Spaghettidiskussion über Bitcoin und Geld

in #deutsch7 years ago (edited)

Hattet Ihr auch schon einmal die besondere Ehre und das zweifelhafte Vergnügen, von @samui1970 einen Kommentar zu einem Eurer Artikel zu bekommen? Dann solltet Ihr aufpassen:

Vorsicht: Spaghettidiskussion droht!

Gerne überschreitet er mit seinen kritischen Anmerkungen großzügig die Länge des Hauptartikels. Das reizt natürlich zu einer eigenen umfangreichen Replik, die wiederum vom besagten Widerspruchsgeist engagiert gekontert wird. Iterierend kommt man zwangläufig vom Stamm zum Ast zum Zweig zum Zweigerl usw. Letztlich verliert man so (wie innerhalb einer großen Portion Spaghetti) restlos den Überblick , was eigentlich das Kernthema war. Da ich diese Art von Diskussionen scheue wie der Teufel das Weihwasser oder Drakula Holzkreuze und Knoblauch, suche ich einen für mich gangbaren Ausweg in der Erstellung eines neuen Posts zu einem Teilthema des angeworfenen Diskurses. Hierdurch gebe ich @samui1970 erneut die Gelegenheit, mir in aller Öffentlichkeit zu erklären, dass ich (und meine Meinungsjünger) wieder etwas nicht kapiert haben, verstehen wollten oder außer Betracht gelassen haben. So einfach kann man anderen Leuten eine Freude machen! Doch nun zurück zum eigentlichen Thema:

Ist Bitcoin Geld?

Wir kennen bereits @samui1970's Antwort, und wer sie nicht teilt, ist doof. Um der Frage auf den Grund zu gehen, müssen wir uns erst einmal mit den beiden Begriffen "Geld" und "Bitcoin" beschäftigen.

Was ist Geld?

Intuitiv scheint das klar zu sein. Geld ist, was ab dem 20. des Monats auf dem Konto fehlt. Spaß beiseite. Hier kommt eine brauchbare Erklärung:

Geld ist eine kulturgeschichlich begründete Erfindung zur Optimierung von Arbeitsteilung und Tausch aufgrund folgender Logik:

  • Arbeitsteilung und Spezialisierung sind produktiver
  • Güter müssen getauscht werden
  • Ein universelles Tauschmittel ist am zweckmäßigsten

Wichtige, notwendige Eigenschaften eines universellen Tauschmittels:
Es muss (1) knapp, (2) homogen, (3) teilbar, (4) haltbar, (5) transportabel, (6) prägbar und (7) allgemein wertgeschätzt sein.

Das universelle Tauschmittel nennt man Geld.

Voila! Da haben wir's.

Die drei elementaren Funktionen von Geld sind

(1) Tauschmittel, (2) Wertmaßstab, (3) Wertaufbewahrungsmittel

Geschichtlich betrachtet wurden hauptsächlich Gold und Silber als Geld verwendet.
Das Wort „Geld“ stammt sprachlich vom Wort „Gold“ ab.

Hier zeige ich drei Beispiele von Geld, das seine Wertaufbewahrungsfunktion verloren hat:


(Vorderseite)


(Rückseite)

Bei der obesten Banknote hat man sich gar keine Mühe mehr gemacht, die Rückseite zu bedrucken. Das hätte sich für die wenigen Tage bis zur völligen Wertlosigkeit schlicht nicht rentiert.

Besonders amüsant ist das Versprechen des Notenbankgouverneurs G. Gomo von der Reserve Bank of Zimbabwe, dem Inhaber der Note auf sein Verlangen hin den Betrag von 100 000 000 000 000 Dollar auszuzahlen. Aber wenigstens sind die Bilder hübsch! Und für hübsche Bilder werden bei Auktionen auch manchmal stramme Summen geboten.

Zurück zum Thema.

Was ist Bicoin?

Nun ja, im Moment sind das so cirka schlappe 7700 USD. Eine genauere Definition findet Ihr im Internet.
Somit nähern wir uns der Kernfrage:

Ist Bitcoin Geld?

