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RE: Ideologie 121 - Der Niedergang der Gelehrten und akademischen Welt

in #deutsch6 years ago (edited)

Ich stimme größtenteils zu (obwohl ich nur halbwegs die Situation in Deutschland kenne, nicht die in den USA), allerdings führt sich der Autor mit dem letzten Satz leider selbst vor.

Der Rückzug der staatlichen Intervention wäre der erste Schritt zu einer verjüngten Wissenschaft, beginnend mit einer Kürzung und Einstellung der öffentlichen Finanzierung der Forschung.

Meines Wissens ist die Wissenschaft so, wie im Artikel beschrieben, geworden, weil sie seit etwa 2 Jahrzehnten sukzessive teurer und unfinanzierbar wird. Als Beispiel möchte ich den ITER nennen, der selbst auf europäischer Ebene alel Beteiligten an die Grenzen ihrer Finanzierungskraft brachte.

Der Rückzug der USA aus der Weltraumforschung geschieht ja nun auch nicht aus Jux und Dollerei.

Will sagen: mehr staatlichen Rückzug zu fordern ist gar nicht nötig. Außer man will die Wissenschaft richtig zerstören. Welcher Unternehmer würde denn Grundlagenforschung in der Kernphysik oder die Lösung der letzten unentdeckten Rätsel der Festkörperphysik fördern?
Ab einer bestimmten Qualifikationsebene ist die Personalkapazität an den Unis so dünn geworden, daß die Fachleute gezwungen sind, in die Industrie zu wechseln. Die mittlere Gehaltsebene in der akademischen Forschung existiert praktisch nicht mehr.