RE: Kryptogeld wirklich verstehen - Proof of Stake
ja sicher habe ich eine Meinung. POW finde ich völlig Ressourcenverschwendung. Es ist Ökonomisch nicht tragbar für die Zukunft. Man muß immer stärkere Rechner und immer mehr Rechenpower zur Verfügung stellen. Da am Beispiel von Bitcoins mit immer weiterer Laufzeit das Minen immer schwieriger wird und dadurch auch die Kosten um einen Block zu finden weiter ansteigen und dadurch allein der Preis von Bitcoin schon steigen wird. Derzeit ist ein Bitcoin ohne Spekulation oder so gesehen rund 1000USD wert.
Das bedeutet nicht das ich POS dadurch am besten finde. Es hat für mich auch einen entscheidenen Nachteil der in deinem Beitrag leider nur ungenügend aufgegriffen wurde. Es geht um die Ungerechtigkeit beim Forgen. Diejenigen Leute die die meisten Coins halten und nicht ausgeben sondern sie nur zum Forgen zur Verfügung stellen, erhalten dementsprechend am meisten vom Kuchen ab bzw. werden am meisten belohnt. Wer also Millionär ist und sich Millionen von NXT kauft und einfach nur auf der Wallet liegen läßt ist langfristig gesehen wieder der Gewinner in dem Game.
Ich finde den Ansatz von IOTA derzeit am besten. Das Tangle System ist meiner meinung nach das gerechteste. Hinzukommt das es derzeit das einzigste Prüfverfahren ist was keine Gebühren kostet. Das was Ethereum bei seinem Metropolis Update macht indem es langsam von POW weg zu POS geht ist schonmal ein guter Anfang. Es bleibt abzuwarten was in Zukunft für weitere Lösungen gerade im Prüfverfahren noch kommen. Aber ich sehe POS auch nicht als das Allheilmittel.
An dem Gespräch von euch beiden merke ich, dass ich noch einiges an Lektüre vor mir habe. :-) Persönlich finde ich POS sympathischer als POW und zwar nicht nur wegen der immensen direkten und indirekten Kosten, die POW verursacht.
Es muss allerdings ein Verfahren her (@finde hat unten ein paar genannt), dass auch die "Otto-Normalos" und die "Normal-Sterblichen" berücksichtigt und so Sachen wie Aktivität, Einsatz für die Community usw. belohnt. Also etwas, was nicht nur diejenigen mit dem dicken Geldbeutel belohnt.
Was dann im Endeffekt wird, dass weiß ich auch nicht.
Ich schätze, deshalb finden viele an Dash Gefallen: Dort können die sogenannten Master Nodes Geld (Dash) für die Weiterentwicklung zuteilen - durch ein Abstimmungsverfahren. Hab neulich ein erfolgreiches Projekt gesehen, in dem es darum ging Videos auf deutsch und spanisch zu machen, um Dash zu bewerben.
Du bist nicht der erste, der das Forgen als Ungerechtigkeit bzw. als Design-Flaw wahrnimmt.
Das hängt teilweise mit ökonomischen Grundannahmen zusammen (Ist Kapitalakkumulation problematisch?) und hat letztlich aber Bezug zu einem weiter verbreiteten Aspekt von Kryptogeld: Wie wird es initial verteilt? und: Wie verteilt es sich später?
Ich würde das selbst bei POS schon eher als ökonomische Frage sehen, die am besten beantwortet werden kann, wenn man es mal praktisch in Action sieht und nach ein paar Jahren vielleicht besser beurteilen kann.
ja das stimmt schon. es ist immer schwer ein guten Mittelweg zu finden. POS ist schon ein besserer Schritt gegenüber POW, aber eben auch nicht der beste in meinen Augen. Es geht beim Prüfverfahren halt hauptsächlich um Spamvermeidung und Prüfung der Echtheit einer Transaktion. Ich denke mit der Zeit wird es Protokolle geben die nicht mehr auf die maschinelle Arbeit (POW) bzw. der Beteiligung (POS) angewiesen sind. Alternative Protokolle die noch recht unbekannt sind, wären zum Beispiel Proof of Activity, Proof of Burn, Proof of Capacity bzw gleichzusetzen mit Proof of Storage. Es gibt auch schon einige Coins die Hybride Prüfverfahren nutzen. Wir stehen komplett am Anfang. Das heutige Internet hat sich auch langsam im Laufe der Jahre entwickelt. Der richtige Boom wird erst ab 2020 so richtig losgehen. Dezentrale Exchanges starten 2018 erst richtig durch und dann kommen langsam die Firmen die sich auf den Blockchains breit machen und diese Technologie nutzen werden.