Mentale Freiheit und Planung – Was für Dein Erfolg und Wohlbefinden unerlässlich ist

in #deutsch7 years ago (edited)

Freiheit beginnt im Kopf. Wer mental nicht frei ist und unnötig Stress hat, sollte hier anfangen für Ordnung zu suchen. Wie, erfährst Du hier!

Neben der Ordnung im Materiellen ist auch die Ordnung im Geist sehr wichtig. Wer ständig 1000 Termine und Ideen im Hinterkopf hat, kann sich nur schwer auf die dringenden Dinge fokussieren, die jetzt dran sind. Besonders als Selbstständiger und gerade als dauerreisender Nomade ohne große externe Verpflichtungen, ist es wichtig, sich selbst einen geregelten Alltag zu schaffen, wenn man nicht an der eigenen Freiheit zugrunde gehen möchte bzw. zumindest sehr viel Potential unausgeschöpft lassen will. Hier kommen ein paar Ideen, die mir geholfen haben, Struktur in mein Leben zu bringen. Die ein oder andere Maßnahme und Routine, werde ich sicherlich noch über die Zeit anpassen und optimieren, aber das ist mein aktueller Stand der Dinge:

Aufgaben und Routinen

Neben meinem auf allen Devices synchronisierten Kalender für Termine, habe ich auch eine App für nicht genau terminierte Aufgaben. Wenn Du beispielsweise Android und den Google-Kalender sowie Google Tasks nutzt, kannst Du hier etwa die App Taskary runterladen. Damit kannst Du Dir anstehende sowie wiederkehrende Aufgaben immer direkt auf Deinem Handy anzeigen lassen. Sehr sinnvoll ist es hierbei, sich schlaue Kategorien auszudenken. Hier gebe ich Dir einmal exklusiv Einblick in meine Kategorisierung und was ich mit bei dieser gedacht habe:

1. Kategorie: Aktuell

Unter „Aktuell“ kommt alles das rein, was wirklich zeitnah erledigt werden muss. Zeitnah heißt hierbei wirklich ganz streng „Heute“ oder „in den nächsten Tagen“. Ansonsten würde es wieder unübersichtlich und die Menge der anstehenden Aufgaben könnte mich überwältigen.

2. Kategorie: Next

Hier kommt alles rein, was demnächst erledigt werden muss, aber nicht brennt! Sobald die Aufgaben in „Aktuell“ abgearbeitet sind, rutschen hier die Aufgaben nach. So kann ich immer mal schauen und planen, was mittelfristig geschehen muss.

3. Kategorie: Eingang

Täglich kommen mir immer wieder neue Ideen oder neue Herausforderungen stellen sich ein. Um diese Dinge nicht wieder zu vergessen, erstelle ich für alles immer sofort eine neue Aufgabe und werfe diese unkritisch in den „Eingang“. Erst am Abend, wenn sich die Aufregung über die vielen neuen coolen Ideen gelegt hat und mein Denken wieder nüchtern geworden ist, nehme ich mir Zeit und gehe die ganzen erstellten Aufgaben kritisch durch und lösche auch viele Schnapsideen direkt wieder. Dinge, die aber gerechtfertigt sind, sortiere ich dann in die entsprechenden Kategorien ein.

4. Kategorie: Irgendwann

Alles, was nicht dringend und nicht wichtig ist, kommt in diese Kategorie. Hier drinnen habe ich zum Beispiel seit Ewigkeiten stehen, dass ich doch mal meinen Wikipedia Account soweit aufgewertet bekommen möchte, dass ich selbst endlich neue Artikel anlegen darf. Aber da „Aktuelle“ und „Next“ immer am Überfluten ist, kann das wohl noch eine Weile dauern^^

5. Kategorie: Kontakt

Vielleicht kennst Du es: Du wolltest unbedingt noch Person XY anrufen, aber sie war gerade nicht erreichbar oder die Zeitzone ist gerade im Nacht-Modus. Ab damit in die Kontakt-Aufgaben! Und wenn Du dann später mal wieder 10 Minuten zwischendurch Zeit hast, probiere es einfach noch einmal, während Du Deine Kontakt-Aufgaben abarbeitest.

6. Kategorie: Offline

Oh weh! Der Alptraum eines jeden digitalen Nomaden: Das Internet fällt aus. Oder Du bist einfach nur wieder mal im Flieger und möchtest nicht das überteuerte Satelliten-Internet in Anspruch nehmen. Was nun? Gut, wenn Du wie ich ein paar Aufgaben parat hast, die sich auch ohne Internet erledigen lassen: Beispielsweise mal die Lektüre-Liste in der bereits vollkommen synchronisierten Kindle-App abarbeiten ;-) Die Lektüre-Liste wäre vielleicht auch eine Kategorie für sich wert!

