Freiburg rettet Sieg gegen Wolfsburg über die Zeit
Dank eines Doppelpacks von Rechtsverteidiger Lukas Kübler hat der SC Freiburg den VfL Wolfsburg mit 3:2 (1:0) bezwungen - und ist in der Tabelle der Fußball-Bundesliga wieder vorbeigezogen. Am Ende wurde es noch mal richtig eng.
Kübler traf am Freitagabend drei Minuten vor und fünf Minuten nach der Pause, in der 62. Minute erhöhte Michael Gregoritsch auf 3:0, dann verkürzten erst Jonas Wind (75.) und Mattias Svanberg (83.) mit einem herrlichen Fallrückzieher. Zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr - damit endete für die "Wölfe" eine Serie von vier Siegen hintereinander.
"In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht", analysierte der Wolfsburger Kapitän Maximilian Arnold anschließend: "In der zweiten Halbzeit schlagen wir uns in den ersten Minuten selbst." Sein Trainer Ralph Hasenhüttl haderte: "Die ersten beiden Gegentore kassieren wir nach einem Standard, das darf nicht sein. Aber trotzdem hatte ich immer das Gefühl, dass wir wieder in die Partie zurückkommen können."
Wolfsburgs Amoura scheitert an Freiburgs Atubolu
Die Partie begann sehr ausgeglichen, allerdings lange Zeit ohne große Höhepunkte. Ein krasser Fehlpass von Matthias Ginter sorgte in der 13. Minute erstmals für Aufregung. Maximilian Arnold eroberte die Kugel und schickte Mohamed Amoura steil - der brachte die Kugel aus knapp zehn Metern aber nicht an Freiburg-Keeper Noah Atubolu vorbei.
Wüste Grätsche von Freiburgs Gregoritsch
Atubolu war auch zehn Minuten später wieder gefragt, als Konstantinos Koulierakis eine Linksflanke gefährlich aufs Tor köpfte - der Goalie lenkte die Kugel aber noch um den Pfosten. Danach hatte Michael Gregoritsch offenbar das Gefühl, der Partie einen Schuss Aggessivität verleihen zu müssen. An der Seitenlinie grätschte er mit den Stollen in Richtung Sprunggelenk von Tiago Tomás und erwischte ihn klar.
Schiedsrichter Sascha Stegemann beließ es zum Glück für den Österreicher bei Gelb, was Gregoritsch nicht davon abhielt, den Unschuldigen zu spielen und den Kopf zu schütteln - statt sich beim Unparteiischen zu bedanken und beim Gegenspieler zu entschuldigen.
Freiburgs Höler mit der Hacken-Vorlage
Ob es einen Zusammenhang gibt, lässt sich im Nachhinein nicht beweisen, aber nach dieser Szene war Freiburg deutlich besser im Spiel. Bis zur Pause bauten die Gastgeber ihre Überlegenheit beim Ballbesitz auf knapp 64 Prozent aus und gingen mit etwas Glück in Führung. Lucas Höler schoss sich bei einem Hackentrick nach Ecke von Vincenzo Grifo ans eigene Standbein, woraus die perfekte Vorlage für Kübler resultierte - aus fünf Metern jagte der Rechtsverteidiger den Ball ins Netz.
Eine Grifo-Ecke war auch Ausgangspunkt des zweiten Freiburger Treffers. Gregoritsch und Jonas Wind duellierten sich im Luftkampf um den Ball, der zu Kübler weitergeleitet wurde - Wolfsburg spielte auf Abseits, doch das ging komplett daneben: Völlig frei köpfte Kübler, der zuletzt am ersten Spieltag gegen Stuttgart (ebenfalls doppelt) getroffen hatte, unter die Latte.
Grifo verzieht, Gregoritsch trifft für den SC
Ehe sich Wolfsburg fangen konnte, hätte sich Grifo nach zwei "second assists" beinahe selbst bei den Torschützen eingereiht: Sein Schlenzer in der 52. Minute ging aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Besser zielte dann Gregoritsch, der per Kopf eine präzise Flanke von Ritsu Doan ins lange Eck beförderte - Wolfsburgs Keeper Kamil Grabara flog zum dritten Mal vergeblich, ihm war trotz Gesichtsmaske der extreme Frust anzusehen.
Doch dann durfte er sich auch mal freuen. Eine Viertelstunde vor Schluss wurde die Moral und der Aufwand seiner Vorderleute mit dem Treffer von Wind belohnt: Ridle Baku hatte vorgelegt, Wind traf die Kugel gar nicht mal optimal, doch der etwas zu langsam abtauchende Atubolu musste mitansehen, wie sie ins lange Eck kullerte.
Wolfsburgs Svanberg wie einst Klaus Fischer
Danach musste Höler eigentlich alles für Freiburg klarmachen, doch erst scheiterte er binnen weniger Sekunden an Grabara, dann grätschte Arnold seinen Schuss noch an den Innenpfosten, im dritten Anlauf köpfte er dann ganz knapp über die Latte. Das hätte sich beinahe noch gerächt. Der eingewechselte Svanberg traf in allerbester Klaus-Fischer-Manier per Fallrückzieher zum Anschluss, und es folgte nochmal ein Sturmlauf der Gäste. Den verteidigten die Freiburger aber sehr gut weg und setzten auch ihrerseits wieder Akzente nach vorne - ein Tor von Höler in der Nachspielzeit wurde wegen Handspiels aber wieder aberkannt.
Freiburg in Leverkusen, Wolfsburg gegen Dortmund
Freiburg fährt am kommenden Spieltag zum Topspiel nach Leverkusen (21.12., 18.30 Uhr). Wolfsburg muss zum Jahresabschluss einen Tag später gegen Dortmund ran (22.12., 17.30 Uhr).