Joggen und Meditation, ist da Überhaupt ein Unterschied?

in #deutsch7 years ago

Ich war gerade joggen, ok, wenn ich ehrlich bin, bin ich es eigentlich gerade. Nur habe ich statt die mir vorgenommen 5 Kilometer durch zu ziehen gerade mal 1,75 Kilometer geschafft, aber wieso? Eigentlich war ich nie ein unsportlicher Mensch und habe Jahre lang Leichtathletik gemacht, nur wie kommt es jetzt zu diesem Szenario, dass ich nach nicht einmal 2 Kilometern einfach nur im Wald sitze statt noch weiter zu laufen?

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Ich habe mir kurz nachdem ich los gelaufen bin die Frage gestellt, ob Laufen eigentlich etwas mit Meditation zu tun hat, den Kopf frei kriegen, aus dem Alltag entfliehen und seinen Körper besser kennen lernen. Das alles sind Dinge, die man mehr oder weniger im Zusammenhang mit beiden Aktivitäten häufiger hört.

Vom Meditieren hört man häufig man solle sich darauf konzentrieren an nichts zu denken und sich einfach nur auf das Nichts im Kopf zu fokussieren. Leider ist das allerdings, wie mit vielen anderen Dingen im Leben auch so, dass alle Leute immer so tun als seien sie bestens informiert, nur leider hat in Wahrheit niemand einen Plan. Ich schließe mich selbst da nicht aus und auch nicht die Möglichkeit, dass alle Leute einen Top Plan haben und ich einfach nur nichts verstehe. Aber ich habe einmal in einen von diesen Meditationsanleitungen gelesen, man müsse nicht zwingend an Nichts denken, man solle einfach nur beobachten, was sich am Körper verändert. Ob man sich jetzt auf Gedanken, Gefühle oder die Körperwahrnehmung konzentriert sei dabei vollkommen egal.

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Das Problem, was ich immer damit hatte einfach an nichts zu denken war, dass ich nie wusste ob es richtig ist oder nicht und es dann einfach immer frühzeitig über den Haufen geschmissen habe, also habe ich es mal auf die andere Art probiert. Ich kann zwar nicht von mir behaupten täglich einmal zu meditieren, oder es auch nur ansatzweise regelmäßig anzugehen, aber ich kann sagen, dass mir die zweite Variante einfach besser gefallen hat, da ich nicht ständig die Unsicherheit hatte nicht zu wissen, ob ich es richtig mache oder eben nicht. Und wie ist das beim Joggen?

Ich persönlich denke gerne wenn ich laufe, ich denke generell gerne, aber beim Laufen hat man noch einmal Zeit dazu. Im Prinzip ist es, als würde man Bahn fahren und aus dem Fenster gucken und über alle noch so unwichtigen Dinge die einem im Kopf herumschwirren nachdenken, nur das man dabei halt noch läuft. Ich finde es hat schon eine gewisse Ähnlichkeit zur Meditation, da man seine Gedanken auch einfach nur schweifen lässt, ohne wirklich nachzudenken.

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Denn um wirklich konstruktiv im Denken voran zu kommen, muss man sich viel zu sehr konzentrieren, als dass man es einfach während des Joggens so nebenbei tun könnte. Also fängt man an und schnappt sich irgendeinen unwichtigen Gedanken, den man erst einmal in seinem Kopf hat, und man beginnt zu "denken" und wenn man sich nur ansatzweise nicht darauf konzentriert, welchen Gedanken man im Kopf hatte, folgt der nächste und nächste und nächste. Ehe man sich versieht ist man schon an seiner Haltestelle, oder dem Ziel angekommen.

Das hat, wie ich finde, viel mit der Meditation gemein, man setzt sich hin und lässt seine Gedanken einfach dahin schweifen und beobachtet welche Gedanken man hat, man denkt diese nicht aktiv oder fragt sich wieso man sie jetzt hat und was und wie, dass man wirklich aktiv probiert auf ein Ziel hinaus zu denken, nein. Man ist einfach unkonzentriert in seine Gedanken versunken und sitzt währenddessen so dort und lässt die Zeit vergehen, oder guckt aus dem Fenster oder läuft Meter für Meter und es zieht mehr an einem vorbei, als dass man wirklich angestrengt Schritt für Schritt durch den Wald joggt.

Ehe man sich versieht geht man aus der Meditation und es ist bereits eine halbe Stunde um, oder man ist schon an seiner Haltestelle, oder dem Ziel angekommen. Aber je nachdem wie schnell man läuft, landet man eventuell auch irgendwo frustriert im Wald, da man Aufgrund von schon wieder zu hohen Erwartungen an einen selbst abbricht und einen Steemit Artikel über seine Gedanken verfasst statt weiter zu laufen.

Aber ich habe am Ende noch knapp die 5 Kilometer vollgemacht, weil ich mich erst zu Fuß im Wald verlaufen habe und dann von etwa der selben Stelle aus wo ich “eine Pause“ gemacht habe, zurück zum Start gelaufen bin.
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Läuferkollege, ich grüße dich. Eine Stunde ist bei mir normal. Mit einem Fünfertempo sind das dann 12 km. Ich nenne das einen Sauerstofflauf. Meditation im engeren Sinne ist das wohl nicht, aber es regt die Kreativität an.
Meditative Läufe gibt es aber: Suche mal nach Sri Chimnoy 24 Stunden.

Hab schon mal von etwas Ähnlichem gehört, echt krass solche Läufe.

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