Kaffee, Arbeit 💶, Schlafen💤 – Tod! 💀

in #deutsch7 years ago (edited)

Weckerklingeln - Aufstehen!
Hör auf zu jammern, alle müssen zur Arbeit gehen
Frühstück zu Hause fällt mal wieder aus,
Wer braucht schon was Vernüftiges im Magen,
Kaffee to go und überteuerte Weißbrotmassenware
vom Bäcker tun`s doch auch.

Ins Auto steigen und ne Stunde im Stau verbringen,
oder sich in die Öffentlichen quetschen,
mit wildfremden Menschen kuscheln
und Keim-Abhärtung for free!

Ackerst am Computer,
bis die Augen vertrocknen oder tränen.
Ärgerst dich über den Berg an Arbeit,
deine Kunden,
deine Kollegen,
deinen Chef.

Macht dir kein Spaß? – Pech gehabt!
Arbeit ist Arbeit
Zahlt dir die Miete und dein Brot.
Hauptsache, du funktionierst,
Hauptsache, die Wirtschaft boomt.
Wen kümmert es, ob du glücklich damit bist,
und deine Kinder aufwachsen siehst.

Hör auf, brav zu ertragen,
sei mutig und nimm dich selbst,
dein Leben,
wichtiger als das.
Außer dir tut es niemand sonst.

IMG-20150729-WA0002.jpg (eigenes Bild)

Diese Zeilen kamen mir nach lange Zeit mal wieder einfach in den Kopf - leider reimt es sich nicht wirklich.

Geschrieben in Erinnerung an meine Kindheit, in der ich meinen Vater aufgrund seiner Arbeit nur selten zu Gesicht bekommen habe, geschweige denn, Zeit mit ihm verbringen konnte. Und auch heute noch bestimmt die Arbeit nicht nur seine Arbeitszeit, sondern auch seine Freizeit, dank einem Chef, der sich wie ein König aufführt und die Menschen, die für ihn arbeiten, psychisch terrorisiert. Das man selbst die Verantwortung dafür trägt, sowas nicht mit sich machen zu lassen, ist noch eine andere Geschichte.

Auch ich selbst nehme noch vieles von der Arbeit mit nach Hause - geht es euch auch so, oder denkt ihr nicht mehr daran, sobald ihr Feierabend habt???

In Ermahnung an mich selbst, die oft noch dem Alltagstrott wie alle anderen zu verfallen droht. Allerdings bereichert mich das Schreiben an meinem Buch - die Arbeit an meinem eigenen Projekt, das mir unglaublich am Herzen liegt und mich mit Stolz erfüllt- ungemein. Die Zeit- das Leben- vergehen zu schnell, als dass man den Großteil nur damit verbringen sollte, in eine Arbeit zu gehen, die man hasst/die einem nicht gut tut.

Das Motto sollte doch lieber heißen: Pass deine Arbeit an dein Leben an und nicht umgekehrt 😉 (Sofern man nicht seine Leidenschaft schon zum Beruf gemacht hat). Und auch kleine Schritte wie ein paar Stunden weniger im stressigen und nervigen Job zu verbringen, bringen einen auch schon weiter (mir persönlich hilft meine Arbeitszeitreduzierung sehr, glücklicher zu sein😊)

Liebe Grüße =)

Sort:  

Wow, toller Beitrag! Ich muss sagen, dass ich deine Erfahrungen aus der Kindheit teile - bis heute sogar noch. Die Arbeit bestimmt das ganze Leben meines Vaters. Allerdings tut er dies aus Leidenschaft und das finde ich schön, auch wenn die Aufopferung vielleicht nicht ganz gesund ist und er auf der anderen Seite auch über die viele Arbeit meckert - wie so viele Menschen. Viele Menschen in meinem Umkreis tuen etwas, was ihnen nicht wirklich Spaß macht. Ich finde es für mich persönlich wichtig, etwas beruflich zu tun, was ich gerne mache - so habe ich das "Problem" nicht und stehe gerne zur Arbeit auf, weil ich weiß, dass ich etwas sinnvolles tue :)
Liebe Grüße, Nicole

Ich freue mich sehr über dein tolles Feedback und finde es toll, wenn du beruflich genau das machst, was dich erfüllt - was machst du denn, wenn man fragen darf=)? Mein Vater macht seinen Beruf leider nicht aus Leidenschaft. Wenn er das getan hätte, wäre er wohl Bauer oder Gärtner geworden, anstatt im Büro zu sitzen^^

Ja gut Bauer oder Gärtner stelle ich mir auch deutlich angenehmer vor als ein monotoner Bürojob, bei dem man alles andere als in der Natur ist. Aber wird ja auch einen Grund gehabt haben, wieso dein Vater sich fürs Büro entschieden hat :) Mein Papa ist Arzt und widmet echt sein ganzes Leben seinen Patienten.
Ich habe Psychologie studiert und habe in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe gearbeitet :) Momentan jobbe ich nur etwas, da ich noch relativ frisch umgezogen bin und somit noch keinem festem Job nachgehe. Allerdings macht mir die Gastroarbeit, die ich zur Zeit mache auch Spaß. Komme dabei viel rum und erlebe dadurch viel (Konzerte, Veranstaltungen etc.).
Mein übergeordnetes Ziel ist es allerdings irgendwann als Therapeutin zu arbeiten - das ist das, was mich erfüllt :)
Liebe Grüße

