Was ist Erfolg?

in #deutsch7 years ago (edited)

Wer ist 'erfolgreich'?


Auf die Idee, diesen Artikel zu schreiben, brachte mich der Text von @kristinafoertsch "Wie werde ich erfolgreich?", in welchem sowohl Schokoladen- als auch Schattenseiten von 'Erfolg' beleuchtet werden.
Aber was bedeutet es überhaupt, 'erfolgreich' zu sein? Verschiedene Menschen verstehen darunter teilweise sehr Unterschiedliches:

  • Typischerweise werden Geld, materieller Reichtum, der Besitz von Statussymbolen wie teuren Uhren oder Autos, Immobilien oder gar einer eigenen Yacht als Indikatoren des Erfolgs angesehen.

  • Auch die Inhaber prestigeträchtiger Berufe, akademischer Titel, Ärzte, Wissenschaftler sowie bekannte Sportler, Musiker, Schauspieler (oder STEEMIT-Blogger :) gelten als erfolgreich. Motivation nicht weniger, nach beruflichem Erfolg Strebender ist - neben der Genugtuung über selbst vollbrachte Leistungen - die Aussicht auf gesellschaftliche Anerkennung und einen hohen Bekanntheitsgrad.

  • Im Zentrum der Lebensplanung zahlreicher Menschen steht der Wunsch nach Gründung einer Familie und eigenen Kindern: Wer die Anforderungen zwischenmenschlicher Beziehungen meistert, gute Freundschaften pflegt, über soziale Kontakte verfügt, fühlt sich erfolgreich.

  • Für wieder andere ist ein Leben vor allem dann lebenswert (und somit 'erfolgreich'), wenn es, sowohl im beruflichen Bereich als auch während der Ausübung von Hobbys und anderen Aktivitäten in der Freizeit, ein reiches Angebot sinnvoller und interessanter Tätigkeiten bereit hält.

  • Für mich persönlich ist 'Erfolg' untrennbar damit verknüpft, frei über meine Lebenszeit verfügen und somit ein möglichst selbstbestimmtes, von anderen Menschen unabhängiges Leben führen zu können. Das inkludiert, selbst zu entscheiden, was ich wann (und von wo aus) tue, ohne mir meinen Tagesablauf von Arbeitgebern, Geschäftspartnern oder staatlichen Stellen diktieren zu lassen.

  • Von "statista" nach ihren Prioritäten befragt, entschied sich die Mehrheit der Teilnehmer (85 % der Frauen und 76 % der Männer) übrigens für "Gesundheit".

Die hier genannten Beispiele für 'Erfolg' sind oft nicht unabhängig voneinander:

Während mir materielle Besitztümer als purer Selbstzweck unwichtig sind, benötige ich nichtsdestotrotz einen gewissen finanziellen Spielraum, um mein eigentliches Ziel, maximale Freiheit und Selbstbestimmtheit, erreichen zu können. Das erste Ziel, reich zu werden, stellt folglich nur eine Etappe auf dem langen Weg in die Freiheit und Unabhängigkeit dar ...
Diskussionspartner sagten mir des Öfteren, sie würden es stattdessen bevorzugen, äußere Zwänge (z. B. von anderen festgelegte Arbeitszeiten) hinzunehmen und dabei zu versuchen, innerlich frei zu bleiben, da das leichter zu realisieren sei ... mir selbst war es jedoch immer ein Rätsel, wie das in der Praxis funktionieren soll ...

Änhlich wie bei der Erlangung von Selbstbestimmtheit sieht es häufig auch beim Wunsch nach Familiengründung aus: Wie soll beispielsweise ein sich von einer befristeten Beschäftigung zur nächsten hangelnder wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Universität sich guten Gewissens für solch ein riskantes Unterfangen entscheiden und auch noch Kinder in die Welt setzen, wenn seine finanzielle Zukunft völlig ungeklärt ist? Auch hier wäre eine gewisse materielle Absicherung Grundvoraussetzung für das eigentliche Ziel ...

Ein anschauliches Beispiel dafür, den scheinbaren Wunsch mit dem tatsächlichen zu verwechseln, liefert die FAZ mit dem Titel "Millionen Deutsche wollen mehr arbeiten". Korrekt ist, dass sie mehr Geld wollen und dafür mehr arbeiten müssten ...

Menschen streben nach Glück!


So verschieden die Wege zum 'Erfolg' auch sein mögen, so ähnlich ist jedoch das Gefühl, das sich einstellt, wenn Person A gedankenvoll ihren kostbaren, wunderschönen Goldschmuck (oder den Anstieg des STEEM-Preises) betrachtet, Person B bei strahlendem Sonnenschein samt Frau und Kindern einen Familienausflug unternimmt oder Person C es genießt, abends ganz allein den Strand von Málaga entlang zu flanieren und weit draußen vorbeifahrende Schiffe zu beobachten:
Sie alle empfinden pures GLÜCK! Daraus folgt eine (sehr allgemeine) Definition für 'Erfolg':
(Nur) wem es gelingt - durch welche Mittel auch immer - glücklich zu werden, ist erfolgreich.