Dies sollte jeder für sich entscheiden, indem er seine Ansicht über Bitcoin an der oben gegebenen Definition von Geld spiegelt. Ich vermeide heute eine eigene schriftliche Festlegung. Das erschwert @samui1970 das Verfassen seiner allfälligen Gegenrede. Schließlich haben wir Sonntag und ich bin bald zum Kaffee eingeladen.

Aber wenn Ihr Lust auf eine Diskussion habt, dann bietet der Kommentarbereich genügend Platz.

Einen schönen Sonntag noch Euch allen. Tschüss.

Sort:  

Der entscheidende Unterschied zwischen Fiatgeld und Bitcoin ist, das Bitcoin eine festegesetzte Obergrenze hat, somit knapp und wertvoll ist. Außerdem wird es dezentral gesteuert und kann nicht von einer einzigen Institution manipuliert werden. Somit ist Bitcoin das bessere Geld. Lustig ist aber das Argument der Fedjünger und Fiatgläubigen, Bitcoin sei kein Geld weil es aus dem Nichts geschaffen wurde. Erstens stimmt das nicht wenn man sich den Ursprung von Bitcoin anschaut und zweitens wird nichts so sehr aus dem Nichts geschaffen wie das Papier der Zentralbanken. Das ist Fakt. Prost und schönen Sonntag!

Ich hätte es nicht besser erklären können. Allerdings hast du dich mit deinem Kommentar nun zur Zielscheibe für @samui1970 gemacht. Viel Glück!

Ich nehme die Herausforderung an ;)

Du wirkst verfolgt, lieber @freiheit50, mutmaßlich von samui1970 und hast Meinungsjünger. Das überzeugt mich, Meister und ich bin auch davon überzeugt, keine Zielscheibe für den Besagten dabei abzugeben. Die Jünger stehen zu dir, da passt kein Blatt Papier dazwischen. Da mag er auch kommen, das ficht mich gar nicht an.

Deine klare Haltung ist eines echten Frosches würdig! Aber du bist nicht mein Jünger, sondern mein treuer Wegbegleiter auf Augenhöhe. Und so soll es bleiben in aller Ewigkeit der Blockchain.

Kommt ein Mann in ein Hotel und möchte sich einige Zimmer unverbindlich ansehen. Er bekommt die Schlüssel ausgehändigt, muß aber ein Pfand von 100 Euro hinterlegen. Der Hotelbesitzer ergreift die Gelegenheit und eilt zum Metzger, um bei ihm mit diesen 100 Euro seine Schulden zu begleichen. Der Metzger nutzt dieses Geld, um beim Bäcker damit seine Schulden zu begleichen. Dieser wiederum geht zu seiner Liebesdienerin und gibt ihr für ihre Dienstleistungen ihren Lohn. Sie eilt flugs zum Hotel, um mit den 100 Euro dort ihre Mietschulden zu tilgen. Jetzt kommt auch der Mann mit den Schlüsseln zurück. Er erhält sein Pfand und geht. - So funktioniert Geld, in diesem Beispiel abgeleitet von Schuld, engl. "guilt" ;)

Ich persönlich sehe es so. Bitcoin hat die Merkmale von Geld und ist ursprünglich auch als solches gedacht.

Aber durch die hohen und schnellen Kursänderungen ist es momentan ein Spekulationsobjekt. Dieses Schicksal teilt es mit einer Reihe von Dingen, die eigentlich nicht als Spekulationsobjekte gedacht waren.

Ich weiß die Reichsmarkscheine waren Zeuge des Zerfalls der deutschen Wirtschaft, trotzdem sind sie mir sympathischer als die Spielgeld Euros.

Naja ich setz mal Wasser fürs Miracoli auf. Wo war die denn die Kontroverse für @samui1970 ? Fiat Geld, Gold und Bitcoin sind ja alles Wertanlagen und Tauschmittel. Dass Bitcoin theoretisch keinen Wert haben kann, macht ihn ja jetzt nicht schlechter als normales Geld und auch Gold wird manchmal überhyped.