7. Kategorie: Unterwegs

In „Unterwegs“ kommt alles rein, was man machen kann, wenn man zwar Internet hat und alle Kontaktaufgaben abgearbeitet hat, aber nicht zu Hause bzw. im Office ist, sondern vielleicht gerade beim Ortswechsel im Bus oder am Gate auf den nächsten Flug wartet.

8. Kategorie: Warten auf

Jeder kennt es. Du hast der Bank, Versicherung, Kunden oder anderen Geschäftspartnern geschrieben und wartest nun auf ihre Reaktion. Wenn diese von alleine kommt, ist dies ja kein Problem. Aber wie oft muss man den Leuten hinterherrennen oder Druck machen. Hierfür habe ich die Kategorie „Warten auf“ eingeführt. So vergesse ich nie, wenn mit jemand noch eine Antwort schuldig ist. Darüber hinaus kann ich auch schon eine mögliche Rückantwort oder Strategien meinerseits vorformulieren und in den Aufgaben-Notizen abspeichern. Es ist leider die Realität, dass häufig auf andere Leute kein Verlass ist. Mit dieser Kategorie nehme ich den Erfolg meiner Anliegen aber selbst in die Hand. Für mich eine der wichtigsten Kategorien überhaupt! Es bietet sich an, diese Kategorie morgens durchzugehen und entsprechenden Leuten freundliche Erinnerungsmails zu schreiben.

9. Kategorie: Kaufen

Die Butter ist aufgebraucht oder das Toilettenpapier neigt sich dem Ende zu? Damit bald kein Unglück passiert, schnell damit auf den mobilen Einkaufszettel. Wenn man dann unterwegs einen Supermarkt sieht, kann man einfach mal checken, ob noch was in der „Kaufen“-Kategorie steht. Hier lassen sich natürlich auch interessante ICO und co. eintragen, die man beobachten möchte. Der Fantasie bei diesen ganzen Kategorien ist natürlich keine Grenze gesetzt.

10. Kategorie: Gebet

Als Christ gehört natürlich das Gebet zum festen Bestandteil meiner täglichen Routinen. Wenn Gott nicht direkt schon meine Stoßgebete erhört (kann passieren) oder mein Anliegen längerfristig ist, dann kommt es auf meine Gebetsliste. Sobald mich Gott dann erhört hat, habe ich ein Dankesanliegen mehr ;-) Häufig werden aus Gebetsanliegen dann auch Kontakt-Aufgaben, schließlich muss ich ja manchmal nachfragen, um zu erfahren, wann Gott mein Gebet erhört hat oder ob sich Anliegen verändert haben.

11. Kategorie: Workflows

Es gibt verschiedene Routinen, die immer mal wiederkommen. So muss man ja mindestens einmal im Monat die Finanzen überprüfen und schauen, ob alle Abbuchungen funktioniert haben. Dafür kann man sich zum Beispiel einen eignen Workflow anlegen, um auch ja nichts zu vergessen. Aber theoretisch lassen sich für alle auch noch so banalen wiederkehrenden Aufgaben Arbeitsabläufe ablegen und mit der Zeit daraus Best-Practices entwickeln. Hier nur mal ein paar Ideen, welche alltäglichen Dinge sich standardisieren und optimieren lassen: Putzplan, Fitness-Trainingsplan, Datenbackup-Routine, Neuaufsetzen von Computer oder neuem Smartphone oder bei noch Ortsansässigen einen Plan für einen Umzug oder welche Organisationen bei einem Arbeitgeber oder gar Telefonnummernwechsel alle informiert werden müssen.

12. Kategorie: Ziele

Ob neue Ideen für die Löffelliste (siehe unten) oder generelle Ziele. Das kommt alles hier rein und wird bei der Planung und meinen Routinen berücksichtigt. Mehr dazu weiter unten.

13. Kategorie: Ideen

Hier kannst Du generelle Ideen ablegen, die Dir hin und wieder kommen. Wenn Du einen YouTube-Kanal oder Blog betreibst, kannst Du hier Deine Pläne für neue Artikel oder Videos speichern. So gehen Deine Geistesblitze nie verloren und Du kannst Deinen Geist von dem Ballast Deiner vielen Ideen befreien.

