Reise zum Nordkapp und zurück #7
Die traurige Nachricht gleich zu Beginn, dann haben wir es hinter uns: ich habe auf meiner Reise zum Nordkapp noch immer keine Nordlichter gesehen. Dafür aber etwas anderes Schönes! Dafür musste ich bis fast an den Polarkreis fahren, aber es hat sich gelohnt! Errätst du schon, was es ist?
Die Sonne und die kurzen Tage
Erst einmal bade ich noch ein paar Tage in den wundervollsten Sonnenauf- und Sonnenuntergängen. Auch wenn die Tage schier unaufhaltbar kürzer und kürzer werden, konnte ich auf meiner Reise ans Nordkapp in Finnland noch eine gute Portion Sonnenenergie tanken.
Um das ganze mal ein wenig greifbarer zur machen: Aktuell geht die Sonne um etwa 10:30 Uhr auf und um 13:45 Uhr wieder unter. Jeden Tag wird der Tag somit um 5-6 Minuten kürzer, wenn ich an der gleichen Stelle bleibe. Je nördlicher ich komme, desto weniger Tageslicht bleibt am Ende des Tages.
Sobald ich mich nördlich des Polarkreises befinde komme ich der Polarnacht näher und näher. Ich bin schon sehr gespannt, wie das werden wird, so ganz ohne Tageslicht. Ein wenig gruselig finde ich das schon jetzt.
Unter anderem deshalb trödele ich gerade ein wenig herum und bin nicht so schnell Richtung Norden unterwegs. Außerdem habe ich in Rovaniemi noch einige Erledigungen zu machen, bevor es weiter in die Einsamkeit Finnlands geht. Schneeketten habe ich zum Beispiel noch immer keine.
Aber auch der leidige Bürokram und so Sachen wie Buchhaltung mag irgendwann einmal gemacht werden. Das habe ich dieses Woche einmal in Angriff genommen. Dafür habe ich mich in ein stilles Eckchen eines Autobahnrestaurants zurückgezogen und den großen Tisch vollkommen ausgenutzt.
Schöne und nicht so schöne Spaziergänge
Auf meinen täglichen Spaziergängen finde ich manchmal tolle Sachen, manchmal auch nicht so tolle. Fangen wir erst einmal mit den blöden Sachen an.
Immer wieder finde ich mitten in der tiefsten Natur kleine oder auch größere Müllberge. Ich kann das nicht verstehen! Warum macht man das? Wenn es sich nicht um ganze Matratzen oder Berge an Autoreifen handelt, nehme ich den Müll mit. So wie hier, eine ganze Tüte voller leerer Dosen. Warum muss man das in den Wald werfen?
Das Thema lässt mich nicht mehr los. Ich habe mich daraufhin auf die Suche gemacht, wie man auch die größeren Müllberge beseitigen könnte. Wie wäre es, wenn man dieses Müllberge irgendwo melden könnte und sie werden dann beseitig? Das wäre doch genial!
Bei der Recherche war ich total erstaunt: In Deutschland gibt es bereits eine Initiative, die sich genau darauf spezialisiert hat. Bei der Müllweg de App kannst du Müllansammlungen in Deutschland ganz easy über das Handy melden und sie werden daraufhin beseitigt. Sarah von Leben-auf-Achsen.ch hat mir zudem erzählt, auf Spitzbergen gäbe es ein ähnliches System. Kennt jemand noch mehr Möglichkeiten Müll zu melden?
Aber es finden sich auch schönere Schmuckstücke. Zum Beispiel ein schnuckeliger kleiner Bootshafen. Dort waren manche Boote mit Schilf getarnt. Vermutlich deshalb, damit der Insasse sich gut verstecken kann und von Tieren nicht gleich entdeckt wird. Auch wenn ich auf das Jagen nicht so stehe, finde ich es doch klasse, dass diese Tarnung aus natürlichen Rohstoffen gebastelt wird und nicht aus Plastik-Camouflage besteht.
