Angekommen im Glück

in #deutsch6 years ago

Ihr Lieben,

Am Dienstag Abend haben wir nun die Schlüssel bekommen und wurden mit kalten Getränken herzlich empfangen. Die letzten Möbel haben unsere Vermieter uns noch mit hochgeschleppt.

Am nächsten Morgen wurde dann weiter geräumt und gerödelt.

Und dann war da dieses Gefühl. Das Gefühl, zu Hause zu sein. Angekommen zu sein. Das hatte ich bisher in keiner Wohnung in der ich gelebt habe.

Wir bekamen eine Whats-App Nachricht, dass unten in der Scheune frische Eier liegen und wir uns diese gegen 0,20€ gerne wegnehmen dürfen. Ja genau das! Genau sowas habe ich gesucht.

Unsere Ankunft wurde von Topper, Fabrizio und Majestro (die drei Pferde auf dem Hof), sowie von Max (Labrador), Bella (eine kleine Malteser Hündin), Tom (ein kleiner Kater) und vielen Hühnern beäugt.

Wir waren erst ein wenig skeptisch, wie Snoopy (mein Wauwi) das Ganze hier so finden würde. Wir ließen die Hunde erst einmal aneinander schnuppern (natürlich an der Leine) und machten sie dann los. Siehe da. Snoopy und Max sind beste Freunde. Sogar ziemlich beste Freunde, die jeden Blödsinn miteinander machen. Aber dazu später mehr.

Snoopy findet die Hühner nur halb so spannend wie wir dachten und hat bereits am zweiten Tag mit der Katze Tom gekuschelt. Ich war völlig entzückt, was für einen entspannten und freundlichen Hund ich habe.

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Wir sitzen viel zusammen draußen, essen zusammen und bestaunen die Natur um uns herum.

Als wir eines Abends draußen sitzen, machte ich Snoopy von der Leine ab, sodass er mit Max spielen konnte. Doch auf einmal sah ich, wie mein Hund mitten auf der Pferdekoppel liegt. Um ihn herum standen drei Pferde, die ihn beschnupperten und begutachteten. Und mein Hund? Lag dort und machte keinen Mucks. Ich war begeistert, aber doch froh, als er wieder bei mir war.

Als Philiph dann allerdings vergaß das Tor zu schließen, lief Max sofort raus. Snoopy natürlich hinterher.

,,Max rennt zum Nachbarn. Der Teich dort ist durch die Hitze umgekippt, der Fuchs holt sich die toten Fische heraus und Max isst die immer," entgegnete unsere Vermieterin.

,,Na da bin ich froh, das macht mein Hund nicht."

Wir begaben uns zu dritt auf die Suche. Am nächsten verlassenen Bauernhaus fanden wir die Beiden dann auch an dem besagten Teich. Max kaute genüsslich auf dem toten Fisch herum. Mein Hund? Nicht. Puh! Doch als Snoopy mir dann entgegen kam, sah ich, dass er sich stattdessen durch den Kadaver gewälzt hatte. Bevor ich ihn sehen konnte, habe ich ihn eigentlich schon gerochen.

Doch statt bei uns stehen zu bleiben schossen die Beiden in die andere Richtung und jagten sich über die Wiese. Doch dann waren sie weg.

,,Max geht nach dem Essen immer noch in unseren Teich und schwimmt dann nach Hause."

,,Ach, das macht meiner nicht," entgegnete ich vollkommen cool.

Auf einmal hörte ich Philiph vom Garten aus rufen.

,,Jetzt sind die Beiden auch noch im Teich."

Okay. Mein Hund macht scheinbar alles nach. Voller Entenflott, Fischkadaver und Dreck kam mein Hund mir entgegen. Statt einem klaren weiß trug er nur eine graue, grünliche Fellfarbe.

Ich badete den Hund und amüsierte mich köstlich. Ich habe mich einfach gefreut, dass die Beiden Hunde sich so gut verstehen.

Dieser Vorfall kommt eigentlich täglich vor, wenn wir nicht aufpassen. Die Beiden hauen ab, drehen ihre Runde und kommen zurückgeschwommen. Mittlerweile sehe ich es entspannt. Hauptsache wir alle haben hier eine gute Zeit.

