RE: Lebensraum | Habitat #MittwochsQuickie
Mein Lebensraum ist cool, hip und freundlich.
Nun, das muss aber nicht jedem so gehen, nicht jeder muss die Probleme des Landes als eher marginal einschätzen. Das liegt einerseits daran, dass verschiedene Menschen unter verschiedenen Bedingungen, in jeweils individuellem Umfeld leben, andererseits daran, dass selbst die Bewertung identischer Fakten durch verschiedene Individuen, aufgrund ihrer individuell unterschiedlichen, subjektiven Betrachtungsweise, nicht identisch ausfällt.
Ich würde weder dem eher optimistisch Eingestellten, noch seinem pessimistischer veranlagten Widerpart raten, den jeweils anderen mitleidig (als Miesmacher bzw. naiven Träumer) zu belächeln, da beide Sichtweisen Vor- und Nachteile mit sich bringen.
Ich selbst tendiere des Öfteren zur Rolle des beißenden Kritikers - wie du einigen meiner Artikel unschwer entnehmen können wirst - brauche aber durchaus den Mut, die Energie, die Fröhlichkeit und den Glauben an "das gute Ende" der 'naiven' Optimisten, um nicht an der Welt zu verzweifeln. :) Ihr tut mir gut! :-)
Besonders der Teil über die digitale Welt gefällt mir sehr an deinem Artikel.
Spannend wie das was ich mit dem Beitrag aussagen wollte auch in den Kommentaren zu finden ist. :) Die "Probleme des Landes" werte ich nicht als marginal ab und behaupte auch nicht, dass es keine gäbe. Ich kann nur bestimmte Probleme, wie du in deinem zweiten Satz selbst beschreibst, nicht ganz nachvollziehen, auch wenn ich versuche mich in die gegenübergestellte Position zu versetzen.
In diesem Beitrag sollte es aber nicht um Team A oder Team B gehen und auch keineswegs ein Aufruf sein sich auf eine Seite zu stellen oder Meinungen Andersdenkender zu ignorieren. Viel mehr ein Denkanstoß geben, aus seiner eigenen Blase (Digitaler Lebensraum) auszubrechen und sich mit "neuen" Einflüssen zu umgeben, um auch andere Gedanken und Meinungen in den Feed zu bekommen.
Das kann ich nur unterstreichen. Ich selbst sehe mich übrigens keinem 'Lagerdenken' verhaftet - mit einer neuen Idee konfrontiert überlege ich nicht, ob sie nun 'linkem', 'rechtem', 'konservativem' oder 'liberalem' 'Gedankengut' entsprungen sei, sondern schlicht, ob ich sie für sinnvoll halte oder nicht.
Meine Versuche, auch bei schwierigen Themen differenziertes Denken walten zu lassen und Pauschalisierungen zu vermeiden, führen teilweise zu Situationen, wo Vertreter zweier sich gegenüberstehender Seiten mir jeweils vorwerfen, sie ungerecht zu behandeln. Ich erinnere mich beispielsweise an meinen Artikel "Was ist ein weltoffener Muslim?", wo sich Muslime meldeten, um den von mir vermeintlich angegriffenen Islam zu verteidigen und Nichtmuslime, die 'erbittert' versuchten, jeglichen Muslimen das Attribut 'Weltoffenheit' abzusprechen.
(Irre übrigens, wie belebt der STEEM damals noch war! Ich hoffe, wir erreichen diesen Zustand irgendwann wieder ...)