Auf einem anderen Spaziergang habe ich dieses Gebäude entdeckt - eine riesige Hütte aus Holz erbaut. Wofür die ist? Sie dient genauso der Tarnung, dem Wetterschutz und der Vogelbeobachtung! Man kann da reingehen, ist vor Wind und Wetter geschützt und hat die Möglichkeit kleine Sichtfenster zu öffnen, um die Wildgänse und andere Vögel an der Ostsee zu beobachten. Ein paar kleine Videos dazu findest du in den Highlights meiner Instagram Story unter "Finland".
Die Polarlichter - oder auch nicht
Der scharfe Titelbild-Beobachter wird es sich schon denken können, wer oder was mir einen Strich durch die Polarlichtbeobachtung gemacht haben könnte. Genau: der Schnee.
Endlich ist auch Finnland so, wie ich es mir im Winter vorgestellt habe: weiß!
Wer mich kennt, der wird ganz genau wissen, wie sehr ich Schnee liebe. Ihr könnt euch also vermutlich vorstellen, was ich den ganzen Tag über (also die 3 Stunden, an denen es einigermaßen hell ist =)) so mache. Ich bin viel draußen und im Schnee unterwegs. Bewundere das gefrorene Nass und erfreue mich über diesen friedlichen Anblick! Ist das nicht wunderschön?
Da sieht man es mal wieder: Man kann eben nicht alles haben! Schnee, oder Polarlichter war hier die Frage. Denn bei bedecktem Himmel, sind auch keine Polarlichter zu sehen. Irgendwie beschleicht mich auch schon die ganze Zeit das Gefühl, dass ich die heiß ersehnten Nordlichter auf meiner Reise zum Nordkapp genau dann sehen werde, wenn ich gerade nicht daran denke. Jetzt genieße ich erst einmal eine Weile den schönen Schnee.
Mein treuer Begleiter freut sich (hoffentlich) auch über seinen neuen Schnurrbart und die kühlen Temperaturen. Ich versuche den Wagen so gut ich kann zu schonen und bin auch hier schon gespannt, was der Vitara so zu Minus 20 Grad sagen wird. Aber aktuell sind es noch entspannte Minus 3-5 Grad. Da ist er zumindest noch nicht am Meckern.
Wie geht es weiter?
Jetzt ist der Schnee sicher hier in Lappland angekommen, da kann ja nächste Woche mit den Nordlichtern nichts mehr schief gehen. Mal sehen, was so passiert.
Auf jeden Fall wird es spannend, denn für nächstes Wochenende sind gebietsweise Minus 20 Grad angesagt. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie das für mich, mein Equipment und den Wagen werden wird. Keine Sorge, ich bin sehr vorsichtig.
Außerdem werde ich auch von Rovaniemi und der Weihnachtsmannstadt berichten. Ganz so überzeugt bin ich von dieser Touristenattraktion noch nicht.
Posted from my blog with SteemPress : https://rebeccaontheroof.com/2018/12/05/reise-zum-nordkapp-und-zurueck-7/
wow. Tolle Geschichte! Hat Spaß gemacht, mitzufahren, obwohl ich keine Kälte mag.
es mögen viele die Kälte nicht. Das kann ich gar nicht verstehen, denn ich mag den Sommer nicht so gerne =)
Schön, dass dir die kleine Reise gefallen hat!
Es macht immer wieder Spass von deiner Route zu lesen und von dir zu hören ;)
Dem Weihnachtsdorf bin ich auch eher skeptisch gegenüber gestellt...In der Vorstellung hört sich das total toll und romantisch an...wenn ich allerdings die Berichte und Videos von den Besuchern dort sehe, kommen mir da einige Zweifel auf...Eigentlich stellt man sich den Wohnort des Weihnachtsmann doch total friedlich in der idyllischen Abgeschiedenheit vor. Und nicht tausende Touristen und Fahrzeug, welche sich auf die Attraktionen stürzen...naja gehört wohl dort auch dazu.
Ich bin gespannt, was du dort alles antriffst und wie es dir gefallen wird ;)
PS: JUHUUUUIII SCHNEEEE <3
Ja, leider ist da nicht mehr so viel mit Idylle. Aber wenn halt jeder den Weihnachtsmann sehen mag, dann sind eben auch viele Leute da... So ist das =)
P.S.: Jaaaaaa!!!!!! ;)
Schöner Beitrag!!!
Danke dir!
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