Wir sind im Zentrum

Dieses Bild ist nicht von mir, ich sehe es seit Jahren immer wieder mal in den sozialen Medien umherwandern. Es stellt in klarer Einfachheit dar, an welchem Punkt wir uns bereits jetzt oder in naher Zukunft wiederfinden werden.

„1984“ symbolisiert Überwachung, totale Kontrolle und die Unterdrückung von Gedanken durch Zensur und Manipulation. In unserer modernen Welt könnten die Parallelen nicht deutlicher sein. Mit der Allgegenwart von Kameras, Social-Media-Plattformen, die unsere Daten sammeln, und Regierungen, die „zu unserem Schutz“ tief in unsere Privatsphäre eindringen, nähern wir uns immer mehr einem Zustand, in dem das Individuum kaum noch einen eigenen Raum hat. Die Freiheit des Denkens wird unter dem Deckmantel der Sicherheit eingeschränkt.

„Brave New World“ hingegen zeigt eine Gesellschaft, die durch Konsum und Ablenkung unterdrückt wird. Anstatt Angst und Repression als Werkzeuge der Kontrolle zu verwenden, wird die Bevölkerung hier durch Vergnügungen, Drogen und die völlige Abwesenheit von echten Bedürfnissen oder kritischen Gedanken ruhiggestellt. Auch hier könnte man argumentieren, dass unsere heutige Welt in einer gefährlichen Nähe zu diesem Szenario steht. Das endlose Streben nach Konsum, die Überflutung durch belanglose Unterhaltung und die Sehnsucht nach sofortiger Befriedigung haben eine Gesellschaft geschaffen, in der Tiefe, Reflexion und echte menschliche Verbindung zur Seltenheit geworden sind.

„Fahrenheit 451“ bringt das Bild zusammen. In dieser Welt ist das Verbrennen von Büchern ein Symbol für die Zerstörung des Wissens, die Kontrolle der Information und die Manipulation der Geschichte. Heute sehen wir die Tendenz (und es ist lange keine schleichende mehr) zur Zensur und zur Repression von Ideen, die als „gefährlich“ oder „unangenehm“ betrachtet werden. Die algorithmische Kontrolle darüber, welche Informationen uns erreichen, die Löschung oder Verzerrung von Geschichte und Fakten durch mächtige Institutionen und die wachsende Ablehnung von nuancierten, komplexen Gedankenbildern deuten darauf hin, dass wir uns gefährlich nahe an einer Zukunft bewegen, in der geistige Freiheit kaum noch Platz hat.

Die Schnittmenge dieser drei Welten, totale Überwachung, hedonistische Ablenkung und Zensur, beschreibt eine Gegenwart, die nicht mehr nur dystopische Fiktion ist, sondern reale Warnung. Die größte Gefahr besteht nicht darin, dass wir in eine dieser Welten abdriften, sondern dass wir alle drei Aspekte gleichzeitig erleben und uns bereits auf einem realen Kurs dorthin befinden. Es ist eine schleichende Transformation, die so subtil ist, dass sie kaum bemerkt wird. Und doch sind die Warnzeichen überall. Jeder denkende Mensch muss es sehen können.

Die zentrale Botschaft dieses Bildes ist klar: Wir befinden uns genau im Zentrum dieser Entwicklung. Steemit ist ein gutes Abbild unserer Gesellschaft. Es geht hier nicht um Austausch von Ideen oder Diskussionen, es geht hier um Selbstdarstellung, unendliche tausendfache Wiederholungen von trivialen Nichtigkeiten und letztlich um den schöden Mammon.

Ich befürchte, dass die meisten hier aktiven User keinen einzigen dieser 3 Romane gelesen haben und wenn doch, dann haben diese keine Erkenntnis in Gang gesetzt.

Stell dir doch mal selbst diese Fragen:
Wann hast du dich mit den grundlegenden Fragen des Lebens beschäftigt?
Wann hast du das letzte Mal etwas hinterfragt?

Für mich fühlt sich diese Gesellschaft an, als wandelte ich durch ein PC Game mit diesen flachen nichtssagenden NPCs, die zufrieden sind, wenn ihnen keiner etwas wegnimmt, die neidisch sind auf jeden und alles, die sich hündisch vor jeder Obrigkeit bücken, die sich selbst für die Größten halten, ohne je etwas Wichtiges geleistet zu haben, die freiwillig ihre eigene Freiheit verraten, nur um dazu zugehören, zum Kreis der verstrahlten Sklaven. Was ist nur mit dieser Menschheit passiert?