die Nazis waren böse.“

Mag sein. Effektiv waren sie es. Gedanklich impliziert der Satz aber, dass sie um ihre eigene Bosheit wussten und eben wegen dieser üblen Gesinnung ihre barbarischen Mittel einsetzten.

Wir sind anders, nicht wahr? Wir wollen das Gute. Weil wir so sind, sollten wir in der Lage sein, all unsere Kräfte zu versammeln, um uns in einen bösen Menschen hineinzuversetzen. Seid ihr bereit?

Anlauf und... Sprung!

„Ich bin Sadist, weide mich am Leid möglichst vieler Menschen. Daher entwerfe ich eine politische Agenda, die Länder, ganze Kontinente in die Katastrophe führt. Hmm... was könnte geeignet sein, das umzusetzen... Ha, ich hab's! Ich sage meinem Volk, dass es das beste aller Völker ist! Dass es für seinen Selbsterhalt andere Ethnien unterdrücken, am besten ausrotten soll!“ So waren sie wohl, die Nazis.

Hallo! <patsch> Aufwachen! Wir sind weder im Traum noch im Kindergarten, wir verkneifen uns das leichte Denken, das bequeme. Ist es realistisch, dass Menschen so sind? Kennst du so jemanden, außerhalb der Welt der Schauerromane?

Wie wäre es mit folgendem:

„Wir haben ein großes Ziel, das größte der Menschheit, einen noch nie da gewesenen Plan. Ist er erst verwirklicht, wird ewige Glückseligkeit auf Erden herrschen. Um keinen Preis dürfen wir von der Verfolgung dieses Zieles ablassen, um keinen, hört ihr? Lasst uns als Volk zusammenstehen, alle Kräfte einsetzen, der Welt die Befreiung zu bringen! Bekämpfen wir jene, die dem im Wege stehen. Wir kennen den richtigen Weg, wir müssen es schaffen! Und wir schaffen das!“

So waren die Nazis.

Nicht böse. Nur doof, weil uninformiert. Sozialdarwinismus hielten sie für Wissenschaft. Aber motiviert waren sie, es herrschte Aufbruchstimmung. Manche waren angetrieben durch die futuristische Programmatik hin zu einer Welt der Übermenschen. Andere, viele, fühlten sich mitgerissen vom frischen Wind, der durch das Land fegte, ohne dass sie viel hinterfragten. Dritte versprachen sich Pöstchen, die sich in Zeiten des Wandels immer auftun. Vierte, wenige, sahen, was kommt; sie wagten, warnten, starben. Und an den meisten Deutschen ging es vorbei; sie lebten, so gut sie konnten, sie funktionierten und sie litten. Es endete in der Katastrophe.

Nun haben wir aus der Geschichte gelernt. Nie wieder Nazis!

Wir dürfen nicht zulassen, dass das je wieder geschieht, im Sinne und Dienste Europas und der Welt! Wir haben ein großes Ziel, das es zu verwirklichen gilt; Kampf dem Faschismus in all seinen Ausprägungen, von Stammtisch über Pegida bis zur AfD! Lasst uns alle Kräfte einsetzen, die Welt zu einen. Bekämpfen wir jene, die dem im Wege stehen. Wir kennen den richtigen Weg, wir müssen es schaffen! Und wir schaffen das!

Merkt ihr was?

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Kaum einer wird es merken.

Jeder, der meint, er wisse, was gut für andere ist, will diese beherrschen, herumkommandieren und ausplündern.

Genau das ist abzulehnen! Wer es legitimiert macht sich damit zum Komplizen der Verbrecher.

Die AfD ist langfristig keine Lösung, denn sie wird das Parteiensystem nicht abschaffen.

"Nicht böse. Nur doof, weil uninformiert." - True

Ich glaube zu verstehen was du meinst.

Man sollte Menschen unabhängig von ihrer Einstellung nicht bekämpfen, weil man sich sonst in genau der Situation wiederfindet, die man vermeiden wollte. Oder?
Falls das gemeint war stimme ich dir zu.

