Loslassen - 5 Gründe warum Du Deinen Kleiderschrank ausmisten sollteststeemCreated with Sketch.

in #deutsch7 years ago (edited)

Das Thema "Loslassen" ist unglaublich vielfältig und gefühlt präsenter denn je. In einer Welt, die immer schneller wächst, unglaublich vernetzt ist und uns scheinbar alle Möglichkeiten offen stehen, haben immer mehr von uns ein großes Grundbedürfnis, das sich unterschiedlich zeigen kann:

Der Wunsch nach Klarheit. Das Bedürfnis nach Einfachheit. Überschaubarkeit. Weniger Ablenkung. Mehr von dem, was wirklich wichtig ist und weniger Konsum. Weniger Ballast. Im Innen wie im Außen. Oder hängt das alles unmittelbar zusammen?

Man kann vieles Loslassen: Glaubenssätze, Wünsche, Erwartungen, Gegenstände aber auch Menschen. Heute widmen wir uns der Kleidung, die wir besitzen. Unserem Kleiderschrank.

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Photo by Annie Spratt on Unsplash

Das erste Mal, dass ich das Thema Minimalismus streifte war vor ca. 3 Jahren. Ich gehörte zwar nie zu den Menschen, die sich viel gekauft haben und folglich viel Besitz hatten, und dennoch besaß ich mehr Dinge, als mir lieb war. Ich lebte zwar viel "aus dem Koffer" und hatte erst mit über 30 Jahren meine ganz eigene kleine Wohnung. Zuvor lebte ich in Studentenwohnheimen, WG´s etc.

Wie ich anfing Dinge loszulassen

Während meiner Schwangerschaft fing dieser Prozess stark an, dass ich ausmisten wollte. Und was soll ich sagen? Ich glaube ich wollte zunächst Platz schaffen, um später in den "Nestbau" gehen zu können und das alles geschah wie von selbst, instinktiv. So wie Mutter Natur es vorgesehen hat.

So fing ich mit meinem Kleiderschrank an. Ich kann nicht sagen warum. Irgendwie lag das ganz intuitiv auf der Hand. Zu dieser Zeit hatte ich einen kleinen begehbaren Kleiderschrank mit einem Marilyn Monroe Poster an der Tür. Und obwohl mein Kleiderschrank für mich schon ziemlich voll war, kaufte ich munter weiter.

Ein Blick hinein und mir war klar: Die meisten Sachen mochte ich nicht mehr anziehen. Ich hatte mich verändert. Viele der Kleidungsstücke waren zwar immer noch wirklich schön. Aber sie passten nicht mehr zu mir. Das war nicht mehr Ich. Also fing ich an auszusortieren. Doch wie? Anfangs zog ich die Sachen noch an und betrachtete mich im Spiegel, später ging es dann viel schneller.

Hier meine Top 5 Tipps und Gründe auszumisten

  • Schaffe Raum: Indem Du in Deinem Kleiderschrank Platz machst, schaffst Du nicht nur äußerlich sondern auch innerlich Raum. Raum für etwas Neues. Raum für Wachstum. Stell Dir einen hellen, großen leeren Raum vor. Visualisiere das vor deinem inneren Auge. Wie gehts Dir damit?

  • Alles was Du besitzt macht Mühe, Arbeit und braucht Platz: Weniger Besitz heißt mehr Freiheit. Weniger Ablenkung. Du brauchst weniger Platz für die Dinge und hast folglich weniger Arbeit damit. Ich denke an die großen Häuser, die die Menschen sauberhalten, pflegen und instand halten. Ich denke an die Autos, die wir reparieren müssen. Wir müssen nicht alle zu Langzeireisenden/Backpacker werden, aber Jene die mit einem Rucksack um die Welt reisen, habe ich noch nie sagen hören: Ich vermisse meinen Besitz. Sonder hatte immer das Gefühl sie reisen gern. Mit leichtem Gepäck. Wollen wir nicht auch mit leichtem Gepäck durchs Leben gehen?

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Photo by Cristina Gottardi on Unsplash

  • Ballast loswerden: Ich habe tatsächlich einen Großteil meiner Klamotten verkauft, getauscht oder gespendet. Besonders hat mir der Gedanke geholfen, dass ein anderer Mensch, das Kleidungsstück wieder mehr tragen und schätzen wird als ich. Und sich natürlich daran erfreut! Kleidungsstücke können Erinnerungen in uns wachrufen: bestimmte Situationen, der Grund warum wir es gekauft haben oder wann und wo wir es getragen haben.

