Fang an glücklich zu sein und warte nicht auf die Glücksfee
Das Thema Glück hat in mir mehr Fragen aufgeworfen, als ich im Zuge des #MittwochsQuickies für mich beantworten konnte.
Zehn Minuten sind schon sehr knapp und es wird auch keineswegs alles schlüssig sein, was im ersten Moment so aus mir gesprudelt ist.
Dennoch finde ich es sehr wichtig über "Glück" nachzudenken, denn es ist etwas, das die meisten von uns suchen, aber leider nur die wenigsten finden.
Da ich die 10 Minuten überzogen habe, den Gedanken aber weiter freien Lauf lassen wollte, hab ich im Text die 10 Minuten-Grenze markiert und einfach weiter geschrieben.
Also dann mal los!
Was ist Glück?
Die Frage muss jeder für sich selbst beantworten, da man Glück nicht pauschal definieren kann und deswegen eignet sich dieses Thema hervorragend für den #MittwochsQuickie. Vielleicht finden wir im Querschnitt aller Beiträge einen gemeinsamen Nenner und können „das Glück“ besser verstehen und auch in Zukunft etwas mehr zum Glück anderer beitragen.
Wieso ist mein Glück nicht dein Glück?
Jeder sieht Glück etwas anders. Manche finden Glück auf der Straße, wenn ein paar Münzen ausgestreut wurden, freuen sich über „das kleine Glück“ und stecken es in die Tasche. Andere bücken sich aber nicht einmal mehr für ein paar Münzen und verschmähen ihr Glück einfach.
Mein Glück ist nicht automatisch dein Pech!
Wenn jeder für sich selbst definieren muss, was Glück für einen bedeutet, komme ich auf keine immer geltende Formel, die besagt, dass mein Glück automatisch das Pech für jemand anderen bedeutet. Das zeigt mir wiederum, dass es theoretisch unendlich viel Glück auf dieser Welt geben kann. Was aber leider oft mit Glück gemacht wird, es wird als "Ausrede" für das eigene Nicht-Glück verwendet. Das ist leider ein etwas unfairer und neidischer Zug von uns Menschen, wenn wir über den Erfolg, das Können oder die Leistung anderer drüber fahren und es einfach mit einem "War ja nur Glück" abtun.
Warum ist Glück nicht gleich Glück?
Weil Glück auch viel mit der eigenen Einstellung zu tun hat. Wenn ich im Urlaub am Strand sitze, bin ich glücklich. Dann gibt es aber auch wieder Menschen, von denen man hört, dass ihnen der Strand zu sandig, das Meer zu salzig und die Sonne zu heiß ist. Diese Menschen sind dann wohl nicht so glücklich wie ich und hätten vielleicht besser in ihrem Land im Freibad bleiben sollen.
Wie jetzt?
Wenn wir davon ausgehen, dass jeder für sein Glück selbst verantwortlich ist und es nicht von einer „Glücksfee“ abhängt, dann können wir Glück von seiner Eigenschaft des "glücklich machen" trennen. Also Glück haben und Glück(lich) sein. Das "lich" in Klammer ist bewusst gesetzt, da man selbst auch das Glück sein kann, dazu aber weiter unten mehr. Beim „Glück haben“ spielt die Glücksfee weiterhin die bekannte Rolle des unbeeinflussbaren Wundermagiezauberwasauchimmers, der man das unerwartete Glück zuschreiben kann. Will man aber glücklich werden, muss man auch bereit sein selbst etwas dafür zu tun und kann es somit schon etwas beeinflussen. Alleine schon dadurch, dass man seine Einstellung zum Glück ändert und sich bereit macht auch etwas dafür zu tun glücklich zu sein.
--- [Marker] Die 10 Minuten sind hier leider schon um. ---
Geht das wirklich so einfach?
Nicht ganz. Nur glücklich sein zu wollen macht einen noch nicht automatisch glücklich sondern oft das Gegenteil davon. Erwartet man ein „Glück“ oder, dass man glücklich wird, wird einen das Glück oft nicht finden und man wird unglücklich resignieren, in seinem Bestreben, glücklich sein zu wollen.
Wie kann ich Glück finden?
Das ist in der Theorie schon etwas einfacher als in der Realität. Man muss es einfach nur sein. Es sollte daher auch nicht zu sehr von äußeren Einflüssen abhängig gemacht werden, ob man glücklich sein darf oder kann. Natürlich tragen die äußeren Einflüsse maßgeblich dazu bei, ob wir uns gerade glücklich fühlen oder nicht. Davon abhängig machen bringt uns aber wieder zur „Glücksfee“ und in die passiv zurückgelehnte Rolle, bei der wir einfach drauf warten, dass wir glücklich werden und selbst nicht aktiv daran arbeiten müssen glücklich zu sein.
Wie kann ich denn jetzt endlich glücklich sein?
