Warum ich gegen ein Einwanderungsgesetz bin

in #deutsch6 years ago

Wie jetzt? Werden sich viele fragen. Dieser linksgrün-versiffte Gutmensch @LennStar_de ist gegen Einwanderung?

Nein, das habe ich so nicht gesagt. Ich bin gegen das Einwanderungsgesetz, genauer gegen die Regelungen, die normalerweise unter Einwanderungsgesetz firmieren, nicht gegen ein Gesetz zur Einwanderung überhaupt.

Klingt kompliziert? Ist aber ganz einfach.

Denn eigentlich handelt es sich bei den ganzen „Einwanderungs“-gesetzen um Anwerbungsgesetze.

Es sollen nur noch die ins Land kommen, die uns nützen – Fachkräfte, die hier fehlen oder die wir nicht so bezahlen wollen, dass die Arbeit für Deutsche interessant wäre (Pflegekräfte z.B.).

Wer das propagiert, ist entweder ein extremistischer Egoist (ich könnte in 10 Jahren im Pflegeheim sein, da brauchen wir Pflegekräfte, was in 30 Jahren ist, ist mir egal, da bin ich tot), oder es ist jemand, der nicht in der Lage ist, die Folgen seines Handelns einzuschätzen.

Denn was passiert, wenn wir nur noch Fachkräfte einwandern lassen, aber niemanden sonst?

Lassen wir mal die Menschen außen vor, die vor Kriegen oder akutem Hunger flüchten. Die sind sowieso, wenn überhaupt, nur nebenbei angesprochen.

Hauptsächlich geht es um hier benötigtes, ausgebildetes Fachpersonal aus eher armen Ländern. Die wollen wir, aber nicht ihre weniger ausgebildeten (oder andersberuflichen) Nachbarn, die als „Wirtschaftsflüchtlinge“ hierher kommen.

Dieses Fachpersonal, wie Ärzte, kommt zum Beispiel aus Ghana hierher.
Was passiert aber mit einem Land, in dem bis zu 60% der (ohnehin zu wenigen) ausgebildeten Ärzte das Land sofort oder wenige Jahre nach der Ausbildung verlassen? Ganz einfach: Die medizinische Versorgung, insbesondere auf dem Land, verbessert sich über Jahrzehnte nicht.

Gleiches gilt natürlich auch für andere Fachkräfte, besonders Ingenieure.
Wenn diese weggehen, ist niemand mehr da, der das Land aufbauen könnte. Nicht zuletzt führen hoch qualifizierte Arbeitsplätze nicht nur zu mehr Produktion, sondern auch zu mehr Arbeitsplätze mit niedrigerer Qualifikation.

Wer eine Fachkraft abwirbt, gibt gleichzeitig einem halben Dutzend „Wirtschaftsflüchtlingen“ einen gewaltigen Schubs hierher.
Wer also die Fluchtursache „Armutsmigration“ verhindern möchte, kann eine Menge tun – aber ganz und gar nicht, Fachkräfte aus anderen Ländern abzuwerben! Das bewirkt genau das Gegenteil.

Auch für Deutschland ist eine solche Fachkräfte-Einwanderung langfristig von Nachteil, denn dadurch wird der Änderungsdruck weggenommen. Mehr Ärzte ausbilden? Ach, wir kaufen einfach noch ein paar in Osteuropa ein, das ist billiger!

Am Ende ist Deutschland dann süchtig nach den ausländischen Fachkräften wie ein Junkie, der an der Einwanderungs-Nadel hängt.

Eine Lose-Lose-Situation.

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Gut überlegt mein Freund, es gibt eigentlich keinen Fachkräftemangel sondern ein Bedarf an billigen Facharbeitssklaven da die hiesigen "Fachkräfte" nicht mehr bereit sind, für einen Hungerlohn und schlechte Arbeitsbedingungen sich ausnutzen zu lassen.

Ja, aber das ist etwas, das eigentlich jeder weiß.

20 Jahre jung, 30 Jahre Berufserfahrung, mindestens 40 Überstunden im Monat für Mindestlohn, sage ich immer.

Aber die anderen Punkte sind auch wichtig. Vieles, das wir tun, schadet anderen, und am Ende uns selbst. Doch Politik schaut meistens nur auf die Stimmen zur nächsten Wahl.

Langfristiges Handeln erklären ist sowieso schwerer, und Wähler finden, die das honorieren noch schwerer.

Jedes Volk bekommt die Regierung die es verdient, könnte man da auch sagen.