Warum der wahre Wert von Kryptos null ist und wie man dies ändern kann

in #deutsch5 years ago

Liebe Steemitgemeinde,
Liebe Freiheitsfreunde,
Liebe Freiheitsfeinde,
Liebe Kryptofreunde,

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immer wieder hört man, vor allem von Kryptoanhängern, dass FIAT-Währungen im Grunde genommen wertlos oder staatliches Falschgeld sind.

Gerne wird dazu auch Voltaire zitiert:

Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – Null.

Schauen wir uns heute einmal an, was tatsächlich dran ist.

Der Wert des Geldes:

1. Staatliche Währungen:
Oft wird gesagt, dass die staatlichen Währungen nur deshalb einen Wert haben, weil es legal tender laws gibt.
Auch Schumpeter, der ansonsten ein hervorragender Geldtheoretiker war, hat diese These vertreten.
Sie ist aber nicht richtig.
Es gibt nämlich Länder, wo kein gesetzliches Zahlungsmittel definiert ist bzw. die überhaupt keine eigene Währung haben.

Oft wird auch das Regressionstheorem von Mises herangezogen, welches besagt, dass Geld deshalb ein Wert beigemessen wird, weil es gestern wertvoll war.
Wenn man weit genug zurückgeht, landet man irgendwann beim Gold und dies hatte einen inneren Wert.

Dies ist natürlich auch völliger Unsinn.
Erstens gab es Kreditgeld in Form von Buchgeld oder Kerbhölzern (Tally-Sticks) lange bevor es Münzen gab und zweitens basiert diese Theorie auf dem Glauben, dass die Menschen zu blöd sind, um zu erkennen, dass Geld heutzutage nicht mehr mit Gold gedeckt ist.
Die Edelmetalldeckung gab es sowieso nur für eine sehr kurze Zeit.

Was ist es dann?

Taxes drive Money
Es ist die Steuer.
Der Wert von staatlichen Währungen liegt darin begründet, dass sie eine Steuergutschrift darstellen.
Dies zeigt sich besonders gut am Beispiel der Tally-Sticks.

Welchen Wert hat so ein Stück Holz?
Privat wurden diese Tally-Sticks wahrscheinlich schon immer verwendet, um Schuldverhältnisse zu dokumentieren.
Zur staatlichen Währung wurden sie erst um 1100 unter Henry I.
Man musste nämlich seine Steuern in Tally-Sticks bezahlen, die vom Schatzamt herausgegeben wurden.
So hat sich der Staat damals finanziert.
Man kauft auf dem Markt Dienstleistungen ein (z.B. Soldaten, Waffen, Schlösser) und bezahlt mit Tally-Sticks.
Damit die Bürger diese eigentlich wertlosen Hölzer zur Bezahlung annehmen, legt man ihnen eine Steuer auf, die genau in diesen Tally-Sticks zu zahlen ist.
Die heutigen Eurobanknoten, Münzen und Zentralbankguthaben sind nichts anderes als die mittelalterlichen Tally-Sticks.
Nämlich eine Steuergutschrift.

Natürlich gab es in der Geschichte auch immer Edelmetallmünzen.
Diese stellten aber genauso eine Steuergutschrift dar.
Der nominelle Wert war immer höher als der Materialwert.
Der Grund warum sie zum Einsatz kamen war, dass sie schwerer zu fälschen waren und weil man damit die Söldner bezahlt hat.
Da diese Söldner in der Regel Ausländer waren, hatten sie keine Steuerschulden.
Da die Feldzüge ja in der Regel im Ausland stattfanden, konnte man dort mit Tally-Sticks nichts anfangen.
Im Ausland wurden diese Goldmünzen allerdings nur zum Marktpreis (Materialwert) gehandelt.

2. Buchgeld der Banken:
Der Wert von Buchgeld liegt darin begründet, dass es als Kredit in die Welt kommt und durch die zukünftige Arbeitsleistung des Kreditnehmers gedeckt ist.
Da alle Banken in der Eurozone dieses Geld zum nominalen Wert zur Schuldentilgung annehmen, wird es allgemein akzeptiert.
Zusätzlich stellt es einen Anspruch auf Zentralbankgeld bzw. Bargeld dar, also einen Anspruch auf eine Steuergutschrift.
Das Clearing zwischen den Banken wird sowieso mit Zentralbankgeld abgewickelt.

