Evolution Teil 1 – Einleitung: Zivilisation oder nicht Zivilisation

in #deutsch8 years ago (edited)

Dieser Schrieb soll eine Einleitung sein, die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Situation zu einem Bild fügen. Die Idee besteht schlicht und einfach darin, Trends zu durch Beispiele zu erklären und ein mögliches Szenario für die nächsten Jahre darzustellen. Damit das Ganze nicht den Rahmen eines Artikels zu weit ausdehnt, werde ich das Ganze in mehreren Teilen zur Verfügung stellen.
Da heutzutage die Politik meist der Wirtschaft folgt, werde ich in mich hauptsächlich auch die wirtschaftlichen Akpekte der Welt konzentrienren, und füge in Teil 5 die politische Realität ein.
Dieser Schrieb ist nicht satirisch.
Viel Spaß beim lesen.

Evolution Teil 1 – Einleitung: Zivilisation oder nicht Zivilisation
Evolution Teil 2 – Der Tod der alten Welt
Evolution Teil 3 – der Übergang (Arbeitstitel)
Evolution Teil 4 – Morgen (Arbeitstitel)
Evolution Teil 5 – Ende von Geopolitik

Das Benutzen des Begriffs Zivilisation als Gegensatz zur Barbarei ist in der heutigen Gesellschaft eigentlich fast schon eine Heuchelei.
Also die Aussage: Wir sind eine Zivilisation im Menschheits-Maßstab ist unter diesem Gegensatz-Aspekt nicht gültig, weil wir im Moment keine Vergleiche zu anderen Gesellschaften haben.
Das heißt: wir können uns nur mit uns selbst vergleichen. Also ein Zeitabschnitt mit einem anderen. Angenommen es existiert irgendwo im Universum eine andere Gesellschaft, welche noch mehr auf Ausbeutung setzt, dann könnten wir als Menschheit sagen, ja, wird sind im Vergleich zu denen eine Zivilisation.
Ist diese externe Gesellschaft aber friedliebender, öko-harmonischer oder mehr „wir“ bezogen statt Ego-zentriert, sieht die Menschheit demgegenüber dann jedoch barbarischer aus.
Natürlich können wir nicht außer acht lassen, dass der „Zivilisation“-Begriff auch als Prozess verstanden werden kann, siehe „Elias“: als fortschreitende „Zivilisierung“. Betrachtete man es auf diese Weise stellt sich automatisch die Frage: Was ist der nächste Schritt in diesem Prozess? Die ultimative Monopolisierung der Wirtschaft? Die Durchsetzung einer einzigen gesellschaftspolitischen Ideologie auf den ganzen Welt? Und es stellt sie die Frage: Wie? Militärisch? Religiös? Finanziell? Selbstbestimmt oder fremdbestimmt? Unter welchen Machtverhältnissen eigentlich usw.
In einer Zeit, in der sämtlichen uns bekannten wirtschaftlichen und politischen Strukturen, in Kombination mit den natürlichen Vorkommnissen unserer Erde, im derzeitigen Zustand an ihr Limit stoßen, müsste doch ein öffentlicher Diskurs mit dem Ziel zur Lösung dieser Probleme vorherrschen. Ein öffentliches Umdenken, eine Menschheit-orientierte Debatte über die Sinnhaftigkeit jener alten vorherrschenden Strukturen, eine Herausarbeitung eines neuen, zeitgemäßen Gesamtkonzepts der menschlichen Zivilisation. Eine kollektive Beantwortung jener gestellten Fragen müsste doch gerade jetzt, wo Weltuntergangsstimmung die Runde macht, erst recht angegangen werden. Müsste in Zeiten die diesen nicht das Allgemein-Interesse über individuellem Bestreben stehen? Was hindert uns eigentlich daran mal aufzuhorchen und unsere Prioritäten zu überdenken?

Zum Beispiel eine blinde, freiwillige Selbstbegrenzung in Gestalt einer, von Ehrgeiz getriebenen, Konsummentalität, welche sich nicht damit aufhält essenzielle Fragen zu stellen oder gar Perspektivenwechsel anzustreben, die nicht an die persönliche Bereicherung geknüpft sind.
Eine Kultur des "kauf-jetzt-und-zahl-später".

