Warum aufmerksames Zuhören elementar ist

in #deutsch5 years ago

Wer kennt es nicht? Während wir versuchen, jemandem etwas zu erklären oder ein Gespräch zu führen schaut die Person auf ihr Smartphone, ist in ihren Gedanken versunken, oder mit etwas anderem beschäftigt. Mal ehrlich – wen haben derartige Situationen nicht schon (fast) auf die Palme gebracht. Und dennoch passieren sie auch uns oft. Als Betroffener denkt man möglicherweise, die eigene Person oder die eigenen Anliegen seien dem Gegenüber nicht wichtig. Dabei ist meist keine böse Absicht dahinter.

In der zivilisierten Welt ist Anerkennung eines der wichtigsten Bedürfnisse der Menschen. Die meisten unserer Mitmenschen streben ständig nach Anerkennung, da durch Anerkennung der soziale Rang mitbestimmt wird und ein Gefühl der Wichtigkeit im sozialen Gefüge entsteht. Menschen, die uns Anerkennung entgegenbringen mögen wir logischerweise viel lieber als jene, die uns keine oder nur wenig Anerkennung zollen. Deshalb ist Anerkennung ein entscheidender Faktor im Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen.

Was hat Anerkennung nun mit dem Zuhören zu tun?

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Durch aufmerksames Zuhören und Ausredenlassen bringen wir unserem Gegenüber nonverbal Anerkennung und Wertschätzung entgegen!

In zuvor genannten Situationen kommt das Schauen aufs Smartphone oder auf andere elektronische Geräte bei unserem Gegenüber meist sehr schlecht an und bedeutet so viel wie: ,, Mein Smartphone ist mir gerade wichtiger, als du‘‘. Informationen werden nach wenigen Sekunden wieder vergessen, und unsere Gesprächspartner (oder wir) sind sauer, weil wir uns nicht genug wertgeschätzt fühlen. Dadurch leiden auf Dauer meist zwischenmenschliche Beziehungen, oder kommen gar nicht erst zustande.

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Im Gegensatz dazu sagen wir durch aufmerksames Zuhören:,, Du als Person und deine Anliegen sind mir wichtig!‘‘ Mithilfe des aktiven und aufmerksamen Zuhörens werden Beziehungen gestärkt und die wahren Anliegen anderer Personen erkannt. Meist ist es entscheidend, zwischen die Zeilen zu hören um den echten und ehrlichen Gemütszustand, sowie die Sorgen und Ängste unserer Mitmenschen wahrzunehmen. Wir können daraufhin situationsgerechte Entscheidungen treffen und unseren Mitmenschen helfen. Des Weiteren können wir durch aktives Zuhören neue, auch für die eigene Person relevante Informationen mitnehmen (z.B. Ratschläge für bestimmte Situationen) und Personen, denen aufmerksam zugehört wird, vertrauen uns laut Studien eher Geheimnisse und wichtige Informationen an.

Abschließend möchte ich noch ein paar Tipps an dich weitergeben, um ein besserer Zuhörer zu werden:

• Schenke deinem Gegenüber deine volle Aufmerksamkeit
• Lege dein Smartphone oder andere Gegenstände in deinen Händen weg
• Falls du merkst, dass ein Konzentrieren auf dein Gegenüber nur schwer möglich ist, konzentriere dich einige Sekunden auf deine Atmung und danach wieder auf deinen Gesprächspartner
• Lass dein Gegenüber unbedingt ausreden! Niemand mag es gerne, wenn das eigene Wort abgeschnitten wird

Mir selbst haben diese Tipps sehr geholfen, da ich oft gar nicht gemerkt habe, wie meine ,,Abwesenheit‘‘ sich auf die Gespräche und Verhältnisse auswirkt und wie häufig ich unbewusst auf mein Smartphone geschaut habe. Vor allem aber, habe ich eine spürbare Verbesserung der Gesprächqualität bemerkt. Ich hoffe ich konnte dir helfen und eine neue Sichtweise auf das aktive Zuhören geben und wünsche dir in Zukunft sehr gute Gespräche 😊

Stay healthy!

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Danke für den Kommentar!

Du sprichst mir aus der Seele! Es ist mittlerweile wie eine weit verbreitete Sucht. Man sitzt gemütlich beim Essen oder einen Getränk und kaum wird ein paar Sekunde nichts geredet kramt schon der erste sein Handy aus der Tasche. Dann gleich der 2te und so weiter.
Und auf einmal sitzen 5 Leute im Kreis und glotzen auf ihr Handy anstatt sich zu unterhalten.
Eigentlich keine sehr schöne Entwicklung.

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Danke für deinen Kommentar! Du hast vollkommen Recht!

Das von dir genannte Beispiel kann man immer häufiger beobachten. Und deshalb wird meiner Ansicht nach der Umgang v.a. mit sozialen Netzwerken im Bezug auf die soziale Gesundheit eine der größten Aufgaben der Zukunft.

Irgendwie ein sehr befremdlicher Anblick - man hat das Gefühl, dass die meisten die Stille (bzw. die Phase, in der uns keine Reize treffen) nicht mehr aushalten können oder ohne Handy ständig das Gefühl haben, etwas zu verpassen. Dabei nehme ich mich in vielen Situationen gar nicht aus - ich glaube es betrifft mittlerweile fast jeden zumindest manchmal. Obwohl wir alle immer besser ,,vernetzt'' sind, vereinsamen immer mehr Menschen - eigentlich paradox.

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