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RE: Endlich mal ehrliche Werbung der Grünen
Die Bedingungen, unter denen Kobalt abgebaut wird, sind ein Problem, keine Frage.
Aber an denen sind nicht die Grünen oder sonstige Klimaschützer schuld, sondern genau die gleichen Leute, die das Klimaproblem überhaupt erst verursachen. Ich nenne sie die globalisierten konzernierten Raubtierkapitalisten. Der Markt kann diese Probleme nicht lösen, denn er kennt keine Spieltheorie. Die Staaten sind zu unterwandert von deren Lobbies, die können das auch nicht.
Also sag mir eine Lösung, anstatt auf Leute hinzuschlagen, die wenigstens an einer der vielen Fronten was bewegen wollen (wenn auch zugegebenerweise teilweise kontraproduktiv, siehe Energiewende in D).
Zumal Cobalt auch nicht wirklich benötigt wird, siehe meinen Kommentar unten.
Doch kann er.
Tesla Akkus haben nur 3% Kobalt und zukünftig 0%. (Quelle)
Warum?
Weil Kobalt sau teuer geworden ist.
Böser Markt...
Ja, wobei Tesla lediglich BYD hinterher läuft, welches seit langem ohne Cobalt auskommt. :)
Gut finde ich Teslas Verzicht natürlich trotzdem.
Damit ist das Problem natürlich nicht gelöst, denn wenn das alle tun, sinkt der Preis wieder und die Konzerne steigen wieder auf Kobalt um. Durch diese "Lösung" arbeitet genau kein einziges Kind weniger in kongolesischen Minen. Reine Augenauswischerei.
Was wirken würde, wären entweder sozialer Protektionismus (Schutzzölle gegen unter Kinderarbeit und ähnlicher Ausbeutung erzeugter Rohstoffe/Produkte).
Aber was diskutiere ich so was mit jemanden, der offensichtlich nicht in der Lage ist, das System einer eingerahmten Marktwirtschaft von der Planwirtschaft der Sowjets zu unterscheiden...
Man merkt, dass Du kein Unternehmer bist.
Glaubst Du wirklich man stellt die komplette Produktion um und entwickelt neue Akkus, nur um hinterher alles wieder umzuwerfen, nur weil ein Rohstoff, der vorher nur 3% des Akkus ausgemacht hat nun etwas billiger ist.
Ich erspare uns jetzt all die Umweltsünden aufzuzählen, die die großartigen “Lenker” unserer eingerahmten Marktwirtschaft im Rahmen der Energiewende verbrochen haben.
Das ein einfaches Verbot von Kinderarbeit die Probleme der Kinder in der Regel verschlimmert ist, zwar an zahlreichen Beispielen belegt, da ich aber nicht davon ausgehe, dass Du diese Tatsache glaubst, erspare ich mir auch diese Arbeit.
Aber du gibst zu, dass deine "Marktlösung" die von dir proklamierte Wirkung (Ende der Kinderarbeit) nicht ausübt?
Abgesehen davon: Dein Argument ist also: Gegen Kinderarbeit kann und soll nichts unternommen werden. Sorry, aber da bin ich anderer Meinung.
Freie Marktwirtschaft beseitigt die Kinderarbeit sehr schnell, weil dann mit viel weniger Arbeitskräften genug produziert werden kann, so dass es sich die Eltern leisten können auf das Einkommen der Kinder zu verzichten und die Kinder in die Schule schicken. Um das zu sehen braucht man nur die BRD und die DDR vergleichen. In der DDR mussten die Schulkinder regelmäßig zum Ernteeinsatz ran, in der BRD gabs das nicht.
Das ist im Kontext von Entwicklungsländern einfach falsch.
Im Übrigen widersprichst du mit deinen Theorien zur Unnötigkeit staatlicher Regulation auch Friedrich Hayek, der sich sehr wohl bewusst war, dass es Gebiete gibt, die der Markt nicht zufriedenstellend regeln kann. Als ausdrückliches Beispiel nennt er in The road to serfdom übrigens Umwelt-Problematiken sowie das Sicherstellen sozialer Mindeststandards. Nur so als Denkanregung.
Vielleicht stimmen wir ja wenigstens dahingehend überein, dass er mehr drauf hatte als wir beide zusammen.
Das ist kein Argument.
Entweder Du begründest deine Aussage oder wir lassen es.
Wenn Dir das BRD - DDR Beispiel nicht gefällt, dann vergleiche Singapur und VR China.
Von Hayek halte ich in Bezug auf ökonomische Gesichtspunkte nicht sehr viel. Auch im Bezug auf das Geldsystem ist er ein Totalausfall. Wie die meisten Austrians. Aber dazu bald mehr in meinem nächsten Buch (hoffentlich im September).