Selbst wenn man persönlich weder Schulden hat, noch steuerpflichtig ist, weiß man, dass es genug Menschen gibt, die Schulden (auch Steuerschulden) haben und dieses Geld gerne annehmen.

Merke:

Geld muss vom Emittenten zur Schuldentilgung akzeptiert werden.

Wir sehen, sowohl bei staatlichem Währungsgeld, als auch bei privaten Bankgeld oder privaten Schuldscheinen, die als Geld zirkulieren, steht immer ein gewisser Zwang dahinter.
Der Zwang des Schuldners seine Schuld zu tilgen.

3. Kryptogeld:
Kryptogeld kommt nicht als Kredit auf die Welt, es gibt also im System niemanden, der gezwungen ist, damit seine Schuld zu tilgen.

Oft wird als Argument pro Kryptogeld angebracht, dass diese nur in begrenzter Stückzahl existieren und deshalb nicht inflationär sind.
Dieses Argument orientiert sich am Monetarismus, also die angebliche Tatsache, dass die Menge des Geldes direkt mit seinem Wert korreliert.
Diese Theorie hat sich als falsch erwiesen.
Aber selbst wenn sie wahr wäre, so wäre doch die Einführung einer Kryptowährung schon inflationär.
Vor den Kryptowährungen gab es das schon existente Geld.
Jetzt gibt es das Geld plus die Kryptowährungen.
Zusätzlich kommen ständig neue Kryptowährungen auf den Markt.

Dass Kryptowährungen auf dem Markt trotzdem einen Wert haben, liegt daran, dass die Halter bzw. Käufer von Kryptowährungen hoffen, dass sie im Wert steigen.
Greater-Fools-Theorie.

Wie Kryptowährungen zu Geld werden könnten

Diejenigen, die Kryptowährungen emittieren, müssten gleichzeitig Waren oder Dienstleistungen anbieten, die man nur in der eigenen Kryptowährung bezahlen kann.
Gleichzeitig müssten sie Waren und Dienstleistungen nachfragen und diese in der eigenen Kryptowährung bezahlen.
Steemit oder Hive müsste also einen Online-Shop wie Amazon betreiben, in dem man nur mit Steem bzw. Hive bezahlen kann. Dann gäbe es eine echte Nachfrage nach Steem oder Hive und gleichzeitig würde sich der Wert stabilisieren.

Da ein Online-Shop sehr aufwändig ist, würde es schon reichen, wenn man die Autoren in Steem bzw. Hive bezahlt und die Artikel, die von den Bloggern geschrieben werden hinter ein Bezahlschranke stellt.
Wer die Artikel lesen will, muss in Steem bzw. Hive bezahlen.

Leider wurden die Kryptowährungen bisher nur von Leuten in die Welt gebracht, die das Wesen des Geldes nicht verstanden haben.
Sollte sich dies nicht ändern, werden Kryptos auch weiterhin ein Schattendasein führen.

Stephan Haller

Sort:  

Auf Steem gab es zumindest sowas wie ebay - nannte sich nur steembay. Keine Ahnung ob es das noch gibt.

Am Ende bleibt nur die Liebe - die hat dafür einen echten Wert - auch wenn das gegenwärtige Geldsystem abdanken sollte.

Allerdings muss man sich für die Liebe auch aktiv einbringen. ;o)

Beste Grüße.

!COFFEEA

Gibts hier käufliche Liebe?

Liebe ist nicht käuflich - zumindest nicht die wahre Liebe... :o)

Beste Grüße

!COFFEEA

coffeea Sorry, out of COFFEEA, please retry later...

Wer hat denn Deiner Meinung nach das Wesen des Geldes verstanden? Ich scheide schon mal aus.

Drogendealer, die auf Kommission verkaufen.

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