Quelle: pixabay.


In Anbetracht obiger Überlegungen erscheint das Zitat „Was ist, wenn der erreichte Erfolg einen gar nicht so glücklich macht, wie man geglaubt hat?“ aus dem bereits erwähnten Artikel von @kristinafoertsch in einem ganz anderen Licht: Wenn der 'Erfolg' nicht glücklich gemacht hat, war er gemäß meiner Definition schlicht kein Erfolg ...

Zum Schluss eine etwas ungewohntere Definition von Erfolg:


Als uns vor einiger Zeit @jedigeiss besuchte, war es aufgrund seiner vielseitigen Interessen kein Wunder, dass sich zahlreiche interessante Diskussionsthemen ergaben. Unter anderem sprachen wir über die Evolution. Er sinnierte darüber, ob Menschen mit hohem IQ im Mittel weniger Kinder bekämen als der Durchschnitt und das langfristig betrachtet zu einer abnehmenden Zahl intelligenter (und somit 'erfolgreicher') Menschen führen könnte (@jedigeiss, korrigiere mich bitte einfach, falls ich deine Aussage falsch in Erinnerung haben sollte ...).

Unabhängig von der Richtigkeit seiner Vermutung (es gibt derzeit Studien, welche in diese Richtung weisen und andere, die dagegen sprechen - das Forschungsobjekt 'Intelligenz' ist komplex, Beispiel) schien in dieser Diskussion eine bisher nicht erwähnte Definition von 'Erfolg' auf: Aus evolutionär-genetischer Perspektive betrachtet ist derjenige erfolgreich, dem es gelingt, seine Gene in die nächsten Generationen hinüberzuretten (bzw. diejenigen Genkombinationen, die es schaffen, sich gegen mit ihnen konkurrierende durchzusetzen; siehe dazu auch "Das egoistische Gen" von Richard Dawkins). Sollten intelligente Menschen ihre Gene nicht (mehr) so oft weitergeben können wie der Durchschnitt, dann wäre intelligent zu sein - unter den derzeit herrschenden Umweltbedingungen - aus evolutionärer Sicht schlicht keine 'positive', 'erfolgreiche' Eigenschaft (obwohl das in der Regel als völlig selbstverständlich angenommen wird)! :)

Dagegen könnte man natürlich argumentieren, dass zwar ein hoher IQ für das jeweilige Individuum keine evolutionären Vorteile mehr mit sich bringen müsse, die Menschheit als Ganze aber nichtsdestotrotz für ihr zukünftiges Überleben auf eine Mindestmenge intelligenter Individuen angewiesen sei ...

Was bedeutet es für euch, erfolgreich zu sein?

Sort:  

Zitat: "Wie soll beispielsweise ein sich von einer befristeten Beschäftigung zur nächsten hangelnder wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Universität sich guten Gewissens für solch ein riskantes Unterfangen entscheiden und auch noch Kinder in die Welt setzen, wenn seine finanzielle Zukunft völlig ungeklärt ist?"
Mir geht es so. Aber ich hab mich aus dem Unizirkus wieder in die Freiberuflichkeit verabschiedet (noch unsicherer) und wage dennoch den Schritt, eine Familie zu gründen. Irgendwann ist der ganze äußerliche Erfolg nicht mehr wichtig. Und welcher Job ist wirklich "sicher" heutzutage? Und wenn unsere Großeltern genauso verfimscht gewesen wären, wie wir, dann gäb es uns heute nicht, denn in Kriegszeiten Kinder zu bekommen... dazu gehört Mut. Wir streben alle nach Glück, aber uns fehlt oft die Courage.
Aber um deine Frage zu beantworten: Ich fühle mich erfolgreich, wenn ich einen Plan umsetzen konnte und dafür auch was tun musste. Nicht, dass ich mich gerne totschuften will dafür, nein. Aber das Gefühl, etwas geschafft zu haben, ist befriedigend. Und das müssen gar keine großen Ziele sein. Irgendwas vollenden, z.B. nen angefangenen Schal zuende zu stricken, den nachher sowieso keiner trägt. ;)

Und welcher Job ist wirklich "sicher" heutzutage?