Philiph? Der hat in den letzten zwei Jahren seine Gitarre kaum angeschaut. Seit wir hier sind, spielt er täglich Gitarre und scheint sich hier sichtlich zu entspannen.

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Wie ihr merkt, wir können uns hier voll entfalten. Ich kann mich voll und ganz entspannen.

Dadurch, dass wir so viel draußen sind wie es nur geht, bin ich abends auch dementsprechend müde. Und stellt euch vor. Ich kann hier schlafen gehen wann ich will, ohne dass mich ein Nachbar daran hindert. Das Einzige, was ich höre, ist das Zirpen der Grillen und das Wiehern der Pferde!

Doch das was mich am meisten glücklich macht, ist die Tatsache, dass mein Hund und auch Philiph hier zur Ruhe kommen und wir gemeinsam ein entspanntes Leben führen können.

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Ja, so sieht glücklich aus. Wenn auch noch ein bisschen gequält :)

Hier habe ich mein persönliches Paradies gefunden.

Liebt ihr das Landleben oder seit ihr eher Stadtmenschen? Erzählt mir gerne davon :)

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Ich wollte dir ja erst unter deinen letzte Post schreiben, aber kam noch nicht richtig dazu. Jetzt bin ich fast ganz früh darüber, denn dein heutiger (oder eigentlich besser gestriger) Eintrag klingt doch schon deutlich erfreulicher.

Ich freue mich sehr für dich, dass du trotz teils widriger Umstände jetzt einen wichtigen Schritt geschafft hast und sich das positiv auf deine Gemütslage auswirt.
Ich finde es toll, wie du die Zeit genießen kannst - man merkt irgendwie deinem ganzen Post an, wie entspannt du bist und dass du neue Energie sammeln konntest. Und daher wünsche ich dir weiterhin alles Gute und - damit du noch viele Gitarrenklänge zu hören bekommst - deinem Philiph natürlich auch.

Ich selbst würde mich definitiv nicht als (Groß)stadtmensch bezeichnen, so richtig Landleben ist aber glaube ich dann auch nichts. Am Rande von Vororten würde ich mich glaube ich am wohlsten fühlen, wo man seine Ruhe hat, wenn man will, aber auch unter Leute oder Einkaufen o.ä. kann, ohne gleich ne Stunde unterwegs sein zu müssen. Mal sehen, ob sich irgendwann auch bei mir ein solches Paradies auftut. Ansonsten muss man halt vernünftige Kompromisse finden, wie fast immer im Leben.

Danke dir :)
Ja ich bin gerade dabei die Tanks erst einmal wieder aufzuladen und fühl mich richtig gut dabei.

Vororte haben auch ihren Charme, das stimmt. Ich war mir auch erst nicht sicher, ob mir das Ganze hier nicht zu weit weg von allem ist. Aber ich muss sagen, ich finds erstaunlich gut.

Lieben Gruß!

Was lange währt wird endlich gut. Gratuliere und geniesst euer neues Leben. Ich wünsche euch viel Glück dabei!

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Mit lieben Grüssen aus der sonnigen Karibik!
Abenteuer und Reiseberichte aus der Dominikanischen Republik.

Danke dir lieber Mike :)

Das freut mich für dich und deine Familie, dass alle sich so wohl fühlen und ihr so richtig aufleben könnt.
Ich selber bin auch eindeutig ein Landmensch. Könnte in einer Großstadt nie leben. Aber ich habe es hier auch so schön. Die Pferde stehen im Garten. Von meinem Schreibtisch aus habe ich den schönen Blick auf die Pferdeweide. Einfach perfekt. Und wenn ich mal shoppen gehen möchte steige ich halt ins Auto. Alles zum Leben sonst bekomme ich trotzdem hier vor Ort. Selbst eine Schule haben wir hier. Allerdings nur bis zur 10. Abstriche muss man halt machen, mann kann nicht alles haben.

Danke dir für das Kommentar :)
Ja hat alles seine Vor- und Nachteile, allerdings kann ich das Landleben nur als Vorteil sehen. Klar, ich brauche einen weiteren Weg zum Einkaufen, aber dann geht man eben seltener und dann aber groß einkaufen. Alles kein Problem, wenn man gut organisiert ist :)
Ich sehe es genauso wie du, man kann nicht alles haben.

Liebe Grüße an dich