Auch als Blogger Geld von der VG Wort bekommen

in #deutsch7 years ago (edited)

Die VG Wort ist die Verwertungsgesellschaft für Autoren. Seit einigen Jahren können auch Webmaster und Blogger Tantiemen von ihr bekommen. Im folgenden Artikel gehe ich darauf ein, wie man auch für seine Online-Texte Geld bekommt.


Der Grund warum ich diesen Artikel hier verfasse ist folgender. Ich habe neulich zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit dem Entwickler.de-Verlag eine WordPress-Zeitschrift herausgebracht und dabei habe ich mal wieder festgestellt, dass einige der Kollegen dabei nicht bei der VG Wort als Wahrnehumgsberechtigte angemeldet sind. Und das finde ich schade, denn die Tantiemen stehen den Autoren zu.

tantiemen.jpg
[Bildnachweis: CC0 Pixabay]

Die VG Wort ist eine Verwertungsgesellschaft für die Autoren und auch für die Verlage. Manch einer würde sagen: so etwas wie GEMA, aber für Autoren von Büchern und Fachartikeln … nicht ganz richtig, aber hilft für den ersten Moment um zu wissen worum es überhaupt geht.

Wobei bei VG Wort nicht nur schreibende Autoren (Journalisten, Schriftsteller etc.) sondern auch Autoren von Videos und Autoren im Hörfunk-Bereich vertritt. Seit einigen Jahren gehören auch die Blogger und andere Webmaster dazu.

Die VG Wort zahlt nicht nur Tantiemen an die Wahrnehmungsberechtigte aus sondern pflegt auch mehrere Sozialeinrichtungen für Autoren, wie zum Beispiel das Sozialfond oder den Autorenversorgungswerk.

VG Wort für Blogger und andere Online-Autoren

Seit einigen Jahren Jahren können auch Webautoren ihre Texte bei VG Wort anmelden. Nach der erfolgreichen Anmeldung bei T. O. M. (Texte Online Melden) darf man Zählpixel bestellen. Ein Zählpixel besteht aus drei Komponenten.

Aus einer Zählgrafik für HTML-Dokumente:

<img src="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/456def" width="1" height="1" alt=""&gt;

Einem Zähllink wenn man PDF-Dokumente einreichen möchte:

<a href="https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/456def?l=http://www.adresse-zum-pdf.de">LINK-NAME</a>

Und einem Privaten Identifikationscode, der folgendermaßen ausschaut:

456def4567defgh890iklmno

Den privaten Identifikationscode sollte man nicht veröffentlichen, weil man mit diesem am Ende der Zählperiode die Texte meldet oder besser gesagt mit dem privaten Identifikationscode legitimiert man seinen Zählcode: Hey, ich bin’s wirklich, das ist mein Zählcode. Ich würde einfach mal sagen, behandelt die private ID ähnlich wie ein Passwort.

Je nach dem ob man ein PDF-Dokument oder einen Webartikel einreichen möchte, wird entweder der Link oder die 1×1 Pixel Zählgrafik eingebaut … beim einreichen von Artikeln aus dem web also der 1×1 großer Zählpixel.

Den Zählpixel baut man am einfachsten ein, in dem man in die HTML-Ansicht des Redaktionssystems wechselt und dort den selbigen einbaut. Achtet bitte darauf, dass der Zählpixel nicht in den Archiven oder auf Übersichtsseiten erscheint, sondern nur unter der eigentlichen Artikeladresse, weil es sonst Ärger mit der VG Wort gibt. Hier ein Beispiel:

  • deine-domain.xyz/kategorie/tipps-tricks/ – falsch
  • deine-domain.xyz/2017/12/ – falsch
  • deine-domain.xyz/2017/02/artikel-name/ – richtig

Um das zu erreichen gibt es je nach dem welches Redaktionssystem man einsetzt verschiedene Möglichkeiten. Bei WordPress kann man entweder auf Plugins zurückgreifen oder manuell die Zählpixel unterhalb dem sog. more-Tag unterbringen. Also unterhalb der Trennung, die den Beitrag in den Anreißer und dem restlichen Artikel trennt.

Wer bis jetzt immer noch Bahnhof versteht, hier ein kleines YouTube-Video von mir:

Das Video hat ein paar Jährchen auf'm Buckel ist aber nach wie vor aktuell.

Wie viel Geld kann man verdienen?

Damit man einen Artikel einreichen kann, muss er über mindestens 1.800 Anschläge (inkl. Leerezeichen) verfügen. Damit man für ihn auch Tantiemen bekommt muss er mindestens 1.500 Zugriffe im Kalenderjahr erreicht haben. Folgende Einnahmen sind pro Artikel möglich:

  • ab 1.500 Zugriffen pro eingereichten Artikel: 20 Euro

Die obere Zahl bezieht sich für die Ausschüttung 2017 für die Texte aus 2016. Jetzt irgendwann in der ersten Hälfte 2018 werden die Quoten für die Artikel festgelegt, die im Jahr 2017 die Zugriffszahlen erreicht haben.

Im übrigen kann man mit einem Artikel, so lange er die Zugriffszahlen erreicht, jedes Kalenderjahr Einnahmen erzielen. Anmerken sollte man, dass nicht nur Autoren aus Deutschland sondern auch auch Österreich und der Schweiz mitmachen können.

Wie schon bereits oben erwähnt: die VG Wort ist für alle schreibende Autoren zuständig. Hast du einen Gastbeitrag für eine Zeitschrift oder Buch geschrieben, dann kannst du diese ebenfalls einreichen. Genau so kannst du deine Zählpixel "mitnehmen" und in einem Gastartikel in einem anderen Weblog einbauen.