14. Kategorie: Routinen und Gewohnheiten

Wenn man sich neue Gewohnheiten antrainieren will, dann hilft es, eine Morgen-, Abend- oder gar Tagesroutine zu haben. Jene lassen sich dann in dieser Kategorie ablegen und jeden Tag neue abarbeiten. Eine Tagesroutine zu haben, ist gerade für Leute mit einer freien Zeiteinteilung überlebenswichtig, um eine gewisse Disziplin aufzubauen.

Meine Tagesroutine

Meine eigene grobe Tagesroutine sieht dabei aktuell folgendermaßen aus (natürlich erlaube ich mir hier immer tagesbedingte Flexibilität und sonntags ist frei):

  • Gebet
  • Bibellektüre
  • Morgenhygiene
  • Feeds, E-Mails, Crypto-Portfolio, Social Media und Aufgaben checken
  • Freunde und Familie kontaktieren
  • Ziele durchgehen und samstags ggf. Wochenplan erstellen (auch zur Selbstmotivation)
  • Tagesaufgaben angehen
  • Mittagspause: Snack, Fitness-Übungen/Schwimmen und Lektüreliste weiter abarbeiten
  • Tagesaufgaben fortsetzen
  • Freizeit und belohnendes Abendessen
  • Abendhygiene
  • Predigten hören
  • Gebet

Manche Apps bieten nicht nur die Möglichkeit, Deine Aufgaben nach Kategorien zu sortieren, sondern ihnen auch ein Fälligkeitsdatum und die Wichtigkeit zuzuordnen. Je besser die App, desto besser Deine Organisation.

Ziele

Wichtig für den Erfolg und um den eigenen Aufgaben und Routinen eine Richtung zu geben sind Ziele. Hierbei sollte man natürlich zwischen langfristigen, mittelfristigen und zeitnahen Zielen unterscheiden, wobei die kurzfristigen natürlich immer auf irgendeine Weise den Endzielen dienen sollten. Damit Ziele auf wirksam sind, sollte man sie SMART formulieren und immer wieder verinnerlichen. Für die dauerhafte Verinnerlichung können zum Beispiel Zielcollagen dienen, die man an Stellen anbringt, die man im Alltag häufig betrachtet. Zielcollagen bestehen z.B. aus Fotos von Dingen, welche die eigenen Ziele repräsentieren. Da ich als Nomade häufig meinen Wohnort wechsle, habe ich mir mit einem Fotoprogramm und Google Bildersuche eine digitale Zielcollage angefertigt, die zu meinen Desktop-Hintergründen gehört. Meine Wallpapers wechseln sich alle paar Minuten ab und enthalten u.a. auch Fotos von schönen Orten meiner Reisen mit einem motivierenden oder weisen Spruch drüberstehend. Da ich viel am Computer arbeite, sehe ich diese Bilder täglich und kann mir dann mal 30 Sekunden nehmen oder bei Zeiten auch eine längere Pause nehmen, um darüber nachzudenken.

Aber für alle, die noch nicht davon gehört haben: Was sind SMARTe Ziele? Die Buchstaben in SMART stehen hierbei jeweils für eine Eigenschaft, wie ein Ziel zu formulieren ist, damit es auch effektiv ist.

S wie specific

Ein Ziel sollte immer spezifisch und präzise formuliert. Anderenfalls kann man die Erreichung des Ziels ja nicht feststellen und auch die Planung zur Erreichung wird dadurch sehr vage. Man kann das S auch als „stretching“ verstehen. Also, dass man ein Ziel formuliert, was auch eine gewisse Herausforderung darstellt und einen aus der Komfortzone herauslockt, damit man selbst über sich hinauswachsen kann.

M wie measurable

Um die Erreichung eines Zieles messen zu können, muss es nicht nur genau formuliert sein. Nein, es muss auch an sich messbar sein. Hierbei ist häufig auch etwas Kreativität bei der Formulierung der Messkriterien gefragt. Gerade bei charakterlichen Zielen kann man häufig keinen Maßstab finden. Hierbei hilft eine Formulierung wie: „Das Ziel ist erreicht, wenn 5 unabhängige Leute mich für diese Charakter-Eigenschaft gelobt haben.“

A wie achievable

So wichtig es ist, die eigene Komfortzone durch neue Zielvorgaben auszuweiten, so müssen Ziele auch immer erreichbar bleiben. Was nutzen Ziele, die einen in der aktuellen Lage noch überfordern? Bei langfristigen Zielen, wo noch kein konkreter Wochen-Plan formuliert werden muss, bin ich jedoch ein großer Fan von „Think BIG“. Wer nicht zum Mars fliegen will, wird die Wolken nie erreichen. Und selbst wenn man den Mars dann doch nicht erreicht, so hat man vielleicht wenigstens den Mond erreicht, was sonst auch niemals möglich gewesen wäre ;-)  A kann aber auch für „appropriate“ stehen. Wenn Du ein Ziel aus irgendwelchen Gründen nicht für erstrebenswert hältst – hier musst Du ehrlich zu Dir selbst sein – dann wird die Ausführung auch sehr mühevoll oder sogar sinnlos. Das Ziel muss schon eine Motivation an sich sein.