Meiner z. B. Aber ich fühle mich, ebenfalls im "Unizirkus", wo mehr und mehr das Motte "Hauptsache schnell und billig" Priorität gegenüber dem Anspruch auf "Qualität und Nachhaltigkeit" genießt, inzwischen sehr unzufrieden und unfrei. Der "Steemit-Job" stellt da mittlerweile eine hoffnungsvolle Alternative dar ... :)
Prinzipiell hast du aber natürlich Recht: Die meisten Jobs sind es heutzutage nicht (mehr).

Wir streben alle nach Glück, aber uns fehlt oft die Courage.

Da ist viel Wahres dran, und je mehr man glaubt verlieren zu können, desto schwieriger fällt die Entscheidung loszulassen ...

Für mich bestünde der maximal mögliche 'Lebenserfolg' darin, maximale Freiheit und Unabhängigkeit zu erlangen. Aber auch was du schreibst kann ich gut nachvollziehen: Der erfolgreiche Abschluss von Projekten, in die man viel Energie und gedankliche Arbeit investiert hat, fühlt sich äußerst befriedigend an. So geht es mir z. B. mit einem Rechner, den ich immer weiter entwickele, und der aufgrund vieler verschiedener Parameter immer genauer die Ergebnisse von Fußballspielen prognostiziert (gerade gestern habe ich wieder eine neue Idee implementiert) - das macht mir viel Arbeit, zugleich einen Riesenspaß und bringt mir auch noch Geld ... :)

Das mit dem Uni-Zirkus hab ich auch hinter mich gebracht. Als ein Kind im Anmarsch war übrigens :-). War die beste Entscheidung meines Lebens. Bin zwar nicht selbständig, fühle mich aber dennoch frei. Du machst alles richtig. Wenn Du so schön wie klug bist, sollte es ohnehin kein Problem sein.

Ich fnde, das man erfolgreich ist, wenn man verantwortlich handelt. Deswegen sage ich, dass man Erfolg nicht dimensionieren kann. Es von daher Standpunktabhängig, wie man Erfolg Definiert. Ich bin mit dem glücklich was ich mache, obwohl es manchmal schwer ist. Am besten man ist mit dem zufrieden, was man hat, anstatt unzufrieden mit dem, was andere haben. Ich denke, dass das die Grundvorraussetzung für Glück und Erfolg ist. :-)

Zu zufrieden mit dem zu sein, was man hat, könnte aber auch zur Stagnation führen, oder? Unzufriedenheit (solange sie nicht dein gesamtes Leben dominiert), kann Triebfeder für Weiterentwicklung und Veränderung sein ...

Schon möglich, dass Unzufriedenheit zur Triebfeder werden kann, man kann es nicht ganz ausschliessen, aber wenn man genauer hinschaut, frisst sie weit mehr Menschen einfach auf und unterminiert ihr Glückspotential erheblich... Eigentlich komisch, dass wir so viel Mühe haben, uns eine positiv orientierte Welt überhaupt vorzustellen, und wir überzeugt sind, dass nur negative Ansätze uns im Leben weiter bringen. Da ist noch viel zu tun, im Grunde muss in dieser Richtung fast alles noch erfunden werden, denn selbst wenn man versucht, eine wirklich positive Ausrichtung für sich selbst zu leben und damit eventuell auch anderen vorzuleben, stösst man schon bei sich selbst auf jede Menge Hürden, die oft nur schwer zu nehmen sind...

Schon möglich, dass Unzufriedenheit zur Triebfeder werden kann, man kann es nicht ganz ausschliessen ...

Ich bin sogar fest davon überzeugt, dass Unzufriedenheit oft Triebfeder für den Wunsch nach (positiver) Veränderung und in der Folge auch entsprechendes Handeln ist.

... aber wenn man genauer hinschaut, frisst sie weit mehr Menschen einfach auf und unterminiert ihr Glückspotential erheblich ...

Das geschieht nur, wenn sich die Balance zu sehr in Richtung Unzufriedenheit verschiebt, was vermutlich bei vielen Menschen der Fall ist.

Eigentlich komisch, dass wir so viel Mühe haben, uns eine positiv orientierte Welt überhaupt vorzustellen, und wir überzeugt sind, dass nur negative Ansätze uns im Leben weiter bringen.

Du benutzt die 'Wir-Form', obwohl du selbst offensichtlich von den "negativen Ansätzen" gar nicht überzeugt bist ... :) Ich selbst glaube auch nicht, dass das Negative in den meisten Fällen bewusst angestrebt wird. Unzufriedenheit entsteht stattdessen unbeabsichtigt, wenn z. B. auf einmal das Geld knapp wird oder der Beruf frustriert ...
Unzufriedenheit, Angst, Schmerz etc. sind wichtige Warnsignale, die aus gutem Grund Teil des gesamten Spektrums unserer Gefühlswelt sind, neben positiveren Empfindungen wie Freude oder Wonne. Man sollte sie nicht ignorieren sondern ernst nehmen, denn sie erfüllen wichtige Funktionen. Hätten sich solche 'negativen' Empfindungen stets negativ auf uns ausgewirkt, wären sie im Verlauf der Evolution ausselektiert worden ...

