Austrian Economics | Die österreichische Schule der Nationalökonomie

in #deutsch6 years ago (edited)

Habt ihr schon einmal vom Königsweg des wirtschaftens gehört wo es mehr Wohlstand gibt als heute ? Nein ? Dann möchte ich euch in diesem Beitrag etwas von der österreichischen Schule der Nationalökonomie erzählen. Dieser ökonomische Denkansatz ist gar nicht so neu und wurde schon von Karl Menger (1840-1921) gegründet. Leute wie Eugen von Böhm-Bawerk, Ludwig von Mises, Friedrich von Hayek und Murray Rothbard entwickelten diesen Denkansatz in verschiedenen ökonomischen Bereichen weiter. In diesem Denkansatz geht es im Grunde nur darum den vorbestimmten, deterministischen Ansatz der Volkswirtschaftslehre welche heute überall durch die Kontrolle von Staaten Einzug hält zu widerlegen. Denn die Austrians wie ich sie hier jetzt verkürzt nenne zielen darauf ab, dass die Bedürfnisse eines Indiviuums weder gesteuert noch verhergesehen werden können weder von einer zentralisierten Insitution in einem Staat noch von einer Ansammlung von Experten. Man könnte sagen, dass diese Art der Volkswirtschaftslehre die "reinste" seiner Art ist und maßgeblich zum heutigen schon recht guten Wohlstand positiv beigetragen hat.

Zusammenfassend hier die Kernelemente der österreichischen Schule:

  • methodologischer Individualismus
  • Opportunitätskosten
  • Subjektivismus
  • laissez-faire Politik
  • Hervorheben von zeitlichen Abläufen in ökonomischen Prozessen
  • fundamentale Unsicherheit
  • Relevanz von Preisen und freiem Wettbewerb
  • eine montäre Krisentheorie
  • Fokus auf den/die Unternehmer*in
  • Apriorismus und starker Deduktivismus
  • Aversion gegenüber mathematischen und statistischen Methoden[1]

Leider kommen wir durch immer größere Planwirtschaftliche Vorgänge immer weiter von diesen universellen Lehren der österreichischen Schule ab. Die Ergebnisse sind durch immer wiederkehrende Finanzkrisen mehr als deutlich spürbar für jeden Einzelnen von uns.

Die Austrians sehen den Markt als einen stetig wandelnden Prozess an und nicht wie die Keynesianer nach einem festgelegten deterministischen Ansatz wo der Staat von der Geldschöpfung bis über Subventionen in den natürlichen Marktprozess eingreift. Der Anspruch des Staates seinen Einfluss auszuweiten und die verschwenderische Eigenschaft eines riesen Staatsapparates sorgen dafür, dass die Wirtschaft sukzessive abgewürgt wird und das trotz steigender Produktivität und technischen Fortschritts. Auch sorgen gesellschaftliche Fehlannahmen wie dem "Sozialismus" dafür, dass durch massive Besteuerung der Leistungsträger der Laissez-faire Wirtschaftsansatz der Austrians der uns das Wirtschaftswunder nach dem 2. Weltkrieg unter Adenauer brachte zerstört wird. Mir ist natürlich klar, dass unter Adenauer keine 100% freie Marktwirtschaft installiert wurde aber nichts desto trotz war diese damals freier als in der "sozialen Marktwirtschaft" heute. Dabei könnten wir wenn der Fokus der Wirtschaft wieder auf den Unternehmer läge viel mehr Wolhstand produzieren und zwar ausnahmslos für alle ! Der Einwand, dass der Unternehmer wenn er denn zu viele Rechte gegenüber seiner Angestellten hätte diese ausnutzen würde stimmt hierbei nicht, denn durch die freie Marktwirtschaft ist es ineffizient seine besten Mitarbeiter an einen anderen besseren Unternehmer zu verlieren. Oder anders ausgedrückt gibt es ein Wettbewerb um die besten Arbeitnehmer und die bekommt man nur wenn man die besten Arbeitsbedingungen bietet, so einfach ist das.

Stattdessen greifen Regierungsorganisationen immer weiter in den Markt und in das persönliche Leben ein, dies sieht man auch sehr gut an der Geldschöpfung der Zentralbanken. Die Mächtigen in der Politikkaste sind ernsthaft der Ansicht, dass durch mehr Einflussnahme in die Wirtschaft und durch mehr drucken wertlosen Papiergeldes Wohlstand buchstäblich herbeigedruckt werden kann. Das einzige was dadurch aber passiert ist, dass dem Unternehmer falsche Signale gegeben werden, denn er kann aufgrund des niedrigen Zinses sehr riskante Investitionen tätigen die bei einem unbeeinflussten Zinssatz nicht sinnvoll wären. In der Vergangenheit hat nur weniger Staat auch zu mehr Wohlstand geführt, nicht andersherum. Ludwig Erhard hat das sehr treffend formuliert und ich möchte ihn deshalb unten in dem Bild zitieren.

