NIE WIEDER KALT!

Zweifelsohne kann ich mit der thailändischen Küche etwas anfangen, auch wenn ich selbst eher zur Gattung der „ Kartoffelfresser „ gehöre.
Vor einigen Jahren trieb es mich nach Thailand, zwar nicht nur zum Futtern, aber all die bunte Vielfalt an teils unbekannten Speisen, luden schon dazu ein, dem Essen eine besondere Rolle zukommen zu lassen.

Exotische, mir fremde Früchte wurden probiert und so manch sensationelle Überraschung streifte meinen Gaumen.

Auch der Papaya Salat, der sich schon beim ersten Bissen als ein unglaublich pikantes Meisterwerk zu erkennen gab, welches mir nicht nur vor Glück die Tränen in die Augen trieb, überraschte mich sehr angenehm.
Die überall erhältlichen Teller mit Reis, Fleisch oder Fisch und kurz angebratenem Gemüse, schmeckten auch irgendwie besser als meine heimischen Versuche asiatisch zu kochen.

Es ist mir stets ein Anliegen, das ich mir beim Besuch fremder Länder auch einen kulinarischen Überblick verschaffe, die Kost der Einheimischen probiere und sei sie noch so abenteuerlich.
Wunderbare Speisen wären mir entgangen, hätte ich nicht, trotz ihrem ungewöhnlichen Aussehen, einmal rein gebissen.

Die wohl größte Herausforderung waren diese Tierchen, die es sowohl frisch auf dem Markt zu kaufen gab, oder aber auch schon frittiert von den fliegenden Händlern auf der Straße angeboten wurden.

Meine Liebste und ich saßen in Bangkok am Rande einer Kneipe, hatten ein Bier in der Hand, als plötzlich dieses Gefährt an uns vorbei fuhr, in dessen Auslage ich die frittierten Biester entdeckte.
Maden, Grashüpfer, Käfer, Spinnen und selbst Kakerlaken wie Skorpione, bot der Händler an.
Ich kaufte ihm eine Tüte, voll mit einem Mix aus allen Krabbeltieren, außer den Spinnen und Skorpionen, ab und etwas misstrauisch schob ich mir erst einmal eine Made in den Schlund.
Es schmeckte erstaunlich gut und auch die Grashüpfer wie mancher Käfer, wussten geschmacklich voll und ganz zu überzeugen.
„ Besser als Erdnüsse „ sagte meine Liebste und spülte mit dem Bier eine kleine Schabe herunter.

Später im Hotel, die Tüte war fast fast leer und nur noch ein riesiger Käfer und ein paar kleine Insekten kullerten heraus auf den Tisch.
Der Riese hatte es mir angetan und ich bat meine Begleiterin, dessen Verzehr filmisch festzuhalten, um später den Daheimgebliebenen etwas zeigen zu können.
Zwar waren die Biester mittlerweile kalt und gar nicht mehr so knusprig wie noch kurz zuvor, aber was soll´s, nur die Harten kommen in den Garten.

Pfui Teufel!
Es war definitiv keine gute Idee dieses Biest kalt zu verzehren.
Das einzig knusprige war der dicke Chinin Panzer, es schmeckte Gallebitter und lediglich dem Umstand, das ich noch ein Bier zum runter spülen zur Hand hatte war es zu verdanken, das ich nicht direkt kotzen musste.
NIE WIEDER KALT!

Einige Wochen später, der Reis kam mir schon aus den Ohren raus und von Insekten hatte ich auch genug, entdeckten wir auf der Insel Koh Phayam ein kleines Strand Restaurant.
Was ich dort auf der Speisekarte erblickte, ließ mein Herz höher schlagen und ich warf jede Scham über Bord und bestellte Würstchen mit Kartoffelbrei.

Tschüss und Happy Quarantine! 🤓

( Alle Fotos sind von @mister.reatard )