Es ist eine Frage der inneren Balance, fast wie bei Licht und Schatten ;) Wenn man es schafft seine Einstellung und Erwartungen so weit zu ändern, dass man Glück schon in den kleinsten Dingen findet und das Glück auch nicht erwartet sondern etwas Zufriedenheit mit sich selbst und den eigenen Umständen mitbringt, dann kann man recht einfach und auch nachhaltig glücklich(er) werden und das auch bleiben. Wenn man glücklich ist, kann dieser Funke auch sehr häufig auf andere überschwappen und das eigene Glück, glücklich zu sein wird reflektiert und verbreitet und vermehrt sich. Hier wird man selbst zum "Glück" anderer.
Ein Beispiel dazu:
Ich fahre täglich mit der Straßenbahn (In Wien auch kurz "Bim" genannt) und weiß wie nervig es ist wenn einem die Bim genau vor der Nase wegfährt und wie selten es vorkommt, dass einem doch die Tür aufgehalten wird, damit man sie noch erwischt. Hält einem jemand doch mal die Tür auf, hat man Glück. Deshalb halte ich auch manchmal die Tür auf, wenn ich bemerke, dass es sich für jemanden noch ausgehen könnte. Ja, buuuh! Ich weiss, in Wien kommt dann immer gleich eine Durchsage, dass man die Fahrt aufhält und alle schauen einen böse an. Irgendwann hab ich einer älteren Dame die Tür aufgehalten und sie konnte noch einsteigen. In der nächsten Station fand ich es daher sehr interessant, dass sie wiederum jemand anderem die Tür aufgehalten hat und mich gefragt, ob sie das auch gemacht hätte, wenn ich ihr die Tür nicht aufgehalten hätte. Ich werde es nie erfahren, aber für mich war es eine Reflexion meiner Handlung, die sie dazu gebracht hat es mir in der nächsten Station gleich zu tun und das "Glück" des Tür aufhalten wurde weiter getragen.
Was macht uns glücklich?
Die Erfüllung einer Erwartung oder ein unverhofftes Glück, wenn ich das für mich jetzt mal so schnell runter brechen darf. Nehmen wir beispielsweise uns auf Steemit, um ein gemeinsames Interesse heranzuziehen. Den einen macht es nur glücklich, wenn er fette Upvotes auf seine Beiträge bekommt (gut, da kann glaube ich niemand behaupten, dass es ihn nicht freut oder glücklich macht, denn dafür sehe ich zu wenig Beiträge, bei denen die Rewards deaktiviert sind), aber andere sind schon mit wenigen kleinen Upvotes zufrieden und manche sind sogar einfach schon darüber glücklich hier auf Steemit und Teil dieser tollen Community zu sein. Das Extrem derer, die meiner Meinung nach schon zu gierig geworden sind und bei einem Kurseinbruch zu jammern beginnen, lasse ich hier lieber aus, die diese Leute meiner Meinung nach sowieso nur noch sehr selten glücklich sein können.
Das Beispiel mit den Upvotes und der Zusammengehörigkeit unterstreicht für mich die Überlegung, dass wir unsere Erwartungen betrachten und anpassen sollten, um erst mal glücklich und in weiterer Folge glücklicher sein zu können und auch eine Balance darin zu finden, sich das Glück richtig einzuteilen. Hier haben wir auch wieder den Punkt der eigenen Erwartungen und Zufriedenheit, die quasi einen Zaun aus Standards und äußeren Umständen um uns bildet und uns viel zu oft die Sicht auf das Glück versperrt, bis wir diesen Zaun etwas tiefer setzen und das direkt vor unserer Nase liegende Glück, dass wir alle haben endlich wieder sehen können und wieder zu schätzen wissen.
Mein Fazit halte ich kurz und füge dem Satz vom Anfang nur einen kleinen Teil hinzu, der mir durch den MittwochsQuickie noch bewusster geworden ist:
Glück ist etwas, das die meisten von uns suchen, aber leider nur die wenigsten finden, weil sie einfach ihre Erwartungen und Einstellung zum Glück oder zum glücklich sein zu hoch ansetzen.
Jetzt bin ich gespannt was ihr in euren MittwochsQuickies zum Thema Glück so geschrieben habt und ob ich in den nächsten Tagen in euren Beiträgen vielleicht sogar weitere Antworten auf meine offenen Fragen finde.
Schöner Beitrag mal wieder. Liebe Grüße
Ein Rezept Unglücklich zu werden: Ständige Vergleiche mit anderen...
Du schreibst zum Glücklich sein:
"Man muss es einfach nur sein. Es sollte daher auch nicht zu sehr von äußeren Einflüssen abhängig gemacht werden, ob man glücklich sein darf oder kann."
Das hat auch mit innerer und mentaler Stärke zu tun, auch mit Resilienz. Man könnte aber auch vereinfacht sagen, dass wichtigste ist es "bei sich selbst" zu sein. Nicht leicht, aber durchaus erlernbar.
Servus,
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