Ich empfehle David D. Friedman.
Wie man Umweltprobleme in einem freien Markt regelt, zeigt ein Blick auf die frühe Geschichte der USA. Stichwort Common Law.
Gilt auch in anarchistischen Gesellschaften. Gerade dort.
Die frühe Geschichte der USA? Als die Bisons ausgerottet wurden und an den Ureinwohnern ein beispielloser Genozid begangen wurde? Super Beispiel. Aber war ja für dich wahrscheinlich wieder nur der Staat, und nicht die handelnden Individuen auf der rücksichtslosen Suche nach Rendite.
Abgesehen davon, dass dort ein Überfluss an Platz und Ressourcen bestand, der mit der heutigen Situation nicht zu vergleichen ist.
Sowohl die BRD als auch Singapur fahren und fuhren ja keine absolut ungeregelte Marktwirtschaft. Dass Marktwirtschaft der Planwirtschaft überlegen ist, da stimme ich zu. Ich halte nur nichts von eine komplett unregulierten Wirtschaft. Das funktioniert weder beim Konsumentenschutz, noch bei Sozial- und Umweltstandards. Und das ist nicht nur Theorie, sondern auch gut belegbar durch Beispiele, wo auch immer das Experiment gewagt wurde. Stichwort Chile unter Pinochet, die afrikanischen Staaten unter Druck von Weltbank&Co ab den 90er-Jahren. Dass dort westliche Konzerne Kinder ausbeuten, kommt ja nicht von ungefähr, sondern ist das Ergebnis dessen, dass sich die Staaten gegen Geld von ihrer Schutzfunktion verabschiedet haben - ein Fehler, den asiatische Volkswirtschaften nicht machen.
Kobalt ist in meinem Feststoffakku auch nicht enthalten.
Stimmt, da müssen unbedingt Bürokraten ran.
Die Sowjetunion war ja geradezu ein Musterbeispiel für Umweltschutz.
Ich weiß, das Thema ist komplex und es gibt nicht DIE Schuldigen. Aber es herrscht derzeit eine Panik und Hysterie vor, die aus (wahl)taktischen Gründen mindestens genauso geschürt und instrumentalisiert wird, wie das Thema "Ausländer" von Rechten, mit dem einzigen Unterschied, dass die "Guten" sich auf der moralisch überlegenen Seite wähnen und die vollste Unterstützung von Medien, Kirche, etc. haben. Besser wäre mal, vom hohen Ross der moralischen Überlegenheit runterzukommen und öfter mal das Gehirn einzuschalten.
Hat jemand z.B: schon mal nachgedacht, dass die Millionenheere der Wirtschaftsflüchtlinge auch ihren Beitrag zur Umweltverschmutzung leisten werden, wenn sie mal auf unserem Level angekommen sind und wir nicht alles gleichzeitig haben können - Wohlstand für alle, Sozialgeld für alle und offene Grenzen. Das kann nur finanziert werden, indem das Niveau runtergedrückt wird auf das UNTER eines voll entwickelten Landes). Aber das muss man den Leuten auch ehrlicherweise sagen.
Aber auf dem Weg zum Idealbild der Grünen wird die Schicht an Leistungsträgern so stark die Flucht angetreten haben in liberalere Länder, dass das das Ganze ohnehin kippen wird.
Das ganze Anne Will gelaber, Jugenddemos usw. dient nur dazu, dem Wählervieh das Hirn zu vernebeln. Denn dann können alle sagen: "Na also, es passiert doch was."
In wirklichkeit jedoch geht es nur darum, das sich NICHTS ÄNDERT. Die Multis sahnen weiterhin ab wie zuvor. Der Regenwald wird abgeholzt wie zuvor, die Meere werden versaut wie zuvor, und die Menschen werden ausgenützt wie zuvor.
Es ist alles extrem komplex, das stimme ich zu. Und was du richtig ansprichst, ist, dass wir nicht 8 Milliarden Menschen auf dem westlichen Konsumniveau vertragen. Wo die leben ist aus der Klimaperspektive eigentlich fast egal. Der Aufstieg Chinas und anderer Schwellenländer trägt z.B. wesentlich mehr zur Umweltverschmutzung bei als alle Wirtschaftsflüchtlinge der Welt zusammen.
Aber das führt uns eigentlich ins unendliche. Was ich rausstreichen wollte: Mir sind Kids und sonstige Aktivisten, die wenigstens irgendwas tun, auch wenn sie manchmal nicht die ganze Komplexität des Themas im Blick haben, wesentlich lieber als alle, die von vorn herein a) so tun als gäbe es das Problem nicht oder b) so tun als könne man eh nichts machen.
Da gebe ich Dir recht.