Weiterhin gerät man zunehmend in Abhängigkeit von Luxus, welcher als Gegenbalance zum Alltagsstress dient. Diese unterschwellige Selbstbegrenzung setzt ein, wenn das Individuum nur noch zwischen diesen beiden Polen hin- und hertreibt und dank politischer Unfähigkeit in einer Dauerschleife landet, unfähig diese zu begreifen und somit außer Lage zu entkommen. Zusätzlich hält eine Impression von Glück (materieller Art) das Individuum im Kreislauf fest und bildet das ultimative Lebensziel (mehr von irgendwas).
Der Verlust von Neugier und Offenheit, das Fehlen der Fähigkeit über den eigenen Horizont zu blicken, das Zulassen des „Unwahrscheinlichen“ tun ihr übriges, manche gehen sogar soweit diese Selbstbegrenzung als Erwachsen-werden zu bezeichnen.
Die Annahme, dass menschliche Versuche die gesellschaftlichen Dynamiken in Axiome zu fassen, zur ultimativen Wahrheit gehören. Die Akzeptanz einer statischen Erklärung der Wiklichkeit, welche eigentlich ständig in Bewegung ist, ist in etwas so, als ignoriere man, dass Wissenschaft im Moment das Wissen schafft und nur begrenzt Wissen ist, und nicht eine natürliche Wahrheit (Ideologien). Für Ideologie-Demagogen und das einzelne Individuum sind diese Ideen fast schon transzendent und paranormal, wobei dies nur gesellschaftliche, Horizont-bedingte Stigmatisierungen sind, welche schon morgen ihre Aussagekraft verlieren können.
Wir sind so sehr damit beschäftigt, im Kreis zu laufen, dass etwas neues immer schwerer zu akzeptieren ist, etwas Fremdes erst mit Argwohn betrachtet wird, Finanzierbarkeit zur Vernunft wird und es tatsächlich soweit geht, dass man sich selbst hinters Licht führt, nur um in diesem begrenzten System bestehen zu können und den Verstand nicht zu verlieren (WTC 7).
Wirtschafltiche Zwänge und die Undurchsichtigkeit des Systems machen den Aktivisums der Einzelnen zu einer emotionalen und reaktionären Farce. Hinzu kommen vom System gefilterte Informationsströme, und naturlich Mobverhalten.
Das ganze macht den Evolutionsprozess zu einer wahren Zivilisation schwerer.

Das Spektrum der Herausforderungen unserer Gesellschaft übersteigt anscheinend schon seit Dekaden den Horizont unserer gewählten Volksvertreter. Nicht zu vergessen, dass im Moment Tausende von Panikknöpfen in Buchhaltungsabteilungen mit Schulden-Ordnern vollgepackt, und somit auf Dauergepiepe gestellt werden, während die Politik ständig alles tut, um das Problem nach hinten zu verschieben, weil ständig Lobbygeld von Banken aufs Konto fließt.
Dollar is King.
Die Prioritätenlisten der Politiker ist klar definiert und zusammen mit der Trägheit im Veränderungswillen der Massen ist die Implementierung der nötigen Innovation wiedermal der Job von Pionieren.

In diesem Zusammenhang können wir froh sein, dass wir in einer Zeit der wohl gewaltigsten Veränderungen leben, die es bis dato in unserer Geschichte gegeben hat. Und dass neue Generationen die Probleme bereits erkannt haben und neue Lösungen anbieten. Das Ganze hat was von einem Bienenvolk:
Jeder neue Brutzyklus erneuert das Volk.

Um die Zwänge die uns umgeben deutlicher zu beleuchten, lade ich euch ein Teil 2 zu lesen, welchen ich in nächster Zeit posten werde. Dieser wird länger weil ich in den wirtschaftlichen Aufbau der Welt eintauche möchte um am Ende beantworten zu können: Zivilisation oder nicht Zivilisation.

Weiter gehts in Evolution Teil 2 – Der Tod der alten Welt