Die Ursprünge der deutschen WochentagesteemCreated with Sketch.

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Eine tiefgehende mythologische und kulturelle Erkundung

Die Namen der deutschen Wochentage sind tief in der Geschichte und Mythologie verwurzelt. Sie bieten einen faszinierenden Einblick in die Einflüsse verschiedener Kulturen und Religionen auf unsere Sprache. Diese Namen sind nicht nur Worte, sondern erzählen Geschichten von Göttern, Gestirnen und alten Traditionen. Lassen Sie uns jeden Tag genauer betrachten.

Montag

Der Montag leitet seinen Namen vom Mond ab. In vielen Kulturen spielte der Mond eine zentrale Rolle und wurde oft als Göttin oder Gott verehrt. Der lateinische Begriff „dies Lunae“ (Tag des Mondes) wurde in vielen Sprachen übernommen. In der nordischen Mythologie war der Mond als „Mani“ bekannt, ein Gott, der die Nacht erhellte. Auch im Englischen wird der Montag als „Monday“ (Moon Day) bezeichnet, was die Gemeinsamkeiten in der Benennung hervorhebt.

Beispiel: In der germanischen Mythologie ist Mani der Bruder von Sol, der Sonnengöttin. Die Geschwister wurden vom Riesen Mundilfari geschaffen und reisen auf ihren Wagen über den Himmel, gejagt von Wölfen.

Dienstag

Der Dienstag hat seine Wurzeln im germanischen Gott Tiw (oder Tyr), der Gott des Krieges und des Himmels. Tyr war bekannt für seinen Mut und seine Rolle im mythologischen Kosmos der nordischen Völker. Im Lateinischen wurde dieser Tag „dies Martis“ genannt, nach Mars, dem römischen Kriegsgott. Die Übertragung auf den germanischen Tyr zeigt den Einfluss der römischen Kultur auf die germanische.

Beispiel: Tyr ist bekannt für sein Opfer, als er seine Hand opferte, um den Fenriswolf zu fesseln. Dieser Akt des Mutes und der Selbstaufopferung machte ihn zu einem wichtigen Gott des Rechts und der Ehre.

Mittwoch

Der Mittwoch ist einzigartig unter den Wochentagen, da er keine direkte mythologische Benennung mehr trägt. Ursprünglich wurde er „Wodanstag“ genannt, nach Odin (Wodan), dem obersten Gott der nordischen Mythologie. Dies entspricht dem englischen „Wednesday“. Der Name wurde später zu „Mittwoch“ geändert, was einfach „Mitte der Woche“ bedeutet.

Beispiel: Odin, der Allvater, ist bekannt für seine Weisheit und seine Suche nach Wissen. Er opferte ein Auge, um aus dem Brunnen Mímisbrunnr zu trinken und hängte sich neun Tage lang an den Weltenbaum Yggdrasil, um die Runen zu entdecken.

Donnerstag

Der Donnerstag ist nach Thor, dem Gott des Donners, benannt. Thor ist eine der prominentesten Figuren der nordischen Mythologie, bekannt für seinen mächtigen Hammer Mjölnir. Im Lateinischen wurde der Tag „dies Iovis“ genannt, nach Jupiter, dem römischen Gott des Himmels und des Donners. Der englische „Thursday“ (Thor’s Day) zeigt ebenfalls diese Verbindung.

Beispiel: Thor war der Beschützer der Menschheit und kämpfte gegen Riesen und andere Bedrohungen. Sein Hammer Mjölnir war so mächtig, dass er Blitze erzeugen konnte. Thor war auch bekannt für seine Stärke und seinen Mut.

Freitag

Der Freitag verdankt seinen Namen der Göttin Frigg (oder Freyja), die mit Liebe, Ehe und Fruchtbarkeit assoziiert wird. Im Lateinischen heißt dieser Tag „dies Veneris“, benannt nach Venus, der römischen Göttin der Liebe. Diese Verbindung zeigt, wie nordische und römische Einflüsse in die Namensgebung eingeflossen sind.

Beispiel: Freyja, eine der bedeutendsten Göttinnen der nordischen Mythologie, besaß das Halsband Brísingamen und fuhr in einem von Katzen gezogenen Wagen. Sie war eine mächtige Göttin der Magie und des Krieges sowie der Liebe und Schönheit.

Samstag

Der Samstag hat eine andere Herkunft als die anderen Wochentage. Der Name leitet sich vom hebräischen „Sabbat“ ab, dem jüdischen Ruhetag. In süddeutschen Dialekten und in Österreich wird der Samstag auch „Sonnabend“ genannt, was ursprünglich der Vorabend des Sonntags war. Im Lateinischen wurde der Tag „dies Saturni“ genannt, nach Saturn, dem römischen Gott der Landwirtschaft und des Wohlstands.

Beispiel: Der Sabbat ist ein heiliger Tag im Judentum, an dem die Ruhe und die spirituelle Erneuerung im Mittelpunkt stehen. In der christlichen Tradition hat der Samstag als Vorabend des Sonntags, des heiligen Tages, eine besondere Bedeutung. In der Bibel der Christen wird der Sabbat als der Ruhetag genannt. Damit ist dieser Tag Teil des göttliches Gesetzes. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass die Katholische Kirche auf das Geheis eines Papstes hin, den Sabbat auf den Sonntag verlegt hat. Damit hat der Vatikan das Gottes-Gesetz gebrochen und kann seitdem als satanische Instanz angesehen werden. Juden sehen das auch genau so. Ich bin kein Jude oder Christ, ich bin ein Mensch.

Sonntag

Der Sonntag schließlich ist nach der Sonne benannt. Im Lateinischen hieß dieser Tag „dies Solis“ (Tag der Sonne). Die Sonne spielte in vielen Kulturen eine zentrale Rolle und war oft Gegenstand von Verehrung und Mythologie. Auch im Englischen wird der Sonntag „Sunday“ (Sun Day) genannt.

Beispiel: In vielen Kulturen wurde die Sonne als eine Gottheit verehrt. In der ägyptischen Mythologie war Ra der Sonnengott und der Schöpfergott. Im alten Rom wurde Sol Invictus, der unbesiegbare Sonnengott, verehrt.

Fazit

Die Namen der deutschen Wochentage bieten einen reichen Einblick in die kulturellen und mythologischen Einflüsse, die unsere Sprache geprägt haben. Von den Himmelskörpern über germanische und nordische Gottheiten bis hin zu hebräischen Traditionen: Jeder Wochentag erzählt seine eigene Geschichte und erinnert uns an die vielfältigen Wurzeln unserer Kultur und Sprache. Diese Namen sind nicht nur funktionale Begriffe des Alltags, sondern Träger einer tiefen historischen und mythologischen Bedeutung, die es wert ist, weiter erforscht und verstanden zu werden.

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