Adam Kokesh - Freiheit | Kapitel 1: Die Philosophie | Teil 5: Voluntaryismus (Dt. Übersetzung)
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V. Voluntaryismus
Vom Begriff des Selbsteigentums aus können wir ein Rechtssystem errichten, welches auf Eigentumsrechten und dem Nicht-Aggressions-Prinzip gegründet ist. Mit diesem Gerechtigkeitsbegriff können wir erkennen, dass eine freie Gesellschaft jene wäre, in der alle Interaktionen frei von Gewalt und Zwang sind. Das Ideal wäre eine Gesellschaft ohne gewaltsame Kontrolle und damit auch ohne das, was wir heutzutage „Staat“ nennen. Diese ideale Gesellschaft würde auf Freiwilligkeit beruhen.
Wenn alle Interaktionen freiwillig wären, würde jeder Austausch mit einer anderen Person von uns ausgewählt werden. Wir würden uns zu diesem Austausch aus unseren eigenen Interessen heraus entscheiden, statt ihn von anderen für uns ausgesucht zu bekommen. Wenn unsere Rechte verletzt werden, dann werden wir auch unserer Fähigkeit zu entscheiden beraubt. Wenn der Staat Dir sagt, dass Du etwas Bestimmtes nicht tun darfst, dann wird er Gewalt gegen Dich anwenden, wenn Du es doch tust. Auch wenn die meisten Menschen noch über viele unabhängige Entscheidungsmöglichkeiten verfügen gibt es doch keinen Bereich des Lebens der nicht von Gewaltandrohungen beeinflusst wird.
Selbsteigentum heißt nicht nur, dass Du Dir selbst gehörst, sondern auch, dass jeder sich selbst gehört. Der beste Weg sich Rücksichtnahme gegenüber dem eigenen Selbsteigentum zu sichern ist es die Rechte der Anderen zu respektieren. Glücklicherweise haben die meisten Menschen kein Problem damit dieses Prinzip anzuerkennen und im täglichen Leben anzuwenden. Selbst wenn wir die Staatsangestellte mit berücksichtigen, verdienen nur sehr wenige Menschen ihr Geld direkt durch Diebstahl und Mord. Unglücklicherweise neigt die Gesellschaft dazu, für Angestellte des Staates einen rechtsfreien Raum zu akzeptieren. Als Du lerntest, dass Du „nicht schlagen“ und „nicht stehlen“ sollst, sagte niemand „solange Du nicht für den Staat arbeitest“ und als Du lerntest, dass Du nicht töten sollst, sagte niemand „es sei denn ein Politiker sagt, dass es OK ist“. Alles, was der Staat macht, ist nur möglich, indem irgendjemandes Rechte verletzt werden.
Weil Menschen die Möglichkeit haben untereinander gewalttätig zu werden ist das absolute Ideal einer völlig freiwilligen Gesellschaft vielleicht unmöglich. Selbst wenn es eine völlige freie und auf Freiwilligkeit beruhende Welt gäbe: sobald jemand ins Gesicht geschlagen wird, ist die Welt für ihn nicht mehr sehr frei. Doch das heißt nicht, dass wir nicht danach streben sollen eine freiere und friedlichere Gesellschaft zu errichten, oder, dass wir nicht danach streben sollten jede Form gewalttätiger Aggression energisch zu bekämpfen.
Wir leben in der friedlichsten Zeit der gesamten Menschheitsgeschichte. Niemals zuvor war es weniger wahrscheinlich das Opfer von Gewalt zu werden. Das ist eine wundervolle Tatsache und sie sollte gefeiert werden! Man stelle sich vor, wie viel schwieriger das Leben unserer Vorfahren in einer Welt gewesen ist, in der sie viel größere Angst vor anderen Menschen haben mussten! Wie viel schwieriger Handel und Zusammenarbeit bei einem geringeren Level an Vertrauen gewesen sein mussten. Traurigerweise haben die Staaten dieses Misstrauen durch andere, falsche Ängste ersetzt und unser Leben ist viel stärker kontrolliert als jemals zuvor.