Trotz obiger Ansichten vermute ich, dass sich eine optimistisch-positive Grundeinstellung häufig auch tatsächlich positiv auf das jeweilige Individuum auswirkt. :)

Das könnte durchaus daraus folgen. Andererseits kann man sich unabhängig davon trotzdem Ziele setzen, denn das eine schließt das andere nicht aus. Das meine ich unter anderem mit Verantwortung. Die hat man auf jeden Fall für sich selbst. In dem Moment, wo man wirklich verantwortlich handelt profitieren auch andere davon.
In meinem Leben gab es bisher noch keine Stagnation, weil das Schiksal von mir bisher eine starke Improvisationsfähigkeit verlangte, was dann auch eben dazugehört :-)

Guter post.

Generell ist es glaube ich schwer das Thema Glück und Erfolg zu erklären da es subjektiv ist und im Laufe eines Lebens auch variieren kann. Was dich heute glücklich macht, kann morgen schon einen geringen Stellenwert einnehmen und umgekehrt :)

Ich freue mich für dich, das du (wieder) einer freiberuflichen Tätigkeit nachgehst. Ich sehe auch keinen Grund dies nicht zu tun, nur weil du eine Familie haben willst.

Wenn man etwas gefunden hat, das man mit Leidenschaft ausübt, ist man gut darin und das wiederum ermöglicht Erfolg. Also war dein Entschluss eine logische Schlussfolgerung.

Gut so 😀

Ich sehe das ähnlich wie du. Erfolg bedeutet für mich, frei leben zu können, also so viele Momente wie möglich im Leben frei gestalten zu dürfen und daraus resultierend auch so glücklich wie möglich zu sein. Das ist in unserer Welt, ohne ausreichend Geld zu besitzen, meiner Meinung nach kaum möglich. Wenn mein Geld nur für eine kleine Wohnung reicht und meine Nachbarn mir beim "Leben" zuhören können, existiert für mich nicht genug Stille/Abstand, um komplett frei sein zu können. Für mich steht fest, dass ich, sobald ich finanziell unabhängig bin, in einem Haus leben werde, das mir diese Freiheiten bietet. Ich kann dann selbst bestimmen, wann ich Ruhe genießen und wann ich Leute treffen möchte, um mal etwas anderes zu sehen oder ein bisschen Action in mein Leben zu bringen.

Interessant, dass sich so viele Menschen bezüglich dieser Frage für Gesundheit entschieden haben. In meinen Augen ist die Gesundheit ein Weg zum Erfolg und auch eine Folge dessen aber nicht der Erfolg selbst. Ähnlich ist es mit dem Geld. Natürlich ist Geld ein wichtiger Bestandteil des eigenen Erfolgs, aber, wenn ein gesunder Mensch in einer reichen Familie aufwächst und schon mit 12 Jahren seine erste Million als "Taschengeld" auf seinem Konto liegen hat, ist er deswegen ja noch lange nicht erfolgreich. Er hat nur eine Art "Boost" für sein Leben bekommen und dadurch vermutlich auch mehr Zeit, um die beste Version von sich selbst werden zu können. Es hat aber auch bei ihm mit einer noch bevorstehenden Lebens-Entwicklung zu tun.

Eine interessante Beobachtung, die ich vor einiger Zeit gemacht habe, ist die Tatsache, dass erfolgreiche Menschen in den meisten Fällen eine gewisse Selbstdisziplin besitzen und auf eine gesunde Ernährung mehr Wert zu legen scheinen. Die meisten scheinen auch sportlich und sexuell aktiv/glücklich zu sein, also das Beste aus sich selbst machen zu wollen. Ich bin jetzt auch, was Sport betrifft, wieder aktiver geworden und merke, wie viele positive Effekte es auf mich hat. Man hat ja immer dieses Ideal für seinen Körper im Hinterkopf und solange man es nur dort hat und die Sache nicht angeht, fehlt ein entscheidender Punkt auf dem Weg zum Erfolg, denke ich. Das alles wirkt sich dann im Prinzip auch auf die Intelligenz aus, weil der Kopf frei von allen Sorgen und Ängsten zu deutlich mehr sehr guten Leistungen in der Lage ist. Das "sexuell aktiv" ist jetzt nicht auf Häufigkeit bezogen, sondern mehr auf die Perfektionierung der Erlebnisse durch Kennenlernen des eigenen Körpers, der sexuellen Energie und im Optimalfall dem Erleben von Orgasmen ohne Ejakulation (Energieverlust) durch altbekannte Tantra-Techniken (ein Muss für jeden, der sich noch nicht damit beschäftigt hat).