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Image Source

Das Ziel der Austrians ist es deshalb, als Gesellschaft wieder eine größere ablehnende Haltung gegenüber dem Staat zu erhalten damit wieder mehr Individualität möglich ist. Nur dadurch kann der Teufelskreis des Interventionismus der Staaten aufgehalten werden. Leider lernen Regierungen nie aus den Fehlern die Sie gemacht haben, das habe ich auch schon in meinem anderen Beitrag zum Sozialismus genau erklärt. Wir rutschen leider immer, und immer wieder in einen Teufelskreis ab von mehr Gesetzen und Regulationen gegen Probleme die die Regierung selbst verursacht hat. Meine Lösung habe ich deshalb in diesem Beitrag beleuchtet denn ich möchte ja nicht nur jammern sondern euch auch gleich Lösungen mit an die Hand geben ;)

Leider glaube ich nicht, dass zu meinem Lebzeiten noch eine Privatrechtsgesellschaft irgendwo auf dem Planeten einzug hält. Was wir allerdings tun können ist vor Allem junge Leute davon zu überzeugen, dass der Königsweg eben nicht mehr Staat sondern mehr Freiheit ist. Außerdem können wir als "Austrians" dieses vorhersehbare System sehr gut für unsere eigene finanzielle Stabilität benutzen worum es auch in meinem nächsten Beitrag "Geldanlage mit Hilfe der Austrian Economics" gehen wird, ihr könnt euch schonmal freuen.

Translation:

Have you ever heard of the royal road to economic prosperity where there is more prosperity than today? No ? Then in this article I would like to tell you something about the Austrian School of National Economy. This economic approach is not so new and was founded by Karl Menger (1840-1921). People like Eugen von Böhm-Bawerk, Ludwig von Mises, Friedrich von Hayek and Murray Rothbard further developed this approach in various economic fields. In this approach it is basically only a matter of refuting the predetermined, deterministic approach of economics, which today is being introduced everywhere through the control of states. For the Austrians, as I now abbreviate them here, aim to ensure that the needs of an individual can neither be controlled nor foretold by a centralized institution in a state nor by a collection of experts. One could say that this kind of economics is the "purest" of its kind and has contributed positively to today's already quite good prosperity.

In summary, here are the core elements of the Austrian school:

  • methodological individualism
  • Opportunity costs
  • Subjectivism
  • laissez-faire politics
  • Emphasis on time processes in economic processes
  • fundamental uncertainty
  • Relevance of prices and free competition
  • a monetary crisis theory
  • Focus on the entrepreneur*in
  • a prioriism and strong deductivism
  • Aversion to mathematical and statistical methods[1]

Unfortunately, we are increasingly moving away from these universal teachings of the Austrian school through ever greater planned economic processes. The results are more than clearly noticeable for each of us due to recurring financial crises.

The Austrians see the market as a constantly changing process and not like the Keynesians according to a fixed deterministic approach where the state intervenes in the natural market process from the creation of money to subsidies. The state's claim to expand its influence and the wasteful quality of a huge state apparatus ensure that the economy is gradually stalled, despite increasing productivity and technological progress. Social misconceptions such as "socialism" also ensure that the laissez-faire economic approach of the Austrians who brought us the economic miracle after the Second World War under Adenauer is destroyed by massive taxation of service providers. It is clear to me that under Adenauer no 100% free market economy was installed but nevertheless it was more free than in the "social market economy" today. We could produce much more Wolhstand if the focus of the economy lay again on the entrepreneur and without exception for all! The objection that the entrepreneur would have if he then too many rights opposite his employees these would exploit does not agree here, because by the free market economy it is inefficient his best coworkers to another better entrepreneur to lose. Or to put it another way, there is competition for the best employees and you only get them if you offer the best working conditions, that's how simple it is.

Instead, government organisations continue to intervene in the market and in personal life, as can be seen from the way central banks create money. The powerful in the political caste seriously believe that by exerting more influence on the economy and printing more worthless paper money, wealth can literally be created. The only thing that happens, however, is that the entrepreneur is given the wrong signals, because due to the low interest rate he can make very risky investments that would not make sense at an uninfluenced interest rate. In the past only less state has led to more prosperity, not the other way around. Ludwig Erhard put it very well and I would therefore like to quote him from the picture below.

