Als der liebe Gott sich das Zwischenmenschliche betrachtete und dann

in #deutsch6 years ago

… noch eine Prise Liebe beigab.



Dieser Beitrag wird später in der Rubrik “spontan - unüberlegt - aber unvermeidbar” einsortiert!
Denn geplant für den heutigen Tag, der mir bis jetzt (14:30 Uhr) mit viel Sonnenschein, einem gut gefülltem Terminkalender und einer Person in meiner Nähe, deren pure, ungeschminkte Anwesenheit mir schon ein Lächeln ins Gesicht zaubert, so annehmbar die ersten Hürden aus dem Weg geräumt hat, ein Rückblick in die Zeit, als unsere geflügelte Zeit als Adoptiveltern begann.

Obwohl der Text bereits zu zwei Drittel am Morgen mit fixer Nadel und zwei rechts, zwei links gestrickt wurde, landet er doch vorerst in der Abstellkammer. Dorthin abgedrängt von zwei winzig kleinen Dialogen, die so nachhaltig meinen Hinterkopf belasten, dass ich befürchten muss (ohne deren ordnungsgemäße Entsorgung) meinen Tomatensalat und den Schafskäse am Abend nicht ohne weiterbildende Nebenwirkungen verdauen zu können. Gegen Nebenwirkungen ist ja an sich nichts einzuwenden. Doch wenn sie was Bildendes in sich tragen, dann kann das schnell zu Blähungen führen. Und die wünsche ich noch nicht einmal Donald Trump, obwohl ich den Typ überhaupt nicht kenne, er mir noch nie ein Pils spendiert hat - aber trotzdem ständig vor meiner Haustür sitzt.

Um was geht es?



Also, wenn ihr mich so direkt fragt, ich würde sagen, es geht schlicht und einfach um das menschliche Zusammensein, weit entfernt jeglicher horizontaler Begierden, und doch mit dem hoch ansteckenden Bazillus bestückt, der das weit Entfernte näher rücken lassen könnte. (Man achte bitte auf den zum Einsatz gebrachten Konjunktiv!)

Folgender Dialog wurde vom imaginären Schriftführer (den der liebe Gott übrigens all denen ohne Aufpreis zur Seite stellt, bei denen er das Gefühl hat, die beiden könnten vom Hafer gepickt worden sein) während des Frühstücks aufgezeichnet, das ich mir selbst und natürlich auch meiner geliebten Frau zubereitet hatte. (Anm. d. Schreiberlings: Ein solches Verhalten bringt Pluspunkte ohne Ende und lässt manchmal das Frühstück zur vertikalen Nebensache werden.)

Ein kurzes Vorwort zum nun folgenden Dialog.

Ich verzichte ganz bewusst auf sehr beliebte Weichspüler für zwischen die Zeilen, wie ‘Ich war gerade dabei das Haar in der Butter zu suchen’ oder ‘Trotz einer extremen Lähmung im linken, großen Zeh, gab ich mir große Mühe nicht meine Contenance zu frankieren’ und beschränke mich auf die Aufzeichnung des Mannes von Gottes Gnaden.

“Wolfram, was hältst du eigentlich von Influencer?”
“Gar nichts.”
“Weißt du überhaupt was ein Influencer ist?”
“Soweit ich mich erinnern kann, war das früher, aber garantiert auch heute noch, eine nervige Krankheit.”
“So ungefähr habe ich es mir bereits gedacht. Den Spruch kannst du in deine Zeitung bringen und dir den Lacher des Tages verleihen lassen.”

Dialog Ende

Ich war zu beschäftigt mit der Bändigung meines wild wuchernden Gorgonzolas, als dass ich mir hätte mit grippeähnlichen Viren den Appetit verderben lassen wollen.

Dazu passend Tom Odell (wie immer genial gut) mit Alice Merton (die wir kennen mit "No Roots" - noch im Ohr?)

Keine 60 Minuten später



Ich und meine Expertin für ansteckende Krankheiten sind dabei Pflaumen für Kuchen, zum Trocknen, Marmelade und für die Herstellung von Šljivovic zu sammeln. Dabei muss ich den unermüdlichen Schriftführer ständig ermahnen, mir nicht blindlings auf den Früchten rumzutappen, die ich kurz zuvor vom Baum geschüttelt habe. (Gottes Mitarbeiter sind teilweise recht schlecht ausgebildet. Oft fehlt es am Feingefühl. Speziell in Situationen, wenn es richtig kracht.)
Wie das oft so ist bei Arbeiten, die die Gefahr in sich bergen, ständig von der Schaufel der Monotonie erschlagen zu werden, hilft die Flucht in einen kurzen, aber ablenkenden Dialog.

Doch nicht wie am Morgen, als mein geliebter Hasenpfeffer meinen Kampf mit den Blauschimmelbakterien zu beeinflussen drohte, war nun ich es, der den Einstieg in den Dialog riskierte.
Dass es dazu überhaupt kam, kann dem Umstand zugeschrieben werden, dass meine Frau beim Pflücken der Pflaumen mir ständig mit ihrem Hintern vor der Nase rum wuselte.