Gerade vor ein paar Tagen habe ich wieder einen Kleidungssack abgegeben. Es war ein unglaublich befreiendes Gefühl. Ich spürte Erleichterung und Dankbarkeit. Ich habe den Sack in Dankbarkeit verabschiedet.

  • Kennst Du Marie Kondo? (https://konmari.com/) Die japanische Frau begeistert mit ihren Büchern über das richtige Aufräumen und Ausmisten die ganze Welt. Die wohl wichtigeste Aussage:

Es dürfen nur die Dinge in meinem Leben bleiben, die mich glücklich machen.

Ist das nicht fantastisch?? Jeder von uns hat Lieblingsklamotten. Was wäre wenn Du nur noch Kleidung bestitzt, die Du liebst? Dann würdest Du ALLES gern anziehen, was in Deinem Schrank ist. Und nichts würde monate- oder gar jahrelang nur liegen und nicht getragen werden.

Ich mach es so: Ich nehm das betreffende Kleidungsstück in die Hand und lass es auf mich wirken. Ist das Gefühl nicht positiv, dann lege ich es in Dankbarkeit zur Seite und gib es zeitnah weiter. Meistens noch am selben Tag. Stell Dir vor:

Du besitzt nur noch deine Lieblingsklamotten!!!!

  • Die Kraft der Einfachheit

Die Übersichtlichkeit, die das Einfache mit sich bringt, lässt uns flexibel bleiben. In einer Welt, die immer komplexer wird. Ihr werdet es mir nicht glauben (oder doch??) mein persönlicher Besitz passt auf 10m2. Gerade jetzt wo hoffentlich bald der Frühling kommt, will ich wieder richtig ausmisten und loslassen. Ich will altes Loslassen und nach vorn schauen. Ich kann es nicht beschreiben, aber die Einfachheit gibt mir das Gefühl von Sicherheit und von Kontrolle. Und genau das, will ich in meinem sonst so bunten Leben integrieren.

Manchen Menschen gibt Besitz und die Anhäufung von Gegenständen Sicherheit. Wie ist es bei Dir?

Passt zwar nur bedingt zum Thema aber hier eine kleine Story meiner Freundin:

Eine sehr gute Freundin von mir, hat heute ihre Körperwaage losgelassen. Also entsorgt. Weggeworfen. Sie sagte mir, dass sie sowieso verstaubt. Und sie nicht dicker oder dünner ist, nur wenn sie sich wiegt. Aber vielleicht etwas glücklicher ...

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Ganz tolles Thema, dass mich selber immer und immer wieder beschäftigt. Denn wie lautet es so schön? Besitz besitzt.
Ich habe einen kleinen Kleiderschrank von Ikea den ich mir mit meinem 5ährigen teile. Da passiert es garnicht erst, dass wir soviel unnütztes Zeug haben :-)
Trotzdem gibt es beim ausräumen immer wieder Stücke die 6 Monate hingen und ungetragen blieben. Also ausmisten ist immer gut. Egal ob im Kleiderschrank, die Vorratskammer oder bei den Gedanken :-)

Hey danke für Dein Kommentar!! Super dass dein Kleiderschrank für Euch beide reicht- bei Kids ist das ja nicht immer so einfach aber ich glaube ich krieg das auch ganz gut hin. Gib immer wieder Sachen ab:-) schönen Abend!!

Oh man das müsste ich echt auch mal machen. Nur bei mir reist das hundert Baustellen auf, wenn ich etwas rausziehe denke ich immer ob es nicht vielleicht doch noch gut zu dem und jenem Teil passen würde, probiere es an und hier ist der fatale Fehler: Dann will ich es doch nicht mehr ausmisten :D Ich habe mal als Tipp gehört, man soll alle Klamotten umgekehrt auf den Bügel hängen (so wie man ihn sonst nicht hängen würde) und dann ganz normal anziehen worauf man Lust hat und dort die Bügel richtig herum drehen. Wenn nach einem halben Jahr immer noch Teile verkehrt herum hängen weiß man dass sie weg können.

Das hätte ich schreiben können

Heyy schön mal wieder von Dir zu hören! Jaa den Tipp kenne ich, aber ich hab es nie versucht, weil es sich für mich zu aufwendig angefühlt hat. Aber bei manchen funktioniert das sicher:-) Ach ich glaube wenn dein Bedürfnis nach Raum wächst, klappt das mit dem ausmisten sicher oder Du gibst was an deinen Freundinnen ab- dann siehst du es vielleicht mal an ihnen:-)

Sehr nice! Vor allem der Satz "Es dürfen nur die Dinge in meinem Leben bleiben, die mich glücklich machen." ist einfach genial und geht gerade echt tief bei mir! :D

Danke dir!