Und wie schaut es mit Steemit aus?

An sich kann man auch Texte aus Steemit melden. Wichtig ist für die VG Wort nur, dass die Texte öffentlich zugänglich sind. Die Frage ist natürlich ob das sinnvoll ist, da die meisten Beiträge hier nicht die 1.500 Aufrufe erreichen.

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Super Tipp, danke! Hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Bei mir reichen die Klicks zwar noch nicht, aber ich hoffe mal, das ändert sich demnächst.

Nach und nach werden die Zugriffszahlen steigen und dann wird scih das schnell lohnen.

Das stimmt doch optimistisch! :)

Danke. Ich werde viel Geld verschenkt haben. Ich hatte mich mal angemeldet für meinen Blog und meine Webseite web4health.info. Da erreiche ich die 1500 schon. Leider war ich zu ungeschickt, die Pixel einzubauen. Oder es wurde nicht richtig gezählt. Vielleicht sollte ich es nochmal versuchen ? Geld, das auf der Strasse liegt, sollte man ja eigentlich nicht liegenlassen.

Das ist ärgerlich. Ich würde es dir dennoch empfehlen einen Anlauf zu starten. Es ist Geld was dir als Autor zusteht.

Sehr guter Text, der Möglichkeiten aufzeigt. :)

Danke! Das gilt vielleicht auch für die österreichische #Literar Mechana. Ich schreibe auf vielen Blogs. Das würde sich wahrlich auszahlen!

Gern geschehen. Das zahlt sich in allermeisten Fällen aus.

Danke für den Artikel, drei Fragen dazu:

  1. Ist mit Anschlägen die Zeichenzahl gemeint?
  2. Bekommt man von denen tatsächlich in jedem Fall Geld, wenn man einen x-beliebigen Text schreibt und den ins Netz stellt, also auch wenn er von Dritten nicht verwendet wird?
  3. Ist die Zahlung pauschal oder gestaffelt nach Zugriffen, Länge und Drittverwertung?

Hi, hier die Antworten:

  1. Ja, genau Zeichnzahl inkl Leerzeichen
  2. Ja, sofern es mind. 1.500 Maul aufgerufen wurde
  3. Es gab früher auf jeden Fall eine Staffelung. Aber so weit ich informiert bin nicht mehr. Wie es im nächsten Jahr ausschaut wird dann festgelegt. Unter den Quoten findest du Infos darüber.

Danke für die Antwort. Das ist mal krass, wie viel Geld dabei rumkommt. Ich dachte, der Journalismus nagt am Hungertuch, aber das sieht mir wie eine saftige, ewig grüne Wiese aus..

Allerdings verstehe ich die Kappung nicht so ganz. Ist die auf die Gesamtsumme gemünzt, die man bekommen kann oder auf die Steigerung des Multiplikators? Ich vermute mal letzteres und falls dem so ist kann ein Vollprofi, der werktäglich einen Artikel rausschiesst und regelmässig Urlaub macht knapp 22.000 Euro im Jahr abräumen. Das ist nicht übel. Wer werktäglich 2 Stück schafft, der kann es sich mit 60000 Euro sogar richtig gut gehen lassen. Und das nur fürs rumhocken und in die Tasten hauen..Krass^^

Hi, vielleicht stehe ich auf'm Schlauch, aber ich komme auf andere Zahlen. Wenn jemand wirklich jeden Tag im Jahr einen Artikel raus haut, der mind. 1.800 Zeichen und im Kalenderjahr mind. 1500 Aufrufe hat, dann bekommt derjenige 365x20 Euro. Das wären 7.300 Euro vor Steuern.

Schafft er sogar zwei Artikel, dann wären das 14.600 Euro. Das ist in Anbetracht der Arbeit nicht wirklich viel. Es gehört einiges an Arbeit um 2x 1.800 Zeichen zu produzieren, die auch dem entsprechend häufig aufgerufen werden. Das benötigt schon ein gut laufendes Weblog.

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Gleich geteilt und vielen Dank für den Tipp. Ich denke, das könnte für viele hier sehr hilfreich sein!

Die Anerkennung von Menschen, die bestrebt sind, der Menschheit Wissen und gesunde Unterhaltung zu bringen, ist gut, leider scheint sie sich auf entwickelte Länder wie Deutschland, die Schweiz und Österreich zu beschränken, Gruß aus Venezuela.

Das würde ich nicht so sagen. So weit ich informiert bin kannst du als deutschsprachiger Autor davon profitieren auch wenn du im Ausland lebst.

Gute Zusammenfassung, bin aber derzeit als Blogger und Fotograf bei keiner Verwertungsgesellschaft angemeldet, da ich glaube, dass dieses Modell, so wie es jetzt implementiert ist, nicht mehr zeitgemäß ist. Besser ist die Primärnutzung direkt zu bezahlen (Paywall, Abomodell, Streaming, Ad Revenue) oder Blockchain-basierte Reward-Modelle wie steemit ;)

Sicherlich, das Model von VG Wort & Co. ist nicht perfekt. Aber ich bezweifle ob Paywalls wirklich soo erfolgreich sind. Auch die Großgewichte wie z.B. Spiegel setzen ttroz Paywalls immer noch auf klassische Werbemodelle.

Streaming ist aus der Sicht von Künstlern nur für die Großgewichte interessant und auch nur dann als Zweit- oder Drittverwertung.

Lediglich das Blockchain-System sehe ich momentan als eine wirkliche Alternative.

Danke... MGF