Mini Daihatsu zum Campingmobil selbst ausgebaut
Diesmal möchten wir euch über Daniel berichten, der wie so viele andere auch den Wunsch hatte, einfach mal sein Surfboard und seine Badehose einzupacken und ab in die Freiheit mit einem Camper ans Meer zu starten. Er erreichte sein Ziel, indem er einen Daihatsu Hijet in ein kleines Wohnmobilwunder verwandelte. Er wollte es einfach haben, keinen allzu großen Luxus, sondern einen kleinen aber feinen Camper, der all das bietet, was ein Camper auf Rädern braucht. Wie er das angestellt hat und was es beim Ausbau zu beachten galt, schildern wir euch in diesem Artikel.
Ein Daihatsu Hijet wird zum Campingmobil ausgebaut
Das erste Ziel bestand darin, einen geeigneten leeren Bus für den Ausbau zu finden, der gewisse Anforderungen erfüllte. Die erste Anforderung war, dass man im Bus schlafen können musste. Die zweite, dass man auf Parkplätzen und in engen Gassen problemlos parken und fahren können musste, und die dritte, dass er günstig im Verbrauch und Unterhalt sein musste. Die Wahl von Daniel fiel auf einen roten Daihatsu Hijet, der all diese Anforderungen erfüllte. Der kleine Daihatsu eignete sich nicht nur perfekt, sondern er war auch für gerade einmal 2000€ zu haben. Ein Daihatsu Hijet ist ein kleiner und flinker Bus, der einem beim Ausbauen viele kreative Ideen abverlangt, um das neue Zuhause auf Rädern so komfortabel wie möglich zu gestalten.
Seitenwände, Bodenplatte und Vorhänge einsetzen
Bei den meisten Bussen, die man sich zum Ausbauen kauft, sind entweder bereits passende Seitenwände, Decken und Bodenplatten verbaut oder man muss noch passende dazu selbst einbauen. Dies ist eigentlich keine große Sache und mit dem richtigen Werkzeug gut zu meistern. Meistens braucht man dazu eine Stichsäge, eine Kreissäge und natürlich einige Holzplatten.
Eine praktikable Vorgehensweise ist es, wenn man die Original-Wände des jeweiligen Fahrzeugs ausbaut, diese auf einer Sperrholz-Platte platziert, anschließend mit einem Bleistift umfährt und mit einer Stichsäge aussägt.
Wie man sieht, sind im Daihatsu Hijet die Wände aus Holz. Dies erzeugt nicht nur einen gemütlicheren Look, sondern dient später auch funktional, um zum Beispiel weitere Sachen wie Regale an den Platten befestigen zu können. Bevor man jedoch die neuen Seitenwände wieder einbaut, sollte man diese dämmen, damit der Bus im Sommer nicht zu stark aufheizt und im Winter nicht zu schnell abkühlt. Dazu eignet sich zum Beispiel eine selbstklebende Dämmung sehr gut.
Als nächstes kommen die Vorhänge dran, dazu kauft man sich im nächstgelegenen Geschäft einen passenden Stofffetzen und schneidet diesen so zurecht, dass die Scheiben gut verdeckt werden. Danach kann man die Vorhänge vorne mit einem Klettverschluss befestigen, um sich auch in der Vorderkabine vor neugierigen Blicken schützen zu können. Bei der Heckscheibe eignet sich eine einfache Aluminiumstange oder auch eine gut gespannte Schnur als Vorhangstange.
Eine Tischlerplatte wird als Bodenplatte verwendet
Anschließend kommt die Bodenplatte dran, die einerseits dämmend wirken und andererseits die Geräuschkulisse beim Fahren reduzieren soll. Das verbaute Material besteht aus einer Gummimatte, die mit einer einfachen Schere an die Umrisse des Busses angepasst wird. Die ausgeschnittene Gummimatte dient anschließend als Schablone für die 16mm dicke Tischlerplatte, die die Bodenplatte abgeben soll. Dazu muss man einfach die Umrisse übernehmen und mit einer Säge aussägen.
Eine Tischlerplatte eignet sich gut dafür, da sie auf der einen Seite sehr stabil und auf der anderen Seite auch bezahlbar ist. In manchen Fahrzeugen gibt es Werkzeugfächer im Boden, an die man im Nachhinein rankommen muss. Für solche Fälle kann man zusätzlich eine Klappe einbauen und mit Scharnieren befestigen. Zusätzlich sollte man zum Beispiel PVC verlegen, damit sich keine Verunreinigungen in der Holzplatte festsetzen können.
Tipp: Wer einen örtlichen Schreiner kennt, der kann unter Umständen günstige Holzplatten von diesem bekommen.