In einer staatenlosen Welt (einer Welt in der erzwungene Interaktionen die Ausnahme darstellen) ist das Vertrauen hoch, individuelle Rechte werden respektiert und die Stimmung ist auf Zusammenarbeit ausgelegt. Nur in dieser Situation hat jeder Mensch die Möglichkeit sein eigenes Potenzial auszuleben. Jedes Mal wenn wir das Selbsteigentum eines anderen Menschen nicht respektieren, wird unser eigenes Potenzial gemindert. Jede Androhung von Gewalt schränkt unsere Wahlmöglichkeiten ein. Das Verständnis, dass wir auf eine freie Gesellschaft hinarbeiten sollten, indem wir alle Interaktionen von Machtausübung freihalten, nennt man Voluntaryismus.
Dies ist der sechste Teil meiner Übersetzung von Adam Kokeshs Buch Freedom!.
Über den Autor: Adam Kokesh trat mit 17 Jahren den US-Marines bei und meldete sich 2004 freiwillig für einen Kampfeinsatz im Irak. Diese Erfahrung lehrte ihm, dass Krieg falsch ist und lies ihn seine politischen Überzeugungen völlig infrage stellen. Er wurde zuerst als Anti-Kriegs Aktivist und Mitglied der „Irakveteranen gegen den Krieg“ bekannt, bevor er auch in anderen Bereichen aktiv wurde. 2010 begann er als unabhängiger Journalist zu arbeiten. Seine Show „Adam vs. The Man“ wurde zeitweise auf RT America ausgestrahlt, bevor er sie in ein reines Internetformat umwandelte. Er wurde bereits mehrmals wegen zivilem Ungehorsam verhaftet, u. a. wegen Cannabiskonsum in der Öffentlichkeit oder Tanzen am Jefferson Memorial. Sein Buch „FREEDOM!“ begann er zu schreiben, während er sich in Haft befand.
Im Zentrum seines politischen Aktivismus steht die Idee den Etatismus zu besiegen und eine freie Welt zu ermöglichen. Eines seiner Ziele ist es durch immer stärkere Lokalisierung und Dezentralisierung dem Staat und seinen Großkonzernen die zentralistische Herrschaft unmöglich zu machen.
Mehr Informationen könnt Ihr unter www.thefreedomline.com und www.youtube.com/user/adamkokesh finden.
Habe dein Profil bis jetzt verfolgt aber nicht kommentiert. Ich mag mich aus politischen Diskussionen frei zu halten, aber der Post ist gut und konnte mich nicht abhalten. :)
Finde den Einfluss des Staates, sollte gering sein in Leben eines Individuums. Der Staat als Einheit sollte es geben, weil den Idealismus einer Gewalt freien Welt wird es nie geben meiner Meinung. Idealisierte Theorien wo das Charakter des Einzelnen nicht in betracht gezogen wird, können nur schlecht funktionieren. Für mich der Staat sollte dazu beitragen das es immer ein Kontinuum an Freiheit ohne Gewalt geben soll, Polizei, Feuerwehr, Infrastruktur und Gesundheit zu einem funktionierenden Level zu halten.
In der anderen Hinsicht bin ich total einverstanden das das Eigentum garantiert sein soll und jeder soll streben den anderen zu schützen und unterstützen.
Die Diskussion sollten wir mal auf ein Bier durchführen :)
Habe den Rando geschickt weil ich das Post mag ;)
Erst einmal vielen Dank für den Randowhale! 4,6% ist wirklich ein ziemlicher Glückstreffer! :D
Ich würde sagen, dass der Staat nichts ist, das über Nacht verschwinden kann. Wir brauchen Polizei, Feuerwehr und Infrastruktur. Und wenn der Staat verschwinden würde, dann würden wir in diesen Bereichen ein großes Chaos sehen. Ich denke aber, dass all dieses auch von privaten Organisationen geleistet werden kann, und, dass es eines langsamen Prozesses bedarf um diese Sachen zu privatisieren. Wenn es um Feuerwehr und Autobahnen geht, würde ich sagen, dass dies etwas schneller gehen kann, aber gerade wenn es um innerstädtische Straßen und Polizei geht, dürfen wir doch nichts übereilen. :)
Auf das Angebot mit dem Bier komme ich irgendwann einmal mit großer Freude zurück. :D
Gern geschehen.
Genau das meine ich, aber private Unternehmen muss man nicht unterschätzen weil das Menschliche Faktor eingreifen wird. Gier und Ego sind einer unseren größten Feinde
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