"Fehlerfrei ans Ziel" oder" Arbeiten ist doch nur für Verlierer" - Ein Text für die Tonne

in #deutsch7 years ago

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So die erste Woche in diesem neuen Jahr ist jetzt fast rum und die erste Euphorie verfliegt so langsam. Ist auch voll in Ordnung, widmen wir uns wieder der Realität.

Jetzt kommt dann auch langsam die Zeit wo wir endlich anfangen können unsere dämlichen Vorsätze in die Tonne zu kloppen. Wohl dem, der das ganze gleich von vornherein übersprungen hat. In diesem Jahr darf ich mich auch selber zu den superschlauen Checkern zählen, obwohl ich zugegebenermaßen das einfach nur vergessen habe.

Wer sich nichts für das neue Jahr vorgenommen hat, kann auch nicht scheitern. So einfach ist es, und wenn dann in diesem Jahr doch etwas klappt, dann gibt es für das Kollektiv endlich wieder mal ne Prämie für Planübererfüllung.

Nur die dummen rackern sich so ab wie Adolf Hennecke, als stadtbekannter Schlaumeier mischt man sich erst kurz vor dem Ziel unter die Mischpoke und stimmt in den allgemeinen Jubel mit ein, dann halt immer etwas lauter als die anderen. Ihr wisst ja, das Rad, das am lautesten quietscht, bekommt das meiste Fett.

Aber da dieses Jahr ja noch lang ist, halte ich mich dann am besten erst einmal vornehm zurück und bleibe im Hintergrund. Aus dieser Position lässt sich das Vorgehen am besten beobachten und später dann analysieren. Und die eigene Fehlerquote wird so gering gehalten wie möglich, um eventuellen Beschwerden von vornherein aus dem Weg zu gehen. Frei nach dem Motto, wer nichts tut macht auch keine Fehler.

Die Früchte anderer Arbeit zu ernten scheint ja immer schon den meisten Spaß gemacht zu haben, deshalb sollte diese Disziplin des Abstaubens endlich mehr gewürdigt werden. Und jemand sollte endlich mal einen diesbezüglichen Ratgeber herausgeben, wie man mit am wenigsten Aufwand die größte Ernte einfahren kann.

Tips wie, "Je größer das Team desto größer die Chance des sozialen Faulenzens", gehören nun einmal zum notwendigen Allgemeinwissen.


Auch der Kryptomarkt muss ja auf viele von uns Faulenzer und Drückeberger wie das versprochene Paradies wirken. Eine Gelddruckmaschine sonders gleichen, die niemals aufhören wird uns zu beglücken. Ein einziges Mal nur muss man sich durchringen und den Investor spielen, streicht doch einfach den Kindern für einen Monat mal das Taschengeld.

Dann einfach die Top 10.000 der Kryptowährungen angeschaut und mit geschlossenen Augen auf den Coin eurer Wahl getippt. Und dann alles auf Rot!

Bombensicher sage ich nur, ihr könnt schon mal die Yacht bestellen und euch von euren Nachbarn verabschieden. Die Rendite wird aber jetzt nur noch so sprudeln, da muss man sich mit solchen armseligen Charakteren nicht mehr abgeben. Man bleibt dann ja lieber unter seinesgleichen und mischt sich lieber mit den anderen Absahnern. Erfolg zieht halt an.

Und wenn es dann doch nicht klappt, lassen sich doch wohl ein paar Sündenböcke finden, daran hat bisher noch nie Mangel geherrscht. Anderen die Schuld in die Schuhe schieben hat immer schon bestens geklappt und wir Deutschen sind darin seit Ewigkeiten eine feste Größe. Immer schön mitlaufen und mitjubeln, damit man vielleicht auch eines Tages an die Fleischtöpfe darf. Und falls es denn schieflaufen sollte, hat man ja eh von all dem nicht gewusst und war ja von Anfang an dagegen.

Ich habe mir auch schon die verschiedensten Fähnchen besorgt, die ich je nach Windrichtung aufhängen kann. Damit sollte ich doch zumindest in diesem Jahr auf der richtigen Seite sein, und wenn nicht kann man diese ja auch jederzeit wechseln. Hauptsache man zählt zu den Gewinnern.

So wenn ihr euch jetzt wundern solltet, was diese komische Typ euch da jetzt erzählen wollte, mein heutiger Beitrag steht ganz unter dem Motto:

Ein leerer Topf am meisten klappert, ein leerer Kopf am meisten plappert.

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Dr. Kristian Stuhl sagt: Es ist besser ein Hamsterrad mit Hamster zu besitzen, als selbst in einem zu laufen und besessen zu werden!

1a

👍 alles richtig gemacht, v. a. an Worten, wie bissiger Sarkasmus, zynisch, gespart,
... wer erklärt hat schon verloren... 100% schmunzelnde Zustimmung.

Sehr guter Post, mitdenken hat noch nie geschadet :-)

Sehr gerne :-)

Vorzüglich geschrieben, lieber @maxinpower. Ich habe mich köstlich amüsiert beim lesen.

Du darfst nicht vergessen, als pfiffiger Investor tägliche Screenshots von Coinmarketcap zu liefern, diese noch unbekannte Webseite verleiht deinem Steemit Blog einen Experten-look und gewinnt die Anerkennung deiner Mitstreiter. Mindestens zwei mal am Tag solltest du deine Mit-Blogger wissen lassen dass "Bitcoin is pumping" oder "crashing" - je nach dem, aber mit einer gelassenen Bemerkung, du hast es ja schon so kommen sehen.

genau, und dann je nach Tageslage den nächsten Sieger krönen, der Bitcoin heute ablösen wird. Und man selber ist natürlich von Anfang an investiert und gehört ja sowieso zu den Wissenden.

Treffer - versenkt

Ich selber investiere ja nicht in Kryptowährung. Auch, weil ich nichts zu investieren habe. Aber ich glaube, Gier macht auch blind. Und dann gibt es halt wie überall ein paar Doofköppe, die springen auf jede Blase mit auf. Hauptsache, es könnte klappen. Oder meinen, wenn sie in 100 Coins und Token investieren, werden 10 schon zum Mond gehen.

Muss man nicht verstehen. Kann man aber hier täglich als Kryptowährungs-Empehlungen von selbst ernannten Experten lesen.

Selber den Kopf einschalten scheint nicht mehr möglich bzw. rentabel zu sein. Schade

Ich nehme die SBD die für meine Beiträge an- bzw abfallen und versuche damit ein bisschen zu spielen. Aber meine eigene Arbeit wird das ganze wohl auch in ferner Zukunft nicht ersetzen können.

Ja richtig, denken fällt uns heute oft schwer

Schöner Artikel ;) Ja immer schön mitdenken ;))

Wo du recht hast, hast du recht :D