Dieses "der normale Mensch kann nicht mehr viel selbstständig denken und erschaffen, aber sich vermehren kann er noch sehr gut, wenn nicht sogar besser als jemals zuvor" ist mir auch schon aufgefallen. Hier ist das Ergebnis unserer heutigen Politik zu sehen und solange die Masse sich nicht eingestehen kann, dass sie zwar Traditionen folgt, aber sich dadurch allein nicht unbedingt weiterentwickelt, kann das nicht besser werden. Nicht alles ist automatisch gut, nur weil mein Nachbar es auch so macht oder die Menschheit insgesamt es seit hunderten von Jahren praktiziert hat. Wer sich gegen den Wandel der Zeit stellt, wird es in der modernen Welt schwerer haben, erfolgreich zu sein.

Ich sehe mich inzwischen irgendwie schon als teilweise erfolgreich, auch wenn ich es materiell gesehen noch nicht bin. Die vielen Gewohnheiten in meinem Leben, die ich in den letzten Jahren abgelegt habe, und die Fokussierung auf meine Weiterentwicklung haben eine Menge positive Dinge in mir ausgelöst. Auch bin ich mir inzwischen sicher, dass ich finanziell gesehen eines Tages erfolgreich sein werde. Ich habe so viele Dinge in meinem Leben entwickelt und meine Belohnung dafür nie erhalten bzw. alles Ersparte wieder verloren und heute weiß ich warum. Es fehlte der Wille, die anderen Probleme in meinem Leben lösen zu wollen. Es fehlte die Sicht auf die als nebensächlich erscheinenden Dinge, die in Wahrheit so viel mehr entscheidend sind.

So viel wollte ich gar nicht schreiben, aber es fließt heute nur so aus mir heraus und vielleicht kann es ja dem einen oder anderen helfen :) Der erste Schritt zum Erfolg ist für mich, einzusehen, dass man die Wahl hat und es in den meisten Fällen nichts mit zufälligen Ereignissen im eigenen Leben zu tun hat. Es beginnt mit der Überzeugung von und dem Glauben an sich selbst und daher halte ich Sport, freies Denken und Abstand zu allem, was einen kleiner macht als man ist, für die wesentlichen Wegpunkte zum eigenen Erfolg.

LG, Chiller

Donnerwetter, ihr deckt mich ja diesmal mit wahren Riesenkommentaren ein, wobei deiner den Vogel abschießt! :) Es freut mich, dass ich viele Leser offensichtlich zum Nachdenken angeregt habe.

Deine Gedanken gefallen mir sehr gut ... gerade auch der letzte Satz: Man sollte versuchen, den Mut aufzubringen, Dinge hinter sich zu lassen, die einem nicht gut tun. Allerdings sind die Macht der Gewohnheit und die Angst vor (insbesondere finanziellen) Verlusten oft erstaunlich stark und hartnäckig ...

Danke für den Hinweis auf die Tantra-Techniken (davon habe ich noch nie gehört, werde aber bei Gelegenheit mal etwas recherchieren). :)

Ja, an der Kompressionsrate für manche meiner Kommentare muss ich noch arbeiten :) Ich wollte eigentlich mal einen Artikel über Tantra schreiben, weil ich dieses Wissen für so wichtig halte, dass es unbedingt mehr Menschen gezeigt werden sollte. Ich selbst bin da auch kein Profi und gerade noch am Anfang meiner Recherchen. Was ich aber schon sagen kann, ist, dass es beginnt mein Leben zu verändern, weil es tatsächlich funktioniert.

Was viele Leute abschreckt, ist der Umfang dieses Themas und die meisten haben keine Zeit oder Lust, ein ganzes Buch darüber zu lesen (geht mir genauso). Zum Glück muss man das auch nicht, weil es das Wissen inzwischen auch in kleinen Häppchen verteilt auf Youtube zu sehen gibt, was einem den Einstieg deutlich erleichtert. Hier mal ein paar interessante Links zu dem Thema (Englisch):

MANTAK CHIA

TANTRA

Thanks for your complement ... and thanks again for your recherchieren

Erfolg ist: Macht , Respekt , Glück

Das ist sicherlich ein Artikel, den ich 2x lesen werde - mindestens.

Das Motto meines Blogs ist "Feel The Force Of Liberty!", also
Fühle die Kraft der Freiheit!

Und genau darum geht es für mich auch. Ich könnte jetzt den Absatz mit dem "selbstbestimmten Leben" hier 1:1 wiederholen. Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.

Glücklicherweise habe ich schnell erkannt, daß ich diesen Weg gehen muß. Und das habe ich im Grunde von Anfang an getan. Es war und ist nicht immer leicht. Aber ich habe es mir in freier Entscheidung selbst ausgesucht.