The goal of the Austrians is therefore to regain a greater rejection of the state as a society so that more individuality is possible. Only in this way can the vicious circle of state interventionism be stopped. Unfortunately, governments never learn from the mistakes they have made, as I already explained in detail in my other contribution to socialism. Unfortunately, we always slip into a vicious circle of more laws and regulations against problems caused by the government itself. I have therefore in this contribution illuminated my solution because I would not only like to moan but also give you solutions with the hand ;)

Unfortunately, I don't believe that a private law company will be able to move anywhere on the planet during my lifetime. What we can do, however, is to convince young people that the royal road is no longer more state but more freedom. Furthermore, as "Austrians" we can use this predictable system very well for our own financial stability, which will also be the subject of my next article "Investing with the help of Austrian Economics", you can look forward to it.

Kind regards

The Libertarian

Sort:  

Was unterscheidet die österreichische Schule von dem, was John Locke schon 200 Jahre vorher geschrieben hatte ?

John Locke war ein Vordenker des Liberalismus wo der Staat noch etwas Einfluss auf das persönliche Leben der Leute ausübt. Die Austrians verfolgen aber eine Wirtschaftsphilosophie die komplett ohne staatlichen Einfluss auskommt.

...dies sieht man auch sehr gut an der Geldschöpfung der Zentralbanken.

Erkläre mir bitte wie Zentralbanken heutzutage Geld schöpfen.
Ich sage, sie können es nicht.

Am einfachsten ausgedrückt, gibt ein Zentralbanker einfach ein paar Zahlen in einen PC ein der die Bilanz der Zentralbanken weiter ins negative zieht. So einfach ist das. Es wurde in der Zwischenzeit kein Mehrwert in der Wirtschaft produziert nur mehr Geld im Umlauf gebracht ergo höhere Inflation.

Ich vergaß zu erwähnen dass die Zentralbanken das Geld als Kredite an die kleineren Geschäftsbanken geben damit diese die weiterverteilen können...

Aha und das macht er einfach so.
Und wer bekommt dann das Geld?

Ja klar, das ist das ganze Geheimnis. Als Währungshüter haben die Zentralbanken die vollkommene Macht über die Währungsströme weltweit. Sie können nach belieben entscheiden wie viel Geld gerade im Umlauf gebracht werden soll. Für dieses Thema gibt es auch super Literatur zum Beispiel von Ron Paul "The Case of Gold"

Posted using Partiko Android

Was Ron Paul, Rothbard usw. über Geld und Zentralbanken von sich geben ist eine sehr schöne Geschichte, hat aber leider mit der Realität nichts zu tun.
Keiner von denen hat Ahnung vom Bankgeschäft, noch von den Finanzmärkten.
Lies die von mir unten verlinkten Artikel, darin findest Du sehr viel zum Thema Geld, Zins und Zentralbanken.
Es liegt dann an Dir was Du daraus machst.

Wie erklärst du dann die hohe Anzahl von Near Money, das in Astronomischen Milliardenhöhe und gänzlich unbeeindruckt von den Währungsgeldern täglich den Erball umkreisen und die Finanzmärkte in Atem halten?
Oder den mit immerhin 3 Milliarden Umsatz tätigen WIR-Ring mit seiner Privatgeldwirtschaft und seiner WIR-Bank in Basel?
Sie benutzen alle die Wertmaße €, $, Franken usw. und sind trotzdem keines dieser Währungsgelder.
Es gibt noch ein paar mehr.

Höre ich zum Ersten mal, ist diese Währung denn inflationär ?

Posted using Partiko Android

Inflation hat nichts mit der Geldmenge zu tun.
Geldmengenausweitung ist eine Folge von Wirtschaftswachstum, aber keine Bedingung dafür.
Immer wenn Du auf Rechnung kaufst oder mit deiner Kreditkarte bezahlst weitest Du (vorübergehend) die Geldmenge aus. Ganz ohne Zentralbank.

Geldnebenkreisläufe sind doch keine Währungen es sind Finanzinstrumente, die ihre Eigenschaft als Geld erfüllen. Wechsel erfüllen ebenfalls das Wesen des Geldes und werden auch als Geld behandelt und sind trotzdem keine Währungen. Sie benutzen vielleicht das gleiche Wertmaß sind aber keine Währungen.

Wenn wir über Inflation sprechen, sollten wir zuerst definieren wie sie ausgelöst wird.

Aber hängen diese "Nebenkreisläufe" nicht auch an irgendeiner Währung ? Die Aktzeptanz um diese Nebenkreisläufe überhaupt nutzen zu können muss doch auch irgendjemand erst erlauben ? Sonst könnte ja jeder eine Ersatzwährung gründen.

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