“Schatz, sage mir frei heraus, was du heute gerne zum Mittagessen verspeisen würdest. Ich koche dir all das, nach was dir gelüstet. Ich möchte dich nämlich nur glücklich sehen.”
“Wolfram, hast du vielleicht Fieber? Muss ich mir Sorgen machen?”


Ich kam noch nicht einmal mehr dazu auch mich im Rohzustand auf die Speisekarte zu setzen. Der Fieberthermometer schwebte bereits in der Luft!


Warum ich das so aufs Papier bringe?

Weil ich fest glaube, dass es was mit Liebe zu tun hat!


Mehr Gefühl geht nicht!

Zum Abschluss noch ein Lied über die Liebe, das leider im ganzen Dschungel des Schrotts übersehen wurde.

Am Freitag gibt es aber mehr über die Dame mit den schlechten Erfahrungen. Versprochen!


Die Liebe meines Lebens schob mich in ein tiefes Loch.
Verschwunden und nie wieder aufgetaucht.
Und jetzt ist er in eine sehr alte Dame verliebt.
Eine Frau, die zehn Jahre älter ist als ich.
Oh, ich habe sie verflucht und dann getötet.
Und ein Getränk nach dem anderen.
Ich war mir sicher, dass ich mich nie wieder erholen würde.

Sie ist wahrscheinlich alles, was ich nie war.
Ein reichhaltiges, hübsches Gesicht und sehr erwachsen.
Ich hoffe, er ist zufrieden mit seinem brandneuen Leben.
Sie hasst mich zu Tode, was für eine verfickte Überraschung.

Aber sie sollte mich nicht hassen, sie sollte mich bemitleiden.
Weil sie mir den größten Teil meiner Existenz weggenommen hat, verstehst du?
Der Mann, den ich liebe, in den Armen einer sehr alten Dame.
Eine Frau, die zehn Jahre älter ist als ich.

Sie ist wahrscheinlich alles, was ich nie war.
Ein reichhaltiges, hübsches Gesicht und sehr erwachsen.
Ich hoffe, er ist zufrieden mit seinem brandneuen Leben.
Sie hasst mich zu Tode, was für eine verfickte Überraschung.

Und während ich mich in giftigen Tränen ertränke.
Ich hinterfrage den Nutzen der vergangenen Jahre.
Er ließ mich hängen, bis er mein Handgelenk losließ.
Ich sah die Beiden die Straße hinunter und zurück gehen, als sie sich küssten.
Und jetzt tut meine toter Körper wieder das Beste.
Ich werde mir nämlich einen sehr alten Mann suchen.

Sie ist wahrscheinlich alles, was ich nie war.
Ein reichhaltiges, hübsches Gesicht und sehr erwachsen.
Ich hoffe, er ist zufrieden mit seinem brandneuen Leben.
Sie hasst mich zu Tode, was für eine verfickte Überraschung.

Sie ist wahrscheinlich alles, was ich nie sein werde.
Ein reichhaltiges, hübsches Gesicht und bereit für die Mutterschaft.
Ich hoffe, er ist zufrieden mit seinem brandneuen Leben.
Sie hasst mich zu Tode, was für eine verfickte Überraschung.

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Mann, ich hatte gesagt, du sollst 'ne Rose, einen roten Apfel oder Fliederbeeren mitbringen, doch keine Banane!

Tut mir leid.
Doch die Vergesslichkeit in Zeiten der Euphorie lässt in der Botanik so einiges durcheinander kommen.
Ich gelobe Besserung, habe aber genügend Antikörper angesammelt, die eine feste Umarmung mehr als zulassen.
Der Unbelehrbare

Dir tut es leid? Ich hatte doch gar nicht dich sondern diesen Sidi-Affen angesprochen. Er sollte dir auf besonders smarte Art meine stillschweigende Hochachtung vermitteln und dann kommt er mit 'ner Banane...
Und noch eine Verwechslung: ICH habe doch jetzt die Antikörper, du das Fieber! Sagt jedenfalls, wie schriftlich belegt, deine Frau. Und wir halten ja ohnehin schon lange zusammen ;-)

Alter :)

Hat dich der Hafer gestochen? :::)))

Ist Liebe nicht was schönes? Was braucht der Mensch eigentlich anderes als das?
Diese Welt kann gar nicht so dunkel sein, dass sie das strahlende Licht der Liebe verdunkeln könnte. Und am schönsten ist die LIebe dann, wenn man dem anderen einfach nur eine Freude machen will, einfach weil man ihn liebt.

Hach...das Leben kann ja so schön und angenehm sein.

Und was Gottes Mitarbeiter betrifft, die sind perfekt ausgebildet. Die wissen genau, wenn sie dir nicht tüchtig auf die Nerven gehen, dann tust du nicht was du sollst sondern vergisst darauf (das ist der liebende Stupser von oben, wenn man so will). Zumindest ist es bei mir so :)

Schönen Tag noch!
Reinhard

Dass ich überhaupt diese Abgesandten erkenne und bemerke, dass der eine oder andere Hallodri Gottes mir gute Dienste leistet, diese mir auf Dauer ausgeliehene Fähigkeit, hast ja wohl nur du mir ermöglicht!
Hätte ich Geld, ich würde dich fürstlich entlohnen. So musst du leider mit meinen Worten vorliebnehmen.

Liebe Grüße
Wolfram

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