Zitat:
..." Für mich persönlich ist 'Erfolg' untrennbar damit verknüpft, frei über meine Lebenszeit verfügen und somit ein möglichst selbstbestimmtes, von anderen Menschen unabhängiges Leben führen zu können. Das inkludiert, selbst zu entscheiden, was ich wann (und von wo aus) tue, ohne mir meinen Tagesablauf von Arbeitgebern, Geschäftspartnern oder staatlichen Stellen diktieren zu lassen...."

Lieber @jaki01, so sehe ich es genauso so. Denn all die Materiellen Dinge sind schön und gut, aber während sie gekoppelt sind an einem Beruf, der mich Tag für Tag einnimmt und mein eigenes ICH verschlingt ist es für mich kein Erfolg. Sondern eine Belohnung, für meine wertvolle Lebenszeit, die ich hergebe und die nie wieder zurück kommt.

Als kleines Beispiel kann ich hier einen Inder nennen, den wir vor ein paar Tagen kennen gelernt haben. Extrem Reich und "erfolgreich". ABER alles ist auf seinen Job aufgebaut, indem er von morgens bis Abends nur das macht, was ihm gesagt wird. Das einzige was er selbst jeden Tag bestimmen darf, ist das Essen was zuhause gekocht wird, oder welche Tapeten die Zimmer haben werden.... Sein Leben gehört aber in diesem Fall nicht ihm, auch wenn er es sich vielleicht einbildet. Dieser Erfolg ist auf eine künstlichen, von Menschenhand geschaffene Art entstanden. Nimmt man ihm das, durch eine Kündigung, ist alles verloren.....

Erfolgreich ist in meinen Augen auch, wer ein gesundes Kind bekommt, in der Erziehung es richtig macht, dass das eigenes Kind nicht in den jungen Jahren irgendwo abtriftet. Das ist in meinen Augen auch Erfolgreich.

Erfolgreich ist für mich die Definition, dass ich genauso wie du, selbst entscheiden kann wann und wohin ich gehe und was ich tue. Natürlich immer im gesetzlichen Rahmen das ist klar, aber ich bin sicher du weißt was ich meine. Noch ist dieser Erfolg in den kleinen Schuhen bei uns, aber ich arbeite daran es zu vergrößern. Denn mein Ziel ist noch ganz anders, als wie es jetzt der Moment ist, obwohl dieser jetziger Zustand den wir durchleben von meiner Frau und mir auch schon für viele als Erfolgreich bezeichnet wird. In gewisser Maßen stimmt das auch.

Sehr guter Artikel von dir, danke für den "Guten Morgen Schmaus", denn ich bin noch im Bett, bitte verzeih mir meine Schreibfehler, denn mein Kopf ist noch nicht richtig fit......

Danke für deinen ausführlichen Kommentar!
Ich weiß, ich bin manchmal ein Pedant (man könnte auch "Korinthenkacker" sagen) bezüglich Rechtschreibung etc. - vielleicht hattest du noch meine Artikel über die deutsche Sprache im Kopf und dich deshalb vorbeugend entschuldigt - , aber das brauchst du nicht, mach dir bitte keine Sorgen: Was zählt ist letztlich doch der Inhalt! Ich finde immer sehr interessant, was du schreibst!

@jaki01 Danke für deinen Kommentar. Ja du hast Recht, da las ich einmal den Post von dir mit der Rechtschreibung ;-) Heute Morgen war ich total fertig und ich sehe gerade wieviel Fehler drin sind :-) Danke für dein Verständnis

Haha, ja ich erinnere mich und tatsächlich ist dieser Gedanke geäußert worden! Was in ein sehr schönes Gespräch und eine Diskussion im besten Sinne geführt hat, letztlich hast du recht das Intelligenz nicht zwingend notwendigerweise eine Eigenschaft ist, die einen Vorteil verspricht, zumindest gegenwärtig.
Ich finde Evolution extrem interessant!
Ich freu mich drauf mal wieder bei euch vorbeizukommen!
LG
Jan

Ja, sehr gerne, genug Stoff zum Reden haben wir ja immer! ;-)

Hey, freut mich total, dass mein Artikel dich dazu beflügelt hat einen eigenen Artikel zum Thema Erfolg zu schreiben. Für mich war das gemäß meiner Definition auch ein Erfolg :-).

Der Punkt mit Freiheit und Selbstbestimmtheit ist super. So sehe ich das auch. Und ich denke alleine dadurch wird aber auch klar, warum "Gesundheit" als Erfolg gesehen wird bzw. Auch gesehen werden sollte.

