Jagd auf Flüchtlinge in Israel?
Die Jagd auf Flüchtlinge in Israel ist eröffnet. Jedenfalls bekommt man den Eindruck, dass Flüchtlinge dort tatsächlich bald um ihr Leben fürchten müssen, wenn man Bento liest.
Was treibt den Bento-Autoren Marc Röhlig dazu solch' düstere Aussichten für die etwa 38.000 illegalen Asylbewerber im Land zu prophezeien?
Die Israelische Migrationsbehörde möchte 100 Personen einstellen, sogenannte "Inspektoren", die dabei helfen sollen illegale Einwanderer im Land aufzuspüren und dem Abschiebungsprozess zuzuführen.
Filipp Piatov fragte beim Autor nach, warum dieser die staatlich angestellten Inspektoren als "Jäger" bezeichnen würde. Röhlig antwortete darauf, dass der Begriff zwar intern diskutiert wurde, er aber zu dem Wort "Jagd" stehe, da diese Inspektoren nur kurzzeitig für zwei Monate angestellt werden sollen. Allerdings ist diese Information falsch, denn das Anstellungsverhältnis soll laut der Stellenausschreibung 24 Monate dauern.
Möglicherweise bestärkt auch der Hinweis in der Stellenanzeige, dass militärische Kenntnisse von Vorteil seien, den Autor in der Meinung es müsse sich bei dem Vorhaben Israels um eine Art "Jagd" handeln. Jedoch kann ein gewisses Maß an militärischer Kenntnis bei so einer Tätigkeit wirklich nicht schaden. Schließlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass man auf gewaltbereite Personen trifft, die sich nicht ohne weiteres dem Abschiebungsrozess unterwerfen werden.
Bevor die groß angelegte Aktion im März losgeht, bietet der Staat jedem illegalen Einwanderer ein Flugticket und umgerechnet etwa 2900 Euro, wenn dieser das Land freiwillig verlässt.
Kritik an den Abschiebeplänen der israelischen Regierung kommt vor allem von Akademikern und Schriftstellern. Aber auch einige Rabbiner sollen angekündigt haben Asylbewerben zu verstecken. Marc Röhlig lässt sich in dem Bento-Artikel zu einem Vergleich mit Anne Frank hinreißen, die im zweiten Weltkrieg vor den Nazis versteckt wurde. Nur reiste Anne Frank niemals irgendwo illegal ein, stellte keine Ansprüche und bei ihr ging es wirklich um Leben und Tod.
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