:-) :-) :-) :-) :-) Echt süß von Dir, mir einen Post zu widmen :-) :-) :-) Deine Claquere wird´s erfreuen ;-) Bin nur auf Deine Punkte eingegangen, aber lassen wir es dabei ;-)

Ehre wem Ehre gebührt! Eigentlich bist du ja auch ein Guter, nur etwas unflexibel. Deine eigenen Posts habe ich übrigens mit Überzeugung gevotet. Man muss ja nicht alles bis ins Letzte ausdiskutieren. Lassen wir doch einfach den Kurs sprechen, und der sagt gerade 8000+ :-)

P.S. Was machst du eigentlich mit den geernteten steem und SBD? Das ist doch Krypto-Teufelszeug.
Wenn du keine Verwendung dafür hast, dann schiebe sie mir rüber.

Hab ich mich noch nie drum gekümmert, aber rüberschieben würde ich sie dann anderen, deren Artikel ich eher goutiere ;-) Aber ich bin hier ja auch nicht unterwegs, um mir irgendwelche Coins zu verdienen, sondern weil mir Steemit als Plattform erscheint, auf der nicht zensiert wird und wo Kahane´s Stasi 2.0 nichts zu melden hat. Allerdings finde ich hier nur wenig "unterhaltsames", von daher ist meine Verweilzeit hier recht gering. Hat mit Unflexibilität nix zu tun, mir fällt nur auf, dass Du hier den "Jubel-Coin-Perser" machst und man hier recht wenig kritisches über Coins oder auch deren Bewertungs-Niveaus lesen kann. ist aber auch nicht weiter tragisch, habe wie schon gesagt solche Manien mitgemacht, bin ja keine 25 mehr, von daher geniesst die Party und der letzte kann dann das Licht ausmachen :-P Was mir allerdings gegen den Strich geht, ist der Umstand, dass unter solch Artikeln wie dem deinigen Leute kritisiert werden, die in ihrem Leben schon 10 X mehr auf die Kette bekommen haben als Dein Fan-Trupp und das mit dem Hinweis, sie würden die Bitcoins/ Materie nicht verstehen :-))) Auffallend ist auch, dass Sachdiskussionen zu der Thematik anscheinend immer aus dem Weg gegangen wird, ich habe Deine Punkte im Erstartikel nur ausgebröselt und Dir dargelegt, warum Bitcoin-Kritiker genügend Zweifel haben... aber lassen wir es dabei ;-)

Ich kann hier keine Meinung zum konkreten Fall abgeben, weil ich ihn nicht kenne und er mir auch egal ist. Unabhängig vom konkreten Fall und davon, worum es geht und wer im Recht sein mag, habe ich es mir angewöhnt, keine Zeit mit überflüssigen Diskussionen zu verschwenden, v.a. dann, wenn es letztlich nur um ein virtuelles Surrogat des Schwanzvergleichs geht. Wer dem Affen Zucker geben möchte, soll es machen - ist jedenfalls fehlgeleitete Energie. Wer mir auf den Geist geht und dabei die Grenzen des konstruktiven Dialogs überschreitet, wird ignoriert. Da ist selbst ein Flag zuviel der Ehre.

Ich danke dir. Es ist alles noch im grünen Bereich. Wir sind gemäß meinem Tagging in der Rubrik Satire. Den konkreten Fall findest du in meinem Max-Otte-Artikel:
https://steemit.com/deutsch/@freiheit50/professor-max-otte-und-seine-bitcoin-phobie
Manchmal halte ich es mit Roberto Blanco - ein bisschen Spaß muss sein. Und da sind wir beide ja durchaus einer Meinung.

Für mich erfüllt der Bitcoin durchaus die notwendigen Bedingungen um "Geld" zu sein. Nur sehe ich halt den Bitcoin mehr so als Geld der Zukunft und Zukunft ist jetzt, während Bargeld eher zur Vergangenheit gehört. Also bald ;-).

Bitcoin eignet sich prächtig zur Diversifikation...

Vielleicht kommt es auch beim Bitcoin darauf an, mit wem man spricht.
Für mich ist Bitcoin eindeutig Geld, da ich es in Fiat-Money umtauschen kann mit welchem ich meine Miete, Krankenkasse und mein Essen bezahlen kann.

Andererseits könnte man das auch von meiner künstlerischen Arbeit sagen und dennoch ist das Endprodukt, das ich gegen Fiat-Money tauschen kann, kein Geld.

Ok ich hab auch keine Ahnung :D Aber meinen unqualifiziert Senf da gelassen.