Selbstgemachte Schubladen, Möbel und Fächer
Während es für größere Wohnmobile oft passende Möbel für den Innenbereich gibt, muss man bei kleinen Campern fast immer selbst zum Werkzeug greifen und kreativ mit guten Ideen den Ausbau meistern. Der Camper kann noch so klein sein, braucht er dennoch einen Koch-, Bade- und Kleidungsbereich sowie sonstige Ablagen für andere Sachen wie Lebensmittel.
Ab hier gilt es, so gut wie möglich Platz zu sparen und keinen Zentimeter zu verschenken. Daniel hat in seinem Daihatsu eine super Lösung gefunden, indem er einen kompakten Ausbau selbst angefertigt hat und somit das Wichtigste, das er für unterwegs braucht darin verstaut. Dazu meint er:
„Nachdem feststeht, was du überhaupt mit deinem Ausbau vorhast, wirst du gezwungen sein, das Ganze an die Gegebenheiten deines Fahrzeugs anzupassen.“
Für den Aufbau wird das gleiche Holz verwendet, wie für den Boden des Busses. Je nachdem welche Form man für den Aufbau ausschneiden will, wird man einiges zum Beispiel an die Karosserie anpassen müssen. Im Normalfall wird man fast in jedem Bus, den Ausbau so anpassen, dass er entweder bis zu dem Radbereich verläuft oder darüber. Damit man schwierige Bereiche ohne Aufwand ausschneiden kann, sollte man zur Vereinfachung eine Musterpappe verwenden.
Nachdem alles ausgemessen und zurechtgeschnitten wurde, folgte die Befestigung der einzelnen Holzwände. Diese kann man entweder mit Winkeln und Schrauben oder auch mit Leimholz und Holzdübeln miteinander verbinden. Die Arbeit kann man sich durch eine oder zwei Klemmzangen potenziell vereinfachen.
Tipp: Es empfiehlt sich, mindestens eine Höhe von 40cm einzuhalten. Dies ist nicht nur eine gute Sitzhöhe, sondern sie ermöglicht auch ein Verstauen von Kästen, Wasserflaschen und Kühlboxen.
Wenn die Hauptbretter ausgesägt und angepasst wurden, sollte man das gesamte Konstrukt außerhalb des Busses weiter zusammenbauen. So kommt man an viele Bereiche besser heran und kann diese einfacher bearbeiten. Wenn die Konstruktion zu groß sein sollte, dann teilt man diese einfach in zwei Teile. Das hat den Vorteil, dass man sie einfacher in den Bus ein- und gegebenenfalls auch wieder ausbauen kann.
Jedenfalls sollte man den Holzeinbau zusätzlich mit Holzschutz und Kantenumleimerbehandeln. Dies ist notwendig, da sich im Bus Schimmel auf dem Holz bilden kann. Schließlich sammelt sich im Bus jede Nacht Feuchtigkeitan, die nicht unterschätzt werden darf.
Der Holzeinbau wurde in mehrere Bereich unterteilt, die zum Beispiel für Schubladen und Regale dienen. Damit die Sachen wie Dosenessen nicht aus den Regalen rausfallen, kann man einen einfachen Gewindestab durchziehen und diesen mit Schrauben befestigen. So bleiben auch bei holprigen Strecken die Sachen an der Stelle, an der sie hingehören.
Kochschublade für Gaskocher selbst bauen
Nachdem der Einbau wieder im Bus platziert wurde, kam der Heckbereich dran, indem ein ausfahrbares Schubladenfach eingebaut wurde, das den Gaskocher, das Besteck und sonstige Kochsachen beherbergte. Der Kochbereich wurde im hinteren Teil des Fahrzeugs platziert, weil dies den Vorteil hat, dass man auch bei schlechtem Wetter unter der Heckklappe gegen Regen geschützt kochen kann und der Geruch sich nicht im Bus absetzt.
Zuerst braucht man einen Holzrahmen, an den zusätzlich links und rechts eine Schiene angebracht wird, damit man diesen herausschieben kann (siehe Bilder). Bevor man die Schublade fertig zusammenbaut, sollte man zuerst den Holzrahmen einsetzen und testen, ob alles in Ordnung ist. Danach kann man den Holzboden, die Verblendung und die Holzklappe anbringen. Die Schublade sollte man ebenfalls mit Holzschutz behandeln.
Tipp: Es empfiehlt sich in der Nähe zum Gaskocher das Holz mit Leichtmetallplatten gegen Hitze abzuschirmen.
Damit man den Gaskocher einfacher bedienen kann, wurden zusätzlich zwei größere Löcher ausgesägt und darauf geachtet, dass man den Gaskocher herausnehmen konnte, wenn dieser mal gesäubert oder wenn die Gaskartusche gewechselt werden musste.
