Geschichte der Stadt Salzburg
Mahlzeit liebe Steemer!
Willkommen zum vorletzten Teil meiner Reihe über meine Heimatstadt. Für Fragen und Anregungen stehe ich gerne mit Vergnügen zur Verfügung. Auch für Beschwerden, da allerdings ohne Vergnügen :)
Also, viel Interesse beim Lesen!
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Soldaten des Salzburger „Rainerregimentes“ 1917.
Nach dem I. Weltkrieg, der auch in Stadt und Land einen hohen Blutzoll forderte, setzte sich der allgemeine Niedergang fort.
1920 wurden die Salzburger Festspiele gegründet. Diese gaben der Stadt zwar einige Impulse, vor allem im kulturellen und im touristischen Bereich. Gegen den Strom der Zeit konnten sie jedoch nur wenig ändern.
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Der erste Jedermann vor dem Dom 1920.
Die 20er und 30er Jahre verliefen auch in der Stadt Salzburg turbulent. Zwar konnten die größten Probleme in den 20er Jahren, also Armut, Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit, mittels großangelegter Wirtschaftsprogramme beruhigt werden. Die ideologischen Spannungen jedoch köchelten weiter unter der Decke. Mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise und der nachfolgenden Verschärfung der sozialen Bedingungen, flackerten auch die ideologischen Differenzen immer mehr auf.
In der Zwischenzeit kam es in den 30er Jahren auch zu umfassenden Eingemeindungen der Stadt. So wuchs in dieser Dekade das Stadtgebiet von rund 9 km², auf knapp 66 km² an. Die Einwohnerzahl wuchs dabei auf über 77.000.
Schließlich eskalierte die Situation 1934 mit dem Februaraufstand in dessen Folge auch in Salzburg die Führung der Sozialdemokraten verhaftet wurde, im Juli mit dem Putschversuch der Nationalsozialisten der blutig niedergeschlagen wurde. Damit hatte sich dann auch in Salzburg der Ständestaat durchgesetzt.
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Wappen des Ständestaates.
Da er allerdings die Probleme nicht löste, sondern nur durch Gewalt und Druck am Überkochen hinderte, war es kein großes Wunder, dass der Anschluss 1938 auch in der Stadt allgemein bejubelt wurde.
Das eine Diktatur nur eine andere abgewechselt hatte, war zu diesem Zeitpunkt wohl eher Nebensache.
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Hitlers Einzug in Salzburg 1938.
Wie dem auch sei. In der Folge kam es zu Verhaftungen, Deportationen, Enteignungen und zur einzigen Bücherverbrennung in ganz Österreich. Während des II. Weltkrieges wurde die Stadt insgesamt 15-mal bombardiert. Es starben über 500 Menschen, mehrere tausend wurden obdachlos, rund 40 % der Gebäude wurden dabei zerstört oder beschädigt.
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Die eingestürzte Kuppel des Salzburger Domes 1944.
Wenigstens wurde die Stadt am 4.Mai 1945 kampflos übergeben, was weitere Schäden und Tote verhinderte.
Jubel stellte sich allerdings noch nicht wirklich ein. Den zu den Schäden, kamen nun die Flüchtlinge. Am Höhepunkt, im Sommer 1945 lagerten rund 35.000 Flüchtlinge in und um die Stadt. Dazu zählten Volksdeutsche aus den Ostgebieten genauso wie ehemalige KZ-Häftlinge.
Für die Nationalsozialisten wurde ein eigenes Lager errichtet.
Und ähnlich wie alle Besatzer vor ihnen, machten es auch die Befreier diesmal wieder, und befreiten uns auch gleich von vielen unserer Besitztümer.
Exkurs:
Ist es nicht erstaunlich? Die Guten kommen und gehen, schimpfen immer über die, welche vorher am Ruder waren, und tuen doch alle das Gleiche. Seltsam!
Ein gutes hatte das ganze Chaos dennoch. Über mancherlei Umwege kamen die beiden Universitätsszepter 1944- 49 wieder nach Salzburg zurück. Diese waren 1810 von den Bayern konfisziert worden, und gehörten seit 1848 zur Universität Würzburg.
Das geistliche Szepter.
Quelle beider Bilder
Und das weltliche Szepter. Beide wurden 1655 in Augsburg gefertigt. Sie symbolisieren die geistlichen und weltlichen, aslo kaiserlichen, Privilegien der alten Benediktineruniversität.
In Anbetracht der Zerstörung Würzburgs 1945 wenigstens etwas.
Vielen Dank für euer Interesse
parzifal1
Schöner Beitrag von dir Parzifal, gut geschrieben und sehr informativ. Für mich als Freilassinger ist es doch immer wieder überaschend etwas neues von den Nachbarn zu erfahren.
Ich lasse mal einen Follow da.
Vielen Dank!
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