Therapeutin- das finde ich wirklich toll und interessant. Ich hatte diesen Beruf auch mal anversiert, allerdings hat mich der lange Ausbildungsweg dahin echt abgeschreckt=/ Aber dann wünsche ich dir viel Erfolg in Wien, das ist eine wundervolle Stadt, war schon mal 7 Tage da und hab sie erkundet auf eigene Faust zwischen Abitur und Studium ^^

Ja ist auch wirklich sehr aufwendig und langwierig der Weg - aber das ist es mir auf jeden Fall wert. Kann mir halt auch nicht vorstellen etwas anderes zu tun :)
Vielen lieben Dank ! Ja Wien ist echt super ! Eine wunderschöne und lebendige Stadt mit vielen Freizeitmöglichkeiten. Liebe Grüße

Ein wundervolles Shema, das mir nach Jahren mein Leben versaut hat (Neben anderen Faktoren). Gar nicht so leicht den Weg zurück zu finden. Dein Post gefällt mir. Spricht mir aus der Seele. Steh immer noch jeden morgen ne Stunde im Stau.

Freut mich, dass ich dich damit ansprechen konnte ^-^ und um Staus und lange Fahrtwege zu vermeiden, habe ich mir extra ne Wohnung nur 10 Fahrradminuten entfernt von der Arbeit gesucht, weil ich im Studium schon genug gependelt bin. Das hat mich so gefrustet.

Darum beneide ich dich. Leider würde die Miete einer Wohnung nahe meiner Arbeit mehr kosten, als der Kredit für meine Bude. Daher bin ich wohl dazu verdammt, weiterhin zu pendeln. Aber mit lauter Musik und einem Kaffeebecher in der Mittelkonsole geht's ;-)
Den Frust versuche ich gerade bewusst wegzudenken. Aber manchmal kommt er noch durch. Wie eine kleine fiese Made

Dafür habe ich kein Auto und somit meine Fahrkünste seit Beendigung des Führerscheins vor 5 Jahren so gut wie gar nicht mehr gebraucht - falls ich je wieder Auto fahren sollte, muss ich erstmal wieder üben xD

Da muss ich gestehen, dass ich das Auto fahren liebe. Aber nur, wenn mir keine Deppen den Weg versperren oder besagte Deppen mein Leben durch rüden Fahrstil riskieren. Meine Strecke ist zweigeteilt. Ein Teil der Strecke lässt sich super fahren, und ich kann es richtig geniessen. Der andere ist naja... Du kannst es dir vorstellen ;-)

wow Tine, damit sprichst du sicher ganz, ganz vielen Menschen aus dem Herzen. Ich bin so froh den ganzen Tag meiner Leidenschaft den Pferden nachgehen zu können und mir meinen Tag größtenteils selbst zu gestalten und einzuteilen. Ich habe lediglich das Luxusproblem Perfektionismus mit dem man sich schnell selbst in eine ähnliche Lage bringen kann wenn man immer alles perfekt machen möchte :) Freut mich, dass du mit reduzierter Arbeitszeit zurecht kommst und glücklicher damit bist.

Ich kann nur empfehlen das Leben so zu nehmen wie es kommt und Dankbar zu sein. Die meisten Menschen sind ungluecklich weil Ihr Leben nicht so verlaueft wie Sie es moechten. Das haengt mit der Erwartungshaltung zusammen an das was ausserhalb von mir geschieht. Wenn der Mensch erkennt das er alleine der Schluessel zu seinen Glueck ist dann hat er die Unabhaengigkeit von auesseren Einfluessen erreicht und das fuehrt zu einen selbstbestimmten und erfuellten Leben.

Sehr schön formuliert, wie die meisten von uns mit Arbeit und Alltag beschäftigt sind, und daher nicht über den Tellerrand hinausblicken können. Nehme mich selbst hier gar nicht aus.
Liebe Grüße!

Diese Worte sprechen mir eins zu eins aus dem Herzen! 🤣 Ich mache meinen Beruf mit Leidenschaft, aber die oben genannten Worte passen sehr.
Liebe Grüße
John B.

Freut mich, wenn ich dich damit ansprechen konnte. Was machst du denn =)?

Ich hänge zwar nicht am PC, aber ich die ersten Zeilen passen sehr zu mir :) Ich arbeite in der ambulaten Pflege :)

Oha, da habe ich vollsten Respekt vor. Es ist wundervoll, wenn es noch Menschen gibt, die an Pflege ihre Freude haben, und das bei all den schlechten Arbeitsbedingungen, von denen man so hört.

Dazu gehört aber auch verzichten Lernen , den haben haben heißt in den meisten Fällen auch mehr Verantwortung,=Druck

Da stimme ich dir zu. Ist halt die Frage, was braucht man alles, was will man wirklich und wie kann man das erreichen.

Ja wenn es so einfach wäre. Ich hasse meinen Job,Spaß ist, was anderes die Arbeit ist mir egal ,leider ist das Betriebsklima ziemlich mies, das mir zu schaffen macht. Aber auf die 50 zu ist es schwer zu wechseln, da man kaum noch was findet .lgMax

Die Angst wegen des Alters keinen Job zu finden kenne ich von meinem Vater. Der will nur noch ein Jahr irgendwie rumkriegen, trotz Mobbing am Arbeitsplatz, um dann sich mit zwei Jahren Anspruch auf ALG bis zur Rente zu retten. Wäre es nicht eine Option, das Unternehmen zu wechseln, um wenigstens dem schlechten Betriebsklima zu entrinnen? Eine Arbeitskollegin von mir hat das auch nochmal mit fast 50 Jahren geschafft.

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