Sitzflächen und Abdeckungen aus Holz anbringen
Nachdem das Holzgerüst und die Kochschublade verbaut wurden, waren die Abdeckungen dran. Schließlich fehlten noch die Sitzflächen und die Liegeflächen. Als Holzabdeckung wurden 19 mm Holzplatten verwendet. Wie bereits beim Ausschneiden der Bodenplatte mussten auch hier einige Formen so zugeschnitten werden, dass diese reibungslos anliegen konnten. Einige der Holzplatten musste man umklappen können, deshalb wurden diese mit Topfbändern befestigt. Damit man an die einzelnen Bereiche einfacher rankommt.
Das Bett und der Lattenrost im Camper
Jetzt war der Schlafbereich dran. Da die Sitz- und Abdeckflächen bereits einen Teil des Schlafbereich bildeten, musste man nicht mehr viel dazu bauen. Es fehlte nur noch ein Lattenrost und fertig war der Schlafbereich.
Dazu werden pro Seite Holzlatten als Auflager befestigt, auf denen zusätzlich Holzdübel angebracht sind, die den Lattenrost dazu bringen, fest gespannt an seiner Position zu verharren. Der Lattenrost kann man je nach Breite des Campers aus mehreren Latten zusammenbauen. Damit die Latten nicht auseinander fallen, werden diese mit einem Gurt an der Unterseite der jeweiligen Latte fest getackert.
Matratze und Polster
Wenn der Schlafbereich in einem Camper fertig ist, kommt man dem Ziel eines eigenen Campers näher.
Damit es nachts gemütlich zugeht, braucht man eine gute Matratze, die auf der einen Seite nicht zu dick ist, da ansonsten die Sitzhöhe zu hoch ist und man nicht aufrecht sitzen kann und auf der anderen Seite nicht zu dünn, da sie dann zu hart zum Schlafen wäre. Die Matratze sollte mindestens eine Dicke von 10 bis 12 Zentimetern haben.
Sehr gut eignen sich dazu Kaltschaummatratzen. Diese polstert man mit einem geeigneten Stoff und einer leichten 3 mm Hartfaserplatte. Dazu schneidet man zuerst die Platten (Kreissäge oder Stichsäge) und die Matratze (Elektromesser) zurecht, danach legt man die Matratze auf die Platte und tackert im angespannten Zustand einen Stoff drüber, fertig. Je nach Geschmack, kann jeder selbst entscheiden, welches Muster und welcher Stoff er oder sie verwendet.
Tipp: Als Stoff eignet sich auch eine einfache Tagesdecke aus einem Discounter Geschäft.
Tisch für den Camper selbst gemacht
Wenn es um einen Tisch geht, dann sollte man wie beim Bett sehr erfinderisch sein. Ein zu großer Tisch nimmt zu viel Platz in einem kleinem Camper ein und ein zu kleiner Tisch hat kaum Platz, auf dem man sein Essen abstellen kann. Die beste Lösung ist, einen Tisch zu verwenden, der sich entweder einklappen oder irgendwie verstauen lässt.
Die Tischvariante für diesen Camper ist perfekt. Es ist ein runder Tisch, der sich nicht nur super verstauen lässt, sondern auch im Design und im Gesamtbild, ein Hingucker ist. Dazu sägt man aus einigen Latten eine runde Form aus und befestigt diese an der Unterseite auf einem Träger. Zusätzlich verwendet man ein Tischbein und baut dazu eine passende runde Steckverbindung, damit der Tisch einerseits fest und wackelfrei ist und andererseits auch drehbar bleibt. Das Geniale an der Konstruktion ist, dass man den Tisch und das Tischbein einfach herausziehen und auf dem Boden verstauen kann. Dadurch bekommt man Platz, um das Bett auszubreiten.
Fazit zum Campingmobil von Daniel
Als wir Daniels Fotos zum Campingmobil das erste Mal sahen, waren wir echt erstaunt, was man aus einem Daihatsu Hijet herausholen kann. Dieser Ausbau ist der beste Beweis dafür, dass man auch seine Träume im Mini-Format leben kann und kein großes Luxuswohnmobil benötigt. Wenn jemand einen kostengünstigen Camper ausbauen möchte, dann ist diese Anleitung mit Bildern ein toller Anfang dazu.
Wir danken Daniel für die tollen Bilder zu seinem ausgebauten Daihatsu Hijet Campingbus. Wenn jemand weitere Informationen zum Ausbau haben möchte oder sich nur interessiert, wie es mit dem Bus von Daniel weiterging, kann derjenige in Daniels Blog auf woodkali.de bestimmt passende Informationen finden.
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Nice job!
No idea what it said, but I appreciate the photos and quality work .
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Sehr genial