Da muss ich immer an so eine Spielsequenz aus StarWars denken..
Die Eltern des Jungen sind im Kampf zwischen den Jedi (gut) und den Sith (böse) gestorben und er war waise, jetzt stand er zwischen beiden, welche ihn aufnehmen wollten. Seine Wut und Trauer waren gute Grundvoraussetzungen sich für die Sith zu entscheiden, deshalb kam von Seiten des SithLords nicht viel ausser dem Angebot ihn aufzunehmen. Der Jedi versuchte mit Verständnis an seine Vernunft zu appelieren und sich auf seine Seite zu stellen. Letztlich fragte der Junge den Jedi, was ihn soviel besser macht als den Sith, ob seine Morde und Kriege eine bessere Sache wären nur weil er sich als Verfechter der guten Seite der Macht bezeichnet worauf ihm der Jedi keine Antwort geben kann und der Junge dem Sith in die Arme läuft.

Was mir nicht schlüssig ist, weshalb du das Bild eines vermeindlichen Psychopathen, welcher der Massenmanipulation fähig ist, verwirrfst?^^

Insgesamt ein nicht unwichtiger Gedankengang, das große Problem liegt nur darin, dass sich vermeindlich doofe Menschen nicht selbstreflektieren und ein großes friedliches rumflitzen, unwahrscheinlich ist, solange SithLords ihre Macht missbrauchen.

Mann ich klinge wie ein Nerd :D

Vielen Dank! Dieser Satz trifft es genau: "Letztlich fragte der Junge den Jedi, was ihn soviel besser macht als den Sith, ob seine Morde und Kriege eine bessere Sache wären nur weil er sich als Verfechter der guten Seite der Macht bezeichnet worauf ihm der Jedi keine Antwort geben kann."

Den manipulativen Psychopathen, den du erwähnst, schließe ich nicht aus; Hitler, Heydrich, Goebbels mögen durchaus in die Nähe eines solchen Persönlichkeitsbildes geraten. Nur halte ich es nicht für plausibel, dass bei Hunderttausenden von der Nazi-Ideologie Begeisterten eine entsprechende Störung vorgelegen haben muss. In die Irre geleitet zu werden kann m. E. ganz normalen Menschen passieren. Wenn sie sich im Dienst einer guten Sache fühlen, erst recht.

Und, ja, du klingst wie ein Nerd. :-) Gefällt mir.

Ich kann mir auch nicht vorstellen dass es das ist was die meisten Menschen über solche Menschen denken, auch wenn sie ein grundlegendes Problem mit deren Einstellung haben.

Was einen Jedi vermeindlich besser macht kann ich übrigens beantworten :D

Der Sith tötet unabhängig davon ob ein Wesen kämpfen möchte oder nicht, entweder bist du teil der dunklen Seite oder du wirst getötet, die Motive sind stetig wachsendes erobern der Galaxien.

Der Jedi würde ohne die existenz und taten der Sith wahrscheinlich garnicht erst kämpfen lernen geschweige denn töten.

Das macht den Mord also die Tat nicht zu etwas besserem, daran ändert sich nichts.
Und auch den Krieg, den der Jedi führt, macht es nicht zu einem besserem.

Aber was das, wofür der Jedi steht besser macht, ist eigentlich offensichtlich.

Der Junge hat einfach nur die falsche Frage geststellt.

Wenn man an soetwas wie gut und böse/richtig und falsch glauben mag.

Bei Jedi und Sith ist es offensichtlich, wie du schreibst. Wäre es das nur auch im echten Leben. Denn wie ermessen wir gut und böse, so es die Kategorien denn gibt und wir sie nicht nur so empfinden? An Worten oder an Taten? Gute Worte mag auch der Diktator äußern, sie sogar gut meinen. Pol Pot wollte den neuen Menschen schaffen, für die ideale Gesellschaft; in seinen Augen ein edles Ziel. So edel, dass es wert schien, Millionen dafür sterben zu lassen, die keine Schwielen vom Arbeiten an den Händen hatten. Wer ist Jedi? Wer Sith? Wie finden wir es heraus, wenn nicht durch die Taten?

Naja speziell weil du das Thema Nazis angesprochen hattest.

Aber natürlich gibt es aus allen anderen Nationen auch passende Beispiele.

Wahrscheinlich gibt es soetwas wie gut und schlecht nicht und wenn doch, dann ist es etwas äusserst subjektives.

Eine Welt ohne Taten würde solche fragen garnicht erst aufwerfen, man solle sich mit dem entwickeln der VR Technologie gefälligst beeilen, auf dass wir das elend der alten Welt hinter uns lassen können.

Für das wahre Leben fahren die Menschen zuviele Filme, dummerweise in der realen Welt.