Schön danke! Dann ist Marie Kondo sicher was für Dich!!

Sehr schön geschrieben! Das ist bei mir seit einigen Jahren ein ewiger Kreislauf! Ich sortiere aus, dann werde ich gefragt ob ich noch Klamotten gebrauchen könnte (Ob für mich oder meine Kinder), Bislang konnte ich nie nein sagen, da immer ein paar sehr gute Teile dabei waren. Also dachte ich immer erstmal nehmen aussortieren kann ich dann selber. So habe ich den den letzen Jahren kaum Klamotten, auch nicht für meine Kinder kaufen müssen - Alle ca 6 Monate fange ich an auszumisten und wie der Zufall dann so wie werde ich wieder gefragt. Witzigerweise hatte ich erst vor zwei Wochen aussortiert und mir war klar das ich im Sommer dann ein paar Hosen für die Kinder brauche, also müsste ich dann einkaufen gehen, aber vor ein paar Tagen hatte ich wieder Glück. Eine sehr nette Dame fragte mich ob ich ein paar Kinderhosen brauchen könnte, ihre Tochter hatte aussortiert. Ja klar und was soll ich sagen wieder tolle Sachen dabei - als wenn der kostenlose Wühltisch zu mir nach Haus kommt - ABER das AUSSORTIEREN TUT SEHR GUT

Hey Danke für Dein persönliches Feedback!! Ich mag gebrauchte Sachen auch gern und immer wieder findet etwas zu mir. Ich hab es tatsächlich mal so gemacht, für jedes "neue" Teil mussten drei alte Kleidungsstücke gehen. Dann bleibt alles im Fluss;-) aber mit Kindern nicht so einfach- das kenn ich nur zu gut:-)

Ich stehe selber gerade vor einer neuen Ausmistaktion. Es stimmt schon, danach fühle ich mich immer leichter und ich habe das Gefühl, dass mein Schrank nicht nur aufgeräumter, sondern auch "sauberer" ist.
Jetzt muss ich nur noch lernen, bereits beim Kaufen kritischer zu sein...

Huhu danke für Dein Kommentar! Ja das kenne ich gut. Bei jeden Kauf überlege ich mir, ob ich es wirklich brauche oder es lieben könnte. Denk manchmal auch noch einen Tag drüber nach. Spontaneinkäufe mache ich eher selten. LG

Das braucht bei mir noch etwas Zeit, aber ich schaffe es auch noch. :-)

Das ist genau mein aktuelles Thema - vielen DANK für deinen Beitrag!

Wuuuuuhuuuuuu das freut mich!!!

hab das Buch Magic Cleaning - die KonMari Methode gelesen.

Super! Ich (noch) nicht:-) P.S. Bist du am Montag mit dabei?

Ist am Montag Steemitsisterhood-Treffen? Bin grad etwas viel beschäftigt, daher habe ich das nicht so verfolgt. Montag hätte ich aber Zeit...

Hey ja wir wollten uns am Montag um 20 Uhr treffen- einfach mal bei mir schauen, hab einen Post dazu gemacht. Bin zwar nicht ganz fit gerade aber will es trotzdem realisieren;-) hab ein schönes Wochenende <3

As I began to love myself I freed myself of anything that is no good for my health – food, people, things, situations, and everything that drew me down and away from myself. At first I called this attitude a healthy egoism. Today I know it is “LOVE OF ONESELF”.
Charlie Chaplin, 1959

😘

Super Post. Jetzt bin ich auch mal wieder motiviert richtig auszusortieren. Das kann man garnicht oft genug machen.Mir fällt es schwer nicht immer sofort neuen Kram anzusammeln.
Aber für Teile die man wirklich nicht mehr anzieht aber es trotzdem zu schade findet sie einfach in die Altkleidersammlung zu geben kann ich Kleiderkreisel nur empfehlen :) So bekommt man wenigstens noch etwas dafür :)

Hey Danke!! Ja Kleiderkreisel hab ich früher auch viel gemacht!! Dann mal viel Spaß beim ausmisten ;-)

An deinem Artikel ist so viel Wahres dran. Ich habe einen ganz ähnlichen Artikel auf Sola unter: https://sola.ai/posts/ZDQyMWY geschrieben. Sola ist ein soziales Netzwerk, bei dem man auch ähnlich wie auf Steemit etwas verdienen kann.

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