R wie reasonable

Ein Ziel muss nicht nur für Dich erreichbar sein, sondern natürlich an sich auch realistisch und vernünftig. Wenn das nicht gegeben ist, kannst Du das Ziel gleich vergessen. Das Ziel US-Präsident zu werden bringt zum Beispiel gar nichts, wenn Du nicht die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt. Wenn Du etwas nicht ändern kannst, weil es nicht in Deiner Macht steht, dann ändere Deine Zielvorstellungen, so dass sie Deinem ursprünglichen oder gar eigentlichen Ziel am nächsten kommt und dennoch rational bleibt.

T wie time-bound

Dein Ziel muss terminiert sein. Gibt es keine Deadline, fällt jede Motivation sehr schnell der Prokrastination zum Opfer. Außerdem wird dann Dein langfristiges und höheres Ziel immer weniger erreichbar. Daher schaue, dass auch die Frist eine Herausforderung an sich darstellt.

Wenn diese Kriterien bei Deiner Zielformulierung nicht erfüllt werden, dann überdenke diese nochmal und erweitere sie um die mangelnden Punkte. Auch bietet es sich an für die verschiedenen Lebensbereiche unterschiedliche Ziele zu formulieren. Zielkategorien wären zum Beispiel: Persönlichkeitsentwicklung, gesellschaftlicher Beitrag, Spirituelles, Bildung, Beruf, Finanzen, Familie und Beziehungen sowie Gesundheit und Wohlbefinden. Alle diese Lebensbereiche sollten zeitgleich angegangen werden um persönlich voranzukommen und für alle Bereiche sollte es kurz- und langfristige Perspektiven geben.

Löffelliste

Ziele oder Dinge, die man im Leben einmal erreicht oder erlebt haben möchte, kommen auf eine ganz besondere Liste. Dies ist die Löffelliste – quasi alles, was man bis zum Abgeben des Löffels erlebt und gesehen haben möchte. Bei der Formulierung muss man nicht SMART vorgehen, aber man sollte diese Dinge als Belohnung für andere SMARTe Ziele definieren. Dies gibt eine besondere Motivation. So steht zum Beispiel auf meiner Löffelliste, dass ich einmal im Marina Bay Sands Luxushotel in Singapur übernachten möchte. Dies darf ich jedoch laut Liste erst, wenn ich mit meinem derzeitigen Programmierprojekt fertig bin. Selbst wenn mir also manchmal meine langfristigen Ziele nicht mehr vor Augen stehen oder deren Motivationskraft etwas schwächelt, so habe ich immer noch meine kleinen Belohnungen, die mich antreiben.

Geheimtipp: Feed-Reader

Zum Schluss habe ich noch einen super Tipp für Dich. Wenn Du bei den ganzen Social Media Kanälen und Lieblingsblogs irgendwann mal die Übersicht verlierst und Angst hast, etwas zu verpassen, so kannst Du zum Beispiel Inoreader benutzen, um etwa Blogs, YouTube-Kanäle, Podcasts, Facebook-Pages und Twitter-Feeds usw. zu abonnieren. So werden Dir im Browserplugin und auf dem Handy immer die aktuellen ungelesenen Updates angezeigt. Wenn Du dann Zeit hast, kannst Du diese alle abarbeiten und verpasst auch nichts mehr. Dies kann Dir auch dabei helfen, unabhängiger von den Social Media zu werden und nicht ständig den Drang zu verspüren, Deine Profile überprüfen zu müssen. Guter Nebeneffekt: Auch die Zensuralgorithmen von YouTube und co. greifen nicht mehr, sondern Du siehst immer, wenn Deine unliebsamen Lieblinge etwas Neues hochgeladen haben.

Wie sieht es bei Dir im Leben aus? Wie regelst Du Deinen Alltag? Hast Du auch viel Freiheit? Wie gehst Du mit den Gefahren der absoluten Freiheit um? Was treibt Dich an? Schreibe es doch unten in die Kommentare!