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RE: 'Inflation' im deutschen Sprachgebrauch.
Spricht mir aus der Seele; optimalst beschrieben! Einzig bei "voll" habe ich so meine Zweifel. Also, im Online-Duden steht keine Steigerungsform dazu, was Dir formal Recht gibt. Aber: Mein Koffer ist bis zum Rand gefüllt. Er ist also voll. Du hast Deine Pullis zusammengequetscht. Dein Koffer ist eigentlich übervoll, jedenfalls ist er voller als meiner. Deine Frau hat sogar noch zwei Paar Schuhe in ihren Koffer gekloppt - ihr Koffer ist noch voller als Deiner und deshalb der vollste Koffer in diesem durchaus notwendigen Vergleich. Ihr beide habt jedenfalls Eure Koffer zu voll gepackt! Aber wie können sie zu voll sein, wenn es nur ein absolutes, nicht steigerbares "voll" gibt? Voll krass, oder?
Bliebe die entscheidende Frage, ob ein 'weniger voller' Koffer als ein anderer auch tatsächlich (wirklich) voll wäre? :)
Aber hey, Sprache ist keine Mathematik, befindet sich in ständigem Wandel, und es gibt auch viel Grau zwischen Schwarz und Weiß ... insofern will ich nicht darauf bestehen, dass 'vollste' unbedingt als 'Fehler' zu bezeichnen sei (sondern vielleicht eher als 'Geschmackssache'?) ...
Ich denke, es liegt einfach daran, dass "voll" nicht immer objektiv zu beurteilen ist. Für den Einen ist der der Eichstrich maßgebend, für den Anderen der Rand des Bierglases. "Voll" sind am Ende aber beide Trinker, besonders dann, wenn sich noch ein paar Schnäpschen zum Bier gesellen - und das lässt sich dank Blutprobe dann auch ganz objektiv messen.