Denn körperliche Gesundheit ist die unmittelbare Basis dafür, dass man Freiheit überhaupt in seinem vollen Glanz nutzen kann (ohne Medikamente, ärztliche Unterstützung, Bevormundung, fehlende Kraft etc.) Das ist im Prinzip ein Erfolg auf dem man weiteren Erfolg aufbauen kann. Auch wenn natürlich Menschen die gesundheitlich eingeschränkt sind auch erfolgreich bzw. Frei sein können, nur eben in ganz anderer Relation. (wie dem auch sei)

Klasse!

Das mit der äußeren und inneren Freiheit. Ist mir auch ein Rätsel und belächel ich nur milde. Wobei mir auch, seitdem ich in Frankreich wohne nochmal andere Perspektiven aufgefallen sind. Hier ist das Streben nach Erfolg (vor allem beruflich) weitaus weniger groß als in Deutschland. Viele meiner französischen Freunde sagen in der Tat: Arbeit ist nur Mittel zum Zweck um Geld zu verdienen. Die Freizeit und das was man dann mit dem Geld macht ist für sie weitaus wichtiger und ein größerer Erfolg. Demnach fühlen sie sich auf der Arbeit auch gar nicht eingeengt sondern sie sehen es ganz nüchtern als Arbeit. Nicht mehr und nicht weniger.

Wirklich verstehen kann ich das nicht – doch wenn man mal das große ganze sieht, merkt man sofort, dass hier dieser Schwung an digitalen Nomaden und Selbstständigen einfach nicht gegeben ist wie in den USA oder in Deutschland. Dann gehe ich stark davon aus, ist das zu verstehen wie mit Platons Höhlengleichnis: Wenn du nicht weißt, welche Möglichkeiten es gibt, wirst du nicht darüber nachdenken und deinen Erfolg gemäß deinem Wissens- und Kenntnisstand definieren. Hast du aber schon einmal die Freiheit gespürt und die Sonne gesehen, wirst du nie wieder zurück in die Höhle wollen ohne ständig an die Sonne denken zu müssen ....

Ok, bevor ich zu philosophisch werde – jeder Mensch und sogar die evolutionär-genetische Perspektive so wie du so schön geschrieben hast, hat zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte eigene Definition von Erfolg und demnach muss jeder für sich selbst entscheiden wie er zu dem gegebenen Zeitpunkt damit umgeht und was er daraus macht :-).

Ein gutes und wichtiges Thema: Was D angeht, so habe ich das Gefühl, dass gesamtgesellschaflich gesehen mittlerweile derjenige sich als erfolgreich bezeichnen kann, der es schafft bei den aktuellen Problemen nicht durchzudrehen oder gar an einem Burnout zu "erkranken".

Beispiel Schule: Das Lehramtsstudium ist so angelegt, dass gute theoretische Pädagogen mit 22-24 Jahren in schulische Systeme kommen, die diese beinahe Lebenserfahrungslosen vollkommen überfordern. Konsequenterweise leidet die Kreativität derjenigen - zusätzlich limitiert durch politische Vorgaben -, die eigentlich auf die Schülerschaft abfärben sollte, so dass alsbald der Unterricht fad wird, die Schüler motivationslos, trotz dem Gepushe aus dem Elternhaus, bis die Lehrer vollends stagnieren und nur noch 0815-Unterricht machen. Dass dann kleinste Probleme jene auf den Burnout zubewegen, ist jedem ersichtlich.

Das o.g. Bild findet sich in sehr vielen, wenn nicht sogar in den meisten Berufsgruppen. Fragt man diejenigen nach ihrem "Erfolgsgefühl", so bejahen die Antworten oft den Erfolg. Dieser wird durch die gesellschaftliche Vorgabe nach Abschluss und Berufsauswahl vorgegeben und von den meisten ohne zu hinterfragen adaptiert.

Geht es um die Frage des Glücks bzw. des Glücklichseins, so fallen die Antworten eher gegenteilig aus. Und es stellt sich die Frage, wie man denn erfolgreich sein kann ohne glücklich zu sein. Sind das nicht zwei Dinge, die miteinander korrelieren (müssen)?

Ich sehe das so: Ich bin erfolgreich, sofern ich mich erfolgreich und gleichzeitig glücklich fühle. Ob ich mich dabei in einem festen Arbeitsverhältnis befinde oder als digitaler Nomade durch die Welt düse, spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist nur, jetzt rein subjektiv, dass ich meine Position ohne Umstände und jederzeit verlagern können muss, wenn einer der beiden oben genannten Zustände plötzlich aus welchen Gründen auch immer nicht mehr dem entspricht, was ich mir darunter vorstelle. Habe ich die Option einen schnellen Switch vorzunehmen, sprich, bin ich frei Entscheidungen zu treffen, ohne meine Existenz zu gefährden, so kann ich mein Zusammenspiel aus Erfolgreichsein und Glücklichsein immer kontrolliert variieren.

Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich. Mir raucht die Birne nach dem poertry-slam Beitrag immer noch :)

Ahoi in die Runde

Ich denke, du hast dich sogar ausgesprochen gut ausgedrückt! :)
Allein das Gefühl, bei Bedarf über reale Optionen zu verfügen, trägt zum Freiheitsempfinden bei ...

Ansonsten hast du etwas Trauriges schön beschrieben ... und wie du sagst gilt das inzwischen fast für die gesamte Arbeitselt in diesem Land, egal wohin man blickt ...

guter artikel. danke. ich sag es mir einfach: "mache was du vom herzen brauchst, dann bist du erfolrgreich"
denn die definition von dem wort erfolgreich ist immernoch indiviuell interpretierbar...:-D
hugs ihr lieben
sehr nice geschrieben

Über genau dieses Thema mache ich mir seit Monaten auch Gedanken und stimme Dir in dem, was Du beschreibst, zu.

Erfolg und Glück sind meiner Ansicht nach untrennbar miteinander verbunden. Durch meine berufliche Tätigkeit habe ich mit Menschen zu tun, die ein Jahresgehalt von 100.000€ oder mehr bekommen. Betrachtet man die Angelegenheit rein monetär, scheinen sie total erfolgreich zu sein. Das lässt aber außer Acht, dass dies mit Arbeitszeiten einhergeht, die oftmals an die zwölf Stunden täglich reichen und die Erwartungen des Arbeitgebers mit steigendem Gehalt selbstverständlich ebenso steigen. Dauerhafte Erreichbarkeit, wenig Zeit für die Lieben und der konstante Leistungsdruck sind die Schattenseiten dieser Einkommensstufe. Ich bezeichne das eher als Schmerzensgeld. Ein erfülltes Leben sieht meiner Ansicht nach anders aus.

Ich lege weniger viel Wert auf ein hohes Einkommen. Vielmehr möchte ich mein Leben im Hier und Jetzt genießen. Meine Eltern haben nach dem Motto gelebt: "Wer viel arbeitet, hat vielleicht zunächst weniger Zeit, um andere Dinge zu tun. Als Entschädigung hat man dann aber später eine gute Rente und kann dann alles tun, was man sein Leben über machen wollte."

Das halte ich für einen katastrophalen Denkfehler und ich versuche, genau diesen Fehler nicht zu wiederholen. Denn: Ich habe keine Ahnung, wie lange ich lebe, wie hoch meine Rente - so ich eine bekommen werde - noch sein wird und ich weiß nicht, ob ich all diese Dinge, die ich gerne tun würde, überhaupt noch tun werden kann. Ich bin gerne bereit, Gehaltserhöhungen einzutauschen gegen mehr Freizeit. Man sollte Dinge, die einen glücklich machen können, niemals unbestimmt weit in die Zukunft verlagern, sondern sich eine Lebensumgebung schaffen, in der man sich wohlfühlt.

Und Wohlfühlen bzw. Glück ist in meiner Welt nicht zwangsläufig mit dem Besitz von Dingen verbunden. Seitdem ich angefangen habe, meine Besitztümer drastisch zu reduzieren, fühle ich mich besser und bin glücklicher im Alltag.

Erfolgreich ist also für mich derjenige, der es in einer Welt voller Ablenkungen, blinkender Lichter, laufender Bildschirme und anderen unzähligen externen Einflüssen schafft, die Ruhe zu bewahren und für sich herauszufinden, was ihn wirklich mit Glück erfüllt sowie dies dann auch im Alltag umzusetzen. Unabhängig von Besitz, Einkommen oder sozialem Status.

Sehr guter Kommentar!
Besonders dem Part mit dem katastrophalen Denkfehler kann ich nur zustimmen, da es für mich das aller schlimmste wäre auf dem Sterbebett zu liegen und sagen zu müssen: "ach hätte ich mal dies und jenes gemacht" - von daher ist es Teil meines Erfolges/ Zieles dies nicht tun zu müssen sondern alles gemacht zu haben was ich wollte.

Was ein toller Text. Auch die Kommentare haben sehr viel wertvolles in sich. Es freut mich überaus, so viele Freidenker in Steemit zu finden, vor allem der jüngeren Generation (was ich in Bezug auf mein Alter durchaus so benennen darf). Das macht mir Hoffnung für die Zukunft meiner Kinder und Enkelkinder (die ebenfalls die Freiheit lieben und den Begriff Verantwortung kennen). Freiheit ist ein kostbares Gut und sie wird einem nicht einfach geschenkt. Viele arbeiten an und in der Unfreiheit als je in der Menschheitsgeschichte vorkam. Es braucht Menschen wie euch und das